Headset -- Teil 1
von Michael Binary
Frauen sind wie Versicherungen, immer wollen sie Geld, und wenn man
dann mal berechtigte Ansprueche stellt, verhalten sie sich so, als wuessten
sie nicht, wovon man denn ueberhaupt rede.
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Michael Binary (Mai 2002) "Ich liebe die Frauen."
Achtung: Die hier niedergeschriebene Erzaehlung beschreibt sexuelle
Vorgaenge. Wenn Ihnen das nicht behagt, dann sollten Sie sofort mit dem
Lesen dieser Geschichte aufhoeren. Ausserdem muessen sie mindestens 18
Jahre alt sein oder das gesetzliche Alter entsprechend Ihres Landes fuer
Geschichten mit sexuellem Inhalt haben. Bitte beachten Sie das.
Diese Geschichte darf kopiert und kostenlos weitergegeben werden.
Aenderungen, kostenpflichtiges Anbieten oder sonstige kommerzielle
Nutzung sind untersagt.
Michael Binary (29.09.2002)
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Ich habe heute eine eMail erhalten. Ohne Absender.
Zuerst dachte ich, wie sonst ueblich, dass es sich um Werbung handeln
wuerde und haette diese Post auch beinahe geloescht, wenn ich nicht ein
wenig genauer hingesehen haette. Entweder will mich jemanden auf den
Arm nehmen, oder ... es ist die Wahrheit.
Die Technik in der Mitte des 21. Jahrtausends soll es offensichtlich
ermoeglichen, Signale durch die Zeit zu senden. Zum Beispiel diese
Geschichte. Sie soll tatsaechlich passieren. Oder ist es bereits schon
Vergangenheit?
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Jeder weiss was ein Abenteuer ist. So ziemlich jeder. Ob man nun im
Flughafen von Berlin an der Gepaeckausgabe steht und auf seine Koffer
wartet, die sich bereits unter der kubanischen Sonne braeunen, nach einem
transatlantischen Flug von New York kann so was schon mal passieren.
Oder der freundliche Autoverkaeufer verschweigt, dass dieses
Schnaeppchens fuer 8.000.- Piepen seines gesparten oder auch geliehenen
Geldes, und das steigert das Abenteuer vielleicht noch, nichts von dem oel,
das aus einer, nach Aussage des Verkaeufers voellig unwichtigen Dichtung
rinnt.
Oder die eigene Frau, die nach einer TemOp, also einer kurzfristigen
Gesichtsoperation, die nach spaetestens 48 Stunden verfaellt und so das
richtige Gesicht zum Vorschein kommt, mit dieser, sozusagen, aeusserlich
neuen Identitaet, die Treue ihres Ehegatten ueberprueft.
Ein Abenteuer ist am Beginn seines Verlaufs nicht offensichtlich, nicht
erkennbar. Es ist wie das Kleingedruckte einer Versicherungspolice. Wie
ein Blitz, weil erst der Donner einem sagt, wie nahe das Gewitter ist.
Nur die wenigsten Abenteuer sind meiner Erfahrung nach angenehm, aber
man koennte auch sagen, dass ein Abenteuer, auch wenn es noch so
fuerchterlich endet, seine angenehmen Seiten hat.
Und wenn dann doch gut ueberstanden, ist man um viele Erfahrungen
reicher und zu recht sehr stolz auf sich.
Wenn wir gleich zu Anfang wuessten, worauf wir uns denn da nun
eingelassen haben, wer wuerde dann auch schon bereit dazu sein, diese
oftmals dadurch entstehenden und unangenehmen Erfahrungen freiwillig
machen zu wollen.
Man kann es mir ruhig glauben, aengstlich bin ich bestimmt nicht, aber was
ich nun erzaehle, war eines dieser Dinge, die man nur seinen aergsten
Feinden wuenscht, und das auch nur im aeussersten Notfall. Naemlich
dann, wenn es um die eigene Haut geht. Ob Sie es nun glauben oder nicht,
genau das war mir passiert.
Wirklich.
Es ging um meine Haut.
Oder vielmehr um meinen ganzen Koerper.
Ach, bevor ich es vergesse, noch etwas. Diese Geschichte die ich Ihnen jetzt
erzaehle ist fuer mich Vergangenheit, fuer Sie, als Leser, die Zukunft.
Zugetragen hatte sie sich Anno 2062. Dank entsprechender Fortschritte in
der Quantenphysik sind wir in meiner Zeit in der Lage durch die Zeit zu
reisen.
Naja, nicht ganz.
Nur bestimmte Dinge, bezeichnen wir es als Signale, lassen sich damit
durch die Zeit versenden. Und genau diese Geschichte hat so eine Zeitreise
gemacht. Ich hatte sie auf HTM-Papier verfasst und zurueck in Ihre Zeit
geschickt. Vielleicht bekomme ich irgendwann einmal heraus wer sie
erhalten hat.
Aber dieses HTM-Papier ...
Wirklich eine praktische Sache, aber Ihnen eben noch unbekannt. Man kann
es wie normales Schreibpapier benutzen. Aber im Gegensatz zu diesem
alten, herkoemmlichen Papier aus Zellstoff ist es um einiges vielseitiger.
Wenn Sie schon mal Drag&Drop auf normalem Papier versucht haben,
werden Sie wissen, was ich meine.
Mir ist es aber leider schon einmal passiert, beim Schreiben eines wichtigen
Briefes fuer einen guten Kollegen und Freund, dass dieses Papier
abgestuerzt ist. Aber dem oder der Erfinder/in sei Dank, neben der
Kopfzeile war ja ein Reset-Knopf angebracht.
Um nun dieses Abenteuer meines Lebens, wohl das gewaltigste, das ich je
erlebt hatte, nicht unnoetig in die Laenge zu ziehen, und Ihnen nicht Ihre
kostbare Zeit zu stehlen, obwohl Sie, falls Sie diese Geschichte lesen
wollen, nichts dagegen tun koennten, wenn ich es trotzdem taete, beginne
ich wohl dort, wo sie meiner Meinung nach ihren Ursprung fand.
Angie.
Eine Wissenschaftlerin.
Ihre Berufsbezeichnung: Dr. Neuro-Dingsbums.
Mehr wusste ich damals nicht.
Und, es war mir auch voellig egal. Hauptsache sie stand auf mich. Das tat
sie. Und sie hatte das, was man in meiner Zeit als "Female Spirit"
bezeichnete. Sie war intelligent, weiblich und besass einen gesunden Hang,
zweiteres aufs angenehmste einem Mann zu zeigen, der ihr gefiel.
Mir.
Thomas Heinlein.
Bau-Ingenieur.
Ich hatte sie zufaellig kennengelernt.
Bei einem Vortrag ueber wetterresistente Werkstoffe, mein Ressort, und
einem Ding Namens Brainstream & Transmission, Angies Ressort.
Zugegeben. Englisch war nicht mein Hauptfach, aber soviel konnte ich
noch. Die Bedeutung war mir allerdings unbekannt, und unter uns,
interessierte mich auch nicht.
Dass ich Angie trotzdem kennengelernt hatte, lag wohl an meinem guten
Aussehen. Spaeter in einer der Pausen, zwischen den Vortraegen sahen wir
uns zum ersten Mal. In der Cafeteria. Sie sah mich an, ich sah sie an.
Neuneinhalb Wochen spaeter trennten wir uns. Schicksal. Ein kleines, aber
sehr angenehmes Abenteuer. Leider war es zu Ende. Dachte ich.
Gut ein Vierteljahr spaeter klingelte bei mir abends das Telefon. Angie.
Ausnahmsweise war ich bereits frueh im Bett. Konnte allerdings nicht
schlafen. Mein Chef, ein Idiot, eine Pfeife und eine ueberdurchschnittlich
grosse Niete. Ich versuchte den Gedanken an seinen morgendlichen
Anpfiff, der fuer mich allein bestimmt war, zu verdraengen. Muede und
gereizt nahm ich den Hoerer ab.
Eine halbe Stunde spaeter klingelte ich selbst. Angie oeffnete die Tuer. Was
fuer ein Anblick fuer einen Mann. Und seit fast zwei Wochen war mein
Schwanz trocken geblieben.
Wir unterhielten uns, und ich hatte ihr gegenueber, ich war mir ziemlich
sicher, noch die gleichen Gefuehle wie frueher. Nur war ich dennoch etwas
schlecht gelaunt. Es waere ein Grund gewesen, auf dieses Date nicht
einzugehen. Und dann fing Angie an, mir von ihrer Arbeit zu erzaehlen.
Mir fielen fast die Augen zu. Bis zu diesem Augenblick.
"Was?" sagte ich und tippte mit dem Fingern an die Stirn. Angie sah die
Geste, und schuettelte ihren Kopf.
"Nein, nein, glaub' es mir", sagte sie aufgeregt, "es funktioniert."
"Das glaubst du." Ich wollte schon aufstehen um zu gehen. Hinterher, muss
ich sagen, dass es besser gewesen waere. "Jetzt setz dich wieder und lass es
mich doch erst Mal erklaeren." Sie fasste mich am Handgelenk und hielt
mich fest. Ihr sicherer und ruhiger Ton hatte mich fast ueberzeugt. Ich
kannte sie. Aber trotzdem blickte ich zweifelnd in ihr Gesicht, zoegernd
setzte ich mich aber wieder.
"Also gut, dann erklaer's mir. Schiess los."
"Gut." Angie holte tief Luft.
"Du weisst, dass wir in unserem Institut mit der Erforschung des
menschlichen Gehirns beschaeftigt sind, ja?"
"Ja." Ich bestaetigte ebenfalls mit einem Nicken meines Kopfes.
"Nun, wir sind da auf etwas gestossen."
"Machs nicht so spannend." Sie konnte einen manchmal durch ihre Art auf
die Palme bringen. Ich bemerkte aber auch, wie sie diesen Moment genoss.
"Jaja, schon gut. Ich dachte ich soll's erklaeren."
