VORWORT
Die Idee zu dieser Story kam nach einem Bericht ?ber junge
Transsexuelle im Fernsehen. Danach habe ich mich zu dem Thema ein wenig
im Web umgesehen.
Viele junge TS trauen sich nicht etwas zu ihren Problemen zu sagen. Oft
gibt dann ein Crossdressing Ereignis erste Hinweise, ab dem die Dinge
ihren Lauf nehmen, und schnell zu riesigen Problemen f?hren.
Einiges des hier geschriebenen ist so ?hnlich tats?chlich passiert, ich
habe es mit ein wenig Fantasie verbunden. Das Ergebnis ist trotzdem
reine Fiktion, vor allem, weil ich viele Probleme gar nicht erw?hne
oder nur am Rande streife. Schlie?lich soll die Story unterhalten,
deshalb hat Nicole auch etwas mehr Gl?ck als im wirklichen Leben.
TEIL 1
"Mom, ich habe ein Problem."
Sie schaute mich ungl?ubig an. Ich, und ein Problem? Das gab es doch
nie.
"Ich habe eine Wette verloren. Ich habe alles versucht, aber ich kann
mich nicht dr?cken."
Mom schaute jetzt neugierig "Um was geht es denn?"
"Wir haben uns ?ber eine Band gestritten. Ich war mir so sicher, aber
Sabine hatte doch Recht."
"Das meine ich nicht. Wie viel bist du schuldig?"
"Es geht nicht um Geld. Ich muss morgen mit Ohrsteckern in die Schule
kommen. Wenn ich das nicht mache..." Meine Augen wurden feucht. Nun,
ich war erst 13. In diesem Alter ist schnell etwas eine Katastrophe.
Denn das Schlimme war, dass ich die Ohrstecker unbedingt haben wollte,
aber das f?r einen Jungen nicht ging. Dachte ich jedenfalls.
Mom h?rte sich geduldig die ganze Geschichte an. Warum ich die Wette
verloren hatte, interessierte sie nicht. Wir hatten nicht das
vertrauteste Verh?ltnis, kamen aber ganz gut miteinander aus. Soll
hei?en, wir lebten nebeneinander her, ohne uns Gegenseitig zu ?rgern.
"Hast du ein Problem damit, Ohrringe zu tragen? Ich habe viele Jungs in
deinem Alter damit gesehen."
Ich war perplex. Sie sah kein Problem darin?
"Keine Ohrringe, Mom. Ohrstecker, zwei Ringe w?rde ich nie tragen. Die
anderen Jungs haben immer nur Einen. Hier geht es um beide Ohren."
"Im B?ro hat ein Mann zwei kleine Ringe, und es sieht richtig gut aus."
"Du meinst, das ist kein Problem?" Ich war wirklich erstaunt.
"?berhaupt nicht. Komm, wir gehen ins Einkaufszentrum. Dann schaust du
dir an, was es gibt, und entscheidest dich."
Mom war richtig euphorisch. Endlich etwas, dass sie mit mir gemeinsam
machen konnte.
Und dann ging alles Ruck-Zuck. Wenig sp?ter waren wir zur?ck, und ich
hatte zwei kleine Stecker aus Edelstahl in den Ohren. Ganz einfache, in
Form winziger Zylinder. Ich f?hlte mich trotz der leichten Schmerzen
super.
Am n?chsten Tag war die Euphorie weg und ich ging ich mit einem sehr
unguten Gef?hl zur Schule. Aber nichts schlimmes passierte. Ganz im
Gegenteil, meine Freunde gratulierten mir, und selbst ein paar M?dchen,
die mich sonst geflissentlich ignorierten, machten freundliche
Bemerkungen. Ich war sehr zufrieden.
* - *
Drei Monate sp?ter.
"Mom, ich habe ein Problem."
Sie grinste. "Noch mehr Ohrringe?"
"Nein. Viel schlimmer!"
"Doch nicht weitere Piercings?"
"Nein, keine Piercings. Damit h?tte ich auch kein Problem, alle finden
meine Ohrstecker gut."
"Was denn? Ich nehme an, wieder eine Wette?"
"Ja, eine Wette. Wieder mit demselben M?dchen. Sie ist ein Goth und
will, dass ich f?r einen Tag auch einer bin."
"Ein Goth? Was ist das?"
"Du kennst doch Punker?"
Sie nickte.
"Genauso, nur nicht bunt, sondern alles in schwarz." Nicht ganz
korrekt, aber wie erkl?rt man so etwas seiner Mom?
"Und was ist daran schlimm? Etwas schwarze Kleidung tragen?"
"Es ist mehr. Es geht um das komplette Erscheinungsbild. Dazu geh?ren
auch schwarze Haare. Und ein Halsband." Ich war dunkelblond. Mehr blond
als dunkel.
Wieder verstand Mom nicht, wo ?berhaupt das Problem war.
"Schwarze Haare? Davor hast du Angst?"
"Nnnnein ? ich dachte du..."
"Du solltest mich besser kennen. Ich habe nichts gegen irgendwelche
Haarfarben oder Kleiderfarben, solange es gepflegt ist und nicht gegen
die guten Sitten verst??t."
Ich war mir nicht so sicher, ob sie begriffen hatte, um was es ging.
"Warte, Mom, ich habe ein Bild von Sabine. Dann wei?t du, um was es
geht."
Ich ging auf mein Zimmer und druckte ein Bild von Sabine aus. Sie war
keine der extremen Typen. Meistens trug sie Jeans und ein T-Shirt, aber
manchmal auch eine Strumpfhose mit L?chern. Ihr Halsband war auch nicht
wie das ihrer Freunde aus Leder mit Nieten, sondern aus Samt. Sie sah
damit eher sexy aus. Was ich wirklich nicht mochte, war der schwarze
Lippenstift. Die stark dunkel geschminkten Augen waren zwar
?bertrieben, sahen aber irgendwie gut aus. Die Fingern?gel waren
selbstverst?ndlich auch schwarz.
Mom sah sich das Bild an. Ich hatte eines gew?hlt, in dem sie nur Jeans
trug, und nicht wie so oft eine Metallkette um die H?ften.
"Nun, etwas gew?hnungsbed?rftig, vor allem der Nasenring. Aber du hast
gesagt, keine Piercings, und wohl auch kein Makeup?"
"Nein, keine Piercings. Ihr Nasenring sieht nur so aus, er ist
geklemmt. Aber das geh?rt dazu. Und nat?rlich kein Makeup, ich bin doch
kein M?dchen ? das hei?t, schwarzen Lippenstift wohl schon, wenn ich an
Robert denke."
"Also, ich sehe da kein Problem. F?r einen Tag kannst du das ruhig
machen. Das ist endlich Mal eine Abwechslung zu deinem sonstigen
Aussehen."
Was war falsch mit meinem Aussehen? Hatte sie mitbekommen, dass ich
mich darauf freute, die Jeans von einem M?dchen zu tragen? Auch wenn
sie kaum anders als meine aussahen, w?rde ich mich doch einen Tag wie
ein M?dchen f?hlen. Ich fragte sie
"Blue Jeans, ein T-Shirt und Sneaker sind doch OK?"
"Sicherlich, aber doch nicht ausschlie?lich. Ich bin gespannt darauf,
dich einmal ganz anders zu sehen. M?dchen sind experimentierfreudiger,
Jungs dagegen immer so einfallslos. Ich glaube nicht, dass du schwarze
Sachen hast. M?ssen wir einkaufen?"
Wieder einmal war ich verbl?fft. So viel Freiz?gigkeit h?tte ich von
Mom nicht erwartet. Und dann auch noch einkaufen, wo sie sonst immer so
sparsam war? Wir hatten zwar genug Geld, aber Mom konnte ihre
schw?bischen Gene nicht verleugnen. Aber ich wollte keine neue Jeans
gekauft bekommen.
"Nein, Einkaufen ist nicht n?tig. Ich bekomme die Sachen von Sabine,
wir sind etwa gleich gro?. Ihre Jeans ist nicht so eng geschnitten und
ziemlich unisex, die kann ich problemlos tragen. H?chstens ein Paar
Schuhe..."
Falsches Stichwort. Frauen und Schuhe...
Zwei Stunden sp?ter hatte ich ein neues Paar pechschwarze Sneaker, die
auch noch richtig teuer waren. Ich konnte es kaum glauben. Aber die
Schuhe gefielen mir gut, eines der M?dchen in der Schule trug genau
dieselben. Aber das sah man den Schuhen nicht an.
Einen Termin beim Fris?r zum Haare f?rben hatte ich auch. Ich hatte Mom
zwar erkl?rt, dass Sabine das immer selber machte. Aber Mom war
misstrauisch, schnell k?nnten die Haare dabei kaputt gehen.
Sabine hatte auf genau 24 Stunden bestanden. Von 0 bis 24 Uhr. Ich
konnte bei ihr ?bernachten, sie hatten viel Platz und ein G?stezimmer.
Au?erdem hatte sie gerade sturmfreie Bude, nur ihre Schwester war da.
Der Termin war f?r Freitag mit Sabine ausgemacht, aber ich w?rde schon
am Abend vorher zu ihr gehen. Kurz vorher ging ich zum Fris?r.
Unglaublich, wie einem eine andere Haarfarbe ver?ndert. Mom war
begeistert, und ich konnte es nicht fassen. Ich glaube, sie w?re am
liebsten sofort mit mir ein neues Outfit einkaufen gegangen.
* - *
Ich traf am Abend bei Sabine ein.
Sie begr??te mich "Hi. Ich hatte nicht geglaubt, dass du tats?chlich
kommen w?rdest. Und tats?chlich schwarze Haare. Stehen dir gut."
"Wettschulden sind Ehrenschulden. Ich will mir nichts nachsagen
lassen."
Wir gingen auf ihr Zimmer.
"Die schwarzen Haare sind OK. Nur die Frisur ist nicht so toll."
Ich hatte die Haare nicht sehr lang, aber ?ber den Ohren. Eine Frisur
war eher nicht vorhanden, es war reiner Wildwuchs. Mit meinen hellen
Haaren fiel das nicht so auf, aber die schwarzen Haare gaben einen
starken Kontrast.
