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Prolog Eine Nebenstra?e f?hrte aus Hoyt, einer Kleinstadt in Kansas, schnurgerade hinaus durch flaches Land nach Norden, bis sie an einer Schranke an der Grenze zu einer Reservation versperrt wurde. Etwa auf halber Strecke zwischen dieser Kleinstadt und der Reservation stand auf einer Stra?enseite ein einsames Haus. Es war ein ganz gew?hnliches, etwas ?lteres eingeschossiges Einfamilienhaus. Es war dennoch nicht gerade klein, hatte eine Doppelgarage und Veranda vor dem Eingang. Alles schien gepflegt und sauber. Am Postkasten stand in roten, leicht lesbaren Buchstaben der Name "M. WEBSTER". Auf dem Grundst?ck hinter dem Haus spielte ein etwa zehnj?hriges Zwillingspaar gegen ihren Vater Basketball. Die Zwillinge waren langhaarig, trotzdem konnte man sie eher f?r Jungen als f?r M?dchen halten. "Verdammt, ausgerechnet jetzt", schimpfte der Vater, als sein Handy pl?tzlich klingelte. Er warf den Ball zu einem der Kinder, und zog das Handy aus einer Tasche. W?hrend er dem Anrufer zuh?rte, wurde er immer ernster. Mit belegter Stimme antwortete er dann: "Danke. Ich komme sofort." Zu den Kindern gewandt sagte er dann: "Ich muss schnell noch mal los, ein Notfall. Bis sp?ter also, und macht keinen Unsinn." Er rannte zum Haus. Kurze Zeit sp?ter ?ffnete sich das Garagentor, ein schwarzer Ford Explorer fuhr heraus und sauste in Richtung Hoyt davon. "Dad und sein Labor", seufzte eines der Kinder. "Als wenn es seine zweite Familie w?re." "Genau Johnny," erwiderte das andere. "Hast du noch Lust zu spielen?" "Nicht wirklich, Joanna. Lass uns reingehen. Mal sehen was im Fernsehen kommt." JOANNA MAULTE EIN WENIG HERUM, ABER GING MIT HINEIN. BESSER ALS ALLEIN ZU SPIELEN WAR FERNSEHEN ALLEMAL. Im gro?en Zentralbereich des Hauses gingen Foyer, Wohnzimmer, Esszimmer und K?che ineinander ?ber, so dass man bereits so gut wie im Wohnzimmer stand, wenn man das Haus zum Haupteingang betrat. Die Zwillinge schnappten sich jeder einen Milchdrink aus dem K?hlschrank, l?mmelten sich auf die Couch und schauten sich eine Serie mit Meerjungfrauen an. Als die Folge zu Ende war und sie beim Umschalten auf Nachrichten kamen, sprang Joanna auf. "WAS, SO SP?T SCHON? KOMM, JOHNNY, LASS UNS ABENDESSEN MACHEN." "Okay, Joanna. Mom und Dad werden sich bestimmt freuen." Sie gingen in den K?chenbereich, bereiteten so gut sie es mit ihren zehn Jahren konnten ein Abendessen und deckten den Tisch. Doch niemand kam. "Wo bleiben sie nur?", fragte Joanna zweifelnd. Pl?tzlich ?ffnete sich die Eingangst?r, und ihr Vater kam herein. Tief betr?bt. Hinter ihm eine Frau in gl?nzender, eng anliegender Kleidung unter ihrer Jacke. Ebenfalls tief traurig. Ihr verschmiertes Make-up zeigte, dass sie vor kurzem noch geweint hatte. "Dad, Tante Emily, was ist los?", fragte Joanna. "Und wo ist Mom?" fragte John. Emily ging zu den Kindern und nahm sie fest in die Arme. "Eure Mom hatte einen sehr schweren Unfall," sagte sie. "Wir kommen gerade aus dem Krankenhaus. Die ?rzte haben alles versucht, aber die Verletzungen waren zu schlimm. Sie konnten sie nicht mehr retten." Verzweifelt rissen sich die Kinder los. Tr?nen schossen ihnen in die Augen. "Es ist wahr," sagte ihr Vater mit Tr?nen in den Augen. "Sie haben wirklich alles versucht, aber keiner konnte mehr irgend etwas f?r sie tun." Die Kinder warfen sich auf die Couch und lie?en ihrer Trauer freien Lauf. Das konnte nicht sein! Ihre Mom konnte sie doch nicht allein lassen! Es war ein paar Wochen sp?ter, an einem tr?ben regnerischen Tag. Es schien, als w?rde der Himmel ebenfalls ?ber den Verlust der Zwillinge Tr?nen vergie?en. Auf dem Friedhof im nahen Topeka standen alle Kollegen, Verwandten und Freunde von Mary Webster, der Mutter der Zwillinge, um ihr Grab herum. Die Zwillinge schmiegten sich eng an ihren Vater, als der Pastor mit der Begr?bnisrede begann. "Wir stehen hier, um uns von Mary Webster zu verabschieden, einer treu sorgenden Mutter und Ehefrau, einer lieben Freundin..." Hinter den Zwillingen, zu ihrem Entsetzen, fl?sterten zwei der Trauerg?ste relativ laut miteinander: "Wei? man denn schon, wer sich an ihren Bremsen zu schaffen gemacht hat?" - "Ja, hast du denn heute die Zeitung nicht gelesen? Da stand drin, dass der Kerl endlich geschnappt wurde." Manipulierte Bremsen? Also wurde ihre Mutter get?tet? Wieso sollte jemand ihr so etwas antun? Die Zwillinge klammerten sich enger an ihren Vater. Emily und ihre Partnerin Myra, die neben ihnen standen, legten jeweils tr?stend eine Hand auf eine Schulter der Kinder. Nicht nur des Wetters wegen wurde das Begr?bnis zu einer Qual f?r die Kinder und ihren Vater, aber auch f?r Emily, f?r die Mary nicht nur Cousine sondern beinahe Schwester gewesen war. Emily war jedoch ?ber ihrer Trauer froh, dass die Kinder nicht den Zustand ihrer Mutter gesehen hatten, als sie verstorben war. So w?rden ihnen Alptr?ume erspart bleiben. Kaum auszuhalten war allerdings, als ein Teil der G?ste zwar "Mein Beileid, Mike" zum Vater der Zwillinge sagten, aber die Kinder v?llig ignorierten. Die Familie war erleichtert als das Begr?bnis mitsamt den halb- geheuchelten Beileidsbekundungen endlich vorbei war und man versuchen konnte zum Alltag zur?ckzukehren. DAS LOCH, DASS MARYS TOD IN DIE FAMILIE RISS, KONNTE NAT?RLICH NICHT GESTOPFT WERDEN. EMILY UND MYRA VERSUCHTEN IHR BESTES, SICH NEBEN IHRER KINDERARZT-PRAXIS NOCH UM IHRE ZWEI PATENKINDER ZU K?MMERN, ABER IRGENDWANN HATTE AUCH EMILY GENUG. SIE KONNTE NICHT EINFACH DIE PRAXIS DICHT MACHEN ODER AUF HAUSBESUCHE VERZICHTEN - UND EIN BISSCHEN PRIVATLEBEN WOLLTEN SIE UND MYRA JA AUCH. SIE SCHLUG DAHER MIKE VOR, SICH EINE FRAU ZU SUCHEN. Dass er allerdings ausgerechnet seine Kollegin Clara, eine Cousine von Mary und ihr, zur Frau nahm, gefiel ihr ganz und gar nicht. Auch die Zwillinge waren nicht besonders davon angetan, jetzt eine Stiefmutter zu haben. Klar, das doppelte Einkommen half gewiss gewaltig, aber warum es ausgerechnet Clara sein musste, war Emily ein R?tsel. Aber das Leben musste weiter gehen, auch ohne Mary. KAPITEL 1: DIE MUTPROBE " Johnny, schau dir mal diesen youTube-Link an :)" stand in der e- Mail, die John gerade ?ffnete, als Joanna in sein Zimmer kam. Er klickte auf den Link und sah ein Video, eine Diaschau aus Bildern von Zwillingspaaren, unterlegt mit Cover-Versionen der Replacements-Titel "Androgynous" und "I'll Be You". Joanna lehnte sich an den Spiegel zwischen der Zimmert?r und der Schiebet?r zum gemeinsam genutzten Bad, und beobachtete John. Der sa? mit dem R?cken zu ihr im Schneidersitz auf seinem Stuhl. Abgesehen von seinem tief im Nacken zusammengebundenen Haaren war er ihr so ?hnlich, dass die beiden oft verwechselt wurden, wenn sie - wie jetzt auch - die gleichen Sachen trugen. Doch selbst von hinten konnte sie sehen, dass ihm das Video Unbehagen bereitete - besonders mit diesem Titel im Hintergrund. "ALSO WAS DENKST DU?", FRAGTE SIE GRINSEND, DIE MUSIK ?BERT?NEND. Er schloss das Browserfenster kopfsch?ttelnd und drehte sich mit dem Stuhl zu ihr um. "Das, was du damit andeutest, ist die bescheuertste Idee, die du je hattest", sagte er. "Und das will was hei?en." Das wollte tats?chlich etwas hei?en, denn von allen Streichen und Dummheiten, die die Zwillinge bisher angestellt hatten, waren oft die ausgefallensten auf dem Mist von Joanna gewachsen. Joanna zuckte mit den Schultern, ihr hoch oben am Kopf angebrachter Pferdeschwanz wippte dabei. "Warum?" fragte sie betont unschuldig. "Du wei?t selbst, dass wir gleich aussehen, wenn unsere Haare offen sind. Noch nicht einmal Dad kann uns dann auseinanderhalten. Und Clara, okay, Mom", sie betonte das letzte Wort gelangweilt, "kennt uns sowieso noch nicht gut genug." "ABER DASS DU HIER ANDEUTEST, DASS ICH M?DCHENKLAMOTTEN ANZIEHEN SOLL, UM SIE NOCH BESSER ZU VERSCHAUKELN? ICH MEINE, DAS IST M?DCHENZEUG, UND ICH BIN EIN JUNGE!" BRAUSTE JOHN AUF. "Klar bist du das, na und?" Sie fand ihre Idee selber total witzig. "Aber selbst wenn wir so aussehen wie jetzt, werden wir ja oft genug verwechselt. Also was ist so bl?d an meiner Idee?" John dachte nach. "Ja, du hast ja recht - aber..." Er wirkte unsicher. "... das geht schon ein bisschen weit, oder?" Joanna grinste nur breiter. "Ach, du traust dich also nicht, es auch nur auszuprobieren? Ich dachte du bist mutig." Ihr Bruder wurde w?tend. "Na klar bin ich mutig! Was denkst du denn von mir?" Das beeindruckte Joanna kein bisschen. Das funktionierte mal wieder zu gut, als w?rde sie mit dieser Andeutung einen Schalter umlegen, und schon w?rde alle seine Bedenken ausgeschaltet sein. War es nicht auch so, als er damals in der Grundschule vom Baum gesprungen war, weil sie angedeutet hatte, dass er sich das nicht wagen w?rde? Immer noch grinsend erwiderte sie: "Dann zeig es mir doch. FALLS du dich traust." Sie entfernte ihr Haargummi und sch?ttelte ihren Kopf. Ihr Haar fiel bis ?ber ihre Schultern herab. John hatte genug. Seine Schwester schaffte es mit ihrer Art doch immer wieder, dass er sich vor ihr beweisen musste. Er ging zu ihr und baute sich zornig vor ihr auf. Sein Mund formte dabei das Wort "Biest!" Mit einem Ruck ?ffnete er die Schiebet?r zum angrenzenden gemeinsamen Bad und ging hinein, nicht ohne dabei absichtlich seine Schwester "versehentlich" anzurempeln. Als er an den Spiegeln vorbei kam, starrte er w?tend auf sein Spiegelbild. Er hasste es, genauso auszusehen wie seine Schwester. Er wusste zwar, dass er das leicht ?ndern k?nnte, indem er sein Haar kurz schneiden lie?, aber das wollte er wiederum auch nicht. Er war der Meinung, dass sein langes Haar ihm etwas Rebellisches gab. Stoppel konnte jeder Trottel haben. Seine Schwester dagegen k?nnte sich ruhig mal anders als er anziehen, fand er. Er atmete tief durch, ballte kurz die F?uste und riss die Schiebet?r zu Joannas Zimmer auf. Ihr w?rde er es zeigen, wie mutig er war. John schaute sich abf?llig in Joannas Zimmer um, obwohl er es ebenso kannte wie sie sein Zimmer. Seit Clara ihre Stiefmutter geworden war, hatte sich dieser Raum zu einem richtigen M?dchenzimmer gewandelt: viel pink, R?schen an Bettzeug, Kissen und Gardinen, ein Schminktisch hatte seinen Weg hinein gefunden - das einzige was schon vorher da gewesen war, waren die Landschaftsfotos und Starposter an den W?nden und die Kerzen ?berall. Auch