"Entschuldige." Ich liess sie trotzdem meine Ungeduld deutlich spueren.
Das, was mir Angie vorhin erzaehlt hatte, konnte ich einfach nicht glauben.
Kein bisschen. Es war viel zu absurd. Einfach verrueckt.
"Also. Wir haben es tatsaechlich geschafft." Angie laechelte. Ihr Stolz ueber
diesen einzigartigen Erfolg in der Wissenschaft stand ihr im Gesicht
geschrieben.
"Das kann ich nicht glauben." Ich machte schon wieder Anstalten
aufzustehen.
"Bleib ruhig. Es stimmt. Und ich kann's dir beweisen."
Jetzt war ich erstaunt.
"Beweisen? Wie?"
"Na, ich war heute frueh mit Maggie zusammen. Was soll ich sagen. Es hat
funktioniert."
"Das kannst du jedem erzaehlen, mir nicht."
Das war mir eindeutig zuviel.
"Du willst mir allen Ernstes erzaehlen, dass du ... ich weiss gar nicht ... wie
hast du es vorhin beschrieben? Einen ... einen ... 'Neuronal-Swap' gemacht
hast? Das ist doch voellig verrueckt und erst gar nicht moeglich. Ich weiss
nicht, mit welchen Drogen ihr da arbeitet, aber die setzen euch ganz schoen
zu. War der Trip wenigstens schoen?"
Angie lehnte sich zurueck und sah, das ich nicht das Klitzekleinste ihrer
Erzaehlung glaubte. Nun, haette sie es nicht selbst miterlebt, wuerde sie es
womoeglich selbst nicht glauben.
"Doch. Ich war Maggie. Und ausserdem benutzen wir keine Drogen."
"Ach, was weiss ich, was ihr euch da einwerft. Mir ist das auch voellig
egal. Aber ich muss jetzt gehen." Ich wollte schon den dritten Anlauf
machen, endlich diese verrueckt gewordene Wissenschaftlerin allein bei
ihren Spinnereien zu lassen, als Angie etwas vorschlug.
"Warst du schon mal im Koerper einer Frau?" Angie fuehlte sich bei dieser
Frage ueberlegen und hatte sie jetzt sehr selbstbewusst gestellt. Mit der
Reaktion von mir hatte sie jetzt aber nicht gerechnet.
"Schon oft." Ich lachte.
Angie verzog keine Miene. Innerlich musste sie wohl fast platzen.
"Willst du?"
"Jetzt?"
"Warum nicht."
"Naja, warum eigentlich nicht." Ich haette ihr glauben sollen.
Angie war eine attraktive Frau. Bruenett. Etwas ueber 165. Nicht ganz 170.
Im Vergleich dazu war ich etwas ueber 180, hatte kurze dunkelblonde
Haare, war sportlich. Zwei Jahre aelter als sie. Angie war vor drei Monaten
29 geworden. Angie legte nun ein Laecheln auf, dass ich etwas
merkwuerdig fand.
"Dann warte kurz, ich bin gleich wieder da." Sie stand auf und ging in ihr
Arbeitszimmer. Ich schaute ihr hinterher. Sie war wirklich eine attraktive
Frau. Wie von selbst glitt mein Blick von ihrem Hintern entlang ihrer
huebschen aber mit schwarzem Nylon verhuellten Beinen, rasch abwaerts
nach unten.
Oh ja, Frauen in Schuhen, die hohe feine Absaetze hatten, gefielen mir, wie
Abermillionen anderen Maennern auch. Angie hatte Geschmack und
genuegend Eleganz in diesen Sandalen sehr sexy auszusehen. Sie brachte es
mit Leichtigkeit fertig, mich durch ihre optischen Reize zu verwirren und
etwas aufzuheitern. Haette ich in diesem Moment weniger mit meinem
kleinen Kerl gedacht, als mehr mit dem Kopf, der zusehends weniger
durchblutet wurde, haette ich vielleicht frueher kapiert, was sie gesagt hatte.
Ihre Schoenheit wurde nur noch durch ihre Klugheit uebertroffen, was mich
schon desoefteren beeindruckt hatte. Sie war klueger als ich. Aber sie muss
schon frueh erkannt haben, dass Maenner wenig Interesse an intelligenten
und selbstbewussten Frauen zeigten. Also spielte sie 'das Spiel'. Sie verhielt
sich entsprechend ihrer Rolle als Frau. Dass sie mich nur benutzte, kam mir
jetzt gar nicht in den Sinn. Sie ging viel zu geschickt vor.
Angie kam zurueck. Diesen grossen Metallkoffer, den sie trug, hatte ich
nicht erwartet. Eigentlich hatte ich gehofft, sie leicht bekleidet wieder
zusehen. Schade, dachte ich mir.
"Was ist das?" fragte ich neugierig, "unanstaendige Sachen mach ich nicht."
Angie schmunzelte.
"Gedulde dich." Sie machte den Koffer auf.
Ich sah zwei Kopfhoerer mit Spiralkabel, eigenartige Anzeigen und einen
Laptop. Angie verband das Netzkabel, das sie zuvor in die Haussteckdose
einsteckte, mit der am Laptop angebrachten Spannungsbuchse. Das hatte
ich soweit verstanden. Die Anzeigen leuchteten kurz vollstaendig auf, um
dann wieder auf Null abzufallen.
"Interessantes Ding, und was ist das?"
"Du wirst es gleich sehen."
Jetzt klappte sie den Laptop auf und erweckte ihn zum Leben. Der Rechner
startete. Nach wenigen Sekunden meldete sich blinkend ein Cursor. Sie
tippte etwas an. Ich sass etwas unguenstig und sah nicht, was sie schrieb.
Der Bildschirm wurde bunter, das konnte ich sehen.
"Hier setz das auf."
"Was?"
"Ja, du musst es aufsetzen. So." Angie nahm ihr eigenes Teil.
Ich war unsicher. Was sollte das?
Ich hatte an koerperlichen Sex gedacht, nicht diesen gedachten Unsinn.
Dieses V-R-T-L fand ich zu unterentwickelt. Es war wie Sex mit einem
Kondom. Manche deuteten die Abkuerzung auf ihre Weise: Voegel-
Richtig-Transitoren-Langweilen. Und auch Frauen, so konnte ich immer
wieder hoeren, waren nicht sonderlich begeistert.
War es Neugier oder pure Lust wenigstens etwas Sex mit ihr zu machen?
Langsam setzte ich mir diesen seltsam verstuemmelten Kopfhoerer auf.
Denn es war kein richtiger Kopfhoerer. Statt den Hoermuscheln waren
links und rechts zwei wie Fuehler aussehende Staebe befestigt. Sie
beruehrten fast die Schlaefen.
"Warum willst du eigentlich nicht richtig?"
Meine Zweifel hielt ich fuer mehr als berechtigt. Angie zoegerte fuer einen
Moment, aber dann war ihr klar, dass ich sie noch immer nicht verstanden
hatte.
"Das hier", fing Angie feierlich an, "ist das Ergebnis unserer Forschung."
In der Erwartung, dass ich ihr endlich den noetigen Respekt zollte.
"Und dafuer verbrate ich meine Zeit", sagte ich gelangweilt, nahm den
Kopfhoerer ab und legte ihn in den Koffer zurueck. Jetzt war mir klar, was
sie wollte. Sie brauchte wohl ein Versuchskaninchen fuer diese neue sX-
Box (C) aus ihrer Firma.
"'Tschuldige, aber ich muss mir das nicht auch noch antun. Da entwickelt
ihr irgend so ein Sex-Spielzeug, das es schon laengst gibt und du nennst es
'Ergebnis eurer Forschung'. Angie es tut mir leid. Fuer so eine Nummer ist
mir die Zeit zu schade."
Dann fuegte ich noch hinzu: "Und ich dachte, du willst richtigen Sex. Aber
das ... nein, danke."
"Oh, Tom, du ... ach ... hoer doch endlich mal zu. Es ist kein Spielzeug. Ich
koennte dir erklaeren wie es funktioniert, aber du wuerdest es nur
ansatzweise verstehen."
Jetzt war ich beleidigt.
"Das reicht. Danke."
Nun wollte ich wirklich gehen.
"Halt. Einen Moment noch."
"Was ist."
"Du wolltest, dass ich es dir beweise und ich kann es dir nur beweisen,
wenn du dich hinsetzt und mir zuhoerst."
Ich stand bereits, fertig zum Gehen.
"Setz dich. Und nimm das Ding."
Zoegernd setzte ich mich erneut. Angie war es langsam leid.
"Also. Setz es wieder auf."
Ich blickte widerwillig auf das Kopfhoererteil, das sie mir vors Gesicht
hielt.
"Oh, Angie", stoehnte ich jetzt, "ich habe wirklich keine Lust auf dieses
Virtuelle, das weisst du. Wir hatten es doch schon probiert, und du hast
selber gesagt, dass es dir auch keinen richtigen Spass gemacht hatte. Willst
du denn wirklich keinen richtigen Sex?"
Angie wollte. Oh, ja, hinterher. Sie schien einen Augenblick lang
nachzudenken.
"Wie waere es mit 'danach'?"
"Danach?"
"Ja, hinterher, nachdem ich dir das Geraet gezeigt habe?"
Ich war mir nicht im Klaren, was sie damit wohl gemeint hatte, aber ein
virtuelles Sexerlebnis, vorneweg, war bestimmt anregend. Und nach einem
imaginaeren Akt konnte man ja nach wie vor noch. Ausserdem gab ich der
Sache mit diesen Neuro-Swap-Dings keine Bedeutung.
"Dann leg mal los."
Angie fuhr mit dem Zeigefinger auf einem schmalen flachen Tablett
entlang. Sie schien irgendetwas einzustellen.
"So. Fertig. Entspann dich und lehn dich zurueck. Ach so. Moechtest du
das ich mich ausziehe?" fragte Angie noch. Hoppla. Natuerlich war ich war
nicht abgeneigt.
"Warum nicht." Ich grinste breit.