"Meine Schwester kann gut Haare schneiden. Sie ist sicherlich bereit,
dir einen besseren Schnitt zu geben. Ich werde sie nachher fragen, wenn
sie nach hause kommt."
Mich um mein Einverst?ndnis zu bitten kam ihr nicht in den Sinn. Aber
ich hatte auch nicht wirklich etwas dagegen.
Sie fuhr fort "Du hast gar nichts dabei?"
"Du hast doch gesagt, ich bekomme die Sachen von dir?"
"Ja, aber du schl?fst doch nicht in deinen Kleidern? Aber ich habe
genau das richtige f?r dich!"
Das klang, als ob ich es gar nicht m?gen w?rde.
"Ich kann in meiner Unterw?sche schlafen..."
"Nonsense. Au?erdem hast du ab Mitternacht sowieso keine Wahl mehr."
"Wieso das?"
"Du wirst den Wortlaut unserer Wette doch noch wissen? 24 Stunden
ziehst du alles an, was ich anziehe. Alles, inklusive Haarfarbe usw. Du
kannst nat?rlich bis Mitternacht warten, aber es ist wohl besser, wenn
du es gleich anziehst. Dann k?nnen wir einfacher die Vorbereitungen
machen und du kannst ruhig schlafen. Also ziehe dich aus."
"Ausziehen? Jetzt? Es ist doch erst 7 Uhr. Und was f?r Vorbereitungen?"
"Du brauchst deinen Schmuck, Nasen- und Ohrringe. Und deine N?gel
m?ssen lackiert werden. Das dauert alles seine Zeit."
"N?gel lackieren? Ich dachte..."
"Was dachtest du? Du wei?t doch, wie ich aussehe. Ich habe lackierte
N?gel, also du die n?chsten 24 Stunden auch. Vielleicht gef?llt es dir
ja, so dass du dabei bleibst Also ziere dich nicht so, sondern ziehe
dich aus. Keiner sieht dich."
Mir schwante, dass es morgen ein schwerer Tag werden w?rde. Nicht, das
ich ein Problem damit hatte, aber was w?rden die anderen sagen? Ich
hatte wenig Lust auf Pr?gel.
"Au?erdem, wann hast du dich zuletzt gewaschen? Du m?ffelst! Ab unter
die Dusche!"
Ich ergab mich in mein Schicksal und lies mich ins Bad schieben. Als
ich aus der Dusche kam, waren meine Kleider weg. Stattdessen lag dort
etwas seidig gl?nzendes. Ich trocknete mich ab ? nicht einfach mit
diesen winzigen G?stehandt?chern Ich brauchte 4 St?ck, bis ich trocken
war. Gut, dass ich mir nicht auch noch die Haare gewaschen hatte.
Nun untersuchte ich das, was Sabine hingelegt hatte. Es war ein kurzes
Nachthemd und ein passender Slip. Aus einem seidigen, weichen Material
tiefschwarz schimmernd. Das soll ich anziehen? Ich war hin und her
gerissen.
Aber ich hatte nur eine andere M?glichkeit: Nackt hinausgehen. Die
winzigen Handt?cher waren keine Option. Ich zog den Slip an. Das war
etwas ganz anderes, als meine normale Baumwoll-Unterw?sche. So glatt
und weich. Meine daraus resultierenden Gedanken verst?rten mich. Was
stimmte nicht mit mir? Schnell zog ich das Nachthemd an. Es war sehr
kurz, man konnte den Slip noch sehen.
Erst jetzt sah ich, dass es mit viel Spitze verziert war, und am Saum
R?schen hatte. Ein Baby Doll, wie ich sp?ter lernte. Ich nahm einen
tiefen Atemzug und ging zu Sabines Zimmer.
Sie betrachtete mich erwartungsvoll "Du siehst richtig s?? aus."
Ich antwortete in einem sarkastischen Tonfall "Ich bin sehr
begeistert."
Sie ignorierte meinen Sarkasmus "Mit einem Halsband und Schmuck sieht
das noch besser aus."
Sie holte ein Halsband aus Samt, wie sie es selbst trug. Nur dieses
hatte einen Anh?nger aus Metall mit mehreren Ringen. "Setz dich hin",
dann legte sie mir es um. Aber der Verschluss ging nicht zu, mein Hals
war dicker als ihrer.
"Das ist kein Problem. Ich bastele viele Sachen selbst. Mein
Nieteng?rtel hier zum Beispiel", dabei zeigte sie auf ihre H?fte. Dann
kramte sie in einer Schublade und kam mit einer Zange zur?ck. "Halte
still, nicht das ich dich verletze."
Dann verband sie die zwei Enden hinter dem Hals mit mehreren Nieten.
Sie grinste "So, das verlierst du nicht 'versehentlich'."
Nun kam der Nasenring an die Reihe. Sie hielt den Ring an die Nase.
Tats?chlich war es gar kein Ring, sondern hatte eine L?cke mit
verdickten abgerundeten R?ndern. Mit einer Zange dr?ckte sie die Enden
zusammen, bis er nicht mehr aus der Nase rutschte. Ich sp?rte ihn kaum.
Als letztes kamen die Ohrringe an die Reihe. Sie bestanden jeweils aus
drei verschieden gro?en Ringen.
Wieder hantierte sie mit einer Zange. Ich dachte mir nichts B?ses
dabei, erst sp?ter erfuhr ich, dass sie eine Niete zum Verschlie?en
verwendet hatte.
"So, nun noch die N?gel." Sie nahm eine Flasche schwarzen Nagellack und
lackierte mir sorgf?ltig die Fingern?gel. W?hrend sie trockneten,
schaute ich mich im Spiegel an. Durch den Ausschnitt des Baby Dolls
fiel das Halsband mit seinem Anh?nger auf. Die Ohrringe passten genau
dazu. Sie waren ungewohnt schwer, und bei jeder Bewegung kitzelten sie.
Das ganze Bild war viel zu feminin Nicht, dass ich das nicht mochte.
Aber ich hatte Angst. Morgen w?rde ich eine Hose und ein T-Shirt ohne
einen Ausschnitt tragen, da w?rde es hoffentlich besser sein.
Sabine lackierte die N?gel ein zweites Mal.
"So, wenn das gleich trocken ist, kannst du dir die Fu?n?gel selber
machen. Ich muss noch etwas holen."
Ich widersprach erst gar nicht, es war sowieso sinnlos. Die F??e waren
mir auch ziemlich egal. Also stellte ich einen Fu? auf den Stuhl und
begann mir die Fu?n?gel zu lackieren.
Blitz! Ehe ich irgendwie reagieren konnte, ging es weiter. Blitz!
Blitz! Dazu gesellte sich das Klicken einer Kamera. Dieses Mistst?ck
fotografierte mich! In einem Baby Doll, in einer sehr femininen Pose
beim lackieren der N?gel. Jeder, der diese Bilder sah, w?rde glauben,
ich w?rde das aus eigenem Antrieb machen. Ich hoffte nur, Mom w?rde die
Bilder nie sehen.
Ich wusste nicht, was ich mit dem feuchten Lack an den F??en machen
sollte. Bevor ich mich entschieden hatte, war sie auch schon wieder
weg.
Es war mir klar, das ich keine Chance h?tte, die Kamera in die H?nde zu
bekommen. Also ergab ich mich in mein Schicksal und lackierte die
restlichen N?gel.
Dann kam sie wieder, und ich fragte sie b?se "Und was sollte das
jetzt?"
"Du siehst einfach zu s?? aus, wie du dir die N?gel lackierst. Und das
Baby Doll steht dir wirklich gut. Richtig sexy!"
Ich grummelte vor mich hin.
"Ach komm, sei nicht b?se. Das ist doch ein Riesenspa?!"
"Das kommt sehr auf den Standpunkt an!"
"Sei nicht so zickig. Komm lieber mit ins Wohnzimmer, wir k?nnen uns
einen Film ansehen. Du darfst aussuchen."
Ich zuckte die Schultern. Nie h?tte ich zugegeben, dass es mir
tats?chlich Spa? machte. Ich hatte schon oft Tr?ume gehabt, in denen
ich wie ein M?dchen aussah. Bisher hatte ich keine M?dchenkleidung
getragen, aber das mehr aus Mangel an Gelegenheit.
Wir setzen uns auf die Couch und schauten uns einen Film an. Ich war so
in die Handlung vertieft, dass ich nicht bemerkte, dass ihre Schwester
mittlerweile gekommen war. Als der Film kurz darauf zu Ende war, sprach
sie zu Sabine:
"Hi, ich bin wieder da. Wer ist deine Freundin?"
Ich w?re am liebsten im Boden versunken. Ich sa? v?llig erstarrt da.
Sabine antwortete "Das ist, ?h, Nicole. Ich habe ihr versprochen, dass
du etwas mit ihrer schrecklichen Frisur machen kannst. Du bist doch so
lieb?"
"Ich kann meiner liebsten Schwester von allen doch nie etwas
ausschlagen. Aber lass uns das sofort machen, ich bin m?de. Nicole,
setz' dich dahin. Sabine, hole die Sachen."
Schneller, als mir lieb war, arbeitete sie schon an meinen Haaren.
"Aber nicht zuviel!"
"Keine Sorge. Ich verunstalte dich schon nicht. Nur ein wenig
egalisieren, dass es nicht ganz so wild aussieht. Es dauert nicht
lange. Augen zu, damit du nichts hinein bekommst."
Und tats?chlich war sie kurz darauf fertig. Die Haare auf dem Boden
zeigten, dass sie doch einiges gemacht hatte. Aber hier gab es keinen
Spiegel. Wir r?umten auf und setzten uns wieder auf die Couch. Schnell
waren wir in einem interessanten Gespr?ch und ich verga? die neue
Frisur. Sabines Schwester war wirklich nett. Mir war immer weniger
klar, wieso Sabine ein Goth war. Ich beschloss, sie einfach zu fragen.
Aber sie antwortete ausweichend, dass sie mir das vielleicht sp?ter
einmal erz?hlen w?rde.
Schlie?lich war es ziemlich sp?t geworden.