der mannshohe Spiegel zwischen den T?ren war schon immer da, den Joanna mit einem goldenen Tribalmuster und Blattgr?n dekoriert hatte. Er erinnerte sich, wie sie die beiden gro?en runden Kissen davor damals gemeinsam angeschleppt und dort hindrapiert hatten. Er holte tief Luft und ?ffnete abrupt den Einbaukleiderschrank. Beinahe w?re dabei die frischgewaschene Cheerleader-Uniform heruntergefallen, die an einem Kleiderb?gel an einer der T?ren hing. Brummelnd schaute er auf das Innere des Kleiderschrankes und ?berlegte, was er anziehen k?nnte, um in die Rolle seiner Schwester zu schl?pfen. "WAS DENKT SIE DENN VON MIR?" DACHTE ER LAUT. "BIN ICH EIN M?DCHEN, ODER WAS? ABER ICH WERDE IHR ZEIGEN, DASS ICH MICH TRAUE." Er ?berlegte sich, dass es zu wenig Mut erfordern w?rde, einfach nur Jeans und Sweatshirts anzuziehen, selbst wenn sie anders geschnitten waren und Muster darauf hatten. Er w?rde ihr zeigen, dass er richtig Mut besa?, dass er es sich wagte, etwas anzuziehen, dass wirklich nur M?dchen trugen - immerhin war es ja nur f?r diese kurze Mutprobe. Einmal anziehen, kurz hin und her laufen und drehen, wieder zur?ck und umziehen, fertig. Aber er w?rde es ihr zeigen. Als er durch die Kleidung w?hlte, staunte er. Das meiste war weicher als seine eigenen Sachen, selbst die T-shirts, die doch vom Stoff genau so aussahen wie seine, auch wenn Farbe und Design anders war. "Wow, ich h?tte nie gedacht dass sich das Zeug so anders anf?hlt," sagte er leise zu sich selbst. Schlie?lich ?berwand er sich und warf eine Auswahl an Unterw?sche und Outfits aufs Bett, die er anprobieren w?rde. Und er begann sich auszuziehen. W?hrenddessen schlich sich Joanna durch das Bad und schloss leise auf dem R?ckweg in Johns Zimmer die T?ren, die ihr Bruder offengelassen hatte. Sie h?tte ihn leicht heimlich beobachten k?nnen, aber sie wollte sich die ?berraschung nicht verderben. Auch wenn es ihr nicht gefiel, dass John in ihrer Kleidung herum w?hlte: sie konnte sich die Schadenfreude nicht verkneifen bei dem Gedanken, dass er sich jetzt selbst Kleidung heraussuchte. "Jungs sind doch so berechenbar," dachte sie. "sie machen alles, nur um nicht als feige dazustehen." Sie setzte sich an den Computer und schaute sich auf ihrer mySpace- Seite um, dann ging sie hinaus in den Vorraum zwischen den beiden Zimmern und lauschte an der T?r zu ihrem Zimmer. "VERDAMMT, WIE KRIEGT SIE DAS BLO? IMMER HIN," KLANG ES LEISE VON INNEN. "ABER WAS SIE KANN, KANN ICH SCHON LANGE!" Vor Schadenfreude leise kichernd kehrte sie zur?ck in Johns Zimmer. Sie band ihre Haare tief unten im Nacken zusammen, so wie ihr Bruder es immer tat, und setzte sich wieder an den Computer an seinem Eckschreibtisch, um eine Geschichten-Webseite aufzurufen. "Wir sind zu Hause, Kinder," kam Claras Stimme aus dem gro?en Zentralbereich des Hauses. Kurz darauf rief Mike "Ist jemand hier? John, Joanna, habt ihr euren Spanisch-Kurs vergessen? Ihr m?sst gleich los!" Leise fluchend stand John auf. Der Spanisch-Kurs? Dass sie noch den Spanisch-Kurs hatten, damit hatte er nicht gerechnet. Und dass Joanna es so geplant hatte, so viel Hinterlist traute er ihr nun doch nicht zu. Er schaute sich noch einmal im Spiegel an und seufzte. In seiner Aufmachung w?rde ihn jetzt bestimmt jeder f?r seine Schwester halten. Was allein das Flechten des Zopfes f?r Arbeit gemacht hatte! Aber er hatte es geschafft, so unsinnig das ganze Unternehmen auch war. Er trat in den Vorraum hinaus wo er auf seine Schwester traf, die noch genauso in Cargohose und Sweatshirt gekleidet war wie er zuvor. Er warf ihr einen w?tenden Blick zu. So in die ?ffentlichkeit zu gehen? Wenn das schief ging und er ?rger bekam, war sie so was von erledigt! Joanna hingegen hob beide Daumen, als sie ihren Bruder ansah, der jetzt eher wie ihre Zwillingsschwester aussah. Sie war positiv ?berrascht: er hatte wirklich Geschick, was die Auswahl von Kleidung betraf. Alles passte gut zusammen. Gut, den Zopf h?tte sie sogar in Eile besser hinbekommen, aber f?r das erste Mal war es sehr gut. Sie l?chelte ihn an, nicht auf die w?tenden Blitze achtend, die er aus den Augen schleuderte. Nahezu gleichzeitig antworteten sie "Wir sind fertig, Dad!" Beide blickten sich an, Johns Zorn wich einem Grinsen: Mal wieder hatten sie gleichzeitig gesprochen. Sie nahmen ihre Jacken von der Garderobe und folgten ihrem Vater hinaus. Clara seufzte nur, als sie von den Zwillingen unbeachtet die ganzen Einkaufst?ten in der K?che auspackte. Sie w?rde es schon erreichen, dass sie als neue Mutter akzeptiert w?rde. Sp?t in der Nacht sa? Joanna im Schneidersitz auf dem Bett und sah leise fern. Der Wecker auf dem Nachttisch zeigte 10:30. Es war Johns Bett auf dem sie sa?, und sie trug Johns Pyjama. Ihr offenes Haar lie? sie trotzdem m?dchenhaft aussehen. Sie konnte sich nun denken, warum John sich ungern mit ihr verwechseln lie?: die ?hnlichkeit zwischen beiden war einfach zu gro?. Niemand hatte den Austausch bemerkt. Aber sie konnte sich nicht verkneifen, diesen Tag voll auszukosten: ihr geh?rte dieses Bett heute Nacht - erst mit dem Aufstehen w?rde der n?chste Tag beginnen. LEISE ?FFNETE SICH DIE SCHIEBET?R ZUM BAD. JOHN KAM BARFU? HINDURCH GESCHLICHEN, UND ER F?HLTE SICH SICHTLICH UNWOHL. DASS ER EINS VON JOANNAS NACHTHEMDEN TRUG, UND DASS SEIN JETZT EBENFALLS OFFENES HAAR IMMER NOCH SEHR WELLIG WAR VOM GEFLOCHTENEN ZOPF, LIE? IHN NICHT GERADE WIE EIN JUNGE AUSSEHEN, IM GEGENTEIL. ER SAH JETZT NOCH M?DCHENHAFTER AUS ALS SEINE SCHWESTER. JOANNA MUSSTE UNWEIGERLICH GRINSEN, ALS SIE IHN SO SAH. "SAG MAL, HAST DU DENN ?BERHAUPT KEINE PYJAMAS?" FRAGTE ER SO BEIL?UFIG WIE M?GLICH. JOANNAS GRINSEN WURDE BREITER. DIESE FRAGE MUSSTE JA KOMMEN. NUR GUT, DASS IHR BRUDER ANSCHEINEND NICHT WEITER IN DEN TIEFEN DES KLEIDERSCHRANKES GEW?HLT HATTE. EIN PAAR GEHEIMNISSE MUSSTE EIN M?DCHEN JA HABEN. "Klar, wenn du die in der Schmutzw?sche mitz?hlst, dann habe ich welche," sagte sie. Ihr Bruder lie? entt?uscht den Kopf h?ngen und murmelte nur: "Mist." "Aber das Nachthemd da ist ganz nett, ich h?tte es auch ausgew?hlt," sagte Joanna l?chelnd. H?tte sie nat?rlich nicht, es war viel zu niedlich f?r ihren gegenw?rtigen Geschmack. Und sie wollte unbedingt wissen, wie John ?ber die Mutprobe dachte. Besonders begeistert sah er ja jetzt nicht aus - oder sollte sie lieber "sie" sagen? Im Moment sah er aber auch zu sehr wie ein M?dchen aus. Sie winkte ab und wechselte das Thema. "Aber egal jetzt. Sag, war es wirklich so schrecklich?" JOHN SETZTE SICH AN DEN SCHREIBTISCH UND SEUFZTE. "MEINE FRESSE, DIE PANIK ZUERST. ICH DACHTE SCHON, DIE W?RDEN MICH JEDEN MOMENT ERTAPPEN. NICHT NUR IM KURS, AUCH ALS ICH MIT CLARA, ICH MEINE, MIT MOM, GEKOCHT HAB UND DAD HAT NACH DIR GERUFEN... UND ALS SIE UNS INS BETT GEBRACHT HABEN, W?RE ICH DOCH FAST IN MEIN ZIMMER ABGEBOGEN ANSTATT IN DEINES." JOANNA MUSSTE KICHERN. DIESER SCHLENKER VORHIN WAR ABER AUCH WIRKLICH ZU LUSTIG GEWESEN. BEINAHE H?TTE SIE DA LOSGELACHT UND ALLES RISKIERT. ALLERDINGS HATTE SIE SELBST NICHT AN DEN KURS GEDACHT GEHABT, SONST H?TTE SIE DIESE AKTION JETZT ERST DURCHGEF?HRT. "ABER?" "Aber ja, es war okay - und..." Der Junge im Nachthemd z?gerte und wurde rot. "... und deine Klamotten f?hlen sich schon gut an. Ich denke, wir k?nnen das ruhig ab und zu doch noch mal machen." Nun musste Joanna wieder grinsen. "Also war meine Idee doch nicht so bescheuert." John verdrehte die Augen und antwortete gedehnt: "Na ja..." "Na siehst du." Joanna griff nach der Fernbedienung, schaltete den Fernseher aus und kroch in Johns Bett, um sich aufs Einschlafen vorzubereiten. John war sichtlich verbl?fft ?ber diese Selbstverst?ndlichkeit, mit der sie sein Bett in Beschlag nahm. "Ey, was machst du da? Ich dachte, wir w?rden jetzt zur?ck wechseln?" JOANNA L?CHELTE ARGLOS: "DAS SIEHST DU DOCH, ICH LEGE MICH SCHLAFEN. DU, JOANNA," SIE BETONTE DEN NAMEN BEWUSST, "WEI?T JA, WO DEIN BETT IST. WIR WECHSELN MORGEN ZUR?CK. GUTE NACHT." JOHN SEUFZTE UND GING KOPFSCH?TTELND DURCHS BADEZIMMER ZUR?CK. ER SCHLOSS DIE T?R - GERADE RECHTZEITIG UM NICHT VON SEINEM VATER ERWISCHT ZU WERDEN, DER NACH DEM RECHTEN SAH. Kapitel 2: Vertauschte Rollen Ein halbes Jahr sp?ter, an einem fast sonnigen Herbsttag, schaukelten die Zwillinge unter einem alleinstehenden Baum im Grundst?ck hinter ihrem Zuhause. Anhand ihrem Outfit und ihrer Frisur konnte man sie jetzt eigentlich leicht auseinanderhalten. "DU HAST DOCH AUCH HEUTE DIE DISKUSSION ZWISCHEN DAD UND MOM MIT ANGEH?RT?" FRAGTE DER JUNGE. Das M?dchen antwortete: "Ja, sie will dass wir uns nicht mehr so gleich anziehen." "Und sie will dass du dir die Haare schneiden l?sst, Johnny - und nun erz?hl mir dass du keine Lust hast weiterzumachen." Mit dieser Erkl?rung wurde klar, dass die Zwillinge nicht die waren, die sie jeweils zu sein schienen. Offensichtlich hatten sie mal wieder ihre Identit?ten getauscht. John erwiderte: "Ach, eigentlich macht es mir sogar langsam echt Spa?. Obwohl wir es letztens fast vermasselt h?tten, als es auf einmal hie?, es geht zum Schwimmen. Aber ich bin froh, dass Dad ihr gesagt hat, dass meine Haare so lang bleiben k?nnen. Stell dir vor, du m?sstest dir auch die Haare kurz schneiden lassen, nur damit wir so weiter machen k?nnen." Joanna lachte laut los. "Nein, blo? nicht. Ein kurzhaariges M?dchen w?re ja viel schlimmer als ein langhaariger Junge. Und es w?rde auffallen, wenn ich Per?cken kaufen w?rde." Beide lachten, dann wurde John wieder ernst. "Und h?r auf, mich Johnny zu nennen, wenn wir so vertauscht sind wie jetzt, Joanna. Ich hatte echt Probleme, mir diesen bl?den Witz schnell genug auszudenken, als du das beim letzten Mal gemacht hast." Es war bei diesem letzten Mal auch tats?chlich knapp gewesen: in der Schule hatte es einer der Lehrer mitgeh?rt und die beiden nat?rlich sofort darauf angesprochen. John, der als Joanna verkleidet war, hatte schnell gesagt, dass sie sich gegenseitig manchmal neckend mit dem eigenen Namen anreden w?rden, was nat?rlich selten witzig w?re. Diese Erkl?rung hatte den Lehrer zufrieden gestellt, jedoch hatte er ihnen gesagt, sie sollten es in der Schule sein lassen. "ICH WILL KEINEN ?RGER, WEI?T DU?", fuhr er fort. "WAS DENKST DU WAS ICH DURCHMACHEN KANN, WENN HERAUSKOMMT, DASS ICH SCHON EINE WEILE ZUM TEIL ALS M?DCHEN HERUMLAUFE? DA KANN ICH MIR GLEICH DEN