Angie knoepfte langsam ihre Bluse auf. Ich bekam grosse Augen, als ich
ihre von einem spitzenverzierten BH geschmueckten Brueste sah. Er war
traegerlos und das gefiel mir. Aber mir gefiel alles an ihr. Angie tat so, als
wuerde es ihr nichts ausmachen. Im Gegenteil. Sie machte es sehr elegant
und auf eine sehr weibliche aufreizende Art. Nun liess sie ihren Rock nach
unten gleiten. Ich war sichtlich angetan. Das mich heute mein Chef
geaergert hatte, daran dachte ich gar nicht mehr.
"Huebsch."
Sie blickte in mein Gesicht und laechelte.
"Nur fuer dich."
"Ich kann's kaum erwarten."
Ich hatte ihre Gestik und ihre aeusserung voellig missverstanden. Mein
Blick geriet wieder in die Faenge ihrer schlanken Beine. Verhuellt. Ich muss
zugeben, Frauen, die auch Geschmack fuer das 'Drunter' haben, finde ich
ausgesprochen reizvoll. Angie legte ihre Beine eng aneinander und griff
nach einem Schalter. Sie lehnte sich damit zurueck. Das Kabel war
ausreichend lang.
"Bist du bereit?"
"Auf jeden Fall", grinste ich, wohl wissend, dass sich zwischen meinen
Beinen etwas aufzurichten begann. Angie drueckte die Taste.
Meine Augen begannen wie von selbst zu blinzeln. Immer mehr. Sie
zuckten. Der Gedanke, Angie wuerde es genauso gehen, schoss mir durch
den Kopf. Es war nicht schmerzhaft. Nur war ich nicht mehr Herr meiner
Sinne. Je laenger dieses Blinzeln dauerte, desto unschaerfer wurde die
Umgebung. Wo ich gerade noch Angie auf der Couch sitzen sah, sah ich
ihre immer undeutlich werdende Umrisse. Schemenhaft. Das Zucken
meiner Augenlider wurde schneller. Ich sah immer schlechter.
Ehrlich gesagt, hatte ich gehofft, das langsam ein anregenderes Gefuehl
einsetzen wuerde, staerker als das, was ich bereits durch Angies Anblick
genoss. Leider war dieser Anblick, auf sie, sehr getruebt. Bedauerlich. Als
haette mir jemand eine Brille aufgesetzt, die nicht fuer gesunde Augen
bestimmt war. Angie ging es vermutlich jetzt aehnlich. Der Raum, in dem
wir sassen, war voellig unklar und sehr verschwommen. Alles war
verschwommen. Angie, die mir noch vor wenigen Sekunden klar und
deutlich gegenueber sass, sah nun fuer mich aus als wuerde sie langsam zu
einem undeutlichen Klumpen zu verschmelzen. Ich sah nur noch Kopf und
Rumpf. Ihr Gesicht konnte ich laengst nicht mehr erkennen. Waere ich
noch in der Lage gewesen, dieses Ding ueber meinem Kopf abzunehmen,
ich haette es jetzt getan. Aber ich war nicht faehig, ueberhaupt irgendetwas
zu tun. Nur denken, das konnte ich. Alles schien sich vor meinen Augen zu
verfluechtigen. Meiner Lider flackerten.
Doch langsam. Umrisse bildeten sich nun neu. Das Ding schien nicht zu
funktionieren, dachte ich mir. Schade. Die Umgebung wurde klarer. Noch
verschwommen, aber doch etwas erkennbarer. Kontraste des Raumes
kehrten zurueck. Sie waren anders als vorher. Seltsam. Angies Koerper
wurde nun auch deutlicher. Das Flackern meiner Augen wurde weniger
hektisch. Es nahm ab.
War's das?
Wieviel Millionen hatten sie dafuer in den Sand gesetzt? Angie, da hast du
Mist gebaut.
Jetzt hoerte das Flackern meiner Wimpern ganz auf. Nur meine Augen
machten noch nicht so ganz mit. Es wurde aber von Sekunde zu Sekunde
besser. Ich konnte meine Augen wieder schliessen und oeffnen. Alles
wurde deutlicher. Die Wand, Angies Bilder, ich konnte jetzt die Rahmen,
und nun, wenn auch noch leicht schemenhaft, die Gemaelde darin erkennen.
Bilder? Was hatten die da zu suchen? Ich liess meinen Blick nun langsam
zu Angie gleiten. Meine Sehkraft war nahezu wiederhergestellt, als ich sie
sah. Diesen Anblick werde ich mein Leben lang nicht vergessen.
Da bin ich mir sicher. Vorausgesetzt, die Medikamente gegen Alzheimer,
die es heute gibt, halten ihr Versprechen. Ich hatte nichts allzu Schlechtes
darueber erfahren. Der Schalter, den Angie gerade noch in der Hand
gehalten hatte, fiel mir aus der Hand auf das Polster ihrer Couch.
Angie bewegte sich als erstes.
Ihr war etwas unwohl, ein leichtes Schwindelgefuehl, hatte sie mir spaeter
berichtet, um es dann auch ihren wissenschaftlichen Unterlagen
hinzuzufuegen.
[Notiz v. 30.07.2162: F2M mit leichten Schwindelgefuehlen]
Es wurde rasch besser.
[schnelle Besserung]
Fuegte ich diesen imaginaeren Notizen hinzu.
Angie blinzelte noch einmal kurz. Mit meinen Augen. Ich konnte es nicht
fassen.
"Was ...?" Ich unterbrach mich selbst. Ich hatte mich nicht getaeuscht.
Diese Stimme war nicht meine. Gegenueber sass sie. Oder vielmehr mein
Koerper. Dann war ich wohl in ihrem. Sie nahm den Kopfhoerer ab. Legte
ihn in den Koffer und beendete das Programm. Der Bildschirm des
Rechners war jetzt wieder schwarz. Sie klappte ihn wieder zu. "Wie geht es
dir. Alles Okay? Oh, an die Stimme muss ich mich erst noch gewoehnen."
Mir stellten sich die Nackenhaare auf. Die Person, die mir gegenueber sass,
erinnerte mich an ... mich. Ich riss meine Augen auf.
"Nun. Glaubst du mir jetzt?" Dabei sah sie mich an.
"Angie, ich ... was hast du ... was hast du mit uns ... mit mir gemacht?"
Normalerweise stottere ich nicht.
"Beruhige dich. Ich hatte es dir doch erzaehlt. Glaubst du mir jetzt ?"
"Ja, und nun mach es wieder rueckgaengig."
"Du bist gut. So schnell geht das nicht. Wir muessen jetzt mindestens sechs
Stunden warten."
Diese Luege fand sie ausgesprochen reizvoll. Fuenf Minuten haetten
genuegt.
"WASS?" kreischte ich.
"Nur keine Panik. Sieh dich doch erst mal an."
"Ich weiss, wie ich aussehe. Ich meine, ich weiss wie du ... ach, du weisst
was ich meine. Verdammter Mist. Du haettest es mir vorher sagen sollen.
Ich haette nie und nimmer ... ach."
Meine Vorwuerfe waren nicht unbedingt Angies Schuld. Meine Nerven.
Angie kam naeher.
"Setz erst Mal das Ding ab. Und ich finde das gar nicht mal so schlecht. Ich
wusste nicht das Frauen auf Maenner so attraktiv wirken. Es ist ganz
anders."
Mein angestiegener Hormonspiegel musste sie mit voller Breitseite
erwischt haben. Sie stellte jetzt fest, wie erregt ich bereits gewesen war.
"Oh."
Angie fasste sich an die sie einengende Stelle ihres Schrittes. Sie wusste,
dass sie selbst die Ursache fuer diese Erregung war.
"Finger weg. Und tu ihm nicht weh."
"Keine Angst, ich bin schon vorsichtig. Aber auch neugierig", ergaenzte sie
ihren Satz.
Ich nahm mir endlich das Ding vom Kopf. Und spuerte, dass ich jetzt
deutlich mehr Haare auf dem Kopf hatte als vorher. Als ich mich nach
vorne beugte, spuerte ich, wie sich meine Brueste auf meine Schenkel
pressten. Der Stoff des BHs und der meiner Nylonstruempfe beruehrten
sich.
"Angie, sag dass das nicht wahr ist."
"Was?"
Sie setzte sich jetzt neben mich.
"Das mit den sechs Stunden."
"Naja, nun, nicht ganz, jetzt sind es nur noch fuenf Stunden und 57
Minuten." "Du machst Witze. Ich kann doch ..." Ich sprach meinen Satz
nicht zu Ende. Die Vorstellung fuer diese Zeit in Angies Koerper zu
stecken, begeisterte mich ganz und gar nicht. Warum hatte ich ihr nur nicht
geglaubt.
"Also gut." Ich war dennoch genug Mann, angeblich, um die Situation
unter Kontrolle zu haben.
"Was nun. Willst du mich jetzt vernaschen. Komm bloss nicht auf solche
Gedanken", warnte ich sie.
"Eigentlich ..." Angie ueberlegte sich ihren Satz noch einmal. "Eigentlich
waere ich schon interessiert. Aber ich will dich zu nichts zwingen."
"Obwohl...", sagte sie vorsichtig, "... obwohl ich es jetzt sogar koennte",
fuegte sie noch hinzu.
Ich erschrak.
"Keine Angst." Sie hatte bemerkt, wie erschrocken ich ueber ihre
aeusserungen war. "Ich liebe dich und auch wenn ich dir jetzt koerperlich
ueberlegen bin, moechte ich, dass wir zusammen bleiben. Da sieh mal."
Ich sah, wie sie meinen Arm ... verdammt ... ihren Arm beugte. Sie war
begeistert. Ich blieb kuehl. Aber dennoch. Diese Bizeps waren, ihren, diesen
weiblichen, meinen, hmm ... sichtbar ueberlegen. Aus irgendeinem Grund
war ich beeindruckt, dass mein richtiger Koerper so gut in Form war.