"Wir m?ssen morgen fr?h aufstehen. Nicole, ich zeige dir dein Zimmer."
Wenig sp?ter war ich eingeschlafen. Mein seidiges Baby Doll garantierte
die sch?nsten Tr?ume.
* - *
Sabine weckte mich "Aufstehen, Schlafm?tze. Wenn du im Bad fertig bist,
komme in mein Zimmer. Hier, ziehe das an."
Sie gab mir einen schwarzen Slip und BH.
"Ich ziehe keinen BH an!"
"Keine Diskussionen ? wir haben keine Zeit daf?r. Erstens hast du
versprochen, alles anzuziehen, was ich anziehe. Und dazu geh?rt auch
die Unterw?sche. Und wenn du weiter zickig bist, dann werden viele
Leute die Fotos von gestern sehen."
Andere h?tten sich wohl mehr gewehrt. Aber die Aussicht, so etwas
feminines tu tragen, faszinierte mich. Wieder irritierten mich meine
Gef?hle. Das ist doch nicht normal f?r einen Jungen?
Ich nahm wortlos Slip und BH und ging ins Bad. Dort sah ich mich zum
ersten Mal im Spiegel. Oh nein! Was hatte sie nur mit meinen Haaren
gemacht! Ich hatte einen sehr kurzen Pony, stark kontrastierend zu den
feminin gestalteten Koteletten. Der ganze Schnitt war sehr feminin.
Zusammen mit meinem Baby Doll und dem Schmuck sah ich aus wie ein
M?dchen!
Aber was sollte ich machen. Jetzt war alles zu sp?t. Ich zog das Baby
Doll aus und den Slip an. Der BH forderte ein wenig ?berlegen, war aber
auch bald angezogen. Zum ersten Mal trug ich einen BH. Einerseits kam
mir so l?cherlich vor, andererseits genoss ich es.
Ich ging zu Sabines Zimmer. Sie war, genauso wie ich, nur in Slip und
BH. Zum ersten Mal sah ich sie mit so wenig Kleidung. Sie hatte eine
tolle Figur, sehr schlank, mit all den richtigen Kurven. Aber das
einzige Gef?hl, dass es in mir ausl?ste, war Neid.
Sie war gerade mit ihrem Makeup fertig.
"Steh' nicht so dumm rum. Zieh dich an, deine Sachen liegen auf dem
Bett."
Mir schwante schon, was mich erwarten w?rde. Und richtig, obenauf lag
eine schwarze Strumpfhose. Erneut zweifelte ich. Aber was konnte ich
machen? So, wie ich war, konnte ich nicht auf die Stra?e. Diskutieren
war zwecklos. Und eigentlich wollte ich es auch.
Also machte ich die Packung mit der Strumpfhose auf und zog sie
vorsichtig an. Dann den schwarzen Jeans-Minirock. Zum Schluss das T-
Shirt. Es hatte einen gro?en runden Halsausschnitt und trompetenf?rmige
lange ?rmel, die bis ?ber meine H?nde reichten.
Zwischenzeitlich hatte auch Sabine ein nahezu identisches Outfit an.
"So, nun noch das Makeup. Setz dich und beobachte es genau, damit du es
reparieren kannst, wenn es n?tig ist."
Zuerst kam das eigentliche Makeup, eine Creme, die im ganzen Gesicht
verteilt wurde und mir einen sehr blassen Teint gab. Dann kamen
Eyeliner und Maskara, Augenbrauenstift und dunkler Lidschatten. Zum
Schluss schwarzer Lippenstift.
Ich konnte mich kaum wieder erkennen. Und das war sehr gut, vielleicht
konnte ich mich irgendwie durchmogeln. Niemand hatte mich mit meiner
neuen Haarfarbe und Frisur gesehen, und mit dem starken Makeup war ich
sehr ver?ndert. Der Schmuck, besonders der Nasenring, zog die Blicke
auf sich und lenkte von meinem Gesicht ab. Und auch meine Kleidung
w?rde daf?r sorgen, dass man nicht so genau in mein Gesicht sah.
Ich sah Sabine zum Verwechseln ?hnlich, mit einer Ausnahme.
"Sabine, ich habe alles gemacht, was du willst. Aber ich habe zwei
Bedingungen, sonst komme ich nicht mit in die Schule. Als erstes: Du
sagst niemandem, wer ich bin. Nenne mich nur Nicole."
"Ok, kein Problem. Und die Zweite?"
"Gib mir etwas, dass ich in den BH stopfen kann."
Sie grinste und gab mir eine T?te mit Wattekugeln. Ich hob das T-Shirt
an und stopfte den BH aus, bis die Cups ausreichend gef?llt waren. Aus
dieser Perspektive sahen sie riesig aus, aber im Spiegel war alles
perfekt normal. So normal, wie es immer aussehen sollte. Seufz.
Zum Schluss nahm Sabine eine kleine Schere und Schnitt ein paar L?cher
in meine Strumpfhose, dann zog ich meine neuen Schuhe an ? das
Einzigste, was mir von meiner Kleidung geblieben war.
Wir gingen zum Bus. In meinem Bauch kribbelte es geh?rig. Aber alles
ging gut. Es gab nur ein paar abf?llige Blicke wegen des Outfits, aber
niemand von meinen Schulfreunden nahm von mir Notiz. Ich beruhigte mich
allm?hlich.
Ich hatte gro?e Sorge bei der Anwesenheitskontrolle in der Klasse
aufzufallen. Aber dank Sabine ging alles gut. Sie stellte mich als
Besuch vor, der wegen der heutigen Abwesenheit der Eltern mit in die
Schule kam.
Sollte mich jemand erkannt haben, dann zeigte er es nicht. Alles ging
glatt. Wenn man davon absah, das mich viele wie einen Auss?tzigen
ansahen. Aber es war mir nur recht, dass man einen Bogen um mich
machte. Ich hielt mich an Sabine.
Was mir am Morgen noch gro?e Sorgen gemacht hatte, ging v?llig
problemlos. Nur w?re ich beinahe auf die falsche Toilette gegangen,
aber Sabine rettete mich. Mittlerweile hatte ich mich auch an den Rock
gew?hnt und bemerkte ihn nicht mehr. Eigentlich war er viel bequemer
als meine Jeans. Perfekt normal.
Die Schule war aus, und Sabine sagte "Kompliment, Nicole. Ich hatte
gedacht, dass du kneifen w?rdest. Aber du hast eine Menge Mut bewiesen.
Ich lade dich zum Essen in das Einkaufszentrum ein."
Da bis jetzt alles problemlos lief, war ich einverstanden. Dort fielen
wir aber mehr auf als in der Schule. Vor allem einige ?ltere Leute
mochten unser Outfit nicht und zeigten das mehr oder weniger deutlich.
Aber das war mir mittlerweile v?llig egal.
Wir a?en ein paar Hamburger und schlenderten dann durch die Gesch?fte.
Sabine kaufte mir einige Armreifen auf Metall, die jetzt an meinem
Handgelenk bei jeder Bewegung klapperten. An die Ohrringe hatte ich
mich schon l?ngst gew?hnt. Schlie?lich fuhren wir mit dem Bus heim zu
Sabine.
Dort angekommen, fragte sie mich "Und, wie war der Tag?"
"Zuerst hatte ich gro?e Angst. Aber dann hat es Spa? gemacht."
"Siehst du, es war gar nicht so schlimm. Wenn du Lust hast, k?nnen wir
es wieder machen. Eigentlich sind es noch ein paar Stunden, aber ich
verzichte darauf. Du hast die Wette erf?llt."
"Ich glaube nicht, dass ich das noch einmal machen werde." Nicht laut
sagte ich, dass sich das nur auf die schwarzen Sachen bezog. Als
M?dchen w?rde ich mich gerne wieder anziehen.
Dann klingelte es an der Wohnungst?r. Sabine machte auf. Meine Mom! Ich
bekam einen riesigen Schreck.
"Hallo Sabine. Gut, dass du da bist. Ich kann meinen Sohn morgen nicht
abholen, ich bekomme ?berraschend Besuch. Kannst du ihn bitte holen?"
"Aber sicher. Da ist sie, ?h, er," und deutete auf mich. Ich w?re am
liebsten im Boden versunken. Mom fielen fast die Augen heraus.
"Na, dann komm mal mit. Da hast du einiges zu erkl?ren!"
Oha. Das versprach ?rger. Viel ?rger. Ich verabschiedete mich von
Sabine und stieg ins Auto.
"Dann erkl?re mal deinen Aufzug."
Ich beschloss, mich dumm zu stellen "Ich hatte doch gesagt, dass ich
das als Wettschuld machen muss. Und du wolltest, dass ich mal anders
aussehe. Das ist doch anders genug?"
Die Taktik schien richtig zu sein, denn sie lachte. "Aber von
Strumpfhosen, R?cken und einem Busen war keine Rede. Und auch nicht von
Makeup. Und wie kommst du zu dieser Frisur? Ich habe dich kaum
wiedererkannt, du siehst aus wie ein M?dchen."
"Die Frisur stammt von Sabines Schwester. Sie meinte es nicht B?se,
sondern dachte, ich w?re ein M?dchen. Es war ein Zufall. Aber am Besten
erz?hle ich der Reihe nach."
Und das tat ich auch. Mom war mit meiner Erkl?rung zufrieden.
Jedenfalls halbwegs.
"Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Du kannst dich nicht
einfach wie ein M?dchen anziehen. Ich werde mir noch eine Strafe
?berlegen, und auch mit Sabines Mutter reden!"
Ich lies den Kopf h?ngen und wollte auf mein Zimmer gehen. Aber Mom
stoppte mich, und holte den Fotoapparat. Oh nein! Nicht sie auch noch!
Aber es half nichts, ich wurde aus allen Richtungen abfotografiert.
"So, und da du wie ein M?dchen aussiehst, darfst du nun auch die
'typisch weiblichen' Arbeiten machen. Ab in die K?che!"
Die n?chsten Stunden hatte ich viel zu tun. Nach dem Essen auch noch
saubermachen!
Dann war ich hundem?de.
