Mein Zweites Leben (3) - Dienstm?dchen
Dieses ist der dritte Teil der Geschichte, ich empfehle dringend, zuerst
die anderen Teile zu lesen.
Dienstm?dchen
In aller Fr?he stehle ich mich aus Daniels Zimmer und schleiche leise in
den Dienstm?dchentrakt zur?ck. Anke ist auch nicht in ihrem Bett,
wor?ber ich ziemlich gl?cklich bin. Noch wieder einschlafen lohnt sich
nicht, daher dusche ich ausgiebig bevor ich mich anziehe. F?r die lange
Fahrt w?hle ich einen einfachen Pulli, Jeans und flache Schuhe und
gr?ble, w?hrend ich mich schminke, warum ich mir darin so verkleidet
vorkomme, noch vor wenigen Monaten h?tte ich mich danach gesehnt,
endlich wieder Hosen zu tragen, nun f?hle ich mich fast schon unwohl.
Ich sehe mich kritisch im Spiegel an, in Jeans habe ich wirklich einen
dicken Hintern. "So viel zur Eitelkeit", denke ich bei mir, w?hrend ich
meine restlichen Habseligkeiten zusammenpacke und in dem letzten noch
offenen Koffer verstaue. Seufzend schaue ich auf den Stapel Koffer und
Kleiders?cke bevor ich mich dem Unvermeidlichen f?ge und anfange, alles
zum Wagen her?ber zu tragen. Auf dem Flur wird es langsam lebhaft, als
auch die anderen M?dels ihre Sachen herausbringen, zum Gl?ck habe ich
dadurch etwas Hilfe beim Hineinwuchten der schweren Koffer. Alleine
h?tte ich zumindest die beiden gro?en Koffer nur schwerlich geschafft.
Endlich ist auch das erledigt und ich schlie?e mich den anderen zum
kleinen Fr?hst?ck im Speisesaal an. Etwas ungewohnt, da? nun jeder f?r
sich selber zust?ndig ist, da ja alle fertig geworden sind. Mit sehr
gemischten Gef?hlen ist auch dann bald der Moment des Abschieds
gekommen, einerseits bin ich froh, der ganzen Sache nun entkommen zu
k?nnen, andererseits haben wir uns alle im Laufe der Zeit zu einer
kleinen Gemeinschaft zusammengerauft. Gl?cklicherweise kommt Daniel, als
wir uns verabschieden, nicht mehr auf die letzte Nacht zur?ck, zu sehr
hadere ich selber noch mit mir, da? ich das gemacht habe. Mit dem
Versprechen, in Kontakt zu bleiben, setzte ich mich endlich in den Wagen
und fahre los, ohne noch einmal zur?ck zu schauen.
Lange gr?ble ich w?hrend der Fahrt ?ber die letzte Nacht. Warum habe ich
das blo? getan? Ja, w?hrend der letzten Wochen hatte sich eine Spannung
zwischen uns aufgebaut, aber eigentlich wollte ich ja nichts von ihm.
Trotzdem haben mich seine harten St??e schnell zum H?hepunkt gebracht,
etwas, was die sanften H?nde von Sophie nur schwerlich erreicht hatten,
auch wenn ich mich emotional immer noch eher zum sch?nen Geschlecht
hingezogen f?hle.
Ein Beinaheunfall rei?t mich aber unsanft aus allen ?berlegungen und den
Rest der Fahrt verbringe ich konzentriert, bis mein Magen sich
zusammenzieht, als ich das Ortsschild Koblenz passiere. Mein Navi leitet
mich in eine Wohnsiedlung am Stadtrand und schlie?lich vor ein
gepflegtes kleines Einfamilienhaus. Ich bin da. Ich parke den Wagen in
einer Parkbucht am Stra?enrand und steige mit etwas steifen Gliedern aus
dem Wagen. Ich hole noch einmal tief Luft, bevor ich mit klopfendem
Herzen die mit M. &. P. Anders beschriftete Klingel bet?tige.
Ich mu? nicht lange warten, bevor ich Schritte h?re, die T?r aufgeht und
Petra vor mir steht. "Hallo Nicole." Mit diesen Worten zieht sie mich in
ihre Arme und gibt mir zwei K??chen auf die Wange bevor sie fortf?hrt:
"ich h?tte erst in ein oder zwei Stunden mit dir gerechnet. Bist mal
wieder gerast?" Ich mu? lachen, zu vertraut klingt der Vorwurf: "Hallo
Petra, nein ich bin nicht gerast, ich habe nur einen kleinen Polo dabei,
da f?llt rasen schon mangels Gelegenheit aus. Ich bin nur sehr fr?h
losgefahren." "Na, dann wirst du ja ersch?pft sein, komm erst einmal
rein und trink einen Schluck, den Wagen k?nnen wir ja sp?ter noch
ausr?umen." Ich folge ihr ins Haus und sehe mich etwas um, w?hrend ich
meine Jacke an einen Haken h?nge. Nicht allzu gro? und etwas spie?iger,
als ich es erwartet h?tte, aber doch sonst sehr nett, ist mein erster
Eindruck als ich ihr ins Wohnzimmer folge und aufs Sofa fallen lasse.