"Mach nichts kaputt", piepste ich. Meine Stimme war so widerlich
maedchenhaft, dass ich mich im Moment masslos darueber aergerte,
meiner Wut ueber mich, nicht den richtigen Ausdruck verliehen zu haben.
Angie interpretiere es als niedlich.
"Da, fass sie mal an." Angie war sichtlich beeindruckt.
Ich wollte nicht und liess sie mit diesem Spielzeug spielen. Es schien ihr
offensichtlich Spass zu machen. Und jetzt? Sechs Stunden. In diesem
Koerper. In Angies Koerper. Mein Blick wandte sich von ihr ab und
richtete sich nun langsam auf mich selbst. Noch sass ich genauso wie
Angie sich hingesetzt hatte. Ich sah wie ihre, Verzeihung, meine Beine eng
aneinander gelegt waren. Es war ein aeusserst seltsamer Anblick.
Im Moment trug ich schwarze Struempfe, die hohen Schuhe konnte ich
sehen, in dem ich eines meiner nun merklich schlankeren und sehr
weiblichen Beine ausstreckte und anhob. Meine Fuesse sahen doch deutlich
kleiner aus. Die Differenzen zwischen meinen 44 und Angies 37 waren
sehr offensichtlich. Und diese Sandaletten oder vielmehr Sandalettchen
unterstrichen diesen nicht gerade kleinen Unterschied noch. Bei diesem
Gedanken kam mir natuerlich auch das in den Sinn. Der kleine Unterschied.
Ich legte stuetzend meine Hand rechts und links neben mich auf das Polster
und senkte meinen Kopf. Mein Blick glitt auf die offenen Stellen, die diese
Nylons nicht verhuellten, meine Schenkel entlang.
Dass ein Buestenhalter, den nun in meine Sicht geratenen Busen fest
umspannte, hatte ich vorhin schon gespuert. Das ich jemals so einen
Anblick auf eine weibliche Brust haben wuerde, haette ich nie gedacht,
geschweige denn in den Besitz einer solchen zu kommen. Ausser vielleicht
mit den Haenden oder meinem Mund und meiner Zunge. Aber ueber etwas
machte ich mir mehr Gedanken. Ich hatte jetzt etwas zwischen den Beinen,
dass ich selbst hin und wieder als Votze bezeichnete. Und was soll ich
sagen, natuerlich wurde ich neugierig. Nur sechs Stunden, ging mir
nochmals durch den Kopf. So eine Gelegenheit hat Mann wahrscheinlich
nur einmal im Leben. Ja, ich wollte wissen wie es sich dort anfuehlte.
Langsam hob ich meine linke Hand. Mein Herz begann etwas schneller zu
schlagen, als noch vor einer Sekunde. Ich hatte die Hand einer gepflegten
Frau. Die Fingernaegel waren kraeftig rot lackiert und lang. Diese Finger,
die ich unter meiner voelligen Kontrolle hatte, waren zart und klein. Richtig
huebsche Frauenhaende. Ploetzlich spuerten meine zierlichen Finger den
zarten Stoff dieses Hoeschens. Ich liess meine Hand zwischen Bauch und
diese zarten Spitze gleiten. Der Anblick und dieses Gefuehl trockneten
meinen Mund aus. Ich musste schlucken. Meine Hand glitt langsam tiefer.
Jetzt spuerte ich weiche Schamhaare. Sie waren weicher als meine. Ich sah
wie meine Hand unter dem Stoff vorsichtig und neugierig tastend nach
unten glitt. Alles war so zart. Das Hoeschen, meine Finger, meine
Schambehaarung. Und es wurde noch zarter.
Nein.
Weicher und sehr zart.
Der Griff ins Leere war unbeschreiblich.
Ich war so fasziniert, dass ich nicht gehoert hatte, wie Angie die
Guertelschnalle, meiner, ihrer Hose geloest und den Reissverschluss
geoeffnet hatte. Sie hatte mich beobachtet.
"Spanner", sagte ich erschreckt.
Ich blickte bei ihr dort hin, wo sie im Augenblick mehr hatte als ich. Angie
hatte gerade herausgefunden, wie sich eine Eichel fuer einen Mann anfuehlt.
"Was tust du da?" fragte ich erbost.
Leider hoerte es sich wieder einmal voellig anders an, als ich es versucht
hatte auszudruecken. Diese Stimme.
"Und du? Komm ich zeig dir etwas. Steh bitte mal auf."
Sie half mir.
"Ich ... was hast du vor?" Meine Stimme klang scheu.
Angie hatte es natuerlich bemerkt und reagierte entsprechend.
"Keine Angst ... du wirst es moegen. Es ist wirklich schoen. Komm, stell
dich hier hin."
"Tu bitte nichts, was ich nicht auch tun wuerde."
"Natuerlich Tom. Komm jetzt", sagte sie ruecksichtsvoll.
Noch zoegerte ich. Ich wusste nicht, was sie von mir wollte, und sie war im
Moment eindeutig im Vorteil. Was die koerperlichen Kraefte betraft, war
sie mir jetzt deutlich ueberlegen. Und auch an dieser Stelle, wo ich gerade
ins Leere gegriffen hatte, war sie im Augenblick heftig angeschwollen. Ich
konnte es durch einen raschen Blick erkennen. Bei mir konnte ich jedenfalls
noch keine entsprechende sexuelle Erregung feststellen. Unsicher, was sie
jetzt mit mir anstellen wuerde, stand ich auf.
"Du machst es ja richtig elegant. Wie eine Frau", sagte Angie.
Dabei war ich eigentlich doch ganz normal aufgestanden, zugegeben, etwas
verunsichert, aber sonst ganz normal. Meine Schuhe glichen den
Groessenunterschied etwas aus.
"Wieso, ich bin doch ..."
"Psst", sie hielt mir den Zeigerfinger vor meinen Mund.
"Ich zeige dir jetzt etwas, das fuer mich immer sehr schoen war. Moment."
Sie griff mir an meinen BH. Und oeffnete ihn auch noch. Damit hatte ich
ganz und gar nicht gerechnet. Meine Brueste gaben nach und die
Erdanziehung tat ihr uebriges. In der Tat. Was ich bisher als recht reizvoll
und fuer eine sehr weibliche Unterwaesche gehalten hatte, war bis gerade
eben sehr praktisch gewesen.
Und ja. Es stimmte. Ich war verdammt neugierig. Wer waere es denn an
meiner Stelle nicht gewesen. Doch ploetzlich glitten Angies Finger sanft auf
meinen Brustwarzen entlang. Und ich erschauerte. Schlagartig begann mein
Herz zu rasen. Ich zitterte sogar leicht. Es war wunderbar. Und nun spuerte
ich, wie Angie sich an meinem Hoeschen heran arbeitete. Augenblicklich
fiel es zu Boden.
"Ich hab sogar deine geschickten Finger", sagte sie laechelnd.
Das ich ploetzlich zusammenzuckte, war jetzt nicht Angies Schuld. Es
klingelte an der Tuer.
"Wer ist das?" fragte ich nervoes.
"Oh nein", jammerte Angie, "das hatte ich ganz vergessen. Maggie wollte
doch ... so ein Mist."
"Maggie?"
"Spaeter. Zieh dich einfach an und geh fuer mich an die Tuer."
"Ich kann doch so nicht an die Tuer gehen", wehrte ich mich.
"Anziehen musst du dich schon und sie wird es bestimmt nicht merken.
Und ausserdem ... du weisst schon."
Sie zeigte auf ihren Reissverschluss.
"Wie soll ich denn dieses Ding verstauen."
Mir war das Problem eines steifen Penis durchaus bekannt.
"Na prima. Ich soll mich jetzt fuer dich ausgeben, ja ?"
"Wenn du so nett waerst."
"Mir bleibt wohl keine andere Wahl, was?"
Sie laechelte.
"Bitte."
Ganz wohl war mir bei der Sache nicht, aber die sechs Stunden waren
laengst nicht vorbei. Ich holte tief Luft.
"Also gut." Und atmete schwer aus.
Deutlich spuerte ich den Busen.
"Du bist ein Schatz. Zieh dich an."
Eigentlich wollte ich jetzt nach meinem Slip und dem BH greifen, aber
Angie war etwas schneller.
"Dafuer ist jetzt keine Zeit mehr. Nur der Rock und die Bluse."
Sie hatte beides bereits in der Hand und ging zum Bad. Wieder klingelte es,
diesmal etwas laenger, als das erste Mal.
"Beeil dich."
"Aber ..."
"Bitte." Sie verschwand im Bad. Ich war voellig durcheinander. Und
natuerlich hatte sie recht. Ich hatte ihren Koerper, ihr Aussehen. Aber ich
konnte doch ... Es klingelte fast Sturm.
"Ich weiss dass du da bist. Mach bitte auf." Eine Frauenstimme.
Maggie.
Irgendwie war mir das lieber, als ... als ... Ich schluckte etwas erleichtert
meine Nervositaet hinunter. Der Rock lag auf dem Boden. Jetzt klingelte es
Sturm.
"Ich komme ja gleich. Moment noch", rief ich.
Die weibliche Nervensaege an der Klingel musste es gehoert haben. Sie
nahm ihren offensichtlich festgefrorenen Finger von dem Klingelknopf.
Was sollte ich tun. Mit gemischten Gefuehlen nahm ich den Rock. Nur wo
ist hinten, und wo ist vorn. Taschen hatte dieses verdammte Ding nicht.
Aber einen Reissverschluss. Ich versuchte mich zu erinnern wie Angie ihn
ausgezogen hatte. Langsam wurde ich wieder nervoes. Verdammt nochmal,
so kompliziert konnte das doch nicht sein. Endlich fiel es mir wieder ein.
Der Reissverschluss war hinten. Sehr gut Junge, sagte ich mir. Schnell stieg
ich hinein und beinahe haette ich das Gleichgewicht verloren. Diese scheiss
Hektik. Diese scheiss Schuhe. Verdammt nochmal.
"Moment noch", schrie ich etwas zu schrill. Ich brauchte aber noch etwas
mehr Zeit.
