Rotk?ppchen
Ich sa? endlich im Bus. Zum Ferienlager. Im Gegensatz zu anderen Teens
freute ich mich riesig darauf. Ich bin Stefan Gerhard, und 14 Jahre alt.
Seit der Scheidung geht es bei uns finanziell problematisch zu. Meine
Mutter macht, was sie kann. Aber es bleibt nicht genug ?brig. Urlaub war
schon lange nicht mehr drin, und dieses Ferienlager eigentlich auch
nicht. Aber ich hatte die ersten Wochen der Ferien gearbeitet, und wir
hatten eine Unterst?tzung bekommen.
Und so kam ich in den Bergen an. Zusammen mit vielen anderen Teens, die
ich alle nicht kannte. Anlaufpunkt war ein gro?es Jugendheim. Von dort
w?rden wir in vielen kleinen Gruppen die Gegend unsicher machen.
Wie bei allen anderen war alles f?r die drei Wochen in meinem Rucksack.
Es galt eine Liste mit Vorgaben zu erf?llten. Da bei uns das Geld knapp
war, und wachsende Kinder Kleidung schnell verbrauchen, war mein
Kleiderschrank zu Hause nicht sehr voll. Aus Anlass der Reise, und weil
ich herausgewachsen war, gab es drei neue Hosen. Das waren alle Hosen,
die ich besa?. Nein, nicht ganz, aber die olle kratzige Anzugshose
z?hlte sowieso nicht. Auch sonst trug ich den gr??ten Teil meiner
Kleidung bei mir.
Jetzt ging es in das Heim. Morgen w?rden wir Gruppen zugeordnet werden,
heute landete jeder irgendwo per Zufall. Ich belegte mein Bett, und ging
in den Gemeinschaftsraum. Dort war ich etwas hilflos, da ich niemand
kannte, und war froh, als zum Essen gerufen wurde. Da fand ich mich
neben Stefanie wieder, die sich so vorstellte:
"Hallo, ich bin Stefanie. Ich habe mich zu dir gesetzt, weil mir deine
Schuhe aufgefallen sind. Echt toll! Sind das nicht M?dchenschuhe?"
Damit hatte sie fast recht. Sie stammten von meiner Tante, ich hatte
keine Wanderschuhe. Aber ich fand sie OK. Sie waren nicht braun, wie die
meisten solcher Schuhe, sondern lila. Aber ich fand die Farbe gar nicht
schlecht. Das Einzige, was mir nicht gefiel, waren die Edelwei?e auf den
Seiten unter den Kn?cheln. Es waren nicht richtige Bergschuhe, und sie
gingen auch nicht so hoch wie solche, aber sie waren stabil und hatten
eine gute Profilsohle.
"Nein, sind sie nicht. Nicht alle Schuhe m?ssen braun sein, und ich mag
es so."
"Das finde ich aber toll. Alle Jungen, die ich kenne, sind da so
pingelig."
"Ich jedenfalls nicht. Vielleicht sind sie nur feige. Ich habe kein
Problem mit so etwas."
Es konnte nicht schaden, die Diskussion ein wenig zur Selbstdarstellung
zu benutzen.
"Und du nicht? Ich habe nur gefragt, weil ich solche Schuhe gerne selber
h?tte. Was hast du f?r eine Gr??e?"
"40. Warum?"
"Passt mir leider nicht. Und warum? Weil ich sie morgen gerne angezogen
h?tte, sie passen gut zu meinen Sachen."
Ich schaute ihre Kleidung an. So etwas interessierte einen Jungen in
meinem Alter normalerweise nicht. Jeans, Pulli, Turnschuhe. Wie
eigentlich alle M?dchen, die ich kannte. Und dasselbe, was ich auch
trug.
Mittlerweile waren zwei andere M?dchen am Tisch und h?rten zu.
"Sie passen zu meinen Sachen genauso gut."
Ein anderes M?dchen schaltete sich ein.
"Und woher willst du wissen, ob es zu ihren nicht besser passen w?rde?"
"Wenn ich euch so ansehe, dann habt ihr nicht viel anderes an, als ich.
Wo also ist der Unterschied?"
"Das solltest du aber wissen. Sonst k?nntest du auch unsere Sachen
anziehen."
Ich schaute alle drei genau an. Ihre Kleidung war v?llig Unisex.
"Wenn ich euch so sehe, dann wei? ich nicht, warum nicht. Sehe ich
absolut kein Problem."
Sah ich wirklich nicht, aber erst mal ein wenig Macho spielen. Was
sollte dabei sein, die eine Jeans gegen die Andere zu tauschen, wenn sie
nur passte?
Stefanie sagte dazu, "Er hat auch keine Probleme mit seinen Schuhen. Und
ist angeblich in Kleidungsdingen mutiger als andere Jungs."
Daraufhin schauten sie sich meine Schuhe an. Wir redeten noch eine
Zeitlang dar?ber, dann ging das Gespr?ch zu anderen Themen. Wir bekamen
Essen, und dann kam das Gespr?ch auf das urspr?ngliche Thema zur?ck.
Grund war ein ?lteres M?dchen, das ab morgen als Gruppenf?hrer
fungierte. Sie bekam die Story von Stefanie erz?hlt.
"Soso, du bist also mutiger als andere Jungs. Warum macht ihr es dann
nicht umgekehrt? Wenn Stefanie Schuhe und Kleider zusammen sehen will,
kann Stefan doch ihre Sachen anziehen."
Sie wollte mich damit reizen und zum klein Beigeben bewegen.
"Ich habe vorhin schon gesagt, dass ich damit kein Problem h?tte. Ihr
seht es als problematisch an, Schuhe anderer Farbe zu tragen. Ich nicht.
Wenn man Mut dazu brauchen sollte, dann habe ich ihn wohl."
"Und wenn sie morgen einen Rock anziehen w?rde?"
"Dann nat?rlich nicht. Aber alle M?dchen hier haben Hosen an. Wenn es
kein Rock oder Kleid ist, dann ist es kein Problem."
"Aha. Also mit einer rosa Hose mit R?schen w?rst du zufrieden?"
"Nat?rlich nicht. Ich glaube auch nicht, dass sie so etwas morgen
anziehen w?rde. In der Schule hat auch kein M?dchen so etwas an."
"Dann kannst du ja mit Stefanie die Kleidung f?r morgen tauschen."
Sie fand Spa? an diesem Spiel, und wartete darauf, dass ich endlich
klein beigeben w?rde. Konnte sie vergessen.
"Warum nicht? Mit ein paar Bedingungen. Keine Kleider, keine R?cke.
Keine R?schen oder ?hnliches."
Ich kannte mich mit den entsprechenden Begriffen nicht genau genug aus,
und lie? im Geiste die Sachen vor meinen Augen laufen, die ich
keinesfalls wollte. Der Rest war sicher OK.
Ich fuhr fort, "Keine rosa Sachen, keine Blumen, B?rchen oder Katzen.
?berhaupt keine solchen Sachen."
Nun meldete sich Stefanie wieder, "Ich will dir sagen, was ich morgen
anziehen wollte. Wir gehen morgen hoch in die Berge, dort ist
wahrscheinlich kalt. Deshalb werde ich einen Pulli anziehen, der sch?n
warm ist. Und die Hose auch.
Die Hose hat keine Verzierungen, und ist nicht rosa. Ganz schlicht. Der
Pulli hat als einzige Verzierungen ein paar Edelwei?e. Ansonsten sind
beide einfarbig. Reicht das?"
Ich ?berlegte einen Moment.
"Ja, das reicht. So etwas w?rde ich sofort anziehen."
Das Gespr?ch ging in eine Richtung, die mir nicht gefiel. Aber ich w?rde
nicht klein beigeben. Nicht vor ein paar M?dchen (igitt).
Es ging noch einige Zeit hin und her. Schlie?lich hatte ich mich
gen?gend in die Enge man?vrieren lassen. Dann wurde abgemacht, dass ich
morgen ihre Sachen tragen w?rde, und Stefanie meine. Ich machte mir
keine gro?en Sorgen, aber ein klein wenig Unsicherheit blieb.
"Gut, also alle aufgepasst. Stefan tr?gt morgen alle Sachen von
Stefanie, und umgekehrt. Die Betonung liegt auf 'alle'. Also Stefan,
auch die Unterw?sche. Schon daran gedacht?"
Hatte ich nicht. Aber wegen eines anderen Unterhemdes hatte ich keine
Probleme. Man sah davon sowieso nichts. Da konnten sie kommen, mit was
sie wollten.
"Ist doch selbstverst?ndlich", meinte ich mit nicht vorhandener
Sicherheit.
Die Schlinge Schloss sich um meinen Hals. Aber jetzt klein beigeben?
Niemals!
"OK. Dann gib Stefanie jetzt, was du morgen anziehen wolltest. Alles,
au?er den Schuhen. Stefanie kommt damit klar. Du mit ihren Sachen wohl
nicht. Deshalb bekommst du ihre Sachen nach dem Aufstehen, und sie zeigt
dir alles.
Es geht um 100,-, die der Verlierer dem Gewinner zahlen muss, falls der
sich nicht an eine der Vereinbarungen h?lt. Alle einverstanden? Die
Zeugen haben alles zur Kenntnis genommen?"
Alle best?tigten es, und mein Schicksal war besiegelt. Ich w?rde morgen
Stefanies Kleidung tragen. Machte mir immer noch keine Angst. Auch wenn
die Unterw?sche anders sein mochte, dar?ber gab es einen Pulli und eine
Hose. Und meine Schuhe blieben mir sowieso.
Ich nahm Stefanie mit zu meinem Schlafsaal, und gab ihr aus meinem
Rucksack ein Set Kleidung. Unterhose und Unterhemd, Socken, Hose, Pulli.
Das war's.
"OK Stefan. Ich finde es klasse, dass du so mutig bist. Dann bis morgen
fr?h, ich hole dich ab."
Und weg war sie.
Es war noch weit ?ber eine Stunde bis Zapfenstreich, aber ich war von
der Reise m?de. Und so beschloss ich zu schlafen. Ich zog den
Schlafanzug an, und legte mich auf mein Bett. Wie immer war ich
praktisch sofort danach eingeschlafen.