Beim Kaffee kommen wir ins plaudern, zu sehr in die Tiefe gehe ich aber
nat?rlich nicht bez?glich der letzten Monate, zum Gl?ck bedr?ngt sie
mich auch nicht, so da? ich mich schnell entspanne, auch wenn mich ihre
N?he trotz all der Jahre immer noch etwas beklommen macht. Schlie?lich
schaut sie dann auf die Uhr und bemerkt, da? wir uns nun am besten das
Haus anschauen sollten und danach den Wagen leer r?umen.
"Heute abend gehen wir raus, wir sind heute ja noch alleine. Worauf hast
du denn Lust?"
Da brauche ich nicht lange ?berlegen: "Gibt es hier ein gutes Steakhaus?
So ein ordentliches Steak vermisse ich schon lange."
Sie lacht: "Manche Sachen ?ndern sich wohl nie."
"Nat?rlich nicht, allerdings sind die Portionen, die ich schaffe, doch
etwas arg geschrumpft."
Sie schmunzelt noch l?nger, w?hrend sie mir das Haus zeigt und mich
schlie?lich in den Keller f?hrt. "Leider brauchen wir das G?stezimmer
f?r Martins Mutter, sie kommt doch h?ufiger zu Besuch, daher mu?t du
wohl oder ?bel in den Keller ziehen, da ist aber auch ausgebaut, noch
von den Vorbesitzern."
Ich schaue mich in dem kleinen Raum um, ein Bett, ein kleiner
Schreibtisch und mehrere Schr?nke machen den Raum schon recht voll. "Na
ja, wird schon irgendwie gehen, beim Bund habe ich schlechter gewohnt."
Sie lacht wieder. "Das solltest du aber nicht unbedingt noch einmal
erw?hnen, k?nnte Fragen aufwerfen, auch wenn heutzutage M?dels beim Bund
nicht mehr so selten sind."
Ich bin etwas grummelig, als ob ich das nicht selber w??te, frage aber
nur: "Ins Bad mu? ich auch nach oben?"
"Nein, die n?chste T?r ist ein kleines Bad, na ja, nur Dusche, Toilette
und ein Waschbecken, alles klein und eng aber funktional. Die
Vorbesitzer hatten hier unten einen Sportkeller nebenan, da haben sie
das mit eingebaut."
Ich schaue hinter die anderen T?ren, der obligatorische
Krimskramskeller, Heizung, das kleine Bad, genau wie Petra es
beschrieben hatte und ein wirklich ?berraschend gro?er Keller, zu allen
Seiten verspiegelt und mit Laminat ausgelegt.
"Die Ger?te haben die nat?rlich mitgenommen, wir haben w?hrend der
aktiven Turniertanzzeit das zum Extra-Training benutzt und nun steht er
halt leer."
Ich trete ein und schreite den Raum ab. "Garnicht schlecht, das kann ich
dann ja zum Training benutzen, ich will wieder mit Kampfsport anfangen
und mu? erst einmal wieder von vorne anfangen."
"Ja, mit den Spiegeln kannst du dich prima selber korrigieren. Aber nun
wollen wir besser die Koffer reinbringen."
Mit vereinten Kr?ften schaffen wir es in recht kurzer Zeit, alles nach
unten zu verfrachten, allerdings bin ich danach schon recht erledigt, es
war doch ein langer Tag nach einer verdammt kurzen Nacht.
"OK, du kannst ja auspacken und dich danach noch ein bi?chen ausruhen.
Ich w?rde sagen, wir fahren gegen 18 Uhr hier los, ich zeige dir dann
noch die wesentlichen Sachen in der N?he und dann etwas von der Stadt
vor dem Essen."
"Gute Idee, und duschen werde ich wohl besser auch noch. Wie fein ist
denn der Laden? Ich meine wegen der Kleidung."
"Ein ganz normales Steakhaus, Maredo. Was da zu erwarten ist, wei?t du
ja."
Ich nicke, die Buden sind ja ?berall mehr oder weniger gleich und mache
mich, kaum da? Petra aus der T?r ist, ans Auspacken. So sehr die ganzen
Schr?nke das Zimmer klein machen, so froh bin ich aber ?ber den
reichlichen Stauraum. Ich kriege alles locker hinein, ohne, wie in der
Schule, Sachen noch hintereinander stapeln zu m?ssen. Ich schaue auf die
Uhr nachdem ich alles verstaut habe: noch gut 3 Stunden bis wir los
wollen. Eine gute Gelegenheit, das Bett f?r ein kurzes Nickerchen
auszuprobieren.