"Jaja", sagte diese Frauenstimme. Sie klang jung. Ich hoffte, dass sie auch
huebsch war. Ihre Stimme, soweit ich es hoeren konnte, war es zumindest.
Jetzt zog ich den Rock nach oben. Ein seltsames Gefuehl. Die feinen
Nylons in Kombination mit dieser zarten und offensichtlich sensiblen Haut
und dem weichen Stoff des Rockes waren nicht unangenehm. Er reichte
mir nicht ganz bis zu meinen Knien. Waere ich nicht im Koerper einer
Frau, haette ich mich womoeglich fuer einen Freak gehalten. Es sah aber
doch passend aus. Wenn auch ungewohnt. Oben sah ich meine Brueste,
unten dagegen elegante hochhackige Sandaletten und meine Beine. So ein
Mist. Ich hatte den Rock nun doch falsch herum. Ich drehte den
Reissverschluss nach hinten.
Gluecklicher Weise, oder gerade deshalb weil ich im Koerper einer Frau
war, und mir nach wie vor dieser Anblick den ich hatte, gefiel, war ich froh
keinen Steifen kriegen zu koennen. Ich trug keinen Slip unter meinem
Rock. Den Gedanken fand ich sehr provozierend. Es erregte es mich sogar.
Aber auf eine voellig andere Weise. Was sollte ich anders tun. Ignorieren ?
Es war viel zu ... angenehm. Sorry. Ich fluchte wieder. Dieser
Reissverschluss bringt mich noch um meinen Verstand. Endlich. Halt.
Oberhalb spuerte ich noch etwas. Ein Knopf. Den machte ich zu.
Nun.
Nach etwas Muehe, konnte ich anschliessend sagen, dass ich zum aller
ersten Mal in meinem Leben einen Rock angezogen hatte. Einem
schottischen Clan gehoerte ich nicht an. Ausserdem war dieser Rock, den
ich trug, nicht kariert sondern schwarz und eng.
Die Bluse.
Ich nahm sie an mich. Dieses Mal ging ich etwas vorsichtiger vor. Zuerst in
den linken aermel, dann in den rechten. Meine Brueste wippten bei all den
Bewegungen die noetig waren, die Bluse anzuziehen. Verdammt. Sie war ja
leicht durchsichtig. Natuerlich hatte ich es bei Angie bemerkt, aber ich starre
nicht pausenlos auf Frauenbrueste. Und ich hatte es auch ganz vergessen.
Oh weh, was macht ihr denn da? Meine Brustwarzen wollten mir einen
Besuch abstatten. Sie traten hervor. Deutlich.
Es klopfte.
"Jaaa ... einen Augenblick noch."
Das Klopfen hoerte auf. Stattdessen hoerte ich wieder Maggie.
"Was machst du denn so lange?"
Sie musste es sein.
"Anziehen", rief ich.
Und ich gab mir ja schon die groesste Muehe diese Weiberklamotten rasch
anzuziehen. Am liebsten haette ich gesagt: Ein alter Mann ist doch kein
junges Pferd. Ich schluckte es einfach hinunter. Ich musste moeglichst
versuchen diese Ausdruckweise zu vermeiden. Und ich wusste nicht, ob es
mir gelingen wuerde. Die Knoepfe. Wo sind ... ach ... anders rum ... Dieser
Scheissweiberkram. Ich meisterte es. Wo kommt die Bluse hin? Rein oder
raus? Raus. Ich fand es sah besser und ... nein ... rein damit ... es sah
ordentlicher aus.
Schnell oeffnete ich wieder meinen Rock und stopfte die Bluse tief hinein.
Nur sah man jetzt meinen Busen deutlicher. Ach was soll's. Eine Frau
macht so etwas nicht an. Hoffentlich ist sie nicht andersrum.
"Ich komme gleich."
Ich war fast fertig. So. Noch einmal tief durchatmen und los geht's.
"Ich komme schon ... ich komme schon."
Ein schneller Blick und ich sah tatsaechlich aus wie Angie. Dass ich keinen
Slip trug sah niemand. Den dezenten Blick auf meine Brustwarzen, die sie
sich uebrigens sehr prickelnd anfuehlten, hatte ich bei ihr schon oefter
gesehen, und hoffte dass das einigermassen normal aussehen wuerde. Ich
ging zur Tuer. Zumindest wollte ich zur Tuer. Der Rock war etwas eng. Ich
musste meine Schritte etwas verkuerzen. So das passt. Ein Spiegel im Flur.
Ich konnte es zuerst nicht fassen. Oh, verdammt. Ich sah aus wie sie. Hoer
mit dieser Flucherei auf, verdammt, sagte ich zu mir.
Zoegernd griff ich nach dem Drehknopf.
Ich oeffnete langsam.
"Na endlich. Und gruess dich." Es war Maggie.
Sie gab mir einen fluechtigen Kuss auf die Wange, so wie es die besten
Freundinnen eben tun und lief rasch an mir vorbei.
"Hallo. Freut mich ihre Bekanntschaft zu machen, Angie."
Ich hatte mich nicht verhoert.
Ein Mann!
Maggie war nicht alleine.
Und ich trug keinen Slip. Und keinen BH und war eine Frau und war
ploetzlich total durcheinander.
"Ich ..."
"Darf ich eintreten?"
Dass ich wohl mit hochrotem Kopf dagestanden haben musste, merkte ich
spaetestens daran, dass meine Wangen fuerchterlich warm wurden.
"Na ... na ... natuerlich ... ich aeh ... Entschuldigung", piepste und stotterte
ich.
Maggie war bereits im Wohnzimmer.
"Danke schoen. Sie sind viel huebscher als mir Maggie beschrieben hat."
Er sagte es leise und mit einem gewissen Charme der mir nicht entgangen
war. Jetzt ging er zu Maggie hinein. Ich schloss die Tuer und musste mich
anschliessend dagegen lehnen. Am liebsten haette ich jetzt laut ... nein ...
nicht fluchen, sagte ich ... tu's nicht. Ein zartes 'Mist' glitt mir dann doch
noch ueber meine weichen Lippen. Musste dieser Kerl denn dabei sein.
Zumindest ausgerechnet jetzt. Jetzt riss ich meine huebschen Augen auf.
War es Angies Absicht gewesen ? Wusste sie davon? Ich konnte mich
nicht mehr halten. Verdammt ...verdammt. Bleib cool Junge, jetzt ist es
sowieso egal. Die Gesichtroete verblasste. Ich musterte mich. Streifte meine
Rock gerade, der es eigentlich schon laengst war, und stiess mich von der
Tuer ab. Meine Brueste wippten natuerlich wieder beim Gehen, was konnte
ich dagegen tun. Wieder kam ich am Spiegel vorbei. Dieses Mal, war es
genauso wie das erste Mal, nur war ich jetzt um ein Kompliment reicher.
Man sah mir nicht an wie egal mir das war. Ich sah noch genauso huebsch
aus wie vorhin. Ausserdem galt es nicht mir, sondern Angie. Also. Wozu
die Aufregung?!
Maggie und ihr Freund hatten laengst Platz auf dem Sofa genommen und
es sich bequem gemacht. Wie hiess der denn ueberhaupt? Angie wuerde es
bestimmt wissen. Ich nicht. Ich trat ein, um dann gleich hinter dem Sofa
meinen Unterkoerper zu verstecken.
"Hallo ihr Zwei", laechelte ich.
"Darf ich euch was zu trinken anbieten?"
Ja, dieses Verhalten wuerde Angie entsprechen.
In dem Moment kam Angie selbst aus dem Schlafzimmer. Schlafzimmer?
"Aber du bist doch ...?" Ich wunderte mich, konnte aber meinen Satz nicht
zu Ende sprechen.
"Also, dann!" Sie blickte etwas ernst und sah mich mit zugekniffenem
Mund an. Ihr schien auch nicht wohl zu sein.
?Was und dann?', fragte ich mich.
"Okay, dann lass uns mal los", sagte Frank.
Los lassen?
Auch das haette ich allzugern gewusst.
Ich tat aber so, als haette ich die Situation im Griff und wuesste ueber alles
Bescheid. Eigentlich brauchte ich es nicht und dumm war es noch dazu.
"Ja, dann mal los", sagte ich.
Angie blickte mich erstaunt an. Bloederweise laechelte ich nur. Das Wort
einer Bloedfrau kam mir in den Sinn. Bloedmann.
Naja, sagte ich mir, wurde aber dann aber doch unruhiger, in, mein Blick
fiel auf die Wohnzimmeruhr, in ungefaehr ... ich begann nachzurechnen ...
in ungefaehr ....
Angie unterbrach meine mathematischen Berechnungen, wie lange ich noch
zu warten haette, um endlich wieder in den richtigen Koerper zu kommen.
Sie fasste meine kleine Hand, kleiner als ihre, und ich tippelte hinterher. Ihre
Schritte waren verdammt gross. Maggie und Frank kamen nach.
"Oh ... Angie. Deine Handtasche", rief Maggie. Sie hatte selbst eine und
dachte sich, dass ich mich wohl darueber freuen wuerde. "Danke", laechelte
ich. Sie freute sich, dass sie mir einen Gefallen hatte tun koennen. Angie
schloss die Tuer hinter uns. Ich hatte ja einen Schluessel.
Draussen auf der Strasse diskutierten Angie und Maggies Freund mit
welchem Auto sie fahren sollten. Angie bot meines an, einen Mercedes der
oberen Klasse, Frank sein eCar. Sie entschieden sich fuer meines.
Maggie machte die hintere Tuer auf und bot mir an, mit ihr hinten zu sitzen.
Frank und Angie stiegen vorne ein.
Fuer mich war es gar nicht so einfach in das Fahrzeug einzusteigen. Der
enge Rock bot sehr wenig Bewegungsfreiheit. Schliesslich liess ich mich
einfach fallen und rutschte hinueber. Mein Rock war wieder einmal dort,
wo ich ihn nicht haben wollte.