"OK, ab ins Bett. Morgen fr?h will ich meinen Sohn wieder sehen, denn
wir bekommen Besuch. Meine Schwester kommt gleich morgen fr?h."
Ich ging ins Bad und wollte mein Gesicht waschen, aber meine Augen
blieben schwarz verschmiert. Ich rief Mom. Die erkl?rte mir, dass es
daf?r spezielle Lotionen g?be, oder noch einfacher Baby?l. Jetzt wurde
mir klar, f?r was es bei uns Baby?l ohne ein Baby gab. Mit dem ?l ging
das Makeup problemlos weg.
Mit Nagellackentferner hatte ich auch schnell die Farbe von den
Fingern. Die F??e lies ich wie sie waren, ich war zu m?de und keiner
konnte es sehen.
Dann versuchte ich, den Schmuck zu entfernen. Den Verschluss der
Ohrringe bekam ich nicht ab, und das Halsband war genietet. Ich h?tte
es durchschneiden k?nnen, aber was w?rde Sabine dazu sagen? Ich
beschloss, auch den Nasenring auf morgen zu vertagen, da ich jetzt
nicht nach einer Zange suchen wollte. Ob wir so etwas ?berhaupt hatten?
Ich zog mich aus und zerriss dabei die Strumpfhose endg?ltig. Aber
egal, sie hatte ihre Dienste getan, und war sicherlich kein wertvoller
Gegenstand. Schlie?lich hatte ich den Schlafanzug an und legte mich
schlafen, nur um von einem Baby Doll zu tr?umen.
Am n?chsten morgen zog ich meine ?blichen Jeans und T-Shirt an. Das
Halsband wurde teilweise verdeckt, aber war noch zu sehen. Ich ging zu
Mom.
"Mom, ich habe ein Problem."
Sie schaute mich an. "Ich sehe sogar drei Probleme."
"Haben wir eine Zange?"
"Schau mal in die zweite Schublade."
Ich fand eine kleine Zange und unter weiterer Hilfe durch eine Gabel
konnte ich den Nasenring entfernen.
"Der Nasenring ist ab, aber ich wei? nicht, wie die Ohrringe abgehen."
Sie versuchte es erst mit den Fingern, und dann mit der Zange ?
erfolglos.
"Aua!"
"Ich bekomme sie auch nicht ab. Wir m?ssen Sabine fragen."
Aber da klingelte es auch schon und ihre Schwester kam.
* - *
Wir begr??ten sie, wobei sie auf meine Ohrringe starrte, aber erst
einmal nichts sagte. Wir setzten uns und sprachen ?ber die ?blichen
Familiendinge.
Dann aber gewann ihre Neugierde "Sag mal, ist das normal, das Jungen
heute solche Ohrringe tragen?"
Ich schaute versch?mt weg.
"Nein, wir bekommen sie nur nicht ab. Es ist die Folge einer Wette."
Und dann erz?hlte sie die Geschichte.
"Das h?tte ich zu gerne gesehen!"
"Ich habe Fotos gemacht, aber sie m?ssen noch entwickelt werden."
"Schade."
Da legte sich ein schelmisches Grinsen in ihr Gesicht, "Warum
eigentlich nicht? Alle Sachen sind noch da."
Ich wurde blass. "Nein Mom, bitte nicht."
Nat?rlich wollte ich mich gerne wieder als M?dchen anziehen, aber das
sollte Mom nicht wissen. Und ich hatte Angst, dass ich verraten w?rde,
dass es mir gefiel. Warum war das alles nur so schwierig!
"Das h?ttest du dir gestern ?berlegen sollen. Gehe nach oben und zieh
dich um!"
"Ich habe beim Ausziehen die Strumpfhose zerrissen. Und ich habe kein
Makeup."
"Kein Problem, ich gebe dir eine von mir. Und Makeup habe ich auch.
Zwar kein schwarzes, aber etwas halbwegs Passendes werden wir schon
finden."
Und damit ging sie mit, um mir eine Strumpfhose zu geben, sowie ein
Fl?schchen Nagellack. Ich zog wieder alles an, und stopfte auch den BH
aus. Die Strumpfhose war eine ganz andere Qualit?t als die von Sabine.
Die war ziemlich undurchsichtig und matt gewesen, diese hier war zwar
auch schwarz, aber durchscheinend und gl?nzend. Meine Beine sahen
richtig edel darin aus.
Dann lackierte ich mir die N?gel. Die Farbe war zwar dunkel, aber
dunkelrot. Nach der zweiten Schicht gl?nzten meine Fingerspitzen wie
Rubine.
Kaum waren sie trocken, kam Mom mit dem Makeup. Die Creme war nicht so
hell, wie die von Sabine, und gab meinem Gesicht ein samtiges Aussehen.
Eyeliner und Maskara waren wie gehabt schwarz, aber wurden wie der
Augenbrauenstift sparsamer aufgetragen. Viel mehr, als Mom f?r sich
benutzte, aber deutlich weniger als gestern. Dann kam der Lidschatten.
Der dunkelste war ein dunkles Graublau, das Mom nach oben mit einem
helleren Blau verband.
Zum Schluss Lippenstift, dasselbe Rubinrot wie die N?gel.
Mom ging wieder nach unten zu ihrer Schwester. Ich betrachtete mich im
Spiegel. Obwohl ich denselben Rock und T-Shirt anhatte, und auch das
Makeup ?hnlich war, war der Eindruck ein ganz anderer. Nicht mehr
d?ster durch das tiefschwarz des Makeups inklusive Lippenstift, sondern
eher feminin elegant. Auch der Effekt durch die zerrissene Strumpfhose
fehlte, ebenso wie der Nasenring. Zwei elegante Beine ragten aus dem
Rock, nur die Schuhe passten nicht so recht ins Bild.
Das Bild machte einen tiefen Eindruck auf mich. Ich sah mehr wie ein
normales M?dchen als gestern aus. Noch immer nicht unbedingt mein
Geschmack, aber gut genug. Ein Ruf von Mom brachte mich aus meiner
Trance, und ich ging nach unten.
Die Schwester von Mom konnte es nicht fassen. Lange Zeit sah sie mich
an.
"Das ist eine unglaubliche Verwandlung. Selbst, wo ich es wei?, f?llt
es mir schwer, den Jungen darunter zu sehen. Gut, das Makeup ist etwas
stark, aber sie sieht richtig gut damit aus. Uups, jetzt sage ich auch
schon 'sie'."
Ich musste mich ihr gegen?ber setzen, damit sie mich weiter betrachten
konnte.
Dann klingelte es. Normalerweise ging ich immer zur T?r, aber jetzt
schaute ich Mom bittend an. Sie verstand, und ?ffnete. Es war Sabine,
die auch gleich hereinkam. Sie sah wieder ziemlich normal aus, ohne
Makeup und in Jeans.
Dann sah sie mich, und blieb mit offenem Mund stehen. Schlie?lich sagte
sie "?hh, du hast deine Kleider vergessen, ich wollte sie nur abgeben.
Aber du brauchst sie ja anscheinend nicht."
Ich wartete darauf, dass sich der Boden auftun w?rde und ich darin
versinken k?nnte.
Aber da schaltete sich Mom ein "Nun mal langsam, junge Dame. Soweit ich
informiert bin, war das alles deine Idee, und er hat das nicht
freiwillig getan. Richtig?"
"?hhh, ja."
"Ich bin nicht der Meinung, dass das eine akzeptable Wette war. Leicht
h?tte daraus auch ein ernstes Problem werden k?nnen."
Sabine war klar, dass es hier f?r sie nach ?rger roch. "?hmm, ich muss
wieder gehen, meine Mutter wartet im Auto."
"Das passt gut. Gehe hinaus und bitte sie hinein."
Kurz darauf kam sie mit ihrer Mutter wieder. Sabine und ich wurden auf
mein Zimmer geschickt, w?hrend die drei Frauen sich unterhielten.
Sabine fragte mich "Ziehst du jetzt immer R?cke an?"
"Nein. Das ist heute genauso unfreiwillig wie gestern. Moms Schwester
sah meine Ohrringe und wollte den Grund wissen. Dann wollte sie sehen,
wie ich gestern aussah."
"Ach so, ich dachte schon... Aber du siehst gut aus, das Makeup steht
dir. Und diese Strumpfhose ist klasse, war sicherlich sehr teuer."
Und w?hrend wir darauf warteten, dass unsere M?tter uns rufen w?rden,
unterhielten wir uns weiter ?ber das Normalste, ?ber das ein Junge
reden kann. ?ber sein Makeup und seine sexy Beine. Ich genoss die
Unterhaltung wie zwischen zwei Freundinnen sehr.
Ich frage sie auch, wie ich das Halsband und die Ohrringe abbekommen
w?rde. "Gar nicht," meinte sie, "du kannst das Halsband nur
durchschneiden. Und die Ohrringe musst du irgendwie abzwicken, die
Niete geht nicht mehr ab."
Tolle Aussichten. So schnell w?rde ich sie wohl nicht loswerden. Aber
eigentlich freute mich das. Einige Zeit l?nger richtige Ohrringe.
Dann riefen uns unsere M?tter.
"Dann h?rt mal genau zu, ihr beiden. Sabine, du hast v?llig
?bertrieben. Und du, Klaus, h?ttest dir das nicht gefallen lassen
d?rfen. Damit ihr das nicht noch einmal macht, werdet ihr bestraft. Und
zwar dadurch, dass ihr den morgigen Tag mit uns verbringt, die Freizeit
ist gestrichen. Und das werdet ihr so machen, dass es euch nicht
gefallen wird.
Sabine, ich wei?, wie du sch?ne Kleider und ein normales Aussehen
hasst. Du wirst morgen als schicke junge Dame, mit dezentem Makeup und
ohne schwarze Haare, verbringen. Ein sch?nes Kleid zum Beispiel, und
keine Turnschuhe. Heute Nachmittag gehen wir einkaufen und zum Fris?r.
Klaus, das gilt alles auch f?r dich. Ich glaube, dass du danach nicht
mehr so schnell einen Rock anziehen wirst. Es wird dir eine Lehre sein.