Die M?dchen aber nicht. Sie diskutierten das Ganze eine Viertelstunde in
kleiner Gruppe, dann verlangten sie laut nach Unterst?tzung.
"Wir wollen so einem Typ eine Lehre erteilen. Wir brauchen eure Hilfe.
Gebt uns euere Sachen, die ihr nicht mehr wollt. Nur m?dchenhaft m?ssen
sie sein. Also zum Beispiel das, f?r das ihr mittlerweile zu erwachsen
seit, und nie wieder anziehen w?rdet, aber eure Mutter euch eingepackt
hat. Im Gegenzug verteilen wir die Kleidung von dem Typ. Also los!"
W?hrend die Sammlung lief, ging ein Expeditionschor von zwei M?dchen zu
meinem Schlafsaal. Nach einiger Suche fanden sie mich, das hei?t meinen
Rucksack. Mit dem verschwanden sie auf leisen Sohlen. Ebenso leise
kehrte er eine Stunde sp?ter zur?ck, ?u?erlich unver?ndert.
Die Nacht endete f?r mich mit einem Sch?tteln.
Ich grunzte nur, und reagierte nicht weiter. Noch heftigeres Sch?tteln
beendete das.
Stefanie stand vor mir. "Aufgewacht, wir m?ssen vor dem Fr?hst?ck fertig
sein."
Jetzt war ich halbwegs wach. Stefanie hatte meine Sachen an, und mir
fiel alles vom Vortag wieder ein. Au schei?e, die machen tats?chlich
ernst. Aber ich zeigte meine Unsicherheit nicht, und ging mit Stefanie.
So, wie ich war, im Schlafanzug.
Sie f?hrte mich zu den M?dchenwaschr?umen. Ich z?gerte hereinzugehen.
"Stell dich nicht so an. Es ist noch niemand hier, das Wecken ist erst
in 20 Minuten."
Also kam ich mit.
"Nimm eine kurze Dusche, sp?ter hast du keine Zeit mehr dazu."
Ich duschte morgens nie, sondern abends. Was sollte es, sich dreckig ins
Bett zu legen und dann morgens zu duschen?
Aber ich spielte mit. Der Duschraum war v?llig leer, und Stefanie lies
mich allein.
Ich genoss die warme Dusche, und trocknete mich mit meinem mitgebrachten
Handtuch ab. Dann wollte ich wieder meinen Schlafanzug anziehen, aber er
war weg. Zusammen mit meiner Uhr und meinem Armband. Auf beides war ich
stolz: Eine gro?e Sportuhr mit vielen Funktionen, und ein goldenes
Armbad von meinem Onkel. Mit meinem Namen darauf. Zu der damaligen Zeit
war das in Mode. Die Sachen w?rde wohl Stefanie haben. Also schlang ich
das Handtuch um meine H?fte und ging zu Stefanie.
"Prima, das ging ja schnell. Hier, zieh diesen Slip an, und komme
wieder."
Ich nahm das Teil, ohne darauf zu schauen, und ging zur?ck in den
Duschraum. Es war ein fliederfarbener Slip mit wei?er Spitze an Bund und
Bein?ffnungen. Um so etwas w?rde ich normalerweise einen gro?en Bogen
machen. Ich z?gerte, zog ihn aber doch an. F?hlte sich anders an, als
alles andere zuvor. Glatt, angenehmer. Ungewohnt weich. Kein schlechtes
Gef?hl, und gerade deswegen (ver-)st?rend.
Ich ging zur?ck. Das Handtuch hatte ich vergessen und liegen lassen.
Stefanie kommentierte mein Auftreten nicht weiter. Sie hatte einen BH in
H?nden. Und meine Uhr und Armband an.
"Beeil dich, wir haben keine Zeit. Streck die Arme aus!"
"Nein, das geht nicht. Ich bin ein Junge und ziehe keinen BH an!"
"So, also doch feige? Gut, dann hast du jetzt schon die Wette verloren.
Gib mir die 100,-."
So viel besa? ich gar nicht. Also streckte ich z?gerlich die Arme aus,
und sie zog ihn mir an, um ihn dann in meinem R?cken zu schlie?en. Er
war genau passend zum Slip. Sie verstellte die Tr?ger etwas.
"Passt, wie f?r dich gemacht. Nun noch die Str?mpfe."
Sie gab mir ein paar Kniestr?mpfe. Sie waren lila und mit lauter wei?en
Herzen ?bers?t. Erst z?gerte ich, die m?dchenhaften Str?mpfe anzuziehen.
Dann wurde mir klar, dass ich schon in BH uns Slip dastand, und die
Str?mpfe da noch das kleinste ?bel waren. Zudem w?rden sie unter der
Hose nicht mehr sehen k?nnen.
Dann gab sie mir ihre Uhr. Es war eine kleine Goldene mit asymmetrisch
befestigtem Armband. Das Ziffernblatt schimmerte blau. Ich legte sie an.
"Pass gut darauf auf. Es ist echtes Gold. Wenn sie weg ist, musst du sie
ersetzen. Genau wie meine Kette."
Sie griff sich in den Nacken und ?ffnete ihr Halsband. Es war das
Analogon zu meinem Armband, denn dort war 'Stefanie' zu lesen. Nur war
alles viel filigraner. Die Kette war hauchd?nn, und der Schriftanh?nger
wirkte wie ein Collier. Der I-Punkt war ein winziger Edelstein. Sie
legte es mir an. Das wird unter dem Pulli auch niemand mehr sehen, und
die Uhr w?rde ich unter den ?rmel schieben.
Mir wurde das noch Fehlende in die Hand gedr?ckt: Hose und Pulli. Und
mir sank das Herz in die Hose.
Die Hose war lila. Wie meine Schuhe. Jetzt verstand ich Stefanies
Anspielungen.
"Das kann ich nicht anziehen. Das ist viel zu m?dchenhaft."
"Findest du? Entspricht aber genau meiner Beschreibung. Und deinen
Bedingungen. Aber mache, was du willst. Du kannst nat?rlich auch nur in
Slip und BH durch die Gegend laufen. Ich muss jetzt weg."
Ich hatte keine Wahl. Also zog ich sie schnell an. Um die Oberschenkel
war sie ziemlich eng, ab den Knien wurde sie weiter. Sie f?hlte sich
sehr glatt auf der Haut an, denn sie war mit Seide gef?ttert. Vollkommen
ungewohnt f?r einen Jungen.
Aber das Schlimmste kam noch: Der Verschluss war nicht vorne, sondern an
der Seite. Ich war verzweifelt. Aber jetzt konnte es nur noch hei?en:
Augen zu und durch. Ich hakte den Bund zu, und schloss dann den
Rei?verschluss. Die Hose passte perfekt. Der Sitz war ungewohnt: Vorne
im Schritt zu war sie eng, daf?r hatte mein Po mehr Raum.
Der Pulli war die n?chste Katastrophe. Das merkte ich aber erst, nachdem
ich ihn anhatte. Er war genauso, wie Stefanie ihm beschrieben hatte.
Aber ein paar Details hatte sie nicht erw?hnt. Die Farbe war identisch
zu der Hose. In der Taille war ein Gummizug, und darunter fiel der Pulli
f?r sieben oder acht Zentimeter sehr weit. Ein sogenanntes Sch??chen,
wie ich sp?ter lernte. Dem Bund entlang waren rundum unz?hlige wei?e
Edelwei?e eingestickt. Der Stoff war nicht sehr elastisch, aber sehr
weich flie?end. Wieder ein v?llig neues Gef?hl auf der Haut. Der
Halsausschnitt war gr??er, als ich das gewohnt war. Die Halskette lag
frei.
Der ganze Anzug wirke m?dchenhaft. In diesem Moment war mir das nicht so
stark bewusst. Vor allem ein Detail entging mir v?llig. Der weich
flie?ende Stoff zeigte im R?cken die Umrisse meines BHs. Vorne war kaum
etwas davon zu sehen, da der Stoff dort entspannt lag. Und der BH war
nicht gef?ttert oder gepolstert und trug nicht auf.
Ich machte schnell mein Bett und schnappte mir meinen Rucksack. Nur
schnell weg, bevor die anderen aus dem Waschraum kamen. Eigentlich
wollte ich schnell andere Sachen aus meinem Rucksack anziehen. Aber im
Schlafsaal war mir das zu gewagt, im BH erwischt zu werden. Und die
anderen R?ume, wie der Waschraum, waren jetzt voll.
Also ging ich in den Essensraum. Vorher zog ich mir meine Schuhe an, die
in den Schlafr?umen nicht erlaubt waren.
Vorhin hatte ich nicht gen?gend Zeit, um ausf?hrlich auf die Toilette zu
gehen, was ich nun nachholte. Dort sah ich mich in einen Spiegel. Nur
meine ungepflegten Haare wiesen auf einen Jungen hin, ansonsten sah ich
aus wie ein M?dchen. Auch deswegen, weil alle Sachen zueinander passten.
Auch meine Schuhe, sie waren wie ma?gefertigt. Die Farbe passte genau,
und die Edelwei?e zu denen auf meinem Pulli. Niemand w?rde glauben, dass
das nicht mit Absicht zusammen gekauft worden war.
Mit langsam steigender Panik erkannte ich, dass ich wohl den Tag so
verbringen w?rde. Gut, das mich niemand hier kannte. Wenn ich den Tag
bei den M?dchen verbrachte, dann w?rde es vielleicht gut gehen. Denn die
wussten sowieso Bescheid. Dann w?rde am Ende des Tages alles vorbei
sein.
Als ich zur?ckging, waren die M?dchen von gestern und das ?ltere M?dchen
schon an einem Tisch. Ich setzte mich dazu. Alle schauten mich genau an,
und die ?ltere sagte mit einem Blick auf mein Collier, "Wow, Stefanie.
Schickes Outfit. Nur mit deinen Haaren musst du etwas machen."
Wie in der damaligen Zeit ?blich, trug ich meine Haare lang, bis weit
?ber die Ohren. Aber ziemlich wild, wie sich das f?r einen Jungen
geh?rte. Auch war kein gleichm??iger Schnitt darin, da ich die k?rzere
Frisur einfach hatte lang wachsen lassen.