Es stellt sich als sehr bequem heraus und so bin ich doch schon
unwillig, als mich der Wecker um 17 Uhr aus den Tr?umen rei?t. Aber es
hilft leider nichts, ich stehe auf und sch?le mich aus meinen Klamotten,
um auch die Dusche auszuprobieren. Man merkt da gleich, da? ich direkt
neben der Heizung bin, das Wasser kommt mit viel Druck und ist wohlig
warm, so da? ich doch mehr Zeit in der Dusche vertr?dele, als ich
eigentlich vorgehabt h?tte und mich nun pl?tzlich beeilen mu?. W?hrend
ich die Str?mpfe die Beine hoch rolle f?llt mir wieder auf, da? ich doch
langsam mal wieder zur Enthaarung mu? und nehme mir vor, Petra nach
einem Studio zu fragen. Schnell befestige ich die Str?mpfe and den
Haltern und steige in Slip und BH bevor ich mich der Frage zuwende, was
ich denn eigentlich anziehen soll. "Das war ja wirklich viel einfacher
fr?her", denke ich nur bei mir, greife dann aber zu einem jugendlichem
Kost?m und schl?pfe in den engen Rock, bevor ich, nach kurzem
Nachdenken, doch lieber ein Top unter die Jacke ziehe, auch wenn der
Ausschnitt es auch noch zugelassen h?tte, dieses wegzulassen. Ein neuer
Blick auf die Uhr beruhigt mich etwas, noch 15 Minuten, das reicht noch
dicke f?r Schmuck anlegen und schminken, und so stehe ich Punkt 18 Uhr
perfekt gestylt auf 10 cm Hacken in der Halle.
Nat?rlich ist Petra noch nicht fertig. "Manche Sachen ?ndern sich wohl
nie", denke ich so bei mir, w?hrend ich noch einmal kritisch mein
Spiegelbild im Spiegel betrachte. Das eng auf Figur geschnittene Kost?m
bringt meine schlanke Figur vorteilhaft zur Geltung, wie auch der kurze
Rock automatisch den Blick auf die Beine leitet, die durch die Nylons
einen seidigen Schimmer zeigen. Eitelkeit k?mpft wie so oft mit dem
Wissen, was ich so f?r Signale an alle M?nner ausstrahle. Ehrlicherweise
st?rt mich das aber nicht mehr so, wie es am Anfang getan hat und so
stehe ich noch l?nger in mein Spiegelbild versunken, als Petra endlich
auch eintrifft. Ich drehe mich um, etwas entt?uscht, da? sie in einem
Hosenanzug auftaucht, ich mu? mich schnell daran erinnern, da? sie nun
mir f?r immer entzogen ist und bringe ein L?cheln auf mein Gesicht. "Ah,
da bist du ja auch."
Sie schaut of die Uhr. "Oh, 5 Minuten ist doch keine Versp?tung. Aber
la? dich anschauen."
Ich drehe mich einmal auf der Stelle.
"Wow, das ist wirklich was anderes, als wie du hier angekommen bist.
Heute noch etwas Besonderes vor?"
Ich sch?ttle den Kopf. "Nein, zum Ausgehen nehme ich immer etwas
netteres."
"Na das ist ja schon mehr als nett, aber nun komm, ich will dir ja noch
ein bi?chen die Stadt zeigen, bevor wir essen."
Wir nehmen ihren A3 und brausen schon nach kurzer Zeit los, wobei sie
mich auf die nahegelegenen Gesch?fte aufmerksam macht, was ich mir so
gut wie m?glich merke. Nach einer guten halben Stunde, in der wir auch
einige Sehensw?rdigkeiten anfahren, ohne aber gro? zu halten, f?hrt sie
auf einen kleinen Parkplatz und stellt den Motor ab. "Die letzten
Schritte werden wir laufen m?ssen, ganz nahe findet man kaum einen
Parkplatz."
Ich f?hle, wie der Wind, der meine Beine streift schon langsam kalt
geworden ist, es ist halt doch noch fr?h im Jahr. Ich h?tte vielleicht
doch Stiefel tragen sollen und dickere Str?mpfe. Zum Gl?ck ist es aber
dann doch nicht so weit wie bef?rchtet und so sitzen wir schnell wieder
im Warmen in einer lauschigen Ecke und studieren die Karte. Wir
bestellen beide ein kleines Steak mit Salat und einen trockenen Rotwein
und kommen schnell wieder ins Plaudern, w?hrend wir auf das Essen
warten. Zuerst dreht sich alles noch um die zuk?nftigen Aufgaben von
mir, dann, insbesondere beim Essen, f?ngt sie doch an, zu bohren, was
ich alles so erlebt habe, insbesondere mit den M?nnern. Trotz meines
doch schon deutlichem Alkoholspiegels - die Flasche leert sich rapide,
ohne da? sie dabei mithilft - werde ich doch ziemlich rot, als ich
schlie?lich gewisse Andeutungen mache.