Ich will keinen Widerspruch h?ren, und morgen zwei perfekte junge Damen
sehen. Dann soll die Sache damit erledigt sein. Benehmt ihr euch nicht,
oder es gibt sonstigen Grund zur Klage, dann gibt es weitere Strafen.
Also gebt euch M?he! Verstanden?"
Wir nickten beide und lie?en gleicherma?en die K?pfe h?ngen. Dann
wurden wir wieder auf unser Zimmer geschickt.
"Mom, soll ich mich nicht umziehen?"
"Nein, bis Montag hast du Hosenverbot. Und Sabine zieht auch einen Rock
an. Ich habe einen, der ihr passen d?rfte."
Kurz nachdem wir auf meinem Zimmer waren, brachte Mom eine hautfarbene
Strumpfhose und einen kurzen Rock, den sie fr?her zum Tennis getragen
hatte. Der war nat?rlich nicht schwarz. Sabine zog sich widerspruchslos
um.
Sp?ter kam Mom mit zwei paar Schuhen. Ein einfacher Pumps mit 5cm
Absatz f?r Sabine.
"Klaus, die Schuhe sind vermutlich zu klein, aber durch die
verstellbaren Riemen sollte es halbwegs gehen. Probiere sie an."
Ich zog sie an, und sie passten gerade so, Ein bisschen eng waren sie
schon. Der Absatz hatte auch nur etwa 5cm, aber das Gef?hl war v?llig
ungewohnt. Auch war ich weiche Turnschuhe gewohnt; diese hatten harte
Sohlen, die bei jedem Schritt ein Ger?usch machten.
Und dann ging es ins Einkaufszentrum. Jetzt gab es eine ganz andere Art
von Aufmerksamkeit: Jungs sahen uns nach. Hoffentlich erkannte mich
niemand!
Zuerst ging es f?r Sabine zum Fris?r, und f?r mich in den Schuhladen.
Nachdem ich unz?hlige Paare verschiedenster Schuhe anprobiert hatte,
blieb es bei einem klassischen Pumps mit d?nnem Absatz, etwa 8cm hoch.
Ich behielt sie an, da die anderen Schuhe doch zu klein und dadurch
sehr unbequem waren.
Ich f?hlte mich sehr unsicher in den Schuhen. Das Gleichgewicht konnte
man nur noch mit dem Ballen halten, der Absatz half ?berhaupt nicht.
Ganz im Gegenteil, man musste sehr darauf achten, nicht irgendwo
stecken zu bleiben. Sehr elegant ging ich wohl nicht. Mom war nicht
zufrieden und erz?hlte mir laufend, was ich falsch machte. Aber erst
nach einiger Zeit wurde es langsam besser.
Ich erkannte Sabine beinahe nicht wieder. Sie hatte jetzt
kastanienbraune Haare in einem sehr schicken femininen Stil, wie es ein
M?dchen in ihrem Alter zu einem feierlichen Anlass tragen wurde.
Ihr schwarzes T-Shirt war verschwunden, jetzt hatte sie eine helle
Bluse an. Der Nasenring war auch weg. Wenn man sie nur in schwarz
kannte, h?tte man sie nicht erkannt.
Die Anderen hatten in der Zwischenzeit nach Kleidern gesucht, und wir
wurden nun zielstrebig in ein Gesch?ft gef?hrt. Wir mussten mehrere
Kleider anprobieren, bis dann die Entscheidung fiel. Sabine und ich
hatten dabei nichts zu sagen. Es war f?r uns beide ein knapp knielanges
Kleid in altrosa mit leichten Puff?rmeln. Am Rocksaum und an den ?rmeln
war wei?e Spitze. Es sah sehr M?dchenhaft aus, aber nicht kindlich. Das
Aussehen passte genau f?r 13-j?hrige M?dchen. Ich hatte gro?e M?he,
meine Begeisterung nicht zu zeigen.
Noch mehr T?ten lie?en auf weitere Eink?ufe schlie?en. Wir fuhren heim.
* - *
W?hrend sich die drei Frauen ins Wohnzimmer setzen, musste ich mit
Sabine das Gehen in Pumps ?ben. Sie war auch nicht gut darin, stellte
sich aber geschickter an. Bald taten mir die F??e weh, aber wir machten
noch eine zeitlang weiter.
Keiner von uns verlor ein Wort ?ber die Ereignisse des Tages.
Dann gingen Sabine und ihre Mutter heim, und wir setzten uns zusammen.
ins Wohnzimmer, um gemeinsam zu Essen und den Abend im Gespr?ch zu
verbringen. Irgendwann wurde auch das Halsband mit einer Schere
entfernt. Die Ohrringe blieben erst einmal, da kein geeignetes Werkzeug
vorhanden war. Ich musste den Nagellack entfernen, und dann Neuen in
einem zum Kleid passenden intensiven Pink auftragen. Ich sagte es zwar
nicht, aber mir gefiel die Farbe sehr gut, sie passte viel besser zu
einem Teenager.
Am n?chsten Morgen wurde ich von Mom geweckt und unter die Dusche
geschickt. Dann gab es meine Unterw?sche: ein wei?er Spitzenbody und
wei?e Str?mpfe mit Spitzenabschluss. Ich zog den Body an und k?mpfte
mit dem Hakenverschluss im Schritt. Mom half mir mit dem Befestigen der
Str?mpfe an den Strapsen.
Dann ging es ans Makeup. Diesmal war der Eyeliner hauchd?nn, und auch
die Augenbrauen wurden nur ganz d?nn nachgezogen. Diesmal war der
Lidschatten ganz dezent in einem hellen Blau, und es gab auch ein wenig
Rouge. Der Lippenstift passte zum Nagellack.
Das Gesamtbild gefiel mir unglaublich gut. Wieder sah ich wie ein
M?dchen aus, aber diesmal viel dezenter. Als ich dann das Kleid mit den
Pumps anhatte, h?tte ich mich in mich selbst verlieben k?nnen. Mom
wollte mich mit diesem sehr femininen Bild abschrecken, erreichte aber
genau das Gegenteil. Wieder musste mich sie aus meiner Trance holen.
Hatte sie etwas gemerkt? Zuletzt erhielt ich ein kleines goldenes
Collier und eine kleine goldene Armbanduhr.
Dann machte sich Mom fertig. Auch sie trug ein Kleid mit Pumps. Bevor
wir gingen, dr?ckte sie mir ein kleines Handt?schchen in die Hand.
Wenig sp?ter trafen wir bei Sabine ein. Sie hatte nat?rlich dasselbe
Kleid wie ich an, aber auch ein identisches Makeup. Au?erdem trug sie
auch ein Collier, sowie kleine goldene Ohrringe. Wie sahen praktisch
identisch aus. Und unsere M?tter waren auch elegant feminin gekleidet.
Dann ging es in den Zoo, elegant Essen und am Nachmittag in ein
schickes Cafe. Der Tag verging wie im Fluge, es war einfach wundersch?n
? obwohl mir schon seit einiger Zeit die F??e schmerzten. Aber das war
v?llig nebens?chlich zu den ganzen ?berw?ltigenden Empfindungen. Ich
wollte, dass der Tag nie enden w?rde.
Und auch Sabine hatte Spa?. Ich hatte vermutet, dass sie den ganzen Tag
schlechte Laune haben w?rde. Aber im Gegenteil. Sie wirkte wie befreit.
Irgendwie hatte es Klick in ihrem Kopf gemacht, denn sie trug danach
nie wieder schwarz. Erst viel sp?ter erz?hlte sie mir, dass nach reiner
Neugierde nur der Gruppenzwang sie bei den Goths gehalten hatte.
Und dann ging der sch?nste Tag in meinem Leben zu Ende. Leider konnte
ich mich nicht wie Sabine darauf freuen, das Kleid wieder zu tragen.
F?r mich blieb es bei dem einen Mal, denn Moms Schwester nahm es f?r
ihre Tochter mit.
Am n?chsten morgen kam ich zu sp?t zur Schule. Erst entfernte ein
Juwelier die Ohrringe, dann bekam ich eine neue Frisur. Ziemlich kurz,
und gar nicht mehr feminin. Das einzige, was blieb, waren die schwarzen
Haare.
Damit sollte das Thema R?cke und Kleider f?r mich erledigt sein, doch
es kam ganz anders...
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TEIL 2
Ein Jahr sp?ter.
Ich war jetzt 14, und immer noch von Pubert?t nichts zu merken. Der
Arzt meinte, es w?re noch im normalen Bereich. Aber wenn sich innerhalb
des n?chsten halben Jahres nichts tun w?rde, m?sste man das n?her
untersuchen. Bislang waren alle Werte normal, ich war kerngesund.
Mit Sabine verband mich mittlerweile eine gute Freundschaft, wir waren
wie Schwestern und verbrachten viel Zeit zusammen. Seit sie nicht mehr
mit den Goths zusammen war, war sie ein v?llig anderer Mensch. Nett,
freundlich, hilfsbereit.
Leider hatte sich nie wieder die Gelegenheit ergeben, etwas feminines
zu tragen. Ich erinnerte mich oft an den Tag im Zoo zur?ck. Meine
Tr?ume waren seitdem nicht besser geworden.
Sabine war zu neuen Freundinnen gekommen und damit zu einem neuen
Hobby: Tanzen. Nein, nicht in der Disco, sondern Gardetanz.
Ich konnte mir darunter nichts Richtiges vorstellen, hatte aber auch
gar kein Interesse n?heres zu erfahren. Aber eines Tages holte ich sie
bei ihrem Training ab und sah die letzten Minuten zu. Ich war
beeindruckt.
Es war eine gro?e Gruppe M?dchen, die tolle sportliche Leistungen
zeigten. Schwierige Figuren, die einem Leistungsturner alle Ehre machen
w?rden. Und sie konnten ihre Beine bis ?ber Kopfh?he hochwerfen, das
bei einer unglaublich perfekten Synchronit?t. Ich war sehr beeindruckt.
Zuhause probierte ich das Hochwerfen der Beine aus. Ich kam auf
vielleicht einen Meter und fiel um. Das konnte doch nicht wahr sein!
Jetzt war mein Stolz herausgefordert. Ich versuchte es weiter. Nach
einigen Tagen wurde es etwas besser, aber weit von den Leistungen der
M?dchen entfernt.
