Cow goes Moo
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Bankfiliale der Kreissparkasse Frankfurt, Freitag 9.30 Uhr
Filialleiterin Silvia Wegberger ist schon in Gedanken im Wochenende. Dennoch kontrolliert die 34 jährige, 176cm große Frau gewissenhaft die Kassenbestände. Mit ihrer strengen und arroganten Art hat sie sich unter den Mitarbeitern nicht viele Freunde gemacht.
Mit ihren Kollegen pflegt sie ein rein berufliches Verhältnis und lässt dabei jeden spüren wer Chef im Haus ist.
Noch wesentlich vehementer lässt sie diverse Anmachen ihrer männlichen Kollegen abblitzen. Trotz ihrer einwandfreien Figur, wobei besonders ihre langen Beine Bewunderung finden, hatte sie es nie nötig gehabt ihren Körper für ihr berufliches Fortkommen einzusetzen.
Heute trug sie wieder einen dunklen gestreiften Blazer und eine dazu passende Hose. Unter dem Blazer befand sich eine gelbe Bluse und ihre Füße steckten in hohen schwarzen Halbstiefeln. Ihre dunkelblonden langen Haare fielen ihr immer wieder ins Gesicht, während sie die Wochengeschäfte von Frau Klaasen, eine der Bankangestellten, überprüfte.
Diese stand etwas Abseits und beobachte das Treiben von Frau Wegberger mit einer nur schwer zu unterdrückenden Wut im Bauch.
Die 26 jährige Manuela Klaasen arbeitete jetzt schon seit fast 8 Jahren im Bankgewerbe, davon schon fast zwei in dieser Filiale. Trotzdem überprüfte Frau Wegberger jeden ihrer Schritte so, als hätte sie heute ihren ersten Arbeitstag.
Des weiteren hatte Frau Wegberger sie schon häufiger wegen ihrer Kleidung angegangen.
Für eine Bankangestellte nicht passend hatte sie gesagt. Dies hatte sie in einer Form gesagt, als hätte sie eine Straßennutte vor sich.
Und heute morgen schon wieder.
Frau Klaasen sah es einfach nicht ein, bei 34 Grad im Schatten in einem Männeranzug herumzulaufen. Dazu war sie auch nicht verpflichtet.
Heute trug sie eine beige ärmellose Bluse und dazu einen leichten gemusterten Rock, der genau bis zu ihren Knien reichte. Ihre strumpflosen Füße steckten in braunen hochhackigen Schuhen die vorne offen waren.
Um ihrem Aussehen den Look einen strengeren Look zu geben, hatte sie sich ihre brünetten schulterlangen Haare zu einem kleinen Zopf zusammengebunden.
Da sie nahezu den ganzen Tag hinter ihrem Schreibtisch saß, sahen die Leute sie sowieso nur obenrum und da war ihre Kleidung jedenfalls einwandfrei.
Außerdem konnte sie nichts für ihre scharfe Figur. Hauptsache war doch, dass sie ihre Arbeit machte.
Außer den beiden Frauen waren noch zwei männliche Angestellte anwesend, die irgendwelche Zahlen in ihre PC´s hämmerten.
Einer davon war Carsten Bernardt. Auch er hegte gegen Frau Wegberger keine guten Gedanken. Wegen eines dummen Rechenfehlers hatte er vor kurzem von ihr eine Abmahnung erhalten. Dafür würde er sie sich irrsinnig gerne einmal vornehmen. Schade, dass dies nur ein Traum bleiben würde. Wie oft hatte er sich schon vorgestellt die eingebildete Schnepfe über den Schreibtisch zu legen und sie richtig durchzuvögeln.
Sie war schon ein ziemlich geiler Feger.
Genau so wie die Frau, die gerade mit ihrer Tochter die Bank betrat.
Er erkannte sie sofort als Frau von Bernstein, die Ehefrau des reichen Unternehmers, dem etwa 20% der hier ansässigen Unternehmen gehörten.
Scheinbar wollte sie mit Ihrer Tochter heute noch ausreiten, denn beide trugen eine Reituniform, mit zugehörigen Reiterhosen und hohen schwarzen Lederstiefeln.
Die fast 1.80cm große Frau von Bernstein wirkte mit ihren kurzen knallroten Haaren und der Peitsche unter dem Arm wie eine Domina. Die engsitzende Kleidung betonte ihre weiblichen Rundungen phantastisch.
Ihre etwa 16 jährige Tochter Caroline kam ganz nach der Mutter. Beide waren fast gleich groß und beide trugen exakt sie selben Sachen. Der einzige Unterschied war, dass Caroline lange blonde lockige Haare hatte und ihre Hände in braunen Lederhandschuhen steckten. Obwohl Mutter und Tochter 20 Jahre auseinander lagen, hätte man sie auch für Schwestern halten können.
Frau Wegberger hatte die beiden sofort bemerkt und ging Ihnen zur Begrüßung entgegen.
Frau von Bernstein entschuldigte sich für ihr Aussehen. Es war ihr sichtbar peinlich sich in diesen Klamotten außerhalb des Reitstalls zu bewegen. Sie hatte jedoch ihr Geld zu hause vergessen und sie brauchte dringend etwas um Pferdefutter zu besorgen.
Während Frau Wegberger drinnen alles in die Wege leitete, schwitzend draußen vor der Bank drei Männer in ihrem alten Mercedes.
Bei den drei handelte es sich um die gefürchtete Balkan Gang.
Vlademir, Dimitri und Victor wurden bundesweit per Steckbrief gesucht. Der Fahndungsdruck war inzwischen so stark, dass sie drei für einige Zeit untertauchen wollten. Dazu brauchten sie jedoch etwas Kleingeld. Wie Vlademir in Erfahrung gebracht hatte, waren in der Bank etwa 300.000 € zu holen.
Eigentlich wollten sie warten bis keine Kunden in der Bank waren, doch ihr alter Wagen erregte allmählich Aufmerksamkeit uns so entschieden sie sich das Ding jetzt durchzuziehen.
Mit Pistolen bewaffnet stiegen sie aus dem Auto. Vermummen brauchten sie sich nicht, da ihre Gesichter sowieso bekannt waren.
„Alles auf den Boden, dies ist ein Überfall!“
Die Worte rissen alle Beteiligten aus ihren Träumen.
Uma
- 25.05.2020
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