"Gut, h?re auf deinen K?rper. Der sagt dir schon, was richtig ist."
"Ich nehme mal an, Andrea hat dich instruiert", bringe ich doch noch
heraus, worauf sie nur die Achseln zuckt, aber dann doch das Thema
wieder zu Unverf?nglichem wechselt, zu Sportvereinen,
Freizeitm?glichkeiten und allem weiteren, was so im n?chsten Jahr
wichtig ist. Insgesamt dann doch ein sch?ner Abend, in dem ein gro?er
Teil der fr?heren Distanz weggeblasen scheint, was sicherlich auch auf
meinen angeschwipsten Zustand zur?ckzuf?hren ist.
Ich fluche, als ich am n?chsten Morgen vom Wecker aus den Tr?umen
gescheucht werde. Nur m?hsam klettere ich aus dem Bett und bleibe erst
einmal ein paar Minuten auf der Kante sitzen. Das war mal eindeutig zu
viel Wein, wie ich zu mir selber sage. Ohne gro?e Hast stehe ich auf,
Petra wird sowieso schon weg sein, daher sehe ich keinen Grund mich zu
beeilen. Nach der Dusche f?hle ich mich doch gleich wieder besser und
packe die sexy W?sche in den W?schekorb und greife ein einfacheres Set
mit halterlosen Str?mpfen. Ohne gro? nachzudenken schl?pfe ich in die
graue Uniform und binde die Sch?rze um. Erst als ich mich im Spiegel
checke, wie es mir so lange eingetrichtert wurde, wird mir wirklich
bewu?t, was ich tue. Ich zucke dann aber doch nur mit den Schulter,
besser die Uniform als andere Sachen schmutzig machen. Am Abend mu? ich
sie eh tragen, da dann Petras Mann erwartet wird. So flechte ich mir
sogar den Zopf, nur den Nagellack entferne ich nicht mehr, auch auf die
Lippen kommt mehr Rot als ich es in der Schule gewagt h?tte.
So ausstaffiert gehe ich nach oben in die K?che, wo ich den
angek?ndigten Aufgabenzettel vorfinde. Zimmer, Bad und K?che machen und
f?rs Abendessen einkaufen, sowie etwas Leckeres kochen. 19 Uhr sollte es
auf dem Tisch stehen. Ich schaue mich in der K?che um. "Das sollte ohne
Probleme zu schaffen sein", sage ich mir und da w?rde auch gen?gend Zeit
f?r mich selber bleiben. Ich fange mit ihrem Schlafzimmer an, falte
sorgf?ltig den Schlafanzug zusammen bevor ich das Bettzeug ausschlage
und wieder sauber arrangiere, wie so oft in der Schule ge?bt. Mit schon
etwas gemischten Gef?hlen sammle ich die gebrauchte Unterw?sche vom
Boden und schmei?e sie in den W?schekorb. Zu sehr haftet ihr Duft an den
Sachen. Ich sch?ttele schlie?lich ver?rgert den Kopf. Ich hatte sie
schon als Mann verloren, als junges M?dchen ist sie nun v?llig au?er
meiner Reichweite. Mit neu gefundener Klarheit sammle ich auch die
gestern getragenen anderen Sachen auf und h?nge sie sorgf?ltig auf einen
B?gel, den ich im Kleiderschrank verstaue.
Das Bad und die K?che stellen mich vor keine gr??eren Herausforderungen,
alles ist im Grunde gepflegt, auch wenn ein paar hartn?ckige Kalkflecken
anzeigen, da? sie in Erwartung meines Kommens wohl nicht mehr allzu
gr?ndlich geputzt hat. Auch fehlen mir einige Putzmittel und beschlie?e
daher, sie auf die Einkaufsliste zu setzen. Trotzdem ist es noch nicht
einmal 11 Uhr als ich alles wieder verstaut habe und sogar noch einen
Rundgang durchs Haus gemacht habe um ein paar offensichtliche Ecken
aufzur?umen. 6 Stunden f?rs Einkaufen und f?r mich. Da ich sicherlich
nicht in Uniform einkaufen will, beschlie?e ich, mich umzuziehen und
schl?pfe schnell in einfachen Pulli und einen Stretchrock, ziehe nach
kurzem ?berlegen doch noch 10 cm Hacken an und greife eine kurze Jacke
und die Handtasche und schon sitze ich im Wagen um in die Innenstadt zu
ziehen.