Dann versuchte ich einen Spagat. Aua! Aber ?bung macht den Meister.
Jeden Tag trainierte ich etwas, bis meine Beweglichkeit sich erheblich
verbessert hatte.
Zum n?chsten Training der Gruppe eine Woche sp?ter kam ich von Anfang
an. Sabine fand es toll, dass ich mitgekommen war.
In einer Pause kam die Trainerin auf mich zu "Bist du mit einem der
M?dchen befreundet?"
"Ja, ich kenne Sabine. Sie erz?hlte viel, und letzte Woche sah ich kurz
zu. Ich bin begeistert, was die M?dchen hier zeigen; das wollte ich mal
genauer sehen."
"Du kannst gerne zusehen. Oder willst du mal mitmachen?"
"Mitmachen? Darf ich?"
"Klar, versuche es einfach."
Ich machte nach der Pause bei ein paar einfachen ?bungen mit. Die Jeans
behinderten mich aber sehr.
Die Trainerin war ganz angetan "Du bist gut beweglich und hast Talent.
Willst du nicht regelm??ig mit trainieren? Ich sehe, dass es dir viel
Spa? macht."
"Ja, das w?rde ich gerne."
"Dann bring das n?chste Mal Turnkleidung mit. Jeans sind nicht sehr
geeignet. Am besten m?glichst K?rpernah, so wie die Gymnastikanz?ge der
M?dels."
"Ich habe keine solchen Sachen."
"Dann komm einfach so, ich versuche etwas in unserem Fundus zu finden.
Fr?her hatten wir gemischte Tanzgruppen, aber nun schon seit Jahren
nicht mehr. Zu wenige Jungen haben Interesse daran. Und eines sollte
dir auch klar sein: du kannst mit Trainieren, die Auftritte sind aber
allein den M?dchen vorbehalten."
"Kein Problem, ich wollte sowieso nicht auftreten."
* - *
Eine Woche sp?ter kam ich wieder zu dem Training.
Die Trainerin kam sofort zu mir "Ich habe leider nicht viel in deiner
Gr??e gefunden. Diesen Body hat einer der letzten Jungs bei seinen
Auftritten getragen. Die lange Hose dazu habe ich nicht mehr gefunden,
nur diese Kurze hier. Aber das ist nicht gut geeignet, du holst dir bei
einem Sturz schnell eine Sch?rfwunde. Also besser eine lange Hose. Am
Besten eine Leggings, wie sie die M?dels anhaben."
"Haben Sie denn keine Leggings f?r mich?"
"Ich dachte, Jungs ziehen so etwas nicht an?"
"Schon mal den Joggern zugeschaut? Die nennen es zwar anders, aber sie
sehen genauso aus. Und Kletterer tragen auch so etwas. Ich habe kein
Problem damit, wenn es nicht gerade Rosa ist."
"OK, dann einen Moment. Ich denke, ich habe eine Leggings passend zu
deinem blau-wei?en Body. Du kannst ihn ja schon mal anprobieren."
Bis sie wieder zur?ck war, hatte ich den Body an. Er passte wie
ma?geschneidert. Sie gab mir eine stahlblaue Leggings, die ich ?ber dem
Body trug. Im Gegensatz zu den M?dels, die ihre Gymnastikanz?ge ?ber
den Leggings trugen.
Und dann begann das Training. Die Gruppe war jetzt im Fr?hjahr dabei
neue Figuren f?r die n?chste Saison zu ?ben. Ich fand mich schnell
hinein, und die M?dels akzeptierten mich nach anf?nglichem Z?gern
problemlos. Es machte riesigen Spa?.
Von nun an war das Training das Highlight der Woche. Schnell machte ich
es wie die M?dels und zog den Body ?ber die Leggings, da mir bei
schwierigeren Figuren mehrfach unabsichtlich die Hose herunter gezogen
wurde. Ich war f?r den Body sehr dankbar, denn sonst h?tte ich nackt
dagestanden. Genauso schnell hatte ich meine Turnschuhe durch
Gymnastikschuhe ersetzt, da die Turnschuhe einfach nicht geeignet
waren. Ich unterschied mich in meinem Aussehen nicht mehr von den
M?dels, aber niemand nahm Ansto? daran.
Der Sommer kam und ging, und f?r die M?dels wurden die Uniformen f?r
den Auftritt angefertigt. Ich war sehr neidisch, als nun in den
Uniformem trainiert wurde.
Sicherlich hat jeder schon einmal eine Gardetanzgruppe im Fasching
gesehen. Aber diese waren besonders sexy. Der Rock bestand wie die
Jacke aus gl?nzendem wei?en Satin, dass mit einem blauen Muster
durchsetzt war. Darauf gab es jede Mange Pailletten. Der Rock war sehr
kurz, und darunter schaute ein volumin?ser Petticoat mit viel Spitze
und, wenn der Rock hochflog, ein Slip mit unz?hligen R?schen hervor.
Die Beine steckten in stark gl?nzenden hautfarbenen Tanzstrumpfhosen,
die F??e in wei?en weichen Tanzstiefeln. Jede hatte eine Per?cke mit
langen geflochtenen Z?pfen, die am Ende jeweils mit einer gro?en
Schleife gebunden waren. Darauf ein Dreispitz mit Pelzbesatz. Die
M?dels sahen einfach himmlisch und unglaublich sexy aus. K?nnte ich nur
dabei sein! Nie war ich auf etwas so neidisch.
Ich hatte bis jetzt an unterschiedlichen Positionen mitgemacht. Das
ging nun nicht mehr, da jetzt die endg?ltigen Figuren festgelegt
wurden. Und ich war nicht beim Auftritt dabei, also geriet ich jetzt
zum Au?enseiter.
Der Trainerin war das Problem klar, aber was sollte sie machen? Ich
ging zwar noch zu allen Trainings, aber es machte mir nicht mehr so
viel Spa?, wo ich bei Vielem nur noch zuschauen oder etwas f?r mich
alleine tun konnte.
Im Oktober, kurz vor dem Beginn der Auftritte, ?nderte sich das
schlagartig. Eines der M?dchen hatte einen Unfall und w?rde diese
Saison nicht mehr mitmachen k?nnen. Nun war guter Rat teuer. Die
Figuren erforderten eine bestimmte Anzahl Personen, und so schnell
konnte nichts Neues eintrainiert werden. Die M?dels waren riesig
entt?uscht und diskutierten heftig mit der Trainerin. Ich hielt mich
etwas abseits, denn was konnte ich tun? Ich wusste eine L?sung, doch
ich konnte das unm?glich vorschlagen.
Eines der M?dchen kam zu mir "Du kannst alles so gut wie wir. W?rdest
du bei den Auftritten mitmachen?"
"Klar. Aber ich denke, das geht nicht. Ihr seid doch keine gemischte
Gruppe, und mit nur einem Jungen sehen die Formationen nicht gut aus ?
sie sind nicht daf?r gemacht."
"Ja. Sicherlich. Ich, ?h, ich, ?h..."
"Raus mit der Sprache, um was geht es?"
"W?rdest du vielleicht als M?dchen mitmachen? In unserem Kost?m w?rde
keiner etwas merken..." Sie schaute mich erwartungsvoll an.
Ich hatte M?he, nicht in Jubel auszubrechen. Besser k?nnte es nicht
sein! Aber ich gab mich zur?ckhaltend.
"Du meinst, ich soll einen Rock anziehen? Ich bin kein M?dchen."
"Ich wei?, es ist viel verlangt. Aber sonst war das ganze Training
vergebens. Bitte???"
Nun kamen auch die anderen M?dels und redeten auf mich ein. Nach ein
paar Minuten gab ich mich geschlagen.
"Ok, Ok. Ich mache mit, wenn ihr meine Mutter ?berreden k?nnt."
Es gab lauten Jubel, und die M?dels beschlossen, meine Mom in einem
?berraschungscoup zu ?berreden. Und so traf unsere ganze Gruppe sp?ter
bei mir zuhause ein. Mom war nicht schlecht erstaunt. Bei den vielen
Stimmen, die durcheinander redeten, war ihr gar nicht klar, um was es
ging.
Schlie?lich ergriff die Trainerin das Wort, die sich bis dahin zur?ck
gehalten hatte. Es w?re auch zwecklos gewesen. Sie schilderte die
Situation. Mom h?rte zu und warf mir seltsame Blicke zu. Aber dann
ergriffen die M?dels wieder das Wort, alle auf einmal. Bei diesem
Ansturm blieb ihr nichts anderes ?brig, als zu kapitulieren. Sie gab
ihr Einverst?ndnis, und die Gruppe zog erleichtert in bester Laune ab.
Mom benahm sich seltsam diesen Abend. Sie war irgendwie bedr?ckt, und
mir war nicht klar, warum. Jedenfalls hatte es damit zu tun, dass ich
als M?dchen auftreten sollte. Aber alle meine Fragen dahingehend
beantwortete sie ausweichend. Ich gab es irgendwann auf.
Und so wurden am n?chsten Tag meine Ma?e f?r das Kost?m genommen. Der
Verein machte dem Lieferanten gro?en Druck. Nach nur einer Woche war
alles da ? sensationell schnell. Ich konnte das Training am n?chsten
Tag kaum erwarten. Mom sah meine Freude, freute sich aber nicht mit.
Aber ich bekam das in meiner Aufgeregtheit gar nicht richtig mit.
Am n?chsten Tag war es soweit, endlich konnte ich meine Uniform
anziehen. Ich war total nerv?s. Aber die M?dels waren super freundlich.
Ich hatte bereits die Strumpfhose angezogen. Sie gl?nzte wunderbar.
Dar?ber kam der R?schenslip. Viele hilfreiche H?nde zogen mir einen BH
an. Er hatte ein integriertes Silikonkissen, was ihm ein sehr
realistisches Aussehen gab. Und auch beim Tanzen bewegten sich die
k?nstlichen Br?ste genauso wie bei den M?dels. Schnell folgten
Petticoat, Rock und Jacke. Dann noch Per?cke, Hut und die Tanzstiefel,
und ich sah genauso aus wie die Anderen. Ich war im siebten Himmel.