Die Anderen gaben auch Komplimente zu meinen Kleidern ab. Es war klar,
dass das ironisch gemeint war. Oder nicht?
Ich wusste wirklich nicht, was ich darauf sagen sollte. Also schwieg
ich, dann konnte ich auch nichts Falsches sagen.
Nach dem Fr?hst?ck erfolgte die Gruppeneinteilung. Die drei Wochen waren
in vier Teile eingeteilt. Im Wechsel f?nf Tage Wandern von H?tte zu
H?tte, und f?nf Tage ausruhen.
Bei der ersten Wanderung w?rde es keine gemischtgeschlechtlichen Gruppen
geben.
Nun sollten sich alle bei den Gruppenf?hrern ihrer Wahl melden. Zu gro?e
oder zu kleine Gruppen w?rden kann noch korrigiert werden.
"Und, Stefanie, in welche Gruppe gehst du?"
Ich musste mich daran gew?hnen, dass nicht die Stefanie, von der ich die
Kleider hatte, sondern ich gemeint war.
"Ich bleibe bei euch." Ich wollte nicht zu anderen Jungs und ausgelacht
werden.
"Aber das ist eine M?dchengruppe."
Ich zuckte nur mit den Schultern.
"Aha, dann bist du also ein M?dchen."
Dann wandte sie sich an alle.
"F?r alle, die es noch nicht wissen, ich hei?e Silke. Ich mache jetzt
eine Liste der Gruppe. Jede, die in diese Gruppe will, sagt mir ihren
Vor- und Zunamen. Also los."
Die M?dchen um mich herum meldeten sich.
"Stefanie Weber" "Monika Schmidt"
"Petra Maler"
Sie schauten alle mich an. Sehr z?gernd sagte ich:
"Stefanie Gerhard"
Da, es war getan. Ich hatte mich selbst mit einem M?dchennamen belegt.
"Gut Stefanie. Ich sehe, dass hier in der Liste ein Schreibfehler ist,
dort steht Stefan. Ich werde das korrigieren."
Nun war es schriftlich. Ich war als M?dchen in einer M?dchengruppe. Wie
tief konnte ich noch sinken?
Unsere Gruppe war 10 Mann stark. Nein, M?dchen nat?rlich.
"Unser heutiges Ziel ist eine kleine H?tte. Dort haben wir zwei
Zweibettzimmer und ein Sechsbettzimmer. Die Zimmer sind winzig, machen
k?nnt ihr dort sowieso nichts. Wer will mit wem schlafen?"
Sofort meldete sich Stefanie.
"Wir beiden Stefanies m?chten ein Zweibettzimmer."
Silke schaute mich an, und ich nickte.
Dann wurde der Rest aufgeteilt.
"Wir haben heute einen langen Weg vor uns und brechen deswegen schnell
auf. Macht euch fertig. Abmarsch ist in 15 Minuten. Treffpunkt am
Eingang."
Ich musste nichts erledigen, schnappte nur meinen Rucksack und ging vor
die T?r.
Kurz danach kamen die anderen 3 M?dchen, die ich von gestern kannte.
"Also Stefanie, du musst etwas mit deinen Haaren machen. Da sieht
unm?glich aus."
Eine Zweite meldete sich. "Genau. Wir haben ein paar Minuten, das sollte
reichen."
Ohne mein Einverst?ndnis abzuwarten, begannen sie mein Haar
auszub?rsten. Es ging schwer.
"Mann, ist das str?hnig. Du machst wohl nie was an deinen Haaren."
Ich antwortete nicht. Nat?rlich machte ich nicht viel mit den Haaren,
warum auch?
Sie zwangen schmerzhaft die B?rste durch die Haare. Auch als es dann
leicht ging, h?rten sie nicht auf. Bestimmt noch f?nf Minuten wurde ich
geb?rstet. H?tte ich das Resultat sehen k?nnen, w?re ich erstaunt
gewesen. Obwohl nicht gewaschen, fielen die Haare jetzt locker und
hatten ein wenig seidigen Glanz bekommen. Die Reibung beim B?rsten hatte
den meisten Dreck wohl entfernt.
"Das ist schon deutlich besser. Aber der Schnitt taugt nichts. Machen
wir am besten zwei kleine Z?pfe. Die Haare k?nnten gerade lang genug
sein."
Wieder wurde ich ?berhaupt nicht gefragt. Es war mir selbst nicht klar,
warum ich nicht widersprach. Die Erlebnisse des Morgens hatten mich wohl
etwas ?berw?ltigt.
Sie scheitelten mein Haar sorgf?ltig in der Mitte, und zogen es oben
hinter den Ohren zusammen. Ein Gummi hielt es jeweils dort. Ich hatte
nun zwei kleine Z?pfe.
Ich konnte mich nicht betrachten, f?hlte nur die Spannung in den Haaren
von den Z?pfen. H?tte ich es gesehen, h?tte ich wohl sofort protestiert.
Die zwei Z?pfchen komplettierten das Bild eines M?dchens. Niemand h?tte
jemals angenommen, einen Jungen vor sich zu haben.
Stefanie sagte, "Beinahe h?tte ich es vergessen. Wir m?ssen unsere
Jacken noch tauschen."
Ich hatte meine Jacke zusammengerollt au?en am Rucksack befestigt,
Stefanie genauso. Unsere beiden Jacken waren rot, ihre hatte einen
intensiveren Farbton. Ich fragte mich, was das sollte, wo unsere Jacken
doch fast gleich waren. Aber egal, wortlos l?ste ich meine Jacke und gab
sie Stefanie, worauf ich ihre Rolle bei mir festschnallte. Die
mittlerweile hinzugekommenen M?dchen schauten verst?ndnislos zu. Aber
jetzt waren auch alle da, und wir marschierten los. Es ging lange steil
bergauf, und obwohl es k?hl war, begann ich zu schwitzen. Der Pulli war
sehr warm. Aber ausziehen kam nicht in Frage, ich wollte niemanden
meinen BH sehen lassen. Dass er sich deutlich abzeichnete, wusste ich ja
nicht.
Auf dem Weg kam ich mit Monika ins Gespr?ch. Sie war ein sanftes
reh?ugiges M?dchen mit langen dunklen Haaren. Ich war zuhause nur mit
meinen Freunden zusammen und M?dchen waren (noch) igitt, aber dieses
M?dchen gefiel mir.
Manche Jungs in meinem Alter hatten schon Freundinnen, aber ich war wohl
ein Sp?tz?nder. Auch in Sachen Pubert?t. Andere Jungens hatten schon
ihren Stimmbruch hinter sich und bekamen breite Schultern. Nicht so bei
mir.
So alle 1 bis 2 Stunden machten wir eine kurze Rast, und ich trank etwas
aus meiner au?en am Rucksack festgemachten Wasserflasche. Monika gab mir
einen Schokoriegel ab, da ich nichts dabei hatte. Mittags gab es eine
l?ngere Rast, und Silke verteilte Brot mit Speck und ger?ucherte W?rste.
Es war, vor allem nach der Anstrengung, superlecker.
Auch w?hrend der Rast unterhielt ich mich die ganze Zeit mit Monika. Wir
hatten erstaunlich viele gemeinsame Interessen. Dabei verga? ich v?llig
meine Kleidung. Jetzt, beim Stillsitzen, war der Pulli in der K?hle der
gro?en H?he auch sehr angenehm.
Auf dem Weiterweg machte Stefanie immer wieder Unsinn. Silke forderte
sie mehrfach auf, das zu lassen. Zuletzt warnte sie sie deutlich, dass
es im Gebirge gef?hrlich ist, wenn man nicht konzentriert geht. Es
n?tzte nichts.
Ich war mit Monika etwas zur?ckgefallen. Dann h?rte ich einen Schrei und
sah Stefanie den Hang ein St?ck herunterrutschen. Sie verfing sich mit
ihrem Rucksack an einem Ast, sonst h?tte die Rutschpartie ?bel ausgehen
k?nnen, denn es ging tief hinunter. Stefanie wimmerte kl?glich, und
Silke begann bereits vorsichtig zu ihr abzusteigen.
Dann untersuchte sie Stefanie. Schnell war klar, dass etwas Ernsteres
passiert war. Silke versuchte Stefanie zu bergen. Aber das Gel?nde war
steil, und sie schaffte es nicht. Die anderen M?dchen standen am Pfad
und schauten zu. So konnte das nichts werden. Ich beschloss zu helfen
und legte den Rucksack ab. Monika wollte mich zur?ckhalten, aber ich
schob sie sanft zur?ck.
Dann stieg ich zu Silke. Die wollte mich zur?ckschicken, aber ich h?rte
nicht. Ich rutschte mehrfach und hatte gro?e Angst. Aber ich sah die
wimmernde Stefanie, und das gab mir die Kraft, mich zu ?berwinden.
Silke sagte, "Du h?ttest das nicht machen d?rfen, jetzt habe ich ein
Problem mehr."
Ich war ?rgerlich. "Papperlapapp. Du bekommst Stefanie nie alleine hoch.
Am Ende st?rzt du bei der Anstrengung nur ab. Zu zweit schaffen wir
das."
Einen Moment schaute sie ?rgerlich, dann willigte sie ein. Wir
untersuchten, wie wir Stefanie losbekommen k?nnten. Ich sah, dass Silke
Angst hatte. Sie bewegte sich unsicher.
Ich war schon oft im Gebirge gewesen, es war von zuhause mit dem Bus in
einer Stunde zu erreichen. Das war ein kleines bisschen Luxus, das
Mutter und ich uns g?nnten. Sie war in den Bergen zuhause und eine
hervorragende Kletterin, und hatte mir ein wenig beigebracht.
Sehr sorgf?ltig den Boden nach sicherem Stand absuchend, ging ich unter
Stefanie. Dort bereitete ich mir einen sicheren Stand, indem ich das
kleine Ger?ll zur Seite schob und so auf den jetzt freien gr??eren
Steinen sicher stehen konnte. Dann forderte ich Stefanie auf die Beine
anzuziehen. Ich sah, dass sie wohl nur am Arm ernsthaft verletzt war,
jedenfalls sahen die Beine OK aus. Sie kam dem auch langsam und
vorsichtig nach. Dann kamen die F??e auf meine Schultern, und nun sollte
sie sich nach oben dr?cken. Silke sicherte von oben, indem sie den
Rucksack hielt.