Ziellos bummle ich dort durch die unbekannten Stra?en, ertappe mich
dabei, wie ich an Schaufenstern stehen bleibe und ?berlege, wie mir
dieses oder jenes Kleid stehen w?rde und lande schlie?lich in einer
Subway Filiale, wo ich einen Sandwich zu Mittag esse. Ein junger Mann
setzt sich nach kurzer Zeit neben mich, w?hrend ich noch an der Theke
esse und schaut ziemlich unverhohlen auf meine langen Beine, die unter
dem hochgerutschten Rock hervorschauen, so da? mir schon etwas
unangenehm wird.
"Kennen wir uns nicht?", f?ngt er schlie?lich an.
Ich mache mir keine M?he, mein Seufzen zu unterdr?cken, als ich mich zu
ihm drehe. Der Spruch war ja schon in meiner Jugend alt. Ich will ihm
gerade sagen, da? meine Gro?mutter schon nicht mehr ?ber diesen
Aufrei?spruch gelacht hat, da f?hrt er auch schon fort: "Aber ja, du
bist doch Nicole, nicht?" Er schaut mich gro? an, als ich nur mit
offenem Mund vor ihm sitze. "Erinnerst du dich denn nicht? Vor
anderthalb Jahren auf Norderney."
Ich bin wie vor den Kopf geschlagen, da sitze ich hier hunderte von
Kilometern von zuhause und mu? doch tats?chlich auf jemanden treffen,
der die alte Nicole kannte. Ich sch?ttle schnell den Kopf. "Du mu?t mich
mit irgend jemanden verwechseln. Ich habe dich noch nie gesehen."
"Na komm, ich habe doch gesehen wie du reagiert hast. Du hei?t Nicole,
das ist schon einmal sicher und..." Er kommt n?her und fl?stert in mein
Ohr, "Du hast ein kleines s??es Muttermal neben deiner Muschi."
Ich schlucke hart, er ist ihr mit Sicherheit somit sehr nahe gekommen,
das kann er sich nicht ausgedacht haben. Er l?chelt triumphierend als er
meinem Gesicht ansieht, da? er getroffen hat. "Nun bin ich aber
beleidigt, da? du dich nicht an mich erinnerst. So schlecht war ich
bestimmt nicht."
Schnell gehe ich meine Optionen durch und bringe schlie?lich etwas
heraus, was der Wahrheit doch recht nahe kommt: "Ich kann mich nicht
erinnern, ich hatte da einen Unfall mit Kopfverletzung. So ziemlich mein
ganzes altes Leben ist weg, ich bin sozusagen ein ganz neuer Mensch."
Er schaut mich schockiert an. "Das meinst du doch nicht ernst?"
Ich hebe mein Haar etwas an und zeige auf die verblassende Narbe am
Haaransatz. "Autounfall mit schwerer Hirnblutung. Es ist ein Wunder, da?
ich noch am Leben bin."
Er schaut mich lange an und r?ckt schlie?lich etwas n?her und legt
seinen Arm um meine Schulter. "Das tut mir leid... aber zum Gl?ck hast
du es ja ?berstanden. Und es hat auch etwas Gutes: Wir k?nnen unsere
Bekanntschaft wieder erneuern."
Ich r?cke wieder etwas ab, sch?ttle aber den Arm nicht ab. "So schnell
geht das nicht. Ich sagte doch, ich bin ein neuer Mensch. Au?erdem habe
ich hier f?r einige Zeit einen neuen Job und kaum Zeit. Ich mu? eh
gleich los und noch einige Besorgungen machen."
"Was machst du denn hier?"
Ich werde etwas rot, da es mir doch schon peinlich ist. "Ich bin
Dienstm?dchen und habe gerade erst meine Stelle hier angetreten. Daher
habe ich auch noch keine Ahnung, wie meine Zeiteinteilung sein wird."
"Dienstm?dchen? Du wolltest doch Tier?rztin werden. Das ist ja nun etwas
ganz anderes."
Ich bei?e mir auf die Lippen und stammle etwas: "Ja, vielleicht...
und... und ich glaube auch nicht, da? ich das lange machen werde. Nur
f?r ein Jahr wohl, aber es ergab sich da dieses Angebot und ich habe es
erst einmal angenommen, w?hrend ich ins Leben zur?ckfinde."
"Ich helfe dir gerne dabei, du musst mich nur lassen."
Ich verkneife mir, ihm zu sagen, da? ich mir das lebhaft vorstellen kann
und antworte lieber ausweichend: "Ich wei? noch nicht, was ich will, mu?
erst einmal f?r mich nachdenken."