Das Training machte mir soviel Spa? wie nie zuvor. Aber es war auch
sehr gew?hnungsbed?rftig. Meine k?nstlichen Br?ste f?hrten bei den
starken Bewegungen des Tanzens ein viel zu gro?es Eigenleben. Und das,
obwohl sie nicht sehr gro? waren. Und nachdem ich bisher in einem Body
trainiert hatte, war der weit abstehende Rock etwas v?llig anderes. Er
kollidierte mit den R?cken der anderen und flog rauf und runter.
Richtig nachvollziehen kann das wohl nur jemand, der selbst so viel
Stoff um die H?ften hatte.
Ich wusste auch nicht, wo ich meine H?nde lassen sollte, einfach
herunter h?ngen lassen ging nicht. Und das Hinsetzen in der Pause war
auch nicht einfach, der Petticoat brauchte mehr Platz als der Stuhl
bot. Ich setzte mich schlie?lich auf die vordere Kante. Aber selbst das
f?hlte sich wegen der vielen R?schen des Slips merkw?rdig an. Die
M?dels waren bereits daran gew?hnt, aber ich brauchte meine Zeit. Bis
dahin bot ich Anlass f?r viel Gekichere. Ich musste oft auch ?ber mich
selbst lachen, und so war es sehr lustig.
Noch ein Problem zeigte sich bald: Der viele Stoff w?rmte gut. Und auch
die Per?cke wirkte wie eine warme M?tze. Das bei unserem
schwei?treibenden Sport!
Aber erstaunlich schnell gew?hnte ich mich daran. Viel zu schnell war
die Zeit um, und ich musste die tollen Sachen wieder ausziehen. Mit
einem lachenden und einem weinenden Auge, denn die K?hle der normalen
Kleidung tat gut. Aber im Gegensatz zum letzten Mal mit dem Kleid w?rde
ich sie noch sehr oft tragen. Ich konnte es kaum erwarten.
Wieder in normalen Kleidern f?hlte ich mich anfangs auch nicht wohl.
Der fehlende Widerstand des Rockes zusammen mit der fehlenden W?rme
lies mich mehrmals vergewissern ob ich nicht nackt bin.
Dann kam unser erster ?ffentlicher Auftritt. Mom wollte zwar nicht mit,
wurde aber von der Gruppe ?berredet. Sie hatte mein Kost?m noch nie
gesehen, ich war gespannt auf ihre Reaktion.
Im Gegensatz zum Training trug ich nun Makeup, wie der Rest der Gruppe
auch. Die M?dchen hatten mir ausgeholfen, da ich kein eigenes hatte.
Dabei lernte ich auch den Unterschied zwischen Normalen und
Wasserfesten. Ersteres w?re beim ersten Schwitzen sofort zerlaufen.
Unser Auftritt lief super. Wir waren bereits in unseren Kost?men
angereist (Petticoats in Bussitzen!), aber der kleine Bus bot keinen
Platz f?r Angeh?rige. Mom fuhr zusammen mit anderen Eltern im Auto.
Nach dem Auftritt mussten wir noch eine Zeitlang auf der B?hne bleiben,
bis wir schlie?lich aus dem Saal zogen.
Drau?en trafen wir unsere Eltern. Ich nahm Mom in die Arme. Gar nicht
so einfach mit dem weit abstehenden Rock und zwei Paar sich in den Weg
kommenden Br?ste ? ich war solche Umarmungen einfach nicht gewohnt.
Sie hatte Tr?nen in den Augen, und ich wusste nicht genau warum. Waren
es Freudentr?nen? Bei mir auf jeden Fall. Sie hatte wieder so einen
seltsamen Gesichtsausdruck.
Auch am n?chsten Tag sagte sie nichts zu meinem Auftritt. Ich war
wirklich entt?uscht.
Auch die n?chsten Auftritte liefen super. Ich hatte kaum noch Freizeit,
aber es machte riesig viel Spa?.
Dann kam das erste Problem. Zu dieser Veranstaltung kamen wir nicht wie
bisher in unseren Kost?men, da die Fahrt l?nger war. Vor dem Umziehen
ging ich noch schnell auf die Toilette. Ich musste wirklich aufpassen,
dass die Toilette zu meiner Kleidung passte. Also jetzt das M?nnerklo.
Pinkeln im Stehen kam nicht in Frage, da man meine Unterw?sche h?tte
sehen k?nnen.
Als ich dann zu meiner Gruppe wollte, lies mich der Saalordner nicht
durch. Alles Reden half nicht. Er blieb stur und wurde beinahe
handgreiflich. Endlich kam die total aufgel?ste Trainerin. Selbst ihr
fiel es sehr schwer, ihn zu ?berzeugen. Die Zeit wurde knapp. Aber in
letzter Minute schaffte ich es, fertig umgezogen zu meiner Gruppe zu
kommen. Das war knapp.
Auf der R?ckfahrt im Bus wurde das Ereignis ausf?hrlich diskutiert. Das
durfte sich nicht wiederholen. Die M?dels waren der Meinung, wenn ich
auf der B?hne als M?dchen gekleidet war, dann k?nne ich das auch auf
der Anreise. Damit w?rden solche Probleme in Zukunft vermieden. Ich
erkl?rte mich einverstanden, wollte aber das Einverst?ndnis meiner Mom
abwarten.
* - *
"Mom, ich habe ein Problem."
"Hat es mit deinen Auftritten zu tun?"
"Ja, zum Teil."
"Ich hatte erwartet, dass das irgendwann zu Problemen f?hren w?rde. Mit
wem gibt es ?rger?"
"Mit niemandem, Mom. Beruhige dich, nichts Schlimmes ist passiert. Ich
hatte lediglich das Problem, an dem Saalordner vorbei zu kommen, weil
ich mein Kost?m noch nicht anhatte."
Sie schaute sehr erleichtert aus "Sonst nichts?"
"Nein, aber die M?dels wollen, dass wir das in Zukunft vermeiden. Ich
soll mich auch auf der Fahrt schon wie ein M?dchen anziehen. Auch um
anderen Problemen aus dem Weg zu gehen, denn niemand soll wissen, dass
in unserer Gruppe ein Junge ist."
"Und du willst das?"
"Ich habe zumindest kein Problem damit. Aber Mom, du hast anscheinend
ein Problem. Willst du es mir nicht endlich sagen?"
"Das machen wir ein anderes Mal. Ich denke, wir m?ssen wohl erst einmal
f?r dich einkaufen."
Und so kauften wir wieder einmal M?dchenkleidung f?r mich. Keine R?cke
oder Kleider, aber M?dchenjeans und feminine Pullover, zusammen mit dem
n?tigen Rest wie z.B. Schuhe. Und das wichtigste: Eine Per?cke, denn
die Z?pfe waren f?r die Fahrt nicht geeignet. Au?erdem etwas Makeup,
damit ich nicht immer bei den M?dchen schnorren musste. Mom zeigte sich
von meinen Kenntnissen ?ber wasserfestes Makeup befremdet.
Nach dem n?chsten Auftritt, zu dem ich als M?dchen anreiste, kauften
wir dann doch R?cke. Ich hatte meine Tanzstrumpfhose schon vorher
angezogen und unter der Jeans getragen. Gro?er Fehler, viel zu warm!
Aber ich wollte in fremder Umgebung auch nicht nur im Slip gesehen
werden, dazu sah ich zu wenig weiblich aus. Ohne Pubert?t war mein
Penis zwar immer noch klein, aber es gab trotzdem eine kleine Beule.
Mit Strumpfhose und R?schenslip aber kein Problem. Und so trug ich ab
da einen bequemen Rock zur Anreise.
Da meine Freizeit sehr von den Auftritten in Anspruch genommen wurde,
hatte ich au?er zur Schule praktisch immer M?dchenkleidung an. An
Wochenenden blieb ich gleich dabei, denn ich hatte keine Lust auf
dauerndes Umziehen.
Entsprechend dem Bedarf wuchs meine M?dchenkleidung immer mehr an,
meine alten Sachen mussten Platz machen. Wenn jemand in meinen
Kleiderschrank s?he, w?rde er kaum glauben, dass er einem Jungen
geh?rte. Sabine fand das lustig, und nannte mich nur noch Nicole. Ich
f?hlte mich einfach nur wohl.
Einige Tage sp?ter sprach mich Sabine an: "Willst du nicht auch zur
Schule einen Rock anziehen? Ich habe schon mehrfach einen anderen
Jungen in einem gesehen."
"Sabine, ich wei? nicht, wie ich es sagen soll. Mir geht es nicht
darum, einen Rock anzuziehen..."
"Ich dachte nur, weil dir die Mariechenuniform so viel Spa? macht. Ich
habe gesehen, wie du immer gro?e Augen bekommst. Und du hast ja keine
Probleme, au?erhalb der Schule M?dchenkleidung zu tragen, und wenn ich
in deinen Schrank sehe..."
"Sicher, mir macht es Spa?. Aber es geht nicht um einen Rock. Der
andere Junge tr?gt einen M?nnerrock, etwas definitiv maskulines.
Genauso wie ein Kilt. Das will ich nicht."
"Das verstehe ich nicht. Ein Rock ist dir zu maskulin?"
"Ich verstehe es selber nicht. Mir geht es ?berhaupt nicht darum, etwas
feminines zu tragen, um daraus eine Befriedigung zu gewinnen. Ich habe
dar?ber viel nachgedacht, und ich bin sicher kein Transvestit. Auch
wenn ich vermutlich mehr R?cke als Hosen besitze."
"Aber was ist dann der Grund?"
"Ich finde nicht die richtigen Worte. Du bist die einzige, mit der ich
dar?ber reden kann. Und selbst das f?llt mir schwer. Nicht, dass ich
kein Vertrauen zu dir habe... Ich will die Kleidung tragen, in der ich
mich wohl f?hle, die zu mir passt... F?r mich ist ein Rock oder eine
Strumpfhose nichts au?ergew?hnliches, es ist ganz normal, wie f?r jedes
andere M?dchen auch."