STRICK NEHMEN." Das versetzte Joanna einen geh?rigen Schrecken. So etwas wollte sie nat?rlich nicht. "Entschuldigung. Daran habe ich nie gedacht. Ich werde vorsichtiger sein, versprochen." Sie verlie?en die Schaukeln und wischten sich den Staub von ihren Hosen. Betretene Stille machte sich breit zwischen ihnen. Joanna r?usperte sich und druckste z?gernd: "?brigens, ..." JOHN SCHAUTE SIE PR?FEND AN: "HM?" "?hm..." Die Verlegenheit des als Junge verkleideten M?dchens war leicht zu erkennen. Joanna schaute zu Boden, malte mit dem Schuh Kreise auf den Boden und versuchte es zu vermeiden, John anzuschauen. "Najaa..." IHR ALS M?DCHEN VERKLEIDETER BRUDER WURDE UNGEDULDIG: "LOS, SAG SCHON!" Schlie?lich kam Joanna mit der Sprache heraus. "Naja, ich w?rde gern mit Dad am Freitag zum Zelten fahren. Ich war noch nie mit ihm allein zelten." John war nicht besonders begeistert. "Aber das w?rde hei?en, dass ich das ganze Wochenende du sein m?sste! Es ist Vater/Sohn- und Mutter/Tochter- Wochenende, das wei?t du doch." Diese Art Wochenenden, an denen der Vater mit dem Sohn und die Mutter mit der Tochter jeweils allein etwas unternahmen, hatten ihre Gro?eltern bereits von einer ans?ssigen Kirchengemeinde abgeschaut, und sie waren schon allmonatliche Familientradition, als ihre echte Mutter noch lebte. John fuhr fort: "Also w?rde Dad und - wer auch immer mit ihm geht - bis Sonntag Nachmittag weg sein." Joanna seufzte. "Ach Mist, den Teil hab ich vergessen. Aber ich wollte nur mal mit ihm zelten, und das n?chste Mal wird erst im Fr?hling m?glich sein. Hast du eine Idee?" John dachte eine Weile nach. So sehr war ihm nicht unbedingt nach Angeln und Spurenlesen am Waldsee. Da klangen die Vorhaben ihrer Stiefmutter schon interessanter. Aber seine Schwester w?rde schon sehen was sie verpasste. Er zuckte mit den Schultern. "Ehrlich gesagt ist es mir egal. Ich gehe auch gern mal mit Mom ins Theater und in den Zoo - so schlecht ist sie nicht, trotz der Rumzickerei zwischen ihr und Tante Emily. Ja, ich mache mit, ich bin am kommenden Wochenende du." Joanna war ebenso begeistert wie dankbar. Mit einer Zusage hatte sie nicht gerechnet. "Wow, danke, Johnny," sagte sie, als sie ihrem Bruder um den Hals fiel. JOHN WAR SICH DER VERTAUSCHTEN ROLLEN BEWUSST. IMMERHIN WAR ER ES, DER IM MOMENT - IM GEGENTEIL ZU SEINER SCHWESTER - WIE EIN M?DCHEN AUSSAH. UND ER FAND ES WIDERLICH, VON EINEM JUNGEN UMARMT ZU WERDEN - SELBST WENN DIESER JUNGE IN WIRKLICHKEIT SEINE EIGENE ZWILLINGSSCHWESTER WAR. DAHER SCHOB ER JOANNA FORT. "IGITT! HABE ICH DICH JE UMARMT WENN ICH IN MEINEN EIGENEN KLAMOTTEN WAR? ZUMINDEST DORT WO ICH DABEI GESEHEN WERDEN KONNTE?" Joanna musste verneinen. "Ich h?tte dich aber auch nicht gelassen," grinste sie. W?hrend sich die beiden langsam in Bewegung setzten um Richtung Haus zu gehen, fragte Joanna grinsend: "Sag mal, hast du echt gerade "igitt" gesagt? Du redest tats?chlich schon fast wie ich. Sei besser vorsichtig wenn du wieder du bist." John warf einen ?berraschten Blick auf seine als Junge gekleidete Schwester, und hielt sich unbewusst die Hand vor den Mund. "Ups." JOANNAS AUGEN WURDEN GRO? VOR ?BERRASCHUNG. SIE KONNTE ES NICHT FASSEN, WIE SEHR JOHN IN DIESE ROLLE HINEIN GESCHL?PFT WAR, WIE ?HNLICH ER IHR WAR. ER SOLLTE WIRKLICH AUFPASSEN, DASS ER DIESES VERHALTEN NICHT ?BERNAHM, WENN ER WIEDER IN SEINER EIGENEN ROLLE WAR. SIE SCHAUTE IHN MIT ERHOBENER AUGENBRAUE AN UND FRAGTE, IHN IMITIEREND: "UPS?" Beide fingen an zu lachen. Sie lachten immer noch schallend, als sie das Haus erreichten. Myra bereitete summend Kaffee. Es war Wochenende, die Websters w?rden bald zu Kaffee und Kuchen kommen, anschlie?end w?rde sie sich einen sch?nen Abend mit ihrer Lebensgef?hrtin Emily machen. Sie hatte sich zu diesem Zweck bereits umgezogen, Top und Rock aus gl?nzend poliertem, schwarzem Latex. Die K?che in der sie stand, gl?nzte auch. Es war eine moderne K?CHE mit glatten Hochglanzoberfl?chen, vor ein paar Jahren erst frisch gekauft, schwarze Schr?nke mit roten Fronten und wei?en Auflagen. Diese Hochglanzoberfl?chen waren schwer sauber zu halten, aber ihr und Emily gefiel es so. Beinahe alles in dieser K?che war entweder schwarz, rot, silbern oder wei? - und beinahe alles gl?nzte. Selbst die silberfarbenen Gardinen aus halb-transparentem Kunststoff gl?nzten. Die T?r zur Garage ?ffnete sich und Emily betrat die K?che. Hinter ihr konnte man an einem Kleiderst?nder einen Parka sehen, der ein Rot- Kreuz-Zeichen auf dem R?cken hatte. Sie hatte ihn kurz vorher bei ihren Hausbesuchen getragen. Mit einem Kuss begr??te sie ihre Partnerin. "Hm, Myra, du siehst lecker aus." Myra drehte sich ganz zu ihr um und l?chelte. "Hi Liebes." Nach dem sie den Kuss erwiderte wurde sie ernst. "Du bist sp?t, Emmy. Mikes Familie wird bald hier sein. Wo warst du?" Emily legte einen wei?en Karton auf einen Beistelltisch und seufzte. "Die eine Hausgeburt hat l?nger gebraucht als erwartet. Au?erdem musste ich erst noch die Skinsuits hier abholen", sie deutete auf den Karton, "und habe einen Umweg zum Friedhof gemacht. Mikes Zwillinge halten das Grab ihrer Mutter echt in Schuss. Wei?t ja, dass Mary wie eine Schwester f?r mich war." Myra reichte Emily einen Kaffee und seufzte ebenfalls. "Ich wei?. Wenigstens hat der Kerl, der an ihren Bremsen herumgespielt hat, endlich bekommen was er verdient. Was denkst du, haben die Zwillinge schon angefangen Clara als Mom anzureden?" Emily leerte die Tasse in einem Zug, stellte sie ab und ging durch einen T?rbogen ins Wohnzimmer. W?hrend dem Hinausgehen sagte sie: "Ja - so wie fast jedes Kind seine Stiefmutter irgendwann Mutter nennt. Trotzdem komme ich immer noch nicht dar?ber weg, dass Mike nach Marys Tod ausgerechnet Clara geheiratet hat." Als Emily an der Durchreiche zwischen K?che und Wohnzimmer erschien, fing Myra sofort an, ihr Geschirr durch zu reichen, damit sie den Tisch decken konnte. Pl?tzlich klingelte es an der T?r. Emily stellte das Geschirr ab, und ging zur Diele um zu sehen wer da war. Mike und John waren es, passend f?rs Zelten in der Wildnis angezogen. John war nerv?s und aufgeregt, was man allerdings als Vorfreude deuten konnte. Dennoch hatte Emily wieder dieses merkw?rdige Gef?hl, als ob es nicht John war, der dort neben Mike stand, sondern seine Schwester. Dieses Gef?hl hatte sie in der letzten Zeit ?fters gehabt, wenn sie einen oder beide der Zwillinge von weitem gesehen hatte. EMILY GR??TE BEIDE HERZLICH, UND F?HRTE SIE ZUM ESSTISCH. IN DEM MOMENT KLINGELTE ES ERNEUT: CLARA UND JOANNA KAMEN AN. Emily begr??te auch sie und f?hrte sie zum Tisch. Clara und Joanna waren beide f?rs Theater angezogen: beide hatten eine neue, aufwendige Frisur und trugen neue, edle Kleidung. Jedem entschl?pfte daher ein ?berraschtes, begeistertes "Wow" - auch Myra, die gerade mit einem Tablett aus der K?che kam. Trotz aller Freundlichkeit und guter Laune schien es jedoch, als sei allein durch Claras Anwesenheit die Raumtemperatur um ein paar Grad gesunken. Etwa eine Stunde sp?ter waren alle so gut wie fertig, die Zwillinge sa?en auf der Couch und schauten MTV, daher entschied Emily, in leisem Ton ein ernsteres Thema anzusprechen. "?BRIGENS," SAGTE SIE, "IM KRANKENHAUS HABE ICH GEH?RT, DASS MAN ERSTE DIPHTHERIEF?LLE IN UNSEREM BUNDESSTAAT ENTDECKT HAT. DA BIN ICH NAT?RLICH BESORGT, DA MEINE UNTERLAGEN BESAGEN, DASS DIE SCHUTZIMPFUNG DER ZWILLINGE SCHON ?BERF?LLIG IST." Mike war so ?berrascht dass er seine Zigarette beinahe neben den Aschenbecher ausdr?ckte, was durch Myras Aufmerksamkeit verhindert wurde. "Verzeihung, Emily," sagte er beinahe kleinlaut, "ich habe die echt vergessen." Emily war klar, dass er die Impfungen vergessen hatte. Dank ihrer Beziehungen h?tte sie erfahren, wenn er die Kinder bereits h?tte impfen lassen. Au?er wenn das innerhalb dieses Forschungsunternehmens passiert w?re, f?r das er und Clara arbeiteten. Und wenn, w?re sie jetzt halt mit der Notwendigkeit einer n?tigen Nachuntersuchung gekommen. Was wussten Mike und Clara schon davon? Sie seufzte. "Ich hatte wirklich gehofft, du h?ttest sie irgendwo anders machen lassen. Hast du denn meine Memos nicht bekommen? Sie m?ssen unbedingt sofort gemacht werden. Am besten, bevor ihr euer Campingwochenende antretet, da die Risiken jetzt sehr hoch sind." Clara konnte es nicht fassen. Emily wollte doch nicht etwa ihr Wochenende sabotieren? Sie protestierte daher sofort: "Aber..." Emily schaute sie freundlich an, als sie sie unterbrach: "Es tut mir wirklich Leid, Clara, aber du willst doch nicht, dass die Zwillinge krank werden? Vielleicht haben sie sich ja schon angesteckt? Nat?rlich k?nnt ihr sie auch ins Krankenhaus schicken zur Impfung, und sie w?rden dort mindestens einen Tag zur Untersuchung bleiben m?ssen." Emily grinste innerlich, lie? sich aber nichts anmerken. "Aber als ihre Kinder?rztin bezweifle ich, dass ich hier in meiner Praxis l?nger als eine Stunde brauche f?r beide zusammen, einschlie?lich Untersuchung. Au?erdem ist es kostenlos." Sie kostete die Unzufriedenheit ihrer Cousine aus - egal was sie vorhatte, Clara w?rde sich diesem Argument nicht entgegensetzen k?nnen. Aber sie wollte es ihr doch ein wenig leichter machen - Mike zu Liebe. Daher bot sie an: "Also wie w?re es wenn ihr einfach wartet und wir machen in etwa einer Stunde Abendessen? Ich bin sicher, Myra bereitet bis dann etwas leckeres. Oder wenn ihr etwas anderes vorhabt, einfach raus damit, Myra oder ich bringen dann die Kinder zu euch wenn ich hier fertig bin." Clara hasste es unterbrochen zu werden, und sie hasste es, wenn etwas nicht nach ihrem Plan lief. Diesmal jedoch hatte Emily Gl?ck, erstens war das Argument nicht von der Hand zu weisen, und zweitens w?rde die Theatervorstellung sowieso erst in ein paar Stunden beginnen. So sparte sie sich wenigstens die Zeit ein ihr genehmes Lokal f?r ein Abendessen zu suchen. Aber ganz ohne Spitze wollte sie diesen Punktsieg nicht hinnehmen, also erwiderte sie mit einem L?cheln auf den Lippen: "Wir freuen uns schon auf ein Abendessen bei euch, nicht wahr, Mike? Aber ich brauche zuerst einen Spaziergang an der frischen Luft nach all diesem Leder- und Latexgeruch hier." Sie stand auf und machte sich zum Gehen fertig. Mike folgte ihr und fauchte sie an: "H?r auf damit! So ein Kindergarten zwischen euch beiden..." Emily sch?ttelte