"Den ganzen Abend alleine in einer fremden Stadt herumsitzen wird dir
dabei auch nicht helfen. La? uns wenigstens am Wochenende ausgehen. Wir
gehen lecker essen, ins Kino oder in eine Disco. Das war es dann auch,
versprochen. Wenn es dir gefallen hat, verabreden wir uns noch einmal."
Da hat er meinen wunden Punkt gleich erwischt. Das Wochenende. Unten in
dem Keller sitzen, w?hrend Petra oben mit ihrem Mann zusammen ist, ist
wirklich nicht meine Idee eines Traumwochenendes. Ich w?ge meine
Optionen ab und nicke schlie?lich. "Ich rufe dich an, wenn ich daf?r
bereit bin. Gib mir doch deine Nummer."
Er diktiert mir sie und ich notiere sie in meinem Handy, da werde ich
auch wieder rot. "Wie hei?t du denn eigentlich?"
Er lacht laut und ich muss mitlachen. "Nat?rlich, du erinnerst dich ja
nicht. Ich bin Jan... Jan Zimmer." Er wird wieder ernster. "Aber nicht
versetzen?"
Ich sch?ttle den Kopf. "Nein, ich gehe mit dir aus... aber nur
ausgehen." Ich warte sein Nicken nicht ab und fahre fort: "Vielleicht
wird's noch nichts dieses Wochenende, vielleicht nicht einmal das
N?chste. Ich mu? erst sehen, wann ich arbeiten mu? und auch, wann ich
mich dazu bereit f?hle. Aber ich werde irgendwann in den n?chsten Wochen
anrufen."
Damit mu? er sich bescheiden und ich breche kurz danach auf um weiter
nach einem Sportgesch?ft zu suchen. Schlie?lich finde ich auch ein
gro?es und erstehe dort zwei Jogginganz?ge und ein Paar passende
Laufschuhe. Es wird ja endlich Zeit f?r mich, mich wieder sportlich zu
bet?tigen. Gl?cklicherweise hatten die dort sogar eine
Kampfsportabteilung, so da? ich auch noch 2 Gis in meiner Gr??e
ergattern konnte. Ein bi?chen peinlich wird es aber schon, als der
Verk?ufer nach der gew?nschten G?rtell?nge fragt und ich aus alter
Gewohnheit mein altes Ma? angegeben habe, woraufhin er mich erstaunt
fragt, ob ich ihn dreimal um den Bauch wickeln m?chte. Mit etwas rotem
Gesicht greife ich mir einen G?rtel in 2,40 m L?nge und husche nach dem
Bezahlen aus dem Gesch?ft. So versorgt steige ich in meinen Wagen und
fahre in den mir genannten Supermarkt, um nun alles f?rs Abendessen zu
besorgen, auch die mir fehlenden Putzmittel kann ich dort bekommen und
erreiche schon kurz nach drei wieder das Haus. Kurz die erstandenen
Sachen verstaut und ich nehme mir die Zeit, mich noch etwas aufs Ohr zu
legen.
Um 17 Uhr klingelt der Wecker und rei?t mich aus meinen Tr?umen. W?hrend
ich in die schwarze Abenduniform schl?pfe und das Make-up auffrische,
zieht sich mein Magen zusammen. Bald wird er nach Hause kommen. Der, der
sie mir weggenommen hat. Auch wenn ich mich wieder korrigiere, sie sind
ja erst lange nach unserer Trennung zusammengekommen, ein schlechtes
Gef?hl bleibt. Und nun? Statt ihn zu verpr?geln, kann ich nur brav
knicksen und nach seinen W?nschen fragen. Wieder einmal stelle ich mir
die Frage, warum ich ja gesagt habe. Das Fortschreiten der Uhrzeit rei?t
mich aus meinen Gr?beleien und so checke ich nur noch schnell den Sitz
der Sch?rze und eile in die K?che, um mit dem Kochen anzufangen.
Schritte hinter mir schrecken mich auf, als ich in vollem Gange bin und
ich wirble herum und stehe pl?tzlich vor ihm. Ich mu? erst einmal
schlucken bevor ich mich genug fange und einen ordentlichen Knicks
vollf?hre. "Guten Abend, Herr Anders, ich bin Nicole, das neue
Dienstm?dchen", bringe ich etwas verlegen heraus. Instinktiv nehme ich
die antrainierte Haltung ein, w?hrend er mich lange mustert.
"Meine Frau hat mich schon dar?ber informiert, ich hoffe, du machst hier
gute Arbeit."
"Ich werde mein Bestes geben, gn?diger Herr." Ich bin selber erstaunt,
wie ich den perfekten Anschein aufrechterhalten kann, w?hrend sich mein
Magen zusammenzieht.
Zum Gl?ck wechselt er das Thema. "Das riecht ja gut, was gibt es denn?"