"Ich glaube, ich verstehe ein ganz klein bisschen. Ich muss dar?ber
nachdenken. Lass uns ein anderes Mal weiterreden."
* - *
?ber Weihnachten gab es dann etwas Ruhe, und ich konnte endlich einmal
?ber vieles nachdenken. Ich lebte zu gr??ten Teil als M?dchen. Und ich
genoss es. Das, was mich st?rte, war, wenn ich zur Schule ging, und ich
wieder als Junge auftrat. Es war sowieso erstaunlich, dass noch niemand
hinter mein Doppelleben gekommen war.
Dass, was ich mir die ganze Zeit gew?nscht hatte, wurde nun zur gr??ten
Sorge: Die Pubert?t. Damit w?re sofort Schluss mit dem Gardetanz. Und
eigentlich ging es auch gar nicht um das Tanzen. Das ich wie die
anderen Jungs aussehen sollte, hatten mir immer nur andere eingeredet.
Ich war schon lange anderer Meinung, und jetzt war ich alt genug, um
dazu zu stehen.
Ich musste eine Entscheidung treffen. Und sie fiel mir sehr leicht. Ich
hatte ein wenig im Internet gest?bert, und war mir ziemlich sicher, ein
Transsexueller zu sein. Aber ich bin nicht einmal 15 ? viel zu jung.
Niemand glaubt das einem Teen.
Von Sabine hatte ich ein Geschenk bekommen. Ich hatte es aufgemacht,
ohne es Mom zu zeigen. Es war das Baby Doll. Zusammen mit einer Karte:
'Ein M?dchen sollte etwas sch?nes tragen.'
Sie hatte begriffen, um was es ging. Ich war ihr unendlich dankbar f?r
das Verst?ndnis. Und es war der letzte Ansto? daf?r, etwas zu tun.
* - *
"Mom, ich habe ein Problem."
"Was ist es diesmal? Noch mehr Probleme bei den Auftritten?"
Sie klang irgendwie m?de.
"Nein. Keinerlei Probleme damit, alles l?uft super. Wir werden
vermutlich den Titel gewinnen."
"Was ist es denn?"
"Mom, das ist nicht einfach zu sagen. Ich gr?bele schon sehr lange
dar?ber nach. Und ich bin zu einer Entscheidung gekommen."
Sie schaute mich nur fragend an. Ich nahm allen Mut zusammen.
"Mom, ich will kein Junge sein. Ich bin ein M?dchen. Ich habe lange
gebraucht, um mir sicher zu sein. Jetzt bin ich mir sicher."
Sie z?gerte mit der Antwort.
"Ich habe es schon lange geahnt. Seit wann glaubst du das?"
"Ich glaube, so lange ich denken kann. Aber als ich j?nger war, war es
schwierig, es zu merken. Und noch schwieriger, etwas zu sagen.
R?ckblickend fallen mir viele Sachen ein, die das schon immer zeigten."
"Du bist nicht erst dadurch dazu gekommen, dass du letztes Jahr den Tag
in einem Kleid verbracht hast?"
"Aber nein, nie und nimmer. Es hat mir viel Spa? gemacht. Aber ich
wollte schon viel fr?her ein M?dchen sein. Damals war ich nur zu klein,
um das richtig sagen zu k?nnen. Du hast dir doch nicht etwa Vorw?rfe
gemacht?"
"Doch, habe ich. Ich habe geglaubt..." Tr?nen stoppten ihre Worte.
"Mom, mach dir keine Gedanken. Du hast absolut nichts Falsches
gemacht."
Sie schaute etwas erleichtert. "Bist du sicher?"
"Ganz sicher. Du brauchst keine Sorge zu haben. Aber was soll ich jetzt
tun? Ich will nicht mehr als Junge zur Schule gehen?"
"Ich bin ?berfragt. Ich denke, wir gehen zu einem Spezialisten. Einem
Arzt oder Psychologen."
Wir redeten noch lange weiter. Zum ersten Mal seit langer Zeit hatten
wir ein richtiges Gespr?ch.
* - *
Schon eine Woche sp?ter waren wir bei einem Psychologen. Es gab viele
Tests und Gespr?che. Das Ergebnis gab es Ende Januar. Es fiel eindeutig
aus: Ich bin ein Transsexueller.
Mom bl?hte richtig auf. Jetzt glaubte sie, wirklich nichts falsch
gemacht zu haben. Sie hatte einen Sohn verloren, aber eine Tochter
gewonnen. Und mit der kam sie viel besser klar. Wir hatten noch nie ein
so gutes Verh?ltnis gehabt.
Doch die Probleme fingen jetzt erst richtig an. In Deutschland ist die
Behandlung von Jugendlichen unter 18 Jahren mit Hormonen nicht erlaubt,
geschweige denn eine Operation.
Es machte ?berhaupt keinen Sinn, erst die Pubert?t zu durchlaufen, um
dann im Nachhinein die Auswirkungen zu bek?mpfen. Wenn erst einmal der
Stimmbruch da war, w?rde ich die tiefe Stimme nie wieder loswerden. Wie
auch alle anderen ?nderungen. Aber der Kampf mit den Beh?rden war ?bel.
Nach langem hin und her schien die Situation aussichtslos. Das
einzigste, was mir Kraft gab, war der Gardetanz und der starke
Zusammenhalt der Gruppe. Ich hatte mich ihnen offenbart und volle
Akzeptanz gefunden. Nur in der Schule wurde ich noch bei meinem
m?nnlichen Namen gerufen, sonst war ich ?berall Nicole. Danke, Sabine,
f?r den sch?nen Namen.
Die anstehende Pubert?t machte mir immer mehr Sorgen. Ich war schon am
Ende der normalen Zeitspanne. Beim surfen stie? ich auf einen Bericht
aus dem Mittelalter. Klostersch?ler, die onaniert hatten (ein
Verbrechen), wurden mit Hopfentee behandelt. Das f?hrte dazu, dass sie
keine Erektion mehr bekamen, aber auch zu der Entwicklung weiblicher
Merkmale, wie etwa Brustwachstum.
Aber meine weiteren Nachforschungen f?hrten schnell in eine Sackgasse.
Es war nicht herauszubekommen, was f?r ein Hopfen verwendet worden war,
wie zubereitet und welche Menge. Und heutige Sorten dienten nur der
Bierherstellung, und waren daf?r gez?chtet worden, wegen ihres Aromas.
Ziemlich sicher ungeeignet, zumal auch nur f?r Bier aufbereiteter
Hopfen zu bekommen war.
Aber das f?hrte mich auf eine andere Spur: Phytohormone. Also
pflanzliche Hormone, die den menschlichen ?hnlich sind, und teilweise
auch als Rohstoff zur Produktion menschlicher Hormone dienten. Zwar
waren die seri?sen Informationen wenig hoffnungsvoll, aber es gab
etliche pers?nliche Berichte, die von Erfolgen sprachen. Negative
Folgen waren anscheinend nicht zu bef?rchten, also besorgte mir Mom
entsprechende Pillen. Die gab es ohne Rezept.
Wir h?tten zwar auch im Internet richtige Hormone organisieren k?nnen,
aber davon wollte Mom nichts wissen. Und sie hatte recht, viel zu
gef?hrlich. Ich hatte auch schon einige ?ble Geschichten gelesen. Unter
anderem die Seite von Inka stutze falsche Erwartungen zurecht.
Also schluckte ich regelm??ig die Phytohormone. Auswirkungen bemerkte
ich nicht. Die Pubert?t blieb zwar weiter aus, aber es musste
keineswegs an den Pillen liegen. Aber ich wollte kein Risiko eingehen
und nahm sie weiter regelm??ig. Negative Folgen gab es auch nicht.
* - *
Endlich zeigte sich ein Hoffungsschimmer. Im nahen Holland war die
Behandlung von Jugendlichen Transsexuellen ab 16 Jahren erlaubt. Wir
machten sofort einen Termin mit einem Spezialisten.
Das Ergebnis gab Hoffnung, aber war weit von meinen W?nschen weg. Bis
zu meinem 16. Geburtstag werde ich Medikamente bekommen, die die
Pubert?t verhindern werden. Dann wird ?ber Hormone entschieden. Eine
Operation war auf jeden Fall erst mit 18 m?glich.
Wenigstens war die drohende Pubert?t vom Tisch. Was war aber mit der
Schule? Ich wollte eine eindeutige Identit?t, und bald w?rde ich ohne
Pubert?t geh?nselt werden. Ich wollte nicht weiter zwischen den
Geschlechtern leben. Wir bekamen einen Termin beim Direktor.
Der war von dem Thema v?llig ?berfordert, aber immerhin sehr
freundlich. Er versprach, sich schlau zu machen. Ich hatte wenig
Hoffung.
Aber tats?chlich hatten wir einige Tage sp?ter einen weiteren Termin,
und diesmal wusste er Bescheid. Er schlug einen Kompromiss vor. Ich
durfte als M?dchen in die Schule kommen, aber die Zeugnisse w?rden
weiterhin auf meinen m?nnlichen Namen ausgestellt werden. Er w?rde alle
Lehrer dazu anhalten, mich Nicole zu nennen. Ich w?rde einen Schl?ssel
zu einer eigenen Toilette erhalten und vom Sportunterricht befreit
sein. Wenn aber Sch?ler / Lehrer mich nicht akzeptieren w?rden, m?sste
ich die Schule wechseln.
Am n?chsten Tag ging ich mit M?dchenjeans und einem femininen Pulli in
die Schule. Meine mittlerweile wieder etwas l?ngeren Haare waren gerade
lang genug f?r einen Pferdeschwanz, den ich hoch am Kopf gebunden
hatte. Einige schauten mich merkw?rdig an. Am Anfang der ersten Stunde
meldete ich mich, und bat kurz reden zu d?rfen.
Ich stellte mich vor die Klasse und erz?hlte meine Geschichte in
Kurzform. Wider alle Bef?rchtungen gab es keine Probleme. Ich wurde f?r
ein paar Tage eine kleine Ber?hmtheit, als die Geschichte sich
verbreitete, aber nach ein paar Tagen ebbte das ab. Der Durchbruch in
der Akzeptanz kam kurz darauf mit einem Artike