Es klappte, und Stefanie kam los. Ich sorgte nun immer wieder f?r Halt
f?r Stefanies F??e, und mit dem Ziehen von Silke kamen wir endlich auf
dem Pfad an.
Silke schaute mich sehr dankbar an. "Ich wei? nicht, wie ich dir danken
soll. Alleine h?tte ich das nie geschafft."
Sie meinte es ernst, und ich war etwas ger?hrt. Auch Monika lobte mich.
"Das war aber mutig", und machte ihrer Anspannung Luft, indem die den
Dreck von meinen Kleidern klopfte.
Nach einem Moment verschnaufen war mir klar, dass es noch nicht
geschafft war.
Ich wandte mich an Silke. "Kannst du Erste Hilfe?" Sie nickte nur sehr
halbherzig. "Dann gehst du zur n?chsten H?tte und holst Hilfe. Du kennst
den Weg. Ich versorge Stefanie."
Und damit schaute ich was ihr fehlte. Erst einmal fragte ich sie, und
sie zeigte mit einer Hand auf den anderen Arm. Das war auch schon vorher
klar ersichtlich, dass er bei dieser seltsamen Position gebrochen war.
"Das sehe ich. Was sonst noch?"
Stefanie wimmerte nur vor Schmerzen.
"Stefanie, rei? dich zusammen. Antworte mir, sonst kann ich dir nicht
helfen."
Und ich glaubte wirklich, ihr helfen zu k?nnen. Erst k?rzlich hatte ich
einen Kurs bei der Bergwacht gemacht.
"STEFANIE!"
"Ich, ich wei? nicht. Ich glaube, sonst ist alles OK."
Sie stand unter Schock. Ich wandte mich an die anderen M?dchen.
"M?dels, ihr m?sst helfen. Ich brauche ein paar m?glichst gerade St?cke,
und eine von euch muss ein T-Shirt opfern. Das rei?t ihr in Streifen."
Keine r?hrte sich.
Da fiel mir das im Kurs Gesagte ein. Immer eine bestimmte Person
ansprechen, nie allgemein in die Runde.
"Du und du, ihr holt St?cke. Du machst die Streifen. Aber schnell, oder
wollt ihr, dass Stefanie stirbt?" Ein wenig ?bertreibung machte ihnen
Beine.
"Ihr drei, ihr helft mir Stefanie anders hinzulegen. Du passt auf ihren
gebrochenen Arm auf, und ihr zwei helft mir, sie vorsichtig hinzulegen.
Wir legen sie flach auf den Pfad, mit den Beinen schr?g hoch den Hang
hinauf. Du r?umst die Steine vom Weg, und legst eine Jacke auf den
Boden."
"Was f?r eine Jacke?"
Ich verlor die Geduld. "DEINE! Die Jacke ist v?llig egal, es geht um
Stefanie!"
Endlich kam alles in Schwung. Einmal aus ihrer Lethargie gerissen,
halfen alle, so gut sie konnten.
Kurz danach lag Stefanie mit hoch gelegten Beinen auf der Jacke. Ein
M?dchen hatte ihr aus einer anderen Jacke ein Kopfkissen gemacht. Ich
schaute mir den Arm an. Vor dem N?chsten hatte ich riesige Angst, da ich
mich nicht richtig auskannte. Ich machte es so selbstsicher wie m?glich.
Stefanie hielt ihren Arm die ganze Zeit selber fest. Ich lie? sie das
weiter so machen, den sie wusste am Besten, wie es am wenigsten weh tat.
Dann legte ich die St?cke um den Arm, und lie? sie von den anderen
M?dchen festhalten. Da, wo es Stefanie wehtat, nahm ich ihn sofort
wieder weg. So gut es ging polsterte ich die St?cke mit Taschent?chern
und was noch so greifbar war. Schlie?lich waren etliche St?cke rund um
den Arm gelegt, und ich band die Stoffstreifen sehr vorsichtig um den
Arm. Schlie?lich hatte ich eine recht stabile Schiene.
Stefanie ging es etwas besser. Sie wimmerte nicht mehr, und die Farbe
war in ihr Gesicht zur?ckgekehrt.
Dann ?berkam mich die Anspannung, da das Gr?bste gekl?rt war. Zwei
M?dchen sa?en bei Stefanies Kopf, redeten mit ihr und tr?steten sie.
Ich musste mich erst einmal setzen. Und etwas trinken.
Etwa eine Stunde sp?ter kam Silke mit zwei M?nnern, die einen Akia
hatten. Die Sommerausf?hrung mir einem Rad.
Die M?nner schauten sich Stefanie an.
"Wer hat das M?dchen versorgt?"
Irgendwie klang das nicht recht freundlich. Was hatte ich falsch
gemacht?
Zaghaft meldete ich mich.
"Reife Leistung, M?dchen. Reife Leistung. Das h?tte ich nicht besser
machen k?nnen. Ich hoffe, sie wird sich daf?r bei dir bedanken."
Sie hoben Stefanie auf den Akia und brachten sie ins Tal. Wir gingen mit
Silke weiter zur H?tte, die nicht sehr weit entfernt lag.
Dort legten wir erst einmal die Rucks?cke ab. Es war mittlerweile sp?t.
Der H?ttenwirt hatte mit dem Essen auf uns gewartet, da er durch Silke
Bescheid wusste.
Silke stand der Schreck immer noch im Gesicht, aber sie musste sich um
ihre Gruppe k?mmern.
"H?rt mal zu. Wir bekommen gleich etwas zu essen. In der H?tte ist
Bergschuh-Verbot. Ihr habt doch alle Turnschuhe oder Hausschuhe?"
Alle nickten und murmelten zustimmend.
"Also dann die Treter aus und ab damit in den Raum gleich rechts. Lasst
euere Rucks?cke auch dort. In die Zimmer k?nnt ihr sp?ter."
Ich kannte das alles schon, und ging mit als Erstes hinein.
Meine Schuhe waren schnell ausgezogen und in ein Holzregal gestellt.
Dann ?ffnete ich meinen Rucksack, um meine nagelneuen Turnschuhe
herauszuholen. Sie waren in einem Plastikbeutel ganz oben. Ich wusste ja
aus Erfahrung, wann man was braucht, und hatte entsprechend gepackt.
Darunter lag meine Jeans. Alles, wie es sein sollte. Und doch war
irgendetwas falsch. Ich kam erst nicht drauf. Als ich den Beutel
herausnahm, war er viel zu leicht. Und die Jeans sah auch etwas anders
aus. Ich holte sie heraus. Sie war viel zu leicht und zu kurz. Hatte
jemand die Beine abgeschnitten?
Als ich sie auseinanderfaltete, blieb mir das Herz stehen. Das war keine
Hose, das war ein Jeans Minirock! Und weiter unten im Rucksack
schimmerte es Rosa. Diese Mistst?cke! Sie hatten meine Kleidung
ausgetauscht. Ich war w?tend. Aber jetzt konnte ich nichts machen. Ich
sah Petra mit ihrer neuen Freundin Gaby im Eingang stehen und kichern.
Aber auch die anderen M?dels waren da, die nicht wussten, dass ich ein
Junge war. Ich gab mir keine Bl??e, und holte aus dem Beutel, was auch
immer darin war. Es waren schwarze Gymnastikschuhe aus weichem Leder.
Ich zog sie an, sie passten mir. Meine Str?mpfe mit den Herzen waren nun
frei sichtbar, aber was nun v?llig egal.
Wer immer das mit meinen Kleidern gemacht hatte, er w?rde es b??en. Ich
war richtig sauer.
Dass das unlogisch war, wurde mir nicht bewusst. Ich war als M?dchen auf
dieser H?tte. Das hatte ich v?llig verdr?ngt. W?rde ich auffliegen, g?be
es richtig ?rger. Ich h?tte ?ber die ausgetauschten Kleider froh sein
sollen, aber genau das Gegenteil war der Fall. Ganz im Sinne derjenigen,
die den Austausch vorgenommen hatten..
Ich ging zum Essen. Nat?rlich sa? ich neben Monika.
Sie fragte mich, "Warum schaust du den so finster? Du bist doch heute
der Held!"
Das kam mir garnicht so vor. Au?er den paar Worten der M?nner gab es
keine Anerkennung.
"Glaube ich nicht. Anscheinend siehst nur du das so. Es geht um etwas
ganz anderes. Jemand hat sich an meinem Rucksack zu schaffen gemacht.
Wei?t du etwas davon?"
"Nein. Wann war das? Gestern? Ich bin recht fr?h schlafen gegangen."
"Dann komm nach dem Essen auf mein Zimmer. Da Stefanie weg ist, habe ich
das Zimmer f?r mich alleine."
Nach dem Essen gingen wir gemeinsam hoch auf mein Zimmer. Zimmer ist
eigentlich zu viel gesagt, denn es war ein winziger Raum, der fast
v?llig von dem Stockbett gef?llt wurde.
"Ich habe den Rucksack noch nicht ausgepackt. Aber die zwei Sachen, die
ich herausgeholt habe, sind ausgetauscht. Meine Turnschuhe durch die
Gymnastikschuhe, und meine Jeans durch einen Jeansrock."
Dann verteilten wir den Inhalt des Rucksackes auf die zwei Betten.
Das meiste hatte die Farben rosa, wei? und rot.
Im Einzelnen waren es sieben BHs und Slips, jeweils in passenden Sets.
Vier Strumpfhosen. Eine Dicke aus gerippter Baumwolle, drei aus Nylon in
wei?, rot und schwarz. Einige Socken und Kniestr?mpfe, ziemlich bunt.
F?nf Minir?cke in verschiedenen Stilen. Zwei Kleider. Ein gelbes
Sommerkleid, das den R?cken frei lie?, und im Nacken geschlossen wurde.
Und ein rot-wei? kariertes Kleid, das oben beinahe wie ein Hemd mit
kurzen ?rmeln aussah. Ein bodenlanges Nachthemd. Wei?, mit unz?hligen
gro?en rosa Herzchen. Am Saum und den ?rmeln mit wei?er Spitze.
Dann noch einige T-Shirts und Tops mit Spaghettitr?gern sowie ein Pulli.