nur ihren Kopf als sie die beiden an die T?r brachte. Es war immer das selbe mit Clara, in all den Jahren hatte sie sich nicht ver?ndert. Myra brachte derweil schon mal das erste Geschirr in die K?che. Emily reichte ihr den Rest des Geschirrs durch die Durchreiche, dann sagte sie: "S??e, reich mir doch bitte den Karton. Ich nehme ihn schon mal mit hin?ber in die Praxis und bereite alles vor. Wenn du hier fertig bist, zeig den Kindern doch bitte den Weg zum Umkleideraum." Myra konnte nicht glauben was sie da h?rte. "Du hast das echt alles so geplant, nicht wahr?" "NAT?RLICH. WAS GLAUBST DU DENN WOF?R ICH DIESES THEATER HIER ANGESETZT HABE. UND ES W?RE UNN?TZ GEWESEN, H?TTE ICH KEINE AUSREDE GEHABT, DIE KINDER IN MEINE PRAXIS ZU BEKOMMEN. ALSO BRING DANN DIE KLEINEN ZUM UMKLEIDERAUM, BITTE." Myra zuckte mit den Schultern und reichte Emily den Karton, die damit in Richtung Korridor ging. Der war hinter drei weiten offenen T?rb?gen an einer Breitseite des Wohnzimmers. Links dieser B?gen f?hrte eine Treppe nach oben zum G?stezimmer, in der Mitte war eine geschlossene T?r. Die zwei leicht ge?ffneten T?ren rechts f?hrten in ein SCHLAFZIMMER und ins Bad. Emily ging durch die T?r in der Mitte dieses Korridors und gelangte so in den Warteraum ihrer Praxis. Als Myra mit Abwaschen fertig war, ging sie daher zu den Zwillingen. "Johnny, Joanna? Folgt mir bitte." Die Zwillinge schauten auf, schalteten den Fernseher aus, und folgten Myra zur selben T?r, durch die Emily vorher durchgegangen war. Nat?rlich waren die Zwillinge nicht besonders erfreut sich vor Tante Emily auszuziehen. Immerhin w?rde ihr kleiner Tausch so auffliegen - und sie wussten nicht, ob sie es geheim halten w?rde. Daher versuchten sie es solange wie m?glich herauszuz?gern. Pl?tzlich klopfte es, und die T?r zum Behandlungsraum ?ffnete sich ein Spalt, Die Stimme von Emily kam von der anderen Seite: Habt ihr euch schon ausgezogen, Kinder?" DIE ZWILLINGE REAGIERTEN ERSCHROCKEN, SIE F?HLTEN SICH ERTAPPT. GLEICHZEITIG ANTWORTETEN SIE SCHNELL: "NOCH NICHT, TANTE EMILY!" AUF DER ANDEREN SEITE, IM BEHANDLUNGSRAUM STAND EMILY UND GRINSTE WISSEND. SIE WUSSTE JETZT, DASS IHR GEF?HL SIE NICHT GET?USCHT HATTE. Ohne die T?r zum Umkleideraum weiter zu ?ffnen, sagte sie: "Zieht euch bitte aus. Ich kann euch nicht ordentlich durchchecken, wenn ihr angezogen seid. Und glaubt nicht, dass ich lachen werde, wenn ich einen nackten Jungen mit franz?sischem Zopf sehe, und ein M?dchen dessen Haar wie das von einem Jungen einfach zusammengebunden ist. Wenn ich das so lustig finden w?rde, h?tte ich schon laut losgelacht als ihr das Haus betreten habt." Die Zwillinge hinter der T?r reagieren geschockt. Woher konnte Tante Emily das wissen? Was hatte ihr die wahre Identit?t verraten, das sogar ihrem Vater unerkannt blieb? Emily konnte sich nicht helfen, sie musste einfach weiter bluffen. "Aber habt keine Angst. Nur eure echte Mutter und ich wussten st?ndig wer von euch wer ist - und selbst eure Mutter war nur bei neunzig Prozent sicher." Die Zwillinge fl?sterten miteinander und entschieden sich nun doch, sich auszuziehen. Wenn es ihre Tante Emily sowieso wusste, hatte alles Z?gern keinen Zweck. Und wieder drang die Stimme von Emily durch die einen Spalt breit ge?ffnete T?r. "Und seit ich die einzige bin, die euch wirklich noch jederzeit auseinanderhalten kann, ist euer Geheimnis sicher. Aber wenn ihr es wirklich noch schwieriger, wenn nicht sogar unm?glich, f?r den Rest der Welt machen wollt euch zu entlarven, dann habe ich nachher eine ?berraschung f?r euch." Die T?r ?ffnete sich langsam und die Zwillinge betraten besch?mt den Behandlungsraum. Obwohl die Unterw?sche, die sie noch trugen, zu ihrem vorherigen Outfit und ihrer Frisur passte, wurde jetzt deutlich, dass die beiden ihre Rollen getauscht hatten. Emily umarmt die zwei, dann f?hrt sie sie weiter in den Raum hinein. Eine halbe Stunde sp?ter sa?en alle drei um Emilys Schreibtisch. Die Zwillinge rieben sich den Oberarm. Beide hassten Spritzen. Emily reichte jedem von ihnen eine beigefarbene Plastikt?te. Wissend l?chelnd sagte sie: "Packt das aus, bitte. Und ihr werdet eure Unterw?sche ausziehen m?ssen, bevor ihr das anzieht was darin ist.." Wie beinahe zu erwarten, antworteten die Zwillinge wieder gleichzeitig: "Was ist es?" Sie ?ffneten ihre T?ten und entnahmen jeweils eine schwarze Plastikkarte und etwas, das aussah wie ein hautfarbener Gymnastikoverall. Sie wunderten sich zwar warum sie diesen Anzug ausgerechnet unter die Unterw?sche ziehen sollten, legten jedoch die Plastikkarten auf den Schreibtisch und taten wie gehei?en. Bald hatten sie sie angezogen. "UND NUN ZU DEN KARTEN," ERKL?RTE EMILY. "NEHMT SIE UND STREICHT MIT IHNEN ?BER DEN REI?VERSCHLUSS, VON HALS ZUR BRUST. DANN K?NNT IHR EUCH WIEDER ANZIEHEN." Die Zwillinge schauten ihre Tante fragend an, aber taten trotzdem was ihnen gesagt wurde. Und die Verwandlung begann. Von einem kurzen Schmerz begleitet, wurden die Anz?ge immer blasser, bis sie v?llig verschwanden, und die Kinder wieder nackt waren. Allerdings ihre K?rper waren jetzt verwandelt: der Zwilling mit dem Franzosenzopf war jetzt tats?chlich ein M?dchen, der Zwilling mit dem tiefen Pferdeschwanz tats?chlich ein Junge. Das M?dchen schaute an sich herunter und platzte geschockt heraus: "Ach du Schei?e! Tante Emily, Was ist mit meinem - Ding?" Der Junge sah ebenfalls an seinem K?rper hinunter, und starrte entgeistert auf seine Schwester: "Oh Gott! Scheinbar hab ich das jetzt. Wie ist das m?glich?" Emily lehnte sich zufrieden zur?ck. Die Skinsuits funktionierten also doch genauso wie es ihr erkl?rt worden war, auch au?erhalb der "Laborbedingungen" der Forschungseinrichtung, in der sie sie w?hrend einer Konferenz gesehen hatte. Dort hatten sie zwar funktioniert, mehreren Personen wurden dort die verschiedensten Skinsuits angezogen - aber es hatte trotzdem alles so nach Sciencefiction geklungen, dass Zweifel geblieben waren, ob sie tats?chlich gem?? der Erl?uterungen und wiederholten Beteuerungen auch im normalen Leben genauso funktionierten, nicht nur ein gut gemachter B?hneneffekt waren. Allerdings wollte Emily einfach wissen und nicht nur glauben, und mit ihrem Cross-Dressing waren daher ihre Patenkinder, die Webster- Zwillinge, die idealen Testpersonen. Da der Hersteller dieser Skinsuits ausgerechnet das Institut war, in dem Clara arbeitete, hatte sie diese beiden Skinsuits ?ber Strohm?nner kaufen lassen, selbst auf die Gefahr hin, sich eine teure Fehlinvestition geleistet zu haben. Obwohl sie erleichtert war, lie? sie es sich nicht anmerken. Sie erkl?rte den Kindern mit einfachen Worten, was sie damals in wissenschaftlicher Form geh?rt hatte: "Nun, diese Skinsuits enthalten eine Art schlaue nanoelektronische Ger?te, so klein wie Viren. Diese Dinger, Naniten genannt, machen euch nicht krank, sondern k?nnen Haut und Knochen heilen, oder euren K?rper in eine vorprogrammierte Form ?ndern - mit den Skinsuits hier war es eben euer Geschlecht, das ver?ndert wurde." Jedoch musste sie die Teenager warnen: "Aber gew?hnt euch nicht zu sehr an sie, denn w?hrend ihr sie tragt, wird nichts, auch keine medizinische Untersuchung, erkennen lassen, dass ihr nicht das seid was ihr zu sein scheint. Also, solange ihr in diese Anz?ge gesiegelt seid, habt ihr das Geschlecht als das ihr auftretet. Aber sobald ihr die Skinsuits auszieht, seid ihr wieder ihr selbst." Sie schaute in die begeisterten Gesichter der Zwillinge, die in vertauschten K?rpern vor ihr sa?en. Jetzt musste sie sicher gehen: "Habt ihr die Plastikkarten, die mit dabei waren?" Die Zwillinge best?tigten es, w?hrend sie ihre Unterw?sche wieder anzogen. "VERLIERT SIE NICHT. IHR BRAUCHT SIE, UM EURE SKINSUITS ZU DEAKTIVIEREN UND SIE AUSZUZIEHEN. EINFACH DIE KARTE ?BER DIE STELLE WISCHEN WO DER REI?VERSCHLUSS SEIN M?SSTE, DANN ENTSIEGELN SICH DIE ANZ?GE VON SELBST, ERSCHEINEN WIEDER, UND IHR K?NNT SIE GANZ NORMAL AUSZIEHEN. ALSO GEBT ACHT AUF DIESE KARTEN - ES IST NAHEZU UNM?GLICH, DAVON EINE KOPIE ZU BEKOMMEN, ERST RECHT F?R MICH." Auf dem Weg zum Umkleideraum fl?sterten die Zwillinge aufgeregt miteinander. Sie konnten es nicht fassen, dass sie jetzt tats?chlich der andere Zwilling SEIN konnten. Nach dem Abendessen bei Emily fuhr Clara mit ihrer Stieftochter zum Theater. Sie rollte genervt mit ihren Augen als sie die Parkgeb?hr in den Automaten warf. Dann ?ffnete sie die Beifahrert?r, als w?re ihre Stieftochter eine wichtige Pers?nlichkeit, und half ihr heraus. Gemeinsam stolzierten sie die Treppe hinauf, als w?ren sie die Stars des heutigen Abends. Als das M?dchen am Eingang des Theaters sah, dass am heutigen Abend ein Musical gezeigt wurde, war es begeistert. Das Musical war so oft in der Werbung gewesen, und die Ausschnitte im Fernsehen versprachen so viel, trotzdem war der Teenager noch nie in diesem Musical gewesen, weder normal noch verkleidet, es war eine v?llig neue Erfahrung. Das war doch viel besser als Zelten und Angeln! Zur selben Zeit fuhr Mikes SUV in von der Waldstra?e entlang des Sees in eine Nebengasse hinein. Durch ein paar Kurven gesch?tzt, formten B?ume und B?sche an ihrem Ende eine Art nat?rlich gewachsener Garage. Zwischen den B?umen und B?schen konnte man hinter sanft ansteigenden H?geln bereits den See sehen. Vater und Sohn luden die Campingausr?stung aus dem SUV und trugen sie Richtung Seeufer. Der Junge freute sich schon auf die Abenteuer in dieser Wildnis. Um wieviel besser war das doch, verglichen mit Theater, Shopping und Zoo! Stunden sp?ter war das Musical vorbei. Joanna - genauer gesagt, John im K?rper von Joanna - war ganz aus dem H?uschen, als sie mit ihrer Stiefmutter das Theater verlie?. Sie war es noch immer, als Claras Toyota in die heimische Doppelgarage fuhr. Und wie furios das Musical doch gewesen war, wie mitrei?end und eindringlich die Musik, wie atemberaubend der Stepptanz, wie beeindruckend die Stimmen! Clara war erleichtert. Sie hatte bef?rchtet, dass sie die Unterhalterin f?r einen gelangweilten Teenager spielen musste. Dennoch, der morgige Tag war bestimmt weniger spannend f?r das Kind. Zur selben Zeit g?hnte John - genauer gesagt Joanna im K?rper von John - m?de, w?hrend Mike ein letztes Mal das Lagerfeuer sch?rte. Er (sie) stand vom Lagerfeuer auf und kroch in das kleinere der beiden Zelte. Mike