"Ihre Frau hat sich Thai-Curry gew?nscht, gn?diger Herr. Sie sagte, sie
w?rde um 19 Uhr zur?ck sein. Kann ich Ihnen bis dahin etwas zu trinken
servieren?"
"Ich gehe mich kurz frisch machen, bring mir dann ein Bier ins
Wohnzimmer."
Ich knickse wieder. "Wie Sie w?nschen, gn?diger Herr." Er nickt mir nur
zu und verschwindet aus der K?che, schon h?re ich schwere Schritte die
Treppe heraufgehen. Ich nehme nur einen tiefen Atemzug und widme mich
schnell wieder dem Essen, nicht, da? es am ersten Abend schon anbrennt.
Als ich seine Schritte wieder herunterkommen h?re schiebe ich die T?pfe
von der hei?en Platte und hole eine Flasche Bier aus dem K?hlschrank,
?ffne Sie und bringe sie mit einem Glas r?ber ins Wohnzimmer, wo er
schon auf dem Sofa sitzt, den Fernseher an.
"Ihr Bier, gn?diger Herr", bringe ich mit einem Knicks heraus, woraufhin
er mich wortlos zu sich winkt.
"Er scheint sich schon sehr in der Rolle des gro?en Paschas zu
gefallen", denke ich nur bei mir, gehe aber, ohne mir etwas anmerken zu
lassen zu ihm hin um das Bier auf den Couchtisch zu stellen. Sofort wird
mir klar, da? ich tief in die Knie gehen mu?, um das Einschenken mit
Anstand zu bewerkstelligen, tiefen Einblick unter meinen Rock inklusive.
Trotzdem bringe ich die f?r mich peinliche Situation recht souver?n ?ber
die B?hne und erhebe mich elegant, meinen Rock glattstreifend. "Haben
Sie sonst noch einen Wunsch, gn?diger Herr?"
"Nein, nicht f?r den Augenblick."
"Rufen Sie einfach, wenn Sie noch etwas ben?tigen, ich werde dann den
Tisch decken." Er nickt nur und widmet sich seinem Bier und dem
Fernseher, woraufhin ich nach erneutem Knicks zusehe, aus seiner N?he zu
verschwinden.
Der Tisch ist schnell gedeckt, mittlerweile habe ich soviel ?bung, da?
es schnell von der Hand geht, nat?rlich nun ohne das in der Schule
?bliche und notwendige Lineal zum Ausrichten des Bestecks. Ein Blick auf
meine Armbanduhr beruhigt mich, noch gen?gend Zeit f?r die letzten
Vorbereitungen und so kann ich kurz nach Eintreffen von Petra zuerst den
Wein servieren und dann auch das Essen. Die Portionen liebevoll auf dem
Teller angerichtet, mit zwei Sch?sseln zum Nachlegen. Meine Portion
hatte ich nat?rlich schon separiert, ich habe nun einmal sicherlich
keine Lust, nur die ?berreste der beiden anderen zu verspeisen. Auch
wenn mich das Lob ?ber das Essen tats?chlich gefreut hat, bin ich dann
sehr dankbar, da? die beiden alleine essen wollen und ich nicht anwesend
sein mu? um nachzuschenken. So blende ich, w?hrend ich schnell meine
eigene kleine Portion verspeise, das Gemurmel aus dem E?zimmer aus, die
traute Zweisamkeit der beiden ist zumindest jetzt noch zu schmerzhaft
f?r mich, da mag mir die Ratio sagen, was sie will.
Nach dem Abr?umen und schnellem Abwasch bin ich dann zum Gl?ck auch
entlassen, auch wenn ich in meinem Zimmer nicht wirklich Abstand von den
beiden oben gewinnen kann. W?hrend ich versuche, mit dem Fernsehprogramm
Ablenkung zu finden, wird mir sehr klar, da? ich Abwechslung brauchen
werde und nicht jeden Abend alleine hier sitzen kann. In dieser Stimmung
greife ich mir mein Handy und rufe Jan an, um mich f?r den Samstag zu
verabreden.
Der n?chste Tag ist eine echte Pr?fung f?r mich; da ihr Mann ja den Tag
?ber im Hause ist, mu? ich auch sehr fr?h raus, um auch f?r Petra das
Fr?hst?ck zu machen, um keinerlei Verdacht aufkommen zu lassen. So
erwarte ich sie perfekt uniformiert mit dem Fr?hst?ck schon um halb
sieben in der Fr?he und h?re mir in perfekter Haltung die Aufgaben f?r
den Tag an, alles sehr f?rmlich, f?r den Fall, da? er doch lauschen
w?rde. Eigenes kleines Fr?hst?ck, abwaschen und schon bald h?re ich an
den Ger?uschen von oben, da? er auch aufgestanden ist und bereite
schnell auch sein Fr?hst?ck zu. "Guten Morgen, gn?diger Herr", begr??e
ich ihn mit einem perfekten Knicks als er schlie?lich in die K?che
schaut. "Ich habe Ihr Fr?hst?ck schon im E?zimmer vorbereitet." Er nickt
nur, so da? ich fortfahre: "Haben Sie besondere W?nsche?"