Bis ungefaehr zu diesem Zeitpunkt lief alles wie automatisch. Aber
begriffen hatte ich es noch nicht. Und ich konnte es einfach nicht so recht
glauben. Diese Brueste. Aus meiner jetzigen Sicht, muss ich sagen, dass
diese beiden Dinger das offensichtlichste war, an dem mir langsam ins
Bewusstsein drang, eine Frau zu sein. In den ersten paar Minuten, die ich in
Angies Koerper verbrachte, war alles wie sonst auch. War es eine Art
Schockzustand. Wahrscheinlich. Eine Art Sicherung, damit man nicht
verrueckt wird. Auch das war wahrscheinlich so. Ich nahm es hin, als
waere fast nichts passiert. Ein wenig vielleicht, aber nichts Schlimmes.
Dennoch.
Langsam kroch es in mein Bewusstsein.
Die Gefuehle.
Sie waren so ... so bunt.
Waehrend der Autofahrt wurden sie spuerbar bunter.
Maggie redete anfangs pausenlos auf mich ein, wie toll dieser Versuch
heute war und welchen Quantensprung es in meiner, in Angies, Forschung
wohl bedeutete . Sie warf mir Dinge an den Kopf, die ich noch nicht einmal
vom Hoeren-Sagen kannte. Sie sprach so, dass man es vorne nicht
verstehen konnte. Ich sass da und hoerte ihr nur ganz wenig zu. Ich
verstand nicht, was sie mir sagen wollte.
Studiert hatte ich auch, aber in eine ganz andere Richtung als Angie. Als
Bau-Ingenieur hatte ich keine Ahnung von dem technischen Zeugs das
Angie und Maggie in ihrem Labor machten.
Newton war mir ein Begriff, Differential, Integral und der andere Quatsch,
den ich spaeter so gut wie nicht mehr brauchte, aber von Neuronen hatte ich
nur einmal fluechtig in einer Illustrierten gelesen.
Aber es hatte funktioniert. Angie und Maggie, bzw. jetzt Angie und ich
waren der offensichtliche Beweis. Offensichtlich? Wohl weniger. Wir
unterschieden uns jetzt nur durch unsere Persoenlichkeit. Alles andere war
genauso wie sonst. Ich war weiblichen, Angie maennlichen Geschlechts.
Noch hatte ich wirkliche Schwierigkeiten, das was mit mir passiert war, in
seinem ganzen Ausmass auch nur im Ansatz zu erkennen.
War ich denn wirklich eine Frau ? Es schien mir so unwirklich. Zu
phantastisch. Es schien mir unfassbar. Ich konnte denken, ich konnte Witze
reissen und hatte Sarkasmus. Maggie redete. Sie blickte dabei mehr zu
ihrem Seitenfenster hinaus als zu mir. Sie sah nachdenklich aus.
Ich wollte erneut nachsehen. Der Griff ins Leere vorhin, in Angies
Wohnung, reichte mir nicht aus. Meine Hand musste das fuer mich tun,
was ich jetzt allzugern mit eigenen Augen gesehen haette.
Ich legte reinzufaellig eine Hand auf meine Schenkel. Die Nylons waren
mir nicht Beweis genug, die ich die ganze Zeit spuerte. Langsam rutschte
ich, aber mit stetig anwachsender Nervositaet, mit meiner Hand auf dem
glatten Stoff nach oben.
Der Rock war eng.
Die andere Hand schob ihn etwas zurueck.
Vorsicht, sagte ich mir. Mach es nicht zu offensichtlich. Draussen war es
bereits dunkel geworden und man konnte im Wageninneren nicht mehr so
richtig sehen. Das gab mir die Zuversicht, unbeobachtet, weiter zu machen.
Langsam drehte ich meine Beine auf die Seite der Fahrzeugtuer. Mein Rock
rutschte immer weiter, so dass das obere Ende meiner Struempfe zum
Vorschein kam. Es war sehr muehselig. Und das nur um festzustellen,
welches Geschlecht ich im Moment besass.
Ich spuerte, dass ich auf meinen Schenkeln war und dass sie unheimlich
glatt und zart waren. Nicht so wie sonst. Ich fuhr nun noch weiter hinauf.
Ploetzlich bremste der Wagen. "Idiot." Frank gab Angie recht. Ich hatte
mich nicht festgeschnallt und wurde etwas unsanft leicht nach vorne
katapultiert, nicht sehr, aber doch genuegend um festgestellt zu haben, das
ich keinen Schwanz mehr zwischen den Beinen hatte.
Ich war tatsaechlich im Koerper einer Frau.
Ganz deutlich hatte ich es mit meinem Fingern gespuert. Es war nicht das
erste Mal, dass ich dort mit dem Finger hineingeglitten war, nur spuerte ich
dieses Mal auch den Finger und einige andere Dinge auch, die ich dort noch
nie gefuehlt hatte. Wenn auch nur sehr kurz. Ganz weich.
So schnell wie mein Finger bei Angies Bremsaktion in mich hineingeglitten
war, ich hatte ja nichts drunter, so schnell hatte ich ihn auch wieder aus mir
heraus gezogen.
Ich blickte pruefend auf die Seite, ob Maggie etwas von meinen
Untersuchungen bemerkt hatte.
Nein.
Gott sei Dank.
"Du solltest dich besser anschnallen." Angie meinte es nur gut.
"Oh, soll ich dir helfen?" Maggie war eine Seele von Mensch.
Angie dachte natuerlich nur an ihren Koerper. Mit dem ich jetzt das
Vergnuegen hatte. Was hatte sie vor? War alles von ihr eingefaedelt
worden? Wo wollte sie hin?
"Oh ich glaube, das schaffe ich noch selbst."
Dieser daemliche Gurt. Ein weiterer Beweis meiner offensichtlichen
Weiblichkeit. Dieses Ding brachte es tatsaechlich fertig, diese Brueste noch
staerker zu betonen, als es meine durchsichtige Bluse schon getan hatte.
Und mein Finger duftete jetzt nach Angie.
Lichter blinkten in den Strassen. ueberall waren die Schaufenster beleuchtet.
Es war kurz vor 22 Uhr. Der Mercedes hatte einen sehr eleganten
Zeitmesser, den ich sogar von hinten sehen konnte. Angie fuhr rechts an die
Seite und hielt an.
"So wir sind da."
Frank stieg wortlos aus und hielt fuer Maggie die Tuer auf. Angie tat das
gleiche fuer mich. Sie laechelte. Ich stieg aus und wollte ihr das sagen, was
ich von dieser Sache hielt. Natuerlich war ich im Moment schon etwas
kleiner, aber das hielt mich nicht davon ab, ihr das ins Ohr sagen zu wollen.
Leider hatte sie das entweder falsch verstanden oder es war ihre Absicht. Ihr
Zunge war fest, und ich fuehlte mich sehr eigenartig, diesen Mund auf dem
meinen zu spueren. Ich roch mein Aftershave. Es war nicht schlecht.
"Ay-h-ngsch-i." Mehr als nur andeutungsweise ihren Namen
auszusprechen war mir fuer die naechsten fuenf Sekunden bis einer halben
Stunde nicht moeglich. Ich wusste weder wie lange der Kuss dauerte. Noch
hatte ich eine Ahnung, was in mich gefahren war. Ausserdem laesst sich
nur ansatzweise in Worten fassen wie es ist, als heterosexueller Mann, im
Koerper einer Frau, von sich selber gekuesst zu werden.
Ja. Ich wurde schwach. Na und? Mir war einfach danach. Warum ich mich
nicht beschwert hatte. Also bitte. Auch ich habe eine natuerliche Neugier.
Aber ehrlich gesagt, waere es mir lieber gewesen, wir waeren nicht hier her
gefahren und besser zuhause geblieben.
Nachdem Angie ihre Zunge aus meinem Mund entfernt und ihre Lippen
von meinen getrennt hatte, konnte ich wieder Luft holen.
"Angie", sagte ich zaertlich.
Die Wissenschaft behauptet seit einigen Jahren, dass die Frau mit zwei
Gehirnhaelften gleichzeitig denken kann. Natuerlich kann ich es weder
bestaetigen noch dementieren, aber wenn die Wissenschaft wirklich recht
hatte, schien die emotionelle Seite meines Gehirn aeusserst aktiv geworden
zu sein. Die Frage des >Warum's< beschaeftigte mich noch eine ganze
Weile, bis ich es endlich aufgab darueber nachzudenken.
"Psst", hauchte sie mir ins Ohr. "Ich bin im Augenblick nicht Angie."
"Oh ja", stoehnte ich zurueck, "natuerlich."
Frank und Maggie standen einige Schritte von uns entfernt. Maggie musste
es aehnlich gegangen sein wie mir. Sie laechelte Frank nach einem innigen
Kuss freundlich an. Leider konnte ich nicht von den Lippen ablesen, aber
dieses "Ich liebe dich" von Maggie und ein "Ich dich auch" von Frank,
erkannte sogar ich. Beide waren im ungefaehr gleichen Alter. Maggie war
19 geworden, Frank war vielleicht zwei, oder auch drei Jahre aelter. Sie war
noch in der Ausbildung. Was Frank beruflich machte wusste ich nicht.
Ich musste Angie fragen, wie Frank mit Vornamen hiess. Niemand hatte es
bis jetzt erwaehnt.
"Frank", sagte Maggie, "komm, lass uns reingehen."
Die Frage hatte sich erledigt.
Leute draengten sich am Eingang des Clubs. Juengere Maedchen, so in
Maggies Alter, und auch aeltere. Ich wuerde sagen, die meisten davon
waren ziemlich knapp angezogen. Die Maenner waren vom Alter genauso
gemischt, wie die Frauen, aber vielleicht etwas zahlreicher vertreten. Angie
fasste mich um meine Huefte.
"Halt", sagte ich ihr. "Du willst da rein? Mit mir? So?"
Ich sagte es nicht laut, aber doch etwas aufgeregt. Nachfolgendes quetschte
ich dann doch mit unterdrueckter Stimme aus mir heraus.