Alle entweder in m?dchenhaften Farben und/oder mit Herzen, Schleifen,
R?schen und Spitze
Zuletzt zwei Bodys. Einer haupts?chlich wei? mit roten R?ndern, der
andere schwarz, mit einer gro?en silbern glitzernden Schrift ?ber der
Brust: 'GIRL'
Und tats?chlich eine Hose. Eine rote kurze Lederhose mit Hosentr?gern.
Und gro?en Herzen auf den Hosentaschen.
Das war es.
Nein, ein nicht identifizierbares Teil war noch dabei. Oben war es wie
ein BH, aber darunter lief es spitz zugehend in einen Ring aus. An dem
Ring war wieder ein St?ck Stoff, der sich ab dem Ring wieder
verbreitete, und eine etwas gr??ere Fl?che, die in vier d?nne Streifen
auslief.
Monika war genauso sprachlos wie ich.
"Das ist aber ein wirklich schlechter Scherz", meinte sie.
"Somit habe ich nichts anzuziehen."
"Also ich sehe hier jede Menge", frotzelte sie.
"Ich ziehe keine R?cke an!"
"Bist du eines dieser M?dchen, die generell keine R?cke anziehen?"
"Ja und nein. Ich bin kein M?dchen und ziehe deswegen keine R?cke an."
"Aber warum bist du dann so angezogen? Du hast doch sogar einen BH an!"
Ich erz?hlte ihr die Geschichte.
"Da hast du dich ja in etwas hinein man?vriert! Aber jetzt bleibt nur
eines: Du musst weiter ein M?dchen spielen, sonst kriegst du riesigen
?rger. Das sollte dir nicht schwer fallen, da ich bis jetzt keinen
Zweifel hatte, dass du ein M?dchen bist. Du siehst sogar richtig s??
aus."
Das war genau das Kompliment, das ich ?berhaupt nicht h?ren wollte. Aber
immerhin machte sie sich nicht ?ber mich lustig, sondern schien helfen
zu wollen.
"Es sieht tats?chlich so aus, als m?sste ich die n?chsten Tage ein
M?dchen sein. Trotzdem gef?llt mir das mit den R?cken nicht!"
Ich probiere deshalb das karierte Teil an. "Es sieht fast aus, wie ein
Hemd von mir, und gef?llt mir von allem am Besten."
Sie schaute skeptisch. Ich zog Hose und Pulli aus und stand in BH und
Slip da.
"Schick! Du hast einen guten Geschmack in Dessous!"
Mittlerweile hatte ich mich soweit damit abgefunden, dass ich sogar ein
wenig dar?ber Grinsen konnte.
Dann zog ich das karierte Kleid an.
Es lag eng um meinen Oberk?rper. Daf?r waren die kurzen ?rmel weit, und
wurden am Ende r?schenartig von einem Gummi zusammengezogen. Der Rock
war weit, und ging bis gerade an die Knie.
"Also, wenn ich jemals ein M?dchen gesehen habe, dann bist du es in
diesem Kleid."
"Klasse. Genau, was ich brauche. Was ist eigentlich das hier?"
Und hielt ihr das unidentifizierte Teil hin.
Ihr war es sofort klar.
"Ein Badeanzug."
"Und wie tr?gt man das?"
"Zieh das Kleid aus, dann zeige ich es dir."
Als ich in BH und Slip war, zog sie mir das obere Teil wie einen BH an
und schloss es im R?cken. Nun hing der restliche Stoff vor meinem Bauch
herunter. Sie zog ihn zwischen den Beinen durch und verband je zwei
Streifen mit einer Schleife auf jeder Seite meines K?rpers. Nun lief der
Stoff von dem BH sich verj?ngend in einem Ring ?ber meinen Bauchnabel,
um sich dann in ein H?schen zu verbreitern, das an jeder Seite eine
Schleife hatte.
Es war ein Zwischending zwischen Bikini und Badeanzug. Monokini genannt.
Das Zusammenlaufen des Stoffes in der Mitte gab mir optisch eine viel
kleinere Taille als in Wirklichkeit.
Ich zog es aus. Und wollte meinen Pulli samt Hose wieder anziehen.
"Ziehe besser etwas anderes an. Wenn du das dauernd anziehst, stinkst du
bald. H?nge es lieber zum L?ften ins Freie, dann kannst du es morgen
wieder tags?ber tragen, und musst dann nicht einen Rock tragen."
Ich sah das ein, denn morgen wollte ich wirklich nicht in einem Rock
wandern.
Sie war schon dabei etwas herauszusuchen. Ich zog es wortlos und ohne
Widerstand an. Eine Strumpfhose, den Jeansrock und den Pulli. Der war
rosa und hatte vorne ein gro?es gl?nzendes Herz.
Dann gingen wir herunter zu den anderen.
Meine Stimmung hellte sich bei dem z?nftigen H?ttenabend schnell auf.
Ich hatte viel Spa? und verga? schnell, dass ich einen Rock anhatte. Das
einzig merkw?rdige waren die finsteren Blicke von Petra. Ich hatte ihr
doch nichts getan?
Um zehn war Zapfenstreich, und ich ging auf mein Zimmer.
Ich hatte nichts f?r die Nacht au?er dem Nachthemd, also zog ich es an.
Nachdem ich einige Zeit mit dem BH gek?mpft hatte, um den mir
unbekannten Verschluss zu ?ffnen, stand dem Schlafen nichts mehr im Weg.
Nach den heutigen Erlebnissen war ich in weniger als einer Sekunde weg.
Ich schlief hervorragend. Erst als ich aufwachte, holte mich das
Nachthemd sofort in die Wirklichkeit.
Nachdem ich im Waschraum in meinem Nachthemd war, wie die anderen
M?dchen auch, zog ich Hose und Pulli an. Alles wie gestern, nur ohne BH.
Nach dem Fr?hst?ck nahm mich Silke beiseite.
"Ich will dir noch einmal f?r gestern danken. Ich habe jetzt keine Zeit
das ausf?hrlich zu tun. Ich hole es nach der Wanderung nach. Aber nun
etwas anderes. Bereits gestern, wo es k?hl war, hast du in diesen Sachen
enorm geschwitzt. Heute ist sehr hei?es Wetter angesagt, und wir gehen
nach unten. Du kannst diese Sachen nicht anlassen. Du bekommst einen
Hitzschlag. Bitte ziehe etwas an, das Arme und Beine frei l?sst. OK?"
Ich konnte mich der Logik nicht entziehen, und sie war wirklich
freundlich. Aber was hatte ich zum Anziehen? Ich versprach etwas anderes
anzuziehen. Dann traf ich Monika.
"Ich soll etwas K?hleres anziehen. Ich wei? nicht, was. Hilf mir bitte."
Wir gingen wieder auf mein Zimmer. "Du willst keinen Rock? Dann bleibt
nur die rote Lederhose. Das Einzige, was gut dazu passt, ist der wei?e
Body. Er ist ziemlich schlicht. Hier, ziehe diesen Slip an. Der Body hat
einen hohen Beinausschnitt, deshalb brauchst du einen Tangaslip. Damit
unter dem Body nichts hervorschaut."
Ich hatte Vertrauen zu Monika gefasst, und akzeptierte ihren Vorschlag.
Es gab nichts anderes in meinem Rucksack.
Ich zog mich vollst?ndig aus, ohne Angst vor Monika zu haben. Allerdings
wandte ich mich ab. Dann zog ich den wei?en Tangaslip an. Nun kam der
Body ?ber den Kopf. Monika zeigte mir, wie er im Schritt zu schlie?en
war. Der Body war aus wei?em Ripp. An den Beinen und um den Hals war er
rot paspeliert. Die kurzen ?rmel waren recht weit. Und wurden am Ende
mit roten B?ndern zusammengezogen. Diese B?nder endeten in kleinen
Schleifchen, und am Halsausschnitt gab es auch noch eines. Nicht meine
Wunschkleidung, aber besser als rosa.
Dazu zog ich ein paar rote Socken an. Ganz einfach, aber knallrot.
Und als letztes die Lederhose. Sie hatte keinen Verschluss. Die Taschen
waren gar keine, sondern die Abdeckung f?r den Gummizug darunter. Ich
zog sie hoch. Sie passte durch das Gummi perfekt. Eigentlich zu perfekt,
denn sie lag unmittelbar an der Haut, und lies unten vom Po ein winziges
bisschen unbedeckt. Die Tr?ger waren direkt angen?ht. ?ber der Brust
waren sie mit einem Steg verbunden, der mit vielen Edelwei?en verziert
war. Das passte wieder mal. Im R?cken liefen die Tr?ger bei den
Schulterbl?ttern zusammen, und dann bis zur Hose auseinander.
Nachdem ich die Tr?ger ?ber die Schultern gezogen hatte, war ich fertig
angezogen. "Und, wie sehe ich aus?"
"Nach meiner Meinung sehr gut. Die Hose steht dir wirklich gut, und die
anderen Sachen passen dazu."
Sie sagte vorsichtshalber nicht, dass ich darin m?dchenhafter aussah,
als beispielsweise in dem Jeansrock. Und viel zu sexy f?r mein Alter.
Wenn ich ein richtiges M?dchen w?re.
Aber ich war zufrieden. Kein Rock, sondern eine Lederhose. Das war OK.
Die Farbe und die gro?en Herzen auf den Taschen ignorierte ich.
Silke war sehr zufrieden. Sie lobte meinen guten Geschmack bez?glich der
Farbzusammenstellung. Etwas, das mich in meinem bisherigen Leben noch
nie interessiert hatte...
Nun ging es wieder wandern. Das Programm f?r heute sagte Abstieg,
Mittagspause, sp?ter Durchquerung einer kleinen Ortschaft. Kurz danach
w?ren wir an unserem neuen Ziel.
Dann wanderten wir los. Ich stach gegen?ber allen anderen mit meinen
intensiven Farben hervor. Die anderen hatten haupts?chlich braun, grau,
und beige an. Aber das merkte ich nicht. Ich hatte eine Hose an. Das
reichte mir.
Am letzten Abend hatte sich gezeigt, dass Petra und Gaby die
Dominierenden in der Gruppe waren. Nicht mit sinnvollen Bemerkungen,
sondern mit eher dummdreisten Spr?chen.