"Ja, zwei Spiegeleier."
"Bringe ich Ihnen gleich." Ein bi?chen rolle ich mit den Augen, als er
ins E?zimmer geht, ob er glaubt, das sei pl?tzlich ein Hotel? Aber mir
bleibt nicht wirklich eine Wahl, so breite ich ihm auch die Spiegeleier
zu und serviere sie auf einem neuen Teller.
"Ah ja, das ist sch?n. In Zukunft m?chte ich auch frisch gepre?ten O-
Saft zum Fr?hst?ck haben."
Ich seufze innerlich, wahre aber die Fassade. "Selbstverst?ndlich,
gn?diger Herr, ich werde mich bem?hen, geeignete Orangen hier zu
erstehen. Wenn Sie sonst gerade keine weiteren W?nsche haben, w?rde ich
schon einmal das Schlafzimmer und Bad saubermachen."
"Ich brauche noch einen Kaffee, dann kannst du deine Arbeit
weitermachen."
"Kommt sofort, gn?diger Herr." Und mit einem schnellen Knicks bin ich
auf dem Weg nach drau?en.
W?hrend ich das Bett mache, die abgelegten Sachen aufnehme zum Waschen
und insbesondere, als ich das Bad putze, stelle ich mir immer wieder die
Frage, ob ich die Scharade wirklich so lange durchhalte. Aber immer
wieder sage ich mir, da? ich angefangenes auch zu Ende bringen mu?.
Trotzdem wird der Tag erwartungsgem?? lang, w?hrend ich ihm immer wieder
frischen Kaffee und andere Sachen in sein Heimb?ro bringen mu?, ihm
sp?ter ein leichtes Mittagessen koche. Schwer f?llt mir hinterher noch
das Einkaufen f?rs Abendessen, zum ersten Mal in Uniform, ich habe das
Gef?hl, da? jeder mich anstarrt, uniformierte Dienstboten sind ja auch
kein allt?glicher Anblick mehr auf unseren Stra?en. Ich versuche, mir
nichts anmerken zu lassen, w?hrend ich in der Schlange an der Kasse
stehe und selbst die Kassiererin mich neugierig anstarrt. Daher bin ich
schon erleichtert, als sich die Haust?r wieder hinter mir schlie?t. Der
Rest des Tages vergeht dann auch noch ohne gr??ere Ereignisse, auch wenn
ich seine Augen oft auf mir ruhen sehe, wann immer ich in seiner N?he zu
tun habe.
In m??igeren Augenblicken denke ich tats?chlich daran, ihn zu verf?hren
und dann bei Petra anzuschw?rzen. Aber nat?rlich schlage ich mir das
sofort wieder aus dem Kopf, au?er billigster Rache k?nnte ich dadurch ja
nichts gewinnen. So lasse ich mir nichts anmerken, serviere am Abend das
Essen wie gehabt und ziehe mich nach dem Abwasch wieder nach unten
zur?ck, nun die Zeit nutzend, erste Versuche im Kampfsport zu machen.
Schnell merke ich, als ich durch die so vertrauten wie doch pl?tzlich so
fremden ?bungen gehe, da? es wieder ein langer Weg sein wird. Auch wenn
der geschmeidige K?rper ohne gr??ere Probleme nach einigen Versuchen
selbst bei hohen Tritten meinen W?nschen folgt, bekomme ich doch keine
Explosivit?t in die Techniken gelegt. "Kata laufen wird wohl gehen, das
k?mpfen sollte ich besser unterlassen", denke ich nur bei mir, als ich
schlie?lich verschwitzt die ?bungen beende und mich lange dusche, die
H?nde sanft ?ber den schlanken K?rper wandernd. Ich schlie?e die Augen,
als ich an die Klitoris komme und ein Blitz durch den K?rper geht,
vorsichtig fange ich an zu reiben, schneller und schneller, mein Atem
wird lauter und der K?rper spannt sich an. Meine Phantasie spult viele
Bilder ab, immer wieder komme ich aber wieder auf die Szene zur?ck, wo
Daniel die gefesselte Sophie genommen hatte. W?hrend ich die Szene Revue
passieren lasse, komme ich dann auch in einer gewaltigen Welle. Schwer
atmend, befriedigt aber auf verst?rt ruhe ich danach, immer noch in der
Dusche, aus, gegen die Seitenwand gelehnt. Verschreckt, da ich mir nicht
mehr wirklich sicher bin, ob ich lieber an Daniels oder Sophies