"Angie, aeh, du weisst schon, ich bin du. Ich kann doch unmoeglich ..."
"... und genauso ist es ja fuer mich", fiel sie mir ins Wort.
"Auch ich spuere, das alles etwas anders geworden ist. Es ist ja nur fuer
heute Abend. Gleich wenn wir zu Hause sind ... du weisst schon 'was'."
Natuerlich wusste ich es.
"Aber ich ..."
"Du bist doch auch neugierig , das sehe ich dir an."
Dass sie gerade gelogen hatte, hatte ich ihr nicht angesehen, dass sie aber
Recht hatte, hoerte ich an ihren Worten.
"Du siehst es mir an?"
Verdammt! Sie sah es mir an.
"Du wirst ja rot", laechelte sie verschmitzt.
"Wirklich?" sagte ich scheinheilig. Dieses bloede Neonlicht.
Sie nickte grinsend. Ich erholte mich rasch.
"Und du bist wohl auch neugierig?"
"Ja, sehr sogar."
"Also gehst du mit?"
"Eine Frage noch. Hattest du das so geplant?"
Sie laechelte. Und schuettelte dabei nun auch noch ihren Kopf.
"Du kannst es mir nun glauben oder nicht." Angie klang aufrichtig. "Dass
mit Maggie heute Abend hatte ich wirklich vergessen. Vermutlich war ich
doch etwas abgelenkt."
Gleichzeitig dachte ich mir, dass sie wohl die Wahrheit sagen wuerde.
"Und du wolltest ihr nicht absagen, wie?"
Wieder schuettelte sie ihren Kopf. Eigentlich war es ja meiner, den sie da
verneinend hin und her wackelte.
"Wir wollten unseren Erfolg von heute Morgen etwas feiern."
"Du weisst, dass ich keine Ahnung habe, falls sie mich was fragen sollte."
"Daran hatte ich schon gedacht. Das war auch der Grund, warum ich hier
her gefahren bin."
Trotzdem, dass was wir beide jetzt taten, vor allem was Angie tat, fand ich
schon zu verrueckt.
Maggie und Frank hatten sich schon an den Eingang gestellt. Der
Tuersteher verstand keinen Spass. Zumindest sah er so aus. Ich kannte ihn.
Schliesslich gehoerte dieser Club zu meinen ueblichen
Freizeitgewohnheiten. Freitags. An diesem Wochentag wurde genau diese
Richtung von Musik gespielt, die mir durch Mark und Bein ging. Ich liebte
es hart. Und das hielt mich jung. Zumindest dachte ich, das es so war.
Spielte man noch vor vielen, vielen Jahren E-Tech, war es heute Styl.
Styl ist, so wuerde ich es beschreiben, etwas mit viel Bass, langen
rhythmischen Sequenzen und verzerrter Stimme und mit schnellen Beats.
Nein, nicht dieses uralte Techno. Styl. Es klang voellig anders. Styl war
modern. Und bevor ich es vergesse zu erwaehnen, LAUT. Wir konnten
schon hoeren, wie laut.
Der Tuersteher, er hiess Tom also genauso wie ich, musterte Frank. Er liess
ihn durch. Nur ging es etwas eng zu. Maggie schluepfte dazwischen, ihrem
Frank hinterher. Der Club war erst ab 21. Maggie sah nicht wie 21 aus. Sie
hatte es ausgesprochen raffiniert angestellt. Da hatte sie wohl uebung,
dachte ich mir insgeheim. Ich wuerde keine Schwierigkeit haben, hinein zu
kommen. Auch wenn ich im Augenblick nicht in dem Koerper war, der vor
ueber 30 Jahren zur Welt kam. Im Moment sah ich aber etwas juenger aus.
Dennoch wuerde mich jeder fuer aelter schaetzen als 21.
Wir waren an der Reihe.
"Hi Tom. Wie geht's? Huebsche Puppe. Neu?"
Tom, der Tuersteher, sprach zuerst und dachte dann nach. Angie blickte
mich amuesiert an. Mir verschlug es die Sprache. Aber ein paar nette
Worte, wie zum Beispiel das, das mit Arsch anfing und mit Loch aufhoerte
und ein paar weitere fielen mir schon ein. Trotzdem blickte ich stur gerade
aus, auf die Schwelle des Eingangs. Wir, Tom und ich kannten uns recht
gut. Ein dufter Kumpel und eine gute ehrliche Seele, aber mit dem
Nachdenken vor dem Reden hatte er schon immer etwas Schwierigkeiten.
"Danke, gut." Angie hatte den simplen Humor von Tom sofort verstanden.
"Kennst du sie nicht mehr?"
"Oh, doch ja, irgendwie schon", sagte er so, als ob es ihm endlich einfallen
wuerde, aber doch bereits wusste.
"Aber ich bin mir nicht mehr so sicher", sagte er ploetzlich.
"Ich muss sie durchsuchen."
Sein Blick, der fuenfundzwanzig Zentimeter ueber mir war, wurde ernst.
DIESES FERKEL.
"Heute nicht", sagte Angie.
"Schade, aber trotzdem: Viel Spass, ihr Zwei." Tom lachte.
Diesen Klaps, den er mir beim Hineingehen verpasste, hab ich ihm bis
heute nicht verziehen.
Die Musik droehnte.
Angie stand an der Kasse und bezahlte. Dass sie gerade mit meinem Geld
bezahlte, schien sich nicht besonders zu interessieren. Aber auch sie musste
sich erst daran gewoehnen, nicht nach ihrer Handtasche zu greifen. Mein
Portemonnaie war in der rechten hinteren Hoschentasche. Sie bezahlte fuer
uns beide und drueckte mir die Eintrittskarte in die Hand.
Mir war es erst jetzt aufgefallen, dass ich mich seltsam verhielt. Ich liess
Angie immer den Vortritt. Sonst war es naemlich genau anders herum.
Dieses Mal nicht. Unzufrieden war ich deswegen nicht, mir war es jetzt
einfach nur aufgefallen. Angie sah Frank und Maggie.
"DA, FRANK UND MAGGIE."
Zuerst konnte ich sie gar nicht sehen. Angie zog mich an der Hand. Es ging
einfach viel zu eng zu. Beinahe haette ich meine Handtasche verloren. Und
ausserdem war ich sie nicht gewohnt. Doch nachdem meine Brueste
genuegend Kontakt mit anderen Menschen, ueberwiegen maennlichen,
hatten, bemuehte ich mich, nicht jedes Mal meine runden fleischigen
Fettpolster, die Arme oder Baeuche anderer Leute beruehren zu lassen.
5,8 5,6 5,7 5,9 und 6,0.
Wo bleibt der Beifall? Und welcher Punktrichter gab mir die 5,6? Ich hatte
mich doch wirklich angestrengt, meine oberen sekundaeren weiblichen
Merkmale kontaktlos zu halten.
"Willst du was trinken?" Angie hatte gesehen, dass sie genug Geld dabei
hatte.
Aber ich haette sie so oder so ausgehalten, und alles bezahlt, obwohl sie es
desoefteren gesagt hatte, das ich es nicht braeuchte. Trotzdem tat ich es.
Auch jetzt.
"Ja."
"Toll. Und was?"
"Was trinkst du so?"
Sie sah mich an. Und lachte ploetzlich. Hoeren konnte ich es fast nicht, aber
sehen.
"Also gut. Ich komme gleich wieder." Sie ging an die Bar. Oh, diese
Musik. Cool. Ich blickte mich um. Die meisten tanzten oder bewegten sich
zumindest im Takt. Bunte Lichter flackerten und manche Gesichter
bekamen andere Farben. Die Bewegungen dieser tanzenden Koerper waren
wie eine Menge aus fluessiger Lava. Die rhythmische Beleuchtung erzeugte
diesen Effekt. Ploetzlich lief eine junge Frau, ich konnte nur schaetzen,
vielleicht 24, mit grossen Bruesten an mir vorbei und ich spuerte wie fest
sie waren. Hoppala.
Natuerlich wunderte ich mich nur kurz. Schliesslich sah sie in mir eine
Geschlechtsgenossin. Daher hatte es ihr nichts ausgemacht, mich mit ihren
grossen Auslagen an meinen Oberarmen zu streifen. Dass ich diese
Beruehrung als sehr angenehm empfunden hatte, wusste sie ja nicht und
man sah es mir auch gar nicht an. So schlecht war es eigentlich gar nicht,
hier her zu kommen.
Die Idee, ein Spiel, nur fuer mich ganz allein, daraus zu machen, fand ich
nun doch sehr spannend. uebertreiben durfte ich aber natuerlich nicht. Aber
wer wuerde mir schon ansehen, dass ich ein Mann war. Es musste aber
reinzufaellig passieren. Und. Ich fuehlte mich wie der Unsichtbare im
Bordell, der ohne zu zahlen ...
Eine Kandidatin hatte ich jetzt angepeilt. Ihre Brueste waren zwar nicht so
ueppig wie bei der ersten, aber sie waren huebsch. Ich wollte an ihr vorbei.
Zum einen war es sicher ihre Hoeflichkeit, mir etwas Platz zu machen, zum
anderen ging es aber sehr eng her, was ihre Moeglichkeiten, mir weiter
auszuweichen sehr einschraenkte.
Natuerlich beruehrten sich unsere Brueste, auch fuer mich war es
unmoeglich, es zu vermeiden. Eine leichte Drehung. Mein Arm glitt an
dieser herrlich festen und weiblichen Masse vorbei. Ich versuchte
unschuldig auszusehen. Es gelang mir. Die junge Frau laechelte. Es
funktionierte. Sie stand hinter mir und fuhr mit der Unterhaltung zwischen
ihr und ihrer Freundin fort.
ueblicherweise tat ich so etwas nicht, zumindest nicht absichtlich, es kam
schon mal vor, aber dann natuerlich rein zufaellig. Selbstverstaendlich hatte
mich diese weiche, zarte Beruehrung erregt. Der Busen einer Frau war
etwas Wundervolles und Schoenes. Waere mir das jetzt als Mann passiert,
haette man meine Erregung vielleicht etwas sehen koennen. Aber da ich
keine Hose trug und an dieser entsprechenden Stelle nichts zum
Steifwerden besass, bemerkte kein Mensch ausser mir, dass ich mich an ein
paar wundervollen Titten aufgegeilt hatte.