Aber irgendwie lie?en sich die anderen unterbuttern. Ich hielt mich
raus, so gut es ging.
Nachdem wir eine Stunde unterwegs waren nutze Petra die Chance, dass
Monika mal musste.
Sie kam direkt zur Sache: "Warum hast du keinen BH an?"
"Ich ziehe keine BHs an."
"Du hast eine Wette abgeschlossen."
"Nicht mit dir, und das war gestern vorbei."
"Trotzdem geht das nicht, dass du ohne BH gehst. Ziehe sofort einen an,
sonst..."
"Sonst was?"
"Wirst schon sehen."
Ich ignorierte es. Auf so ein Geschw?tz ab ich garnichts.
W?hrend der Wanderung sah ich die beiden immer wieder neben den Weg
gehen. Auch ein paar Tieren, K?he und Pferde, denen wir unterwegs
begegneten, schenkten sie besonderes Interesse. Dann waren sie
anscheinend befriedigt.
Am sp?teren Vormittag war ich wieder mal alleine, weil sich Monika mit
einem anderen M?dchen unterhielt. Ich hielt mich zur?ck, denn Girl-Talk
war nichts f?r mich.
Das gab Petra und Gaby die Chance mich alleine abzupassen. Die Gruppe
hatte sich etwas auseinandergezogen, und wir waren unter uns. Sie
?berraschten mich, indem die Eine mich ohne Vorwarnung festhielt, und
die andere mir zwei Teile unter den Body schob. Und zwar jeweils genau
auf die Brustwarzen. Die kleinen Gef??e wurden durch den Body
festgehalten. Nun hielten beide meine Arme fest. Unmittelbar darauf
stach mich etwas in die eine Brust, dann in die Andere. Sie merkten es
an meinen Schmerzlauten, hielten mich noch einen Moment fest, und gingen
dann. Dabei sagten sie mir, "Das passiert dir jedes Mal, wenn wir dich
ohne BH sehen."
Weg waren sie. Ich entfernte die kleinen Gef??e. Es waren leere
Kosmetikd?schen. Darin kam die Ursache f?r die Stiche zum Vorschein:
Pferdebremsen. Bei den Bewohnern gef?rchtet, denn die Stiche schmerzten
und hinterlie?en f?r Tage Beulen.
Und genau das geschah. In wenigen Minuten schwollen die Stiche an. An
der Stelle, wo sonst M?dchen Br?ste entwickeln. Schnell hatte ich ein
paar Schwellungen, die wie kleine Br?ste aussahen.
Ich suchte Monika, und fand sie. Ob die Stiche mehr schmerzten oder
juckten, wei? ich nicht. Aber extrem unangenehm. Ich erz?hlte ihr was
vorgefallen war. W?hrenddessen waren Wolken aufgezogen. In der gro?en
H?he wurde es schnell k?hl. Nach der gro?en Hitze vorher merkte man es
besonders deutlich.
"Diese Mistst?cke. Wir werden uns etwas einfallen lassen m?ssen. Nein,
zwei Sachen. Dir erst einmal dir Linderung zu verschaffen, und dann
etwas mit den Beiden unternehmen."
"Linderung klingt gut. Aber wie?"
"Gegen die Stiche k?nnen wir nichts machen. Aber dein Body ist raue
Baumwolle. Das reibt, und macht es sehr unangenehm. Die Tr?ger deiner
Hosen scheuern noch zus?tzlich. Da du nicht ohne Kleider rumlaufen
kannst, bleibt nur, die Stiche zu polstern. Bei der Position der Stiche
ist das Einzigste ein gef?tterter BH."
"Mir ist eigentlich alles egal, wenn es nur hilft. Ich hatte gestern
einen BH an, und es hat mich nicht umgebracht. Also noch einmal."
Ich hatte den BH von gestern im Sinn. Aus meinem Rucksack holte Monikas
einen ganz Anderen. Er war gef?ttert und gepolstert. Das merkte ich aber
erst, als ich ihn anhatte. Zu diesem Zweck lie?en wir uns etwas
zur?ckfallen, und gingen ein paar Schritte vom Weg weg.
Dann zog ich die Lederhose aus. Monika fragte mich, "Ich habe gesehen,
dass du vorhin gefr?stelt hast. Willst du nicht auch gleich eine
Strumpfhose anziehen?"
Mir war etwas k?hl. So, wie Monika es sagte, schien eine Strumpfhose
v?llig normal. Ich hatte momentan auch mehr mit den Schmerzen in meiner
Brust zu k?mpfen. Mehr als ein knappes Nicken kam nicht heraus. Aber
Monika verstand nicht nur die knappe Geste, sondern die ganze Situation.
Ich l?ste den Verschluss des Bodys im Schritt und zog ihn hoch. Die
Stiche waren unansehnlich aufgequollen.
"Das sieht aber unangenehm aus. Ich habe leider keine Salbe. Aber der BH
mit der seidigen F?tterung sollte helfen."
Sie feuchte die Innenseite des BHs mit etwas Wasser an. Es war himmlisch
die k?hlenden Schalen auf meinen Schwellungen zu sp?ren. Damit wir nicht
zu weit zur?ckfielen, zog ich schnell die wei?e Baumwollstrumpfhose an.
Dann den Body im Schritt geschlossen, und die Lederhose wieder an.
Die Schwellungen waren gar nicht so gro?, aber mit dem gef?tterten BH
hatte ich nun richtige Br?ste. Aus meinem Blickwinkel waren sie riesig,
aber tats?chlich nicht anders als bei den anderen M?dchen.
Das Jucken und die Schmerzen gingen deutlich zur?ck. Und mir war wieder
warm, die Strumpfhose war klasse. Dadurch, dass sie eng am Bein anlag,
konnte ich mich in dem unwegsamen Gel?nde viel leichter bewegen, als in
einer langen Hose.
Ich f?hlte mich erst einmal wieder halbwegs wohl. Das Verh?ltnis zu
Petra und Gaby stand auf Krieg. Ich hatte ihnen nichts getan. Warum
machten sie das mit mir?
Das Wetter wurde noch schlechter. Es wurde schnell richtig kalt.
Silke stoppte, und wies alle an ihre Jacken anzuziehen.
Ich rollte meine Jacke aus. Sie war doch deutlich anders als meine Alte.
Rund um die ?rmel, dem Bund und der Kapuze war wei?er Webpelz.
Und in der Taille ein Gummi.
Und wieder einmal konnte ich nichts machen. Es war sehr kalt, und fing
sogar an zu graupeln. Mitten im Sommer. Schnell zog ich die Jacke an.
Aus den ?rmeln fielen rote Stoffhandschuhe, die an einer Schnur hingen.
Wie bei einem kleinen Kind. In der Kapuze lag eine M?tze. Damals hie?
das Astronautenkappe. Gibt es heute nicht mehr. Es war eine M?tze, die
eng anlag wie eine Badekappe, und unter dem Kinn geschlossen wurde.
Diese war rot wie die Jacke, und das Gesicht war mit wei?em Pelz
umrandet. Mir war kalt, und ich zog sie an. Herrlich warm.
Mein Bild von au?en sah ich nicht. Dominant war die rote Jacke mit den
wei?en Pelzbes?tzen. Daraus ragten unten die wei? bestrumpften Beine
heraus. Und auf dem Kopf hatte ich die rote Kappe.
Das f?hrte schnell zu dem Spitznamen Rotk?ppchen. Ich h?tte mich einmal
wie jetzt von au?en sehen m?ssen. Dann h?tte ich mich auch so
bezeichnet. Besser, dass ich mich nicht so sah. Es war sehr, sehr
feminin.
Sp?ter wurde es wieder richtig warm. Schnell war Kappe und Jacke
ausgezogen. Aber die Strumpfhose war komplizierter. Daf?r musste ich
mich wieder fast v?llig ausziehen. Wegen der steigenden Temperaturen
wurde die dicke Strumpfhose schnell zu warm. Also verdr?ckte ich mich in
eine Ecke. Danach hatte ich das an, mit dem ich gestartet war.
Sonst verlief der Tag ereignislos. Wir wanderten eine lange Strecke, und
kamen am sp?ten Nachmittag an der H?tte an. Alle waren von der langen
Etappe ziemlich fertig, und wollten nur noch ausruhen.
Ich hatte mich ein St?ck von der H?tte weg auf einen Stein gesetzt und
genoss die Aussicht. Und die Ruhe. Einige Zeit sp?ter kam Silke.
"Kann ich mich zu dir setzen? Ich muss mit dir reden."
Ich nickte nur.
"Ich habe den Streich, den die M?dchen dir gespielt haben, auch ganz
lustig gefunden. Nun hat mir Monika erz?hlt, dass sie dir alle Kleider
ausgetauscht haben. Das geht viel zu weit. Aber wir k?nnen hier in den
Bergen keinen Ersatz bekommen, das ist dir wohl auch klar. Sonst h?ttest
du nicht diese Sachen angezogen. Und dar?ber will ich mit dir reden.
Du denkst, wenn es kein Rock ist, dann ist es noch halbwegs
Jungenkleidung. V?llig falsch. In dieser Hose siehst du mehr wie ein
M?dchen aus als in einem dezenten Rock. Sieh nur diese auff?llige Farbe.
Jedem f?llst du sofort darin auf. Und M?dchen in deinem Alter ziehen so
etwas eigentlich nicht mehr an. Das ist f?r kleinere M?dchen. Deshalb
f?llst du noch mehr auf. Wenn du dich ganz normal wie die anderen
M?dchen anziehen w?rdest, w?rde dich keiner beachten. Du w?rdest nicht
mehr herausstechen. Denke doch einfach, dass du f?r die paar Tage ein
M?dchen bist, und wehr dich nicht dagegen. Sage dir einfach 'Ich bin ein
M?dchen', bis es f?r dich ganz nat?rlich klingt.
Auf, sage es einmal."
"Ich, ?h, bin, ?h, ?h, ein M?dchen."
Es war raus.
"Auf, noch einmal."
"Ich bin ein M?dchen."
"Lauter."
"Ich bin ein M?dchen!"
"Noch lauter."
"ICH BIN EIN M?DCHEN."
Das war fast zu laut, ich wei? nicht, ob man das nicht bis zur H?tte
geh?rt hatte.
"Siehst du, Stefanie, das ist nicht schwer. Suche dir morgen etwas
Sch?nes zum Anziehen aus. Denke dabei immer, dass du ein M?dchen bist,
und dass diese Kleider v?llig normal f?r dich sind. OK?"
Ich nickte, und sie ging weg. Ich gr?belte. Nach einiger Zeit beschloss
ich es so zu machen, wie Silke es vorgeschlagen hatte. Morgen w?rde ich
einen Rock anziehen. F?r heute lie? ich es bei der Hose.
Am n?chsten Morgen ging ich mit neuem Selbstbewusstsein in den
Waschraum. Ich hatte ?ber Nacht den BH angelassen, weil meine Stiche
immer noch unangenehm waren. Und der BH war das Weichste, was ich darauf
tun konnte. Deswegen ragten aus meinem Nachthemd zwei kleine Br?ste. Es
machte mir nichts mehr aus. Nach der Morgentoilette ging ich wieder auf
mein Zimmer. Auch heute hatte ich eine winzige Bude allein. Ich leerte
den Rucksack und schaute mir alles an. Nicht so kr?ftige Farben. Das war
bei der Auswahl schwierig. Aber es gab einige schwarze Sachen. Die legte
ich zur Seite. Erst einmal ein schwarzes BH/Slip Set. Dann der schwarze
Body, einen schwarzen Rock und schwarze Str?mpfe. Den Rest packte ich
wieder in den Rucksack.
Ich zog mich vollst?ndig aus, und dann Slip und BH an. Der BH war auch
gepolstert, noch etwas mehr als der Vorige. Das war nun ein deutlicher
Busen, obwohl die Schwellungen etwas abgeklungen waren.
Dann der Body. Er war nicht im Schritt zu ?ffnen, aber das Material war
stark dehnbar. Man stieg durch den weiten Halsausschnitt ein. ?ber
meinen Br?sten stand nun in gro?er Glitzerschrift 'GIRL'.
Der Rock kam als n?chstes. Es war ein Tellerrock, der mit Ausnahme einer
silbernen Paspel am Saum v?llig schwarz war. Der Bund war etwas eng,
aber es passte. Ich schloss Knopf und Rei?verschluss und drehte sie auf
die Seite. Der Rock fiel weit, und reichte bis zur Mitte der
Oberschenkel. Wenn ich mich schnell drehte, flog er hoch.
Nun noch die Str?mpfe. Der Gummi sa? nicht am Bund wie sonst, sondern
ein ganzes St?ck tiefer. Als ich sie angezogen hatte, fiel der weitere
obere Teil wieder herunter, ?ber den Socken zur?ck. Auch er hatte am
Saum eine hellere Paspel, was gut zu dem Rock passte. Nun noch meine
Gymnastikschuhe, und ich ging Fr?hst?cken. Ich schaute genau in die
Gesichter. Silke freute sich, Monika staunte. Die anderen schauten
gleichg?ltig. Nur Petra machte ein finsteres Gesicht. Sie wollte mich
wohl leiden sehen, und war ?berhaupt nicht damit zufrieden, dass ich
selbstbewusst im Rock hereinkam.
Ich setzte mich zu Silke und Monika. Sie lobten mein Outfit.
"Du siehst wirklich klasse aus. Nur mit deinen Haaren muss etwas
geschehen." Ich hatte die Haare wieder zu zwei kleinen Z?pfen gebunden,
aber mir gelang es nicht so gut. Nach dem Fr?hst?ck machte es Monika
deutlich besser.
Nun ging es wieder wandern. Heute nicht so viel. Erst ins Tal in ein
St?dtchen, dann war es nicht weit zur n?chsten H?tte.
Am sp?ten Vormittag waren wir in dem angek?ndigten St?dtchen. Es gab
zwei Stunden Pause, und Gutscheine f?r Verpflegung. Alle M?dchen
verschwanden schlagartig in diversen Gesch?ften. Mir war nicht nach
Shopping, und Geld daf?r hatte ich erst recht nicht. So betrachtete ich
eher gelangweilt die Auslagen. In einem Buchladen gab es doch einige
Sachen, die mich interessierten. Ich bl?tterte ein wenig, und kaufte zum
Schluss eine Ansichtskarte.
Beim Herausgehen sah ich Petra und Gaby in ein Friseurgesch?ft gehen.
Was wollten die dort? Wohl kaum die Haare schneiden lassen. War mich
aber auch egal.
Ich ging zum Metzger, und setzte meinen Gutschein in zwei belegte
Br?tchen und Limonade um. Dann sah ich Monika, und wir setzten uns in
die N?he des Treffpunktes, um auf den Aufbruch zu warten.
Die H?tte war nicht weit weg, und eine Stunde sp?ter waren wir an
unserem Tagesziel. Es war noch fr?her Nachmittag. Nachdem wir unser
Quartier bezogen hatten, gingen alle Freizeitbesch?ftigungen nach.
Monika war auch besch?ftigt, drau?en in der Sonne mit Ansichtskarten
schreiben. Wir hatten heute ein Zimmer zusammen, und es war sogar ein
richtiges Zimmer. Ich hatte keine Lust dazu, und ?berlegte, was ich tun
sollte. Da kam Petra durch die offene T?r.
"Hallo Stefan. Du bist doch technisch fit. Kannst du uns bei etwas
helfen?"
Ich mochte sie nicht, und wollte fast nein sagen, kam aber doch mit.
Petra und Gaby hatten auch ein eigenes Zimmer. Gaby sa? vor dem Tisch
und fummelte an einem kleinen Radio. Transistor nannte man das zu der
Zeit. Als ich hereinkam, stand sie auf und machte mir Platz. Ich setzte
mich hin. Ehe ich mich versah, hatten sie meine Arme an der Lehne
festgebunden.
"Was soll das? Macht mich sofort los!"
"Machen wir nicht. Und wenn du nur ein lautes Wort sagst, bekommst du
einen Knebel."
Sie hatte irgendetwas Undefinierbares in der Hand. Das wollte ich
keinesfalls in meinem Mund haben.
"OK, ich bin leise. Was wollt ihr von mir?"
"Einen Moment, dann erf?hrst du es."
Meine Arme wurden mit einem alten ausgedienten Bergseil festgebunden.
Nun banden sie auch noch meine Beine an den Stuhlbeinen fest.
"So, nun k?nnen wir beginnen. Wir wollen dir nur helfen, Stefanie. Du
hast so sch?ne Sachen an, aber einiges ist noch nicht richtig. Wir
wollen dir dabei helfen. Zum Beispiel mit deinen Haaren."
Was hatten alle M?dels nur immer mit meinen Haaren? Auf jeden Fall stand
mir wohl nichts Schlimmes bevor. Ich entspannte mich. Sollten sie ihren
Spa? haben, mir war eine andere Frisur egal. Konnte ich sp?ter wieder so
machen, wie es mir gefiel.
Sie drehten den Stuhl, so dass ich mit dem R?cken zum Tisch sa?. Dann
holten sie eine Sch?ssel und eine gro?e Kanne Wasser. Ich musste den
Kopf zur?cklehnen und bekam die Haare gewaschen und danach abgetrocknet.
In die feuchten Haare kam eine Paste, die unangenehm roch. Dann zogen
sie mir eine Badekappe auf.
"So, das muss jetzt eine halbe Stunde einwirken. In der Zwischenzeit
k?nnen wir das N?chste machen."
Sie hielten eine Nadel ?ber ein Feuerzeug, bis sie richtig hei? war, und
lie?en sie abk?hlen. Nun bekam ich doch etwas Angst.
"Was wollt ihr mit der Nadel?"
"Hast du etwa Angst? Brauchst du nicht. Wir machen nichts, was nicht
andere M?dchen ganz freiwillig machen. Wir haben auch extra unsere
ganzen M?nzen ?ber Nacht in den Bach gelegt, damit sie sch?n kalt sind.
Wir haben leider kein Eis."
M?nzen? Eis? Nadel? Ich verstand nur Bahnhof.
Dann kamen beide zu mir. Eine wischte meine Ohrl?ppchen mit K?lnisch
Wasser ab. Dann pressten sie von beiden Seiten einige kalte M?nzen an
das Ohrl?ppchen, bis es sehr kalt war, und kaum noch Gef?hl hatte.
W?hrend eine meinen Kopf festhielt, stach die andere ein Loch in mein
Ohrl?ppchen. Es tat weh. Schnell folgte das zweite Ohr, und dann wurden
in beide Ohren Ohrstecker gesteckt.
"Siehst du, war doch gar nicht so schlimm. So bist du schon deutlich
h?bscher."
Meine Gedanken rasten. H?tte ich nicht lieber doch schreien sollen?
Jetzt war es zu sp?t. Die Ohrl?cher waren da. Und damals trugen Jungen
nicht wie heute Ohrschmuck.
Die beiden Stiche schmerzten.
"Es tut weh."
"Stell dich nicht so an. Wir haben das alles auch hinter uns. In ein
paar Stunden sp?rst du nichts mehr."
Sie zogen mir die Gymnastikschuhe und Str?mpfe aus.
"So, jetzt kommt etwas v?llig Schmerzfreies."
Dann lackierten sie mir Finger- und Fu?n?gel in leuchtendem Rot. Je
zweimal.
Die halbe Stunde war um. Die Badekappe kam ab, und die Haare wurden mit
viel Wasser ausgesp?lt. Das eiskalte Wasser war nicht sehr angenehm.
"Da siehst du mal, was du uns wert bist. Eine ganz sch?ne Schlepperei
mit dem Wasser."
Nun kam noch einmal etwas in die Haare. Eine Creme, die diesmal angenehm
roch.
"Fast fertig. Nur noch die Sp?lung heraus waschen."
Und wieder ergoss sich kaltes Wasser ?ber mich. Dann wurde ich
abgetrocknet und vor das offene Fenster geschoben. Die Sonne schien warm
herein, eine Wohltat nach dem vielen kalten Wasser. Mir war nicht klar,
was sie gemacht hatten. Eine Sp?lung verwendete meine Mutter wohl auch.