schaute l?chelnd hinter seinem Sohn hinterher. Er freute sich ?ber den neuen Eifer des Jungen. Wie ausgewechselt war er, gar nicht mehr der schnell gelangweilte Teenager der er vorigen Monat zum letzten Campingausflug zu sein schien. Scheinbar hatte das st?ndige Fragen seiner Schwester ihm neuen Eifer verpasst. Ja, das musste es sein: hatte er selbst nicht damals als Jugendlicher ebenfalls st?ndig vor seinen Schwestern mit seinen Abenteuern in der Wildnis geprahlt? Er ging noch einmal an seinen Angelsteg und versuchte sein Gl?ck. Vielleicht schaffte er ja diesmal den Hecht zu fangen. Bei Sonnenaufgang wurde John von einem Traum aufgeschreckt. Irgendetwas hatte ihm in diesem Alptraum seine Identit?t gestohlen, er konnte sich nicht mehr an alles davon erinnern, nur dass er pl?tzlich kein Junge mehr war. Er setzte sich auf und schaute verwirrt umher: "Moment", versuchte er in Gedanken seine Eindr?cke zu sortieren. "Warum bin ich in Joannas Zimmer?" Stolpernd tapste er ins Bad, knipste das Licht an, zog sich ohne nachzudenken das Nachthemd aus, und starrte in den Spiegel. Er wusste ja, wie ?hnlich er Joanna sah, deswegen dauerte es ein paar Sekunden bevor er realisierte, dass das M?dchen im Spiegel er selbst war. Er erinnerte sich jetzt an die Verwandlung durch die Skinsuits, und an den gestrigen Abend im Theater, wie echt sich alles angef?hlt hatte im Vergleich zu den Tagen, an denen er mit seiner Schwester nur die Kleidung getauscht hatte. AUFGEREGT FL?STERTE ER: "OH SCHEI?E, ES IST TATS?CHLICH WAHR! ICH HABE ES DOCH NICHT GETR?UMT! ICH BIN ZUR ZEIT JOANNA!" Dennoch dauerte es einige Sekunden mehr, bis er mit dem jetzt weiblichen K?rper klar kam, als seine Blase dr?ckte. Pl?tzlich war er froh, dass er so h?ufig mit seiner Schwester die Rollen getauscht hatte. Und dass sie sich immer gegenseitig Tipps gegeben hatten um einander glaubw?rdiger darzustellen. Das ersparte ihm jetzt, mit dem K?rper eines M?dchens, die Peinlichkeit, sich vor dem Becken hinzustellen. Nach dem H?ndewaschen und Anziehen kehrte er - nein, sie - l?chelnd ins Bett zur?ck und schlief schnell wieder ein. Zur selben Zeit wachte Mike in seinem Zelt am Seeufer von einem Ger?usch auf. Kaum das Grillengezirp ?bert?nend, waren leise Schritte zu h?ren. Wer in aller Welt sollte um diese Zeit in der N?he dieses Platzes sein? Es war sein pers?nlicher Angelplatz, als Privatgrundst?ck ausgeschildert! Er zog sich leise an und kroch aus dem Zelt. Im Licht der gerade aufgehenden Sonne sah er sich um. Alles war leer. Weder in Richtung See, noch in Richtung Wald war irgendjemand zu sehen. Mike zuckte mit den Schultern. Es war ja m?glich, dass er dieses Ger?usch nur getr?umt hatte. Dann jedoch sah er einige Schritte entfernt frische Schuhabdr?cke auf einer sandigen Stelle. Er schmunzelte beim Gedanken an eine Verfolgung, wusch sich mit Seewasser die M?digkeit aus dem Gesicht, und schlich sich hin?ber zu Johns Zelt. Joanna w?lzte sich unruhig hin und her und tr?umte. Wieso war ihr Bett so hart? Und wieso konnte sie die Bettdecke nicht zur?ckschlagen? Irgendetwas f?hlte sich anders an, sie konnte nur nicht sagen was. "AUFWACHEN, MEIN SOHN! ABENTEUER WARTET!" DRANG PL?TZLICH DIE ENTHUSIASTISCHE STIMME IHRES VATERS AN IHR OHR. DAS VERWIRRTE SIE. WIESO NANNTE IHR VATER SIE SEINEN SOHN? M?hsam ?ffnete sie die Augen und sah sich um. Sie erkannte verwundert, dass sie in einem Schlafsack lag, in einem Zelt. So langsam kam die Erinnerung wieder zur?ck: die Skinsuits bei Tante Emily! Die Verwandlung in einen Jungen! Ja, es stimmte, sie WAR ja jetzt John! Und als John beim Vater-Sohn-Wochenende, und deswegen zusammen mit ihrem Dad zelten! Sie - nein, er - krabbelte aus dem Schlafsack, zog sich an, und verlie? g?hnend das Zelt. "Was ist denn los so fr?h am Morgen, Dad?" Mike strahlte seinen Jungen an. "Hast du Lust, Detektiv zu spielen? Komm, folgen wir ein paar Fu?spuren." Der Junge st?hnte. "Und das noch vor dem Fr?hst?ck. Na toll," dachte er. "Davon h?tte mir Johnny auch erz?hlen k?nnen." Um die Schuhabdr?cke im diffusen Licht des Sonnenaufgangs besser erkennen zu k?nnen, kramte Mike eine Taschenlampe aus einer der vielen Taschen seiner Weste. Der harte Lichtstrahl verst?rkte die Kontraste und lie? die Details der Sohlenabdr?cke klarer hervorstehen. MIKE GING IN DIE KNIEBEUGE UND ZEIGTE AUF DIE SPUREN: "SCHAU MAL HIER, DAS SIND UNSERE SPUREN, ALS WIR NOCH MAL ZUR?CKGEGANGEN SIND UM DIE GETR?NKE VOM WAGEN ZU HOLEN. ABER WESSEN SPUREN SIND DAS HIER?" JOHN SCHAUTE ETWAS GENERVT DARAUF: "VIELLEICHT DIE VOM F?RSTER? KEINE AHNUNG, DAD, ECHT." Mike schmunzelte. Unausgeschlafen waren alle Websters brummig. Er selbst h?tte sich ja im Normalfall auch erst ?berwinden m?ssen. "Nicht doch, Junge," erkl?rte er geduldig. "Schau, der F?rster ging da lang, siehst du dort, die alten Spuren? Er trug feste Stiefel, wie jeder der sich in der Wildnis auskennt. Aber zwei Leute hier - schau, es sind zwei verschiedene Spuren - tragen keine Stiefel. Hier, in der Schlammpf?tze kann man es besser sehen: es sieht aus wie ein Paar Turnschuhe und ein Paar normale Stra?enschuhe." Er hatte recht, solches Schuhwerk trug man hier selten. Das wiederum weckte nun doch die Neugier des Teenagers. Gemeinsam mit seinem Vater folgte er den Schuhabdr?cken in den Wald. "AUFWACHEN, SCHLAFM?TZE," SAGTE CLARA ALS SIE IHRE TOCHTER WECKTE. "DIE TIERBABYS IM ZOO WARTEN SCHON DARAUF, DASS DU SIE F?TTERST." DAS M?DCHEN IM BETT WAR PL?TZLICH HELLWACH. "WAS? ICH DARF SIE F?TTERN? WIRKLICH?" TIERBABYS F?TTERN? NICHT DASS AUCH NUR EINER DER ZWILLINGE SO ETWAS SCHON JEMALS GEMACHT H?TTE. NA, DIE ECHTE JOANNA W?RDE AUGEN MACHEN! CLARA SCHMUNZELTE. ES LIEF DOCH BESSER ALS ERWARTET. "SICHER. EINE FREUNDIN VON MIR ARBEITET DORT, UND HAT MIR ZUGESAGT, DASS SIE DAS F?R DICH ARRANGIERT. UND DANACH BESUCHEN WIR EINE ANDERE ART ZOO ...", SIE SENKTE GEHEIMNISVOLL IHRE STIMME, "... DEN INSTITUTS-ZOO. DU WIRST BEEINDRUCKT SEIN. UND NACH EIN BISSCHEN SHOPPING IN DER MALL GEHT'S INS SCHWIMMBAD. DU SIEHST ALSO, HEUTE WIRD WIEDER EIN SCH?NER TAG." "Boah, herrlich!" platzte Joanna heraus, als sie aufstand und ins Badezimmer ging. W?HREND SIE SICH IM BADEZIMMER FERTIG MACHTE, SUCHTE IHR IHRE STIEFMUTTER EIN PAAR KLEIDUNGSST?CKE HERAUS UND LEGTE SIE IHR AUFS BETT. EINIGE ZEIT SP?TER BETRAT JOANNA IN EBEN DIESEN SACHEN DEN K?CHENBEREICH, WO CLARA F?R BEIDE EIN LEICHTES FR?HST?CK BEREITET HATTE. NACHDEM SIE GEGESSEN UND ALLES WEGGER?UMT HATTEN, VERLIE?EN BEIDE DAS HAUS. ZUR SELBEN ZEIT WAREN JOHN UND MIKE IMMER NOCH EIFRIG AM SPUREN SUCHEN. DER JUNGE WAR SICHTLICH BEGEISTERT ALS ER ZUM WIEDERHOLTEN MAL EINE NEUE SPUR AUF DEM WALDWEG ENTDECKTE BEVOR SEIN VATER SIE SAH. Zu sp?t jedoch bemerkten beide, dass sie in der N?he vom SUV angekommen waren. Mike richtete sich auf, duckte sich jedoch zu Johns Verwunderung sehr schnell wieder. "Hinter diesen Busch, schnell, und sei leise!" fl?sterte er eindringlich. John fl?sterte zur?ck: "Okay Dad." und hockte sich mit ihm zusammen hinter einen gro?en Busch, der zwischen ihnen und dem SUV wuchs. Neugierig bog John ein paar Zweige beiseite, um zu sehen, ob es etwas gab, wovor sie sich so dringend verstecken mussten. "VERZEIHEN SIE BITTE," SAGTE EINE FRAU, ALS CLARA EINER KINDERGRUPPE AUSWEICHEN MUSSTE UND DADURCH BEINAH IN EINEN BUSCH LIEF. "WENN SIE SO AUSGELASSEN SIND, KONZENTRIEREN SIE SICH KAUM AUF DEN WEG." SIE RIEF EINS DER ETWA ZEHN GLEICHALTRIGEN KINDER ZUR ORDNUNG, DANN WANDTE SIE SICH WIEDER CLARA ZU: "VOR ZWEI TAGEN SIND N?MLICH ADLERK?KEN GESCHL?PFT, WISSEN SIE, DAS IST F?R SIE EINE SENSATION." CLARA L?CHELTE. "NICHT NUR F?R SIE," SAGTE SIE. DAS STIMMTE. ES PASSIERTE H?CHST SELTEN DASS SO ETWAS IN EINEM ZOO GESCHAH. ALSO HATTEN JOANNA UND SIE JA EIN WEITERES ZIEL HIER IM ZOO, WOHIN SIE GEHEN KONNTEN. SIE SCHAUTE AUF IHRE STIEFTOCHTER. WIE STOLZ SIE DOCH VORHIN WAR, W?HREND SIE DIESE TIERBABYS GEF?TTERT HATTE. ALS WENN SO EINE NIEDERE T?TIGKEIT TATS?CHLICH SO ETWAS BESONDERES WAR. ABER DEN WEBSTERS LAG JA SOWIESO DAS DIENEN IM BLUT, SIE K?MMERTEN SICH MEHR UM ANDERE ALS UM SICH SELBST. NUN, SIE W?RDE ES ENTSPRECHEND ZU LENKEN WISSEN. Als sie dann ebenfalls mit Joanna bei den Adlerk?ken war, konnte sich Clara dennoch eine gewisse Faszination nicht verkneifen. Doch pl?tzlich klingelte ihr Mobiltelefon. Sie schaute auf die Anzeige und seufzte. Sie ging ein paar Schritte beiseite und fauchte leise hinein: "Was ist?" Als sie die Antwort h?rte, sch?ttelte sie den Kopf. "Das sollte euch doch egal sein", sagte sie leise. "Schlie?t den Auftrag ab und fertig." Sie seufzte und steckte das Handy wieder weg. Dann setzte sie ein zufriedenes L?cheln auf und ging zur?ck zu Joanna. Wenn alles nach Plan gelaufen war, w?rde ihr Mann nicht mehr bei der Erziehung des M?dchens dazwischen funken. Gemeinsam gingen sie weiter durch den Zoo. Ein paar Hirsche faszinierten Joanna. Die waren schon etwas anderes als die, die ab und zu am Angelplatz zu sehen waren. Sie ging n?her an das Gehege heran um sie genauer zu beobachten. DURCH DIE ZWEIGE DES BUSCHES KONNTEN MIKE UND JOHN ZWEI M?NNER BEOBACHTEN, DIE GERADE DABEI WAREN, DEN SUV ZU KNACKEN. ALS DIE T?REN GE?FFNET WAREN, NAHMEN DIESE M?NNER IHRE RUCKS?CKE AB UND HOLTEN GRAUE P?CKCHEN HERAUS, DIE SIE ?BERALL IM WAGEN VERTEILTEN. MIKE WURDE W?TEND. ER H?TTE ZU GERN GEWUSST, WER IHM SOLCHE LEUTE AN DEN HALS HETZTE. JETZT WURDE ER JEDOCH DURCH DAS UNVORSICHTIGE VERHALTEN SEINES SOHNES ABGELENKT. "WAS MACHEN SIE DA, DAD?" FL?STERTE DIESER. MIKE SCHAUTE IHN ERNST AN. WER SOLCHE MENGEN AN SPRENGSTOFF HATTE, DER HATTE WOM?GLICH AUCH SCHUSSWAFFEN. ER HIELT SICH DEN ZEIGEFINGER VOR DEN MUND UND FL?STERTE ZUR?CK: "PST, SEI STILL." DER ERNSTE BLICK REICHTE WOHL, JEDENFALLS SCHAUTE SEIN JUNGE EINGESCH?CHTERT UND VER?NGSTIGT. AM FAHRZEUG PLATZIERTE DERWEIL EINER DER GANGSTER EIN P?CKCHEN IM MOTORRAUM UND BASTELTE DARIN AN DER ELEKTRIK HERUM. DER ANDERE Bombenleger kroch w?hrenddessen im Inneren des SUV umher. VORSICHTIG SCHLOSS DER ERSTERE DIE MOTORHAUBE UND FRAGTE SEINE KOMPLIZEN: "FERTIG DA DRIN?" "GLEICH, NOCH EINE MINUTE," KAM DIE ANTWORT VON INNERHALB DES WAGENS. UNGEDULDIG BRUMMTE DER ERSTE. "OKAY, BEEILE DICH." ES REICHTE MIKE JETZT. SIE SCHIENEN KEINE SCHUSSWAFFEN DABEI ZU HABEN UND WAREN DURCH IHRE T?TIGKEIT ABGELENKT, ALSO KONNTE ER VERSUCHEN, SIE ZU ?BERW?LTIGEN. ER INSTRUIERTE DAHER SEINEN SOHN FL?STERND: "WARTE HIER UND BLEIB STILL. WENN ICH DIR ZURUFE "LAUF", DANN LAUF ZUR?CK SO SCHNELL DU KANNST." JOHN WAR ENTSETZT. WAS HATTE SEIN DAD VOR? ABER ER WUSSTE, ER SELBST KONNTE NICHTS AUSRICHTEN, ALSO FL?STERTE ER ZUR?CK: "OH-OKAY, DAD." W?HREND MIKE DIE DECKUNG DER B?SCHE NUTZEND ZUM VORDEREN TEIL DES WAGENS SCHLICH, KRAMTE DER AN DER MOTORHAUBE STEHENDE MANN EIN HANDY HERVOR UND RIEF PER KURZWAHL JEMANDEN AN. ER ZUCKTE KURZ ZUR?CK, DANN ERSTATTETE ER BERICHT: "AUFTRAG AUSGEF?HRT, BOSS - OBWOHL ES SCHADE UM DEN SCH?NEN WAGEN IST." AN SEINEM AUGENROLLEN WAR ZU ERKENNEN DASS DIESER KOMMENTAR DEM BOSS WOHL NICHT GESCHMECKT HATTE. "OKAY, BOSS," SAGTE ER ALSO UND STECKTE DAS HANDY UMST?NDLICH WEG. ER B?CKTE SICH, UM SEINEN RUCKSACK AUFZUNEHMEN. DOCH ALS ER SICH WIEDER AUFRICHTETE, WURDE ER BEREITS VON MIKES ARM ?BERRASCHT. ER KAM GAR NICHT MEHR DAZU SEINEN KOMPLIZEN ZU WARNEN, DA IHM PL?TZLICH MANGELS LUFTZUFUHR SCHWARZ VOR AUGEN WURDE UND ER DAS BEWUSSTSEIN VERLOR. DER ZWEITE GANGSTER WAR GERADE DABEI, AUS DEM SUV ZU KOMMEN, ALS MIKE IHN MITTELS NAHKAMPF-TECHNIKEN ?BERRASCHTE. SCHLIE?LICH VERLOR AUCH ER DAS BEWUSSTSEIN, UND MIKE BEGANN FLUCHEND DIE BEIDEN BEWUSSTLOSEN K?RPER IN SEINEN SUV ZU BUGSIEREN. Mike ?ffnete die Motorhaube, schaute hinein und fluchte wieder als er die Verkabelung sah. Er konnte erkennen, dass die Sprengs?tze hochgehen w?rden, wenn der Motor auch nur im Leerlauf lief. Egal wer dahinter steckte, derjenige wollte ihn tot sehen und machte sich nichts daraus, den Tod seines Sohnes als Kollateralschaden hinzunehmen. Und es war Mike auch klar, dass er und sein Sohn in Lebensgefahr schwebten, sollte er die zwei Kerle am Leben lassen. Er holte sein Handy aus einer Westentasche und w?hlte schnell. "Hoffentlich ist es nicht die Mailbox", murmelte er. Dann sagte er ins Handy: "Bill, hier ist Mike. Ich brauche Hilfe. Komm bitte so schnell du kannst zu meinem Camp!" Er drehte sich zu seinem Sohn und begann zu laufen, w?hrend er sein Handy wieder verstaute. So laut er konnte rief er: "Lauf, Johnny! LAUF UM DEIN LEBEN!" John hatte aus dem Versteck hinter dem Busch alles erstaunt mit angesehen. Er h?tte nie gedacht, dass sein Dad solche Nahkampf- Techniken drauf hatte. Er wusste auch nicht genau was jetzt los war, da die beiden Gangster ja bewusstlos waren, aber dass sie immer noch in Gefahr waren, konnte er aus der Dringlichkeit der Worte seines Vaters schlie?en. Also drehte er sich um und rannte so schnell er konnte in Richtung des Camps. Mike blieb kurz stehen, und schaute w?tend auf seinen Wagen. Er holte sein Schl?sselbund mit der Fernsteuerung aus der Tasche und dr?ckte mit den Worten "Mach's gut, alter Freund." auf den Knopf, der den Motor des SUV anspringen lie? und den er normalerweise nutzte um den Wagen im Winter zu heizen. Es funktionierte. Brummend setzte sich der durstige Achtzylinder in Gang. So schnell er konnte, lief Mike weiter, bis er seinen Sohn erreichte. Im Laufen griff er nach ihm und nahm ihn hoch, als w?re der Teenager ein kleines Kind, und rannte weiter in Richtung See. Pl?tzlich rannte er nicht mehr. Er flog vielmehr, durch die Druckwelle einer gewaltigen Explosion von hinten getroffen, durch die Luft. CLARA FUHR AUF EINEN GRO?EN NAHEZU LEEREN PARKPLATZ VOR EINER GRO?EN INDUSTRIELL AUSSEHENDEN ANLAGE. ?BER DEM TOR NEBEN DEM AN DEN PARKPLATZ ANGRENZENDEN GEB?UDE PRANGTE DIE AUFSCHRIFT "GENETIC RESEARCH INSTITUTE". Clara hielt direkt am Geb?ude. Als sie ausstiegen, fragte Joanna zweifelnd: "Und hier soll ein Zoo sein?" Man brauchte nicht viel Einf?hlungsverm?gen um zu sehen, dass sie entt?uscht war. Clara l?chelte nur und erwiderte: "Aber ja doch, mein Engel. Ich m?chte allerdings, dass du niemandem erz?hlst, was du hier drin siehst. Denn wenn du es erz?hlst, wird man dich sehr wahrscheinlich auslachen, weil es wirklich unglaublich ist." Was sollte in diesem Institut schon so unglaubliches geben? Joanna war verwirrt. Trotzdem antwortete sie: "Okay, Mom, verstehe." Zu ihrer gr??eren Verwirrung lachte ihre Stiefmutter dar?ber. "Noch nicht, meine Liebe. Aber bald." Als sie zum Tor gingen, hielt sie ein Sicherheitsposten auf. Zu Joannas gro?em Erstaunen, salutierte der uniformierte Wachmann und lie? beide durch das Tor. Ein weiterer Wachmann geleitete sie durch das Geb?ude, und lie? sie allein, als sie einen Fahrstuhl betraten. "DER ZOO IST GANZ UNTEN, MEIN SCHATZ", SAGTE CLARA. SIE STECKTE EINEN SCHL?SSEL IN EIN ENTSPRECHENDES SCHLOSS AN DER KNOPFLEISTE DES FAHRSTUHLS UND DREHTE IHN, WODURCH SICH UNTERHALB DER VORHANDENEN KN?PFE EINE ABDECKUNG BEISEITE SCHOB UND EIN PAAR WEITERE KN?PFE SICHTBAR WURDEN. "DR?CK MAL AUF B-8," ERMUNTERTE SIE IHRE TOCHTER. DIESE KAM AUS DEM STAUNEN NICHT HERAUS. WAS ZUM TEUFEL WAR DAS F?R EINE EINRICHTUNG? UND WIESO BEHANDELTEN DIESE WACHLEUTE IHRE MOM WIE EINE CHEFIN? WOZU BRAUCHTE EIN FORSCHUNGSINSTITUT GEHEIME UNTERGESCHOSSE UND EINEN GEHEIMEN ZOO? SIE SCHAUTE IHRE MOM AN, HOLTE TIEF LUFT, UND DR?CKTE AUF DEN KNOPF. UNMERKLICH SETZTE SICH DER FAHRSTUHL IN BEWEGUNG. DASS ER SICH ?BERHAUPT BEWEGTE, ERKANNTE JOANNA NUR DURCH DEN WECHSEL DER BELEUCHTUNG DER ETAGENKN?PFE UND DURCH DIE ANZEIGE ?BER DER T?R. KAPITEL 3: NEUE IDENTIT?TEN Das Seeufer sah reichlich verw?stet aus. Die Druckwelle der Explosion hatte an dieser Stelle ziemlich viel vom Wald zerst?rt. Eine gro?e Anzahl der B?ume war zerbrochen oder ganz gef?llt, manche rauchten noch. Das Ufer direkt war beinahe vollst?ndig unter den ?sten herumliegender B?ume und Staub vergraben. Eine hohe Flamme zeigte die Stelle an der mal der Gel?ndewagen von Mike gestanden hatte. Doch auch sie wurde bald schw?cher, genau wie der Staub sich ebenfalls langsam legte. Hustend und prustend tauchte erst ein, dann zwei K?pfe ?ber der Wasseroberfl?che des Sees auf. Es waren Mike und sein Kind, die durch die Druckwelle bis in den See geworfen worden waren und jetzt ersch?pft zum Ufer schwammen. "BIST DU OKAY, JUNGE?", RIEF MIKE BESORGT ZWISCHEN ZWEI SCHWIMMZ?GEN. Der Junge hatte zu tun, genug Kraft zum Schwimmen zu finden, so brummte er nur ein "M-hm." Innerlich jedoch verfluchte sich der Teenager selbst: die Identit?ten zu tauschen war pl?tzlich gar nicht mehr so witzig. Nein, John - genauer gesagt, Joanna im K?rper von John - war nicht okay, ganz und gar nicht. Verdammt, sie waren gerade beinahe get?tet worden! An einer Stelle die mit wenig Ger?ll bedeckt war, kroch er an Land und schaute sich beim Aufstehen um. "Unsere Zelte!", rief er verzweifelt aus. Sein Vater kam ebenfalls an Land, stand auf und fasste sein Kind an den Schultern. Beharrlich fragte er noch einmal: "Bist DU okay, John?" Der Teenager schaute ihn entgeistert an. Sein Vater sah doch dass er zwar ersch?pft, aber unverletzt und am Leben war. Und dass er Angst hatte. "Ja ich bin okay, Dad. Aber guck doch, unsere Zelte! V?llig zerst?rt!", rief er aus. Das musste eine Schockreaktion sein, dachte Mike bei sich: der Junge war bestimmt nicht okay, aber schaute zuerst nach dem Lager. Er versuchte sein Kind zu beruhigen. "Ruhig, mein Sohn", sagte er. "Das sind nur Sachen. Die kann man ersetzen. Uns nicht. Wir sind Menschen." John war ganz und gar nicht beruhigt. Waren nicht auch zwei Menschen genau im Zentrum der Explosion gewesen, die ihn und seinen Vater weggeblasen hatte? "ABER DIE M?NNER DORT WAREN AUCH MENSCHEN!", PLATZTE ER HERAUS. "UND DU HAST SIE GET?TET! DU BIST EIN M?RDER, GENAU WIE SIE!" ZORNIG VERSUCHTE ER SEINEN VATER ABZUSCH?TTELN UND WEG ZU SCHIEBEN. "Nein, John." erwiderte der. "Ich bin kein M?rder. Als ich sie in den Wagen gesteckt habe, waren sie nur k.o. Ihre eigene Bombe hat sie get?tet. Glaub mir ich habe das nicht gern getan - aber leider stand es unser Leben oder ihres." John stiegen Tr?nen in die Augen. Nat?rlich war sein Dad kein Killer, er hatte nur sein eigenes Leben riskiert um das seines Kindes zu sch?tzen. Schuldbewusst schluchzte er: "Oh, Dad. Es tut mir so Leid." IN DIESEM AUGENBLICK WAR ETWAS IM UMHER LIEGENDEN GE?ST ZU H?REN. AUS DEM RASCHELN KRISTALLISIERTEN SICH SCHRITTE HERAUS. JEMAND KAM AUF SIE ZU. Panik stieg in John auf. "Ob sie jetzt zur?ck sind, und uns kriegen wollen?" Zur selben Zeit gingen Clara und Joanna durch einen leeren, sauberen Korridor in einem der Untergeschosse des Forschungsinstituts. Gerade passierten sie dicke Panzerglasw?nde, die an der einen Seite zu einem Aquarium, an der anderen Seite zu einer Art Terrarium geh?rten. Trotz dem diese beiden leer waren, zeigten bereits Schilder an was hier beherbergt werden sollte - oder konnte man sagen "wer"? Zuvor hatten Clara und Joanna vor einer gro?en Anzahl solcher W?nde gestanden, und wie in einem normalen Zoo die Lebewesen dahinter betrachtet und bestaunt. Joanna war begeistert. Es war aber auch unglaublich was es hier gab. "Das ist so fantastisch, Mom! Meerjungfrauen, Zentauren, Engel, und die ganzen anderen... Boah!" Ihr fehlten die Worte f?r die Wesen die sie hier gesehen hatte. "Ich habe nie wirklich geglaubt dass es sie gibt, und hier sind sie! Und lebendig! K?nnen wir ?fter hierher kommen? Bitte, Mom." Kein Wunder, dass dieser Bereich geheim war: es waren richtige, echte M?rchenkreaturen hier, so unvorstellbar es war. Das musste auch die echte Joanna unbedingt sehen! 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"SICHER", ANTWORTETE SIE DAHER IHRER TOCHTER. "WENN DU WILLST, WERDE ICH DIR EINEN BESUCHER-AUSWEIS BESORGEN." Als sie wieder einmal an einer der T?ren vorbei kamen, die links und rechts dieser Panzerglasw?nde waren, salutierte ein weiterer Security- Mann, als er Clara erkannte. Joanna wollte noch um einen Besucherausweis f?r John bitten, also dass beide Zwillinge einen bekamen, aber wurde von zwei Security-Leuten abgelenkt, die einen offensichtlich bet?ubten, gefl?gelten Mann mit M?he in einen Seitenkorridor brachten, halb tragend und halb hinter sich her schleifend. "OB SIE JETZT ZUR?CK SIND, UND UNS KRIEGEN WOLLEN?" FRAGTE JOHN PANISCH ALS SCHRITTE IM GE?ST DER GEF?LLTEN B?UME UM SIE HERUM ZU H?REN WAREN. Es war eindeutig nicht nur die K?hle des Herbsttages, die er jetzt bewusst durch seine nasse Kleidung wahrnahm, die seine Stimme zittern lie?. Er trat hinter seinen Vater. 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The Avalanche of Wobbling Flesh