Es war fuer mich eine aeusserst aussergewoehnliche Erfahrung, erregt
dieses herrliche Kribbeln und diese Aufregung im Kopf zu spueren, aber
gleichzeitig eher passiv zu sein. Speziell dort, wo ich es seither gewohnt
war, aktiv zu sein. Angie. Ich danke dir. Wo war sie ueberhaupt. Ich suchte.
Jetzt sah ich sie. Auch sie blickte sich um. Es war fuer mich natuerlich noch
sehr gewoehnungsbeduerftig, Angie in meinem Koerper herum spazieren
zu sehen, aber das war nicht das einzige, woran ich mich noch gewoehnen
musste. Meinen Koerper, meinen maennlichen meine ich, fand ich im
Augenblick sehr anziehend. Ich bitte, dass jetzt nicht falsch zu verstehen.
Wenn ein Mensch einen anderen Menschen als huebsch empfindet, oder als
attraktiv, vielleicht auch als sexuell anziehend, ist es keine Sache des
Nachdenkens. Es passiert einfach. In Sekundenbruchteilen. In dieser
unglaublich schnellen Zeit, sieht man, ob jemand sympathisch oder
unsympathisch, huebsch oder haesslich, oder einfach nur passend oder
unpassend ist.
Es war mir auch nicht unangenehm, Angie, die mich jetzt erblickt hatte und
sich zu mir durchkaempfte, zugegebenermassen interessant und anziehend
zu finden. Vielleicht konnte man es so vergleichen: Welcher Mensch haette
sich denn Sorgen ueber sich gemacht, beim Anblick des anderen
Geschlechts angenehme Empfindungen zu haben?
Mir war allerdings noch nicht aufgefallen, dass dieses Interesse nicht nur
fuer Angie alleine gelten sollte. Ich war im Augenblick vollkommen hetero.
Als Angie mit den zwei Drinks auf mich zu kam, laechelte ich, fast wie
selbstverstaendlich. Sie laechelte genauso. Huebsch. Vor allem diese
Augen. Sie reichte mir das 'Riders of the Storm'. Ich erkannte es schon an
der Flasche.
"Wo ist Frank, und Maggie?" fragte ich sie.
"Dort, aber ich glaube, du kannst sie ... doch dort ... schnell."
Ich war aber etwas zu langsam. Die Menge hatte sie bereits schon wieder
verschluckt und ich konnte sie nicht mehr sehen. Sie beugte sich vor und
sagte: "Sollen wir zu ihnen gehen?" Anschliessend beugte sie sich wieder
etwas zurueck. Sie laechelte dabei unglaublich suess. Wie konnte ich da
widerstehen.
"Wenn du willst?"
Und wie gross sie war. Angie nahm mich an der Hand und fuehrte mich
wieder durch die Menge. Jetzt sah ich die beiden. Sie tanzten. Frank sogar
ausgesprochen gut, fiel mir auf. Die Musik hatte mich wieder. Ich hielt die
Flasche in der Hand und bewegte mich nun meinerseits zum Bass der
Musik. Die Musik war phantastisch gut.
Eine Zeitlang.
Maggie tanzte nun direkt neben mir. Ich bewegte mich langsam und
gleichmaessig im Takt des Liedes.
"Die Musik ...", ich wippte leicht meinen Kopf in Richtung Maggie.
"Oh, ja." Sie nickte mir zu.
Ihr Koerper bewegte sich wie der einer Schlange. Die aneinandergelegten
Beine waren leicht angewinkelt und ihre Haende hatte sie nach oben
gehalten. Rhythmisch glitten ihre Schuhe hin und her und sie schlaengelte
sich in der Luft. Ihr dabei entstandener Hueftschwung sah sehr
eindrucksvoll, und die Bewegungen ihres Koerper eher weiblich-
zurueckhaltend aus. Doch ich fand es keineswegs langweilig, was und wie
sie es tat. Ihr Tanzstil hob sich von den anderen juengeren Frau schon etwas
ab.
Jetzt konnte ich mich auch nicht mehr zurueckhalten. Wippte nun deutlicher
mit dem Kopf und meine Beine glichen sich dem Rhythmus an.
"Hey, du machst das gut." Angie war mit ihrem Mund dicht an meinem
Ohr.
"Ja ? Die Musik ist einfach zu genial."
Der SJ 'spielte' heute in der Oberliga.
"Vor allem dein Hinterteil." Sie schmunzelte.
"Was?"
"Dein Hintern."
"Was ist damit?" Ich tanzte nun nicht mehr so schnell.
Sie sah mich an und laechelte mich an.
"Na was wohl. Du weisst, dass Frauen dort etwas geschmeidiger und
runder sind als Maenner."
Ihr Gesicht wurde ernster.
"Ja?" Was hatte ich falsch gemacht.
Das Licht verbarg meine Roete im Gesicht.
"Nein nein, es sieht schon gut aus, aber dich so zu sehen ... wow." Jetzt
laechelte sie wieder.
Jetzt kapierte ich.
"Ach so." Meine Wangen wurden wieder etwas kuehler. Ein Schluck aus
der Flasche, liess sie wieder etwas waermer werden.
"Sei aber vorsichtig."
Sie meinte das 'Riders of the Storm'.
"Jaja ... ich ... ich bin schon vorsichtig."
So ein Mist, dachte ich mir trotzdem. Jetzt schien auch sie vom Rhythmus
der Musik gepackt worden zu sein. Ich war erstaunt. Tanzte ich so?
Offenbar. Sie machte Bewegungen, die mich beeindruckten. So sehr ich
mich auch anstrengte, an die Schnelligkeit ihrer ausgezeichneten
Koerperkontrolle konnte ich nicht heranreichen. Mir war es auch so, das ich
es auch gar nicht wollte. Diese Bewegungen, die ich machte und die sich
immer mehr denen von Maggie anglichen, waren mir lieber. Wie von
selbst.
Die Schuhe, mein enger Rock und meine Brueste waren meiner Meinung
nach das groesste Hindernis. Dass ich im Moment die Musik entsprechend
meines weiblichen Daseins in passende Bewegungen umsetzte, war ich mir
nicht im geringsten bewusst. Ich hielt es fuer richtig, so zu tanzen. Jetzt kam
Frank. Er quaelte sich durch die Menge der Leute. Hatte ich schon
erwaehnt, dass er juenger ist, als ich? Deutlich juenger.
Auch er begann nun seinerseits seinen Koerper zu bewegen. Ihm fiel es
deutlich leichter. Sein Oberhemd hatte er bereits abgelegt. Ich musste
zusehen. Frank hatte bestimmt Rhythmus im Blut. Er tanzte wirklich gut.
Frueher konnte ich es auch so. Wenn nicht sogar besser. Aber es gefiel mir
trotzdem. Seine Art. Jetzt sah er, waehrend er sich drehte, und seine Arme
kraeftig in die Luft flogen, zu mir her. Ich war beeindruckt. Er laechelte,
waehrend er mehr und mehr zu mir kam. Jetzt kapierte ich.
'Was nun, Tom?'
Ich drehte mich so unauffaellig wie moeglich zu Angie, die neben mir war.
"Du gefaellst ihm." Sie liess es sich nicht nehmen und grinste mich zu frech
an. Fast zischte es aus mir heraus: "Spinnst du?"
"Ich wuerde das als Kompliment auffassen."
"Du, ja."
"Gefaellt er dir nicht?"
Ohne nachzudenken antwortete ich: "Er ist doch viel zu jung." Boing.
"Was quassel ..."
"Pass auf, er kommt."
"... ich den da." Die letzten drei Worte von mir waren nicht mehr zu hoeren.
"Sie kann wirklich gut tanzen."
Er meinte mich damit und blickte lobend in Angies Gesicht. Nun grinste sie
mich wieder so bloed an.
"Und, oh, Tom, beachtlich, beachtlich."
Er schlug Angie auf die Schulter. Bloeder Kerl. Warum wurde mir dieser
Frank nur zusehends unsympathischer.
"Danke. Aber ich kann's besser. Bin heute irgendwie nicht ich selbst."
ANGIE! Halt bloss deinen Mund.
"Das kommt vor." Dabei laechelte mich dieser geile Sack von Frank wieder
sehr offensichtlich an. Angie war es mal wieder egal. Ich lehnte mich zur
Sicherheit an ihren Oberkoerper. Das wuerde ein Zeichen setzen und ihn
davon abhalten, weitere Annaeherungsversuche bei mir zu versuchen.
Hoffentlich. Es klappte. Ich war erstaunt. Frank drehte sich nun zu Maggie
und ging im Takt auf sie zu. Geschafft.
"Ich glaube, Maggie ist nicht das Problem."
"Sieht so aus. Und grins nicht dauernd so ... so ... so frech, und so ...
huebsch."
"Huebsch?"
"Ja. Huebsch. So ... so ... hinterhaeltig nett. Du weisst genau was ich meine.
Du machst das mit Absicht."
Wieder grinste sie. "Waass?" Ihr leichtes Lachen in dem Satz war mir nicht
entgangen.
"DA. Schon wieder."
Sie verstand.
"Oh, ich mach' das nicht absichtlich. Aber wenn du es genau wissen willst,
das hat mich bei dir auch immer etwas irritiert."
Ich verstand.
"Ist das nicht interessant. Ich meine, du scheinst jetzt so zu empfinden wie
ich."
"Ach, das ist ja mal was Neues. Meinst du, mir ist das noch nicht
aufgefallen."
Angie schien kurz nach zudenken. Aber ihre Gedanken kamen rasch.
"Findest du mich attraktiv? So. In deinem Koerper."
Was fuer eine Frage.
"Was fuer eine Frage. Und ich kann nicht mal was