Ich hatte da nie darauf geachtet. Sollte die Haare weicher machen,
glaubte ich.
W?hrend die Haare trockneten, holten sie alles m?gliche Bastelmaterial
herbei. Klebeband, Blumen-Bindedraht, mehrere Tuben, anscheinend mit
Klebstoff. Und zwei Schrauben, denen die K?pfe fehlten.
Sowie ein merkw?rdiges Instrument, das aussah wie selbst gebastelt. Ein
Stab, an dem vorne ein kleiner Block befestigt war. Bei n?herem Hinsehen
sah sich, das es eine ganze Reihe Stecknadeln waren, die da dicht an
dicht befestigt waren. Wozu das schon wieder? Ich f?rchtete, es war
nichts Gutes.
"Meine Mutter ist Kosmetikerin. Von ihr wei? ich genau, was ich machen
muss. Du musst nur ganz stillhalten, sonst wird es gef?hrlich. Schlie?e
die Augen, und wenn du in Zukunft sehen willst, mache sie ja nicht auf,
bis ich es sage. Verstanden?"
Ich nickte. Kosmetik? Was hatten sie nur vor?
Sie nahm eine Tintenpatrone aus einem F?ller und tropfte etwas auf die
Nadeln.
"Augen zu. Und nicht bewegen. Ich darf nicht zu tief kommen, sonnst hast
du eine T?towierung oder kaputte Augen."
Ich schloss die Augen. Dann f?hlte ich ein sanftes Klopfen auf den
Augen. Es tat nicht weh, war nur etwas unangenehm.
Es dauerte lange bis sie fertig war.
Dann konnte ich die Augen wieder ?ffnen.
"Alles gut gegangen. Und sieht gut aus. Wei?t du, was ich gemacht habe?"
Ich sch?ttelte den Kopf.
"Wirst es gleich sehen. Mal sehen, was deine Haare machen. Prima, schon
trocken. Sieht gut aus. Willst du mal sehen?"
Ich nickte. Sie hielt mir einen Spiegel hin. Ich erschrak. Ich war
hellblond! Sie hatten mich blondiert! Und ?ber beiden Lidern f?hrte
entlang der Wimpern eine Linie. In K?nigsblau.
"Tolle Farbe, nicht? Blau und blond passt immer gut. Gef?llt dir dein
Eyeliner? Sollte er besser. Den hast du n?mlich wenigstens 6 Wochen.
Durch die Nadeln ist die Tinte in die obersten Hautschichten gelangt.
Nicht so tief wie bei einer T?towierung, dadurch geht die Farbe mit der
nat?rlichen Hauterneuerung weg. Aber solange musst du dich nicht jeden
Tag schminken. Ist doch toll!"
Ich war nicht ganz ihrer Meinung. In ein paar Tagen wollte ich wieder
ein Junge sein. Wie sollte ich das mit blauem Eyeliner? Und Ohrl?chern?
Im Geiste betete ich mein Mantra herunter: 'Ich bin ein M?dchen. Alles
v?llig normal'.
"Aber wir sind noch nicht ganz fertig. Deine Frisur muss noch gemacht
werden."
Also nichts Schlimmes mehr. Ich dachte die ganze Zeit dar?ber nach, wie
ich gegen?ber den beiden M?dchen reagieren sollte. Sie wollten mich
erniedrigen. Mich als Junge l?cherlich machen. Und vielleicht reichte
ihnen das Heutige auch nicht, und sie kamen mit anderen Sachen.
Ich kam zu der ?berzeugung, dass es am Besten w?re, mich zu freuen und
sie zu loben. Das w?rden sie nie erwarten, und ihnen das Erfolgserlebnis
nehmen.
Sie hatten den Spiegel auf dem Tisch stehen lassen, so dass ich mich nun
sehen konnte.
Jetzt b?rsteten sie meine Haare gr?ndlich aus. Durch die Sp?lung ging es
ganz leicht. Dann scheitelten die sehr sorgf?ltig meine Haare in der
Mitte. Oberhalb der Stirn k?mmten sie die Haare nach vorne ?ber die
Augen. ?ber den Augenbrauen schnitten sie sie ab, so dass ein Pony
entstand. Rechts und linke neben dem Gesicht fiel jeweils eine lange
Str?hne herunter. Dann bekam ich wieder meine zwei kleinen Z?pfe. Nur
viel sorgf?ltiger als vorher, kein Haar fiel daneben. Alle Haare lagen
dich am Kopf an, nichts stand ab.
Sie zeigte mir das Ergebnis im Spiegel. Mit dem Pony und den zwei
Str?hnen sah es noch m?dchenhafter aus, als nur mit den Z?pfen.
"Schon sehr gut. Nun noch deine Z?pfe, dann sind wir fertig."
Was hatten sie denn da noch vor?
Sie umwickelten meine Z?pfchen ganz eng mit Klebeband. Sie wurden fest
und steif dadurch. Dann schnitten sie sie ziemlich kurz mit einem gro?en
scharfen K?chenmesser ab. Eine glatte Schnittfl?che entstand. Damals war
gerade der Sekundenkleber auf den Markt gekommen. Ich musste den Kopf
jeweils zu Seite legen, und sie gaben ein paar Tropfen auf die
Zopfstummel.
"Das hat mir einmal mein Vater gezeigt. Wir haben zusammen meine Puppe
repariert. Durch den Kleber kleben die Haare fest zusammen und es gibt
eine glatte Fl?che."
Nun holten sie zwei blonde Z?pfe. Sie hatten dieselbe Farbe wie meine
Haare jetzt. Sie hielten die an meine Stummel, und nahmen solange Haare
heraus, bis die Z?pfe und meine Stummel gleich dick waren. Dann
behandelten sie die Z?pfe auf die gleiche Art wie meine Stummel, so dass
dort auch eine glatte harte Fl?che entstand. Nur das sie hier mit einen
Taschenmesser ein kleines Loch bohrten und mit einer Zange die kopflose
Schraube zur H?lfte eindrehten. Sie wurde dann mit etwas Sekundenkleber
fixiert.
"Den anderen Kleber haben wir vom H?ttenwirt. Die beiden Enden der Z?pfe
sind nicht ganz glatt, deshalb geht da Sekundenkleber nicht. Man braucht
einen Kleber, der einen Spalt f?llen kann. Der hier h?lt 300 kg/cm2. Da
kann man feste an deinen Z?pfen ziehen, das h?lt. Eher rei?t man dir die
Haare aus."
Nun wurden die zwei Teile des Klebers zusammen ger?hrt und auf eine
Haarfl?che gegeben. Dann schraubten sie den neuen Zopf in meinen
Stummel. Der ?bergang war kaum sichtbar. Als sie mit der anderen Seite
fertig waren, hatte ich zwei lange Z?pfe, die bis ?ber meine Br?ste
reichten.
Als letztes schlangen sie ?ber die Schnittstelle ein rotes Band, das sie
zu einer Schleife banden. Den Knoten fixierten sie mit Sekundenkleber.
Danach die andere Seite genauso. Die zwei roten Schleifen gaben mir ein
niedliches Aussehen.
"Weil du so brav warst, schenke ich dir noch etwas. Mir passen sie
leider nicht richtig, sie sind zu gro?. Ich wei? auch nicht, warum ich
sie ?berhaupt mitgenommen habe."
Sie kam mit ein paar Schuhen. Es waren Riemchensandalen mit etwas
Absatz. Haupts?chlich bestand der Schuh aus einer d?nnen Sohle. Oben
waren zahlreiche Riemchen, die alle d?nn waren. Der Absatz war
vielleicht 5cm hoch. Er begann oben schon schmal, und verj?ngte sich auf
etwa 2cm Durchmesser. Ich bekam beide Schuhe angezogen. Einige Riemchen
liefen ?ber den Vorderfu?, die anderen gingen hoch zu meiner Fessel, wo
der Schuh mit einer Schnalle geschlossen wurde. Meine N?gel waren immer
noch sichtbar, sie passten farblich zu den Haarschleifen.
"So, fertig. Wie gef?llt es dir?"
Sie erwarteten Entsetzen.
"Finde ich richtig toll. Endlich habe ich sch?ne Haare, das hatte ich
mir schon die ganze Zeit gew?nscht. Und der blaue Eyeliner steht mir
hervorragend. Die Herzchen-Ohrstecker sind wirklich niedlich. Gef?llt
mir sehr gut. Vielen Dank!"
Sie waren sprachlos.
"Nur eines fehlt noch. Habt ihr nicht etwas Lippenstift?"
Es gab keine Antwort. Doch dann r?hrte sich Gaby, und dr?ckte mir
tats?chlich einen in die Hand. Ich setzte mich vor den Spiegel und trug
ihn auf. Es war ein unspektakul?res Rose, keine grelle Farbe.
"Klasse Farbe, darf ich ihn behalten?"
Gaby nickte perplex. Sie wirkte irgendwie geistesabwesend. Petra machte
ein entt?uschtes Gesicht und sagte nichts. Sie war sich ihres Erfolges
so sicher gewesen.
"Tsch?ss, ihr zwei. Und vielen Dank noch einmal f?r eure gro?e M?he."
Ich griff meine Socken und Gymnastikschuhe und ging. Obwohl der Absatz
nicht hoch war, war es doch sehr gew?hnungsbed?rftig. Viel Halt hatte
man in den Schuhen nicht.
Ich ging zum Essensraum. Es war viel Zeit verstrichen, in einer halben
Stunde w?rde es Essen geben. Es war aber noch niemand da. Durch das
Fenster sah ich Monika drau?en ein Buch lesen.
Ich ging zu ihr. Sie schaute wegen des klackernden Ger?usches der Schuhe
auf. Mit dem ersten Blick erkannte sie mich nicht. Doch dann wanderte
der Blick zu meinem Body und Rock und wieder zur?ck zu meinem Kopf.
"Mensch Stefanie. Wie siehst du denn aus? Beinahe h?tte ich dich nicht
erkannt! Wieso bist du blond? Ist das eine Per?cke?"
"Nein. Das sind meine Haare, zumindest oben auf dem Kopf. Wie gefalle
ich dir?"
"Du wirkst so unglaublich m?dchenhaft. Wieso hast du das gemacht?"
"Ich habe es nicht gemacht. Ic