There were a couple of reasons why the Pandora box of desires could have been opened – one because a friend asked for a favour or because the institutions that were set up to house individual with a mental condition, no matter how slight were closed. However for Warren it was a situation that he didn't want to become involved with because the individual who had been released was the Aunt of the sister of a very good friend. He had met the Aunt one afternoon when he went to help his mate with...

1 year ago
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SeducedByACougar Reagan Foxx 24011

What does it take to sell a house? Realtor Reagan Foxx is finding out with her prospect, Ryan, a good-looking bachelor who’s interested in a spacious 4-bedroom home she’s trying to get off the market. But she’s finding out that her best chance at that is to get Ryan off, too! He gives some attention to the house and how Reagan’s trying to portray it, but when he utters the name of her arch-nemesis realtor, who apparently showed Ryan a home just as big but perched atop a hill with a picturesque...

xmoviesforyou
4 years ago
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Part 10

After taking must be about ten or fifteen pictures, you say to me, `come this way` and you grab my hands and pull me off the bed, you lead me away from the bed and as I cant see because of the cum on my eyes that has dribbled down from my head. You tell me to be careful leading me through a doorway into I think the bathroom. You guide me over and into the bath; you tell me in kneel down in the bath facing you and to put my arms behind my back. You then tell me` I’m going to clean that cum off...

1 year ago
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Shower before Bed

Note : This story is completely fictional! It’s funny how mothers can effect a young boy sometimes. This is what Frank was thinking just after he got to his room out of school. He’d been a 18 year old virgin with these kinds of thoughts ‘ for a couple of years now and the attitude and the ugliness of the girls he knew in school perverted him from wanting them around as more than a friend. The teen had known what he wanted for years and was going to act on it, to get somewhere, tonight. Maria...

Incest
2 years ago
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My Friends Daughter Chapter 2

All persons in this story are over the age of 18. This story is complete and utter fiction. But please read on for your personal enjoyment.     My Friend’s Daughter Chapter 2 Just to give you a bit of history on what has happened so far. My friend Karri and her daughter Lexi had come to visit me from out of state for a couple weeks while I was between jobs. Karri had lived with me for a few months while working near my place, then had gone back home. She took a vacation and brought her...

2 years ago
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Fun With My Best Friend Priya8217s Friend Nisha

Hi everyone, this is Rahul. I have been a reader of the stories here for a long long time. Finally i have decided to share some of my own experiences here. Clearly this is my first story and a real one too. Hope you all enjoy this one. This goes back to Aug 2010 when I had to go to Delhi for a couple of months to participate in a cricket tournament on behalf of my company. When I reached there, I decided to stay with my best friend Priya rather than staying in the accommodation provided by the...

1 year ago
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Fucking My Daughter While Being Cuckolded by My Wife

It was traumatic for my wife and me when our daughter, Caitlin, left home for college, which is a two-hour drive away. We have been a very close family and my wife, Dana, and I had a hard time letting her go. Caitlin came home to visit as often as possible, and especially on holidays, and we visited her when we could. She was required to live in the dorm during her first year, so it was hard to spend quality time with her there. At the start of her sophomore year, she rented a small house with...

Incest
3 years ago
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Transfer of Affection

Transfer of AffectionFreya was sitting on the sofa watching the shopping channel, one knee up as she painted her toenails with a fiery red nail varnish. She heaved a sigh, feeling completely bored with her life. Her husband James was a high flying executive; with the money he earned they had a lovely home, expensive cars, several overseas holidays a year – and no sex life! Tonight, however, she was hoping to change that situation. It was their fifth wedding anniversary (though they had been...

1 year ago
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WildOnCam Britney Amber Britney Brings Back The Banging Hot Country Girl

Britney Amber was feeling a bit risque and wanted to be a sexy hot country girl! Marcus London will not complain in the least with how hot and sexy Britney looks with her braids and those magnificent tits trying to break free of their tiny top! Britney loves that hard cock and really loves to feel her hands run through her thick bush while she gets that cock rock hard for her dripping wet pussy! Marcus fucks her hard and loves to bury his face in that snatch knowing just what to do with her...

xmoviesforyou
2 years ago
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Grocery Store Part 3

Suzie and I hit the hot tub again for a bit, then decided to go to sleep as we were both exhausted from our day, and night of fucking. We both slept naked, and she laid her head on my chest as we drifted off to sleep. I found myself dreaming that night of fucking both Suzie and Jake at the same time again. I feel like I dreamed all night long, dreaming of different scenarios and positions the three of us could get ourselves into. I woke up to the bright morning sun beaming into the window. ...

2 years ago
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The Guessing Game Part IV

Kayla couldn’t stem the flow of immense self-satisfaction that welled up inside of her as she watched Scott leave the room. She had distracted him enough, had teased him enough, to make him lose his composure. And her reward was one tiny sound that brought her right back to that steamy limo ride in, with her feet fastened tightly to the floor… Her thoughts were interrupted by the entrance of the final contestant in their little game. She sized Ian up slowly and then smiled a cat-got-the-canary...

Exhibitionism
2 years ago
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More Female Dark Sexual Secrets

It certainly raises eyebrows as it emerges there was a strong possibility she was that uninhibited, a repulsive thought to those sexually dead, a strange sensation bordering on incredulous, watching her perform and go the whole way.We are of course discussing the indulgence and acceptable sexual pleasures that a girl will practice in her early years, when her mind is awash with this forbidden pleasure, as her long fingers reach between her quite literately quivering thighs, to encircle the warm...

3 years ago
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Sex With Our Maid Hemashree

Hi I am a 24 year old guy working in Bangalore. I stay in a 2 bhk flat in koramangala with another guy working in the same company with me. Our apartment is a regular building and not a society of sorts. An old lady used to work here – cleaning and cooking. But recently she broke her leg while falling from the stairs and is thus sending her younger daughter to work. The daughter – Hemashree or hema is around 25-26 years old (not quite sure though – she looks 25). She has a decent figure with...

2 years ago
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Do You Want Me

I'm so lonely and yet upset. I was going through a long greiving period. Not only was my marriage crumbling, but I had also lost a baby. One year ago, I had given birth to a daughter, Christina Alicia. She was beautiful when I held her in my arms. But eight months later, she had a fatal birth defect and later died. After that, I was told I couldn't have anymore children. That devastated me. Next thing you know, my husband hasn't touched me. I sat at home in my underwear. Then, Nick came...

4 years ago
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Becoming BethanyChapter Two

I awoke quite well rested the next morning, nestled in my cocoon of so much soft white chiffon, nylon and lace. I could smell breakfast being made out in the kitchen. "Lisa?" I called. She entered the bedroom carrying a cup of coffee. "Good morning, sweetie," she said. "How do you feel?" I extended my hairless arms to accept the cup and saucer from her. "Different," I said. "Pretty?" I considered this as I sipped my coffee in my nightie with the ruffled shoulder straps. ...

4 years ago
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The Master WarriorChapter 2

Characters introduced in this chapter: Horst Knyphausen The fa-rang, mercenary, 6’-0’’ tall, 195 pounds, 37 years old, sandy blond hair, gray eyes It was but a short walk, a half mile or so, to where he had his vehicle, an Isuzu pickup with a crew cab and short bed, parked. It appeared to be nearly new. “Get in on the left, the passenger’s side,” I told him before adding, “I’ll drive,” only to discover that the vehicle was locked, but this was one of the new series of vehicles which...

1 year ago
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Manisha Koirala A Nice Experience

I am Raju aged 19. I am staying with my uncle in a posh apartment in Chennai. I am studying for Hotel Management course and was doing my training at one of the five star hotels in Chennai. I used to go to a Gymnasium.I was very good at swimming also and definitely I am a handsome young boy with well-built body and my cock was really 8.5" long and is really fat. It was rigid like an iron rod when it is in erected position. I know that to boy aged 18 that size was very rare. Here I am narrating...

4 years ago
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vacation

Well thanks to the wonderful world of facebook I was able to reconnect with an old friend I went to school with, she was living in Puerto Rico, and she invited me down to visit, It wa several months before I could make it but eventiually did, she had a beautiful place not far from thew ocean, we spent the first few days together, sight seeing and getting very well reaquainted, but on the third day she had to go to work, I told her I wanted to work on my tan but was hoping to avoid any tan...

3 years ago
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Kevins RevengeChapter 5

A few hours later, Kevin woke up in the tub, now room temperature, balls now reduced from their softball size to normal, he started formulating a plan to get back at Sarah. So pissed, he’s talking to himself. “That bitch ruined every thing!” “She has to pay for it, but how?” “I can’t hit a girl, plus that’s the quickest way to get Ed pissed off, and I don’t want to get smacked around with my own motorcycle.” “I gotta hit her where it hurts ... what’s her weakness ... what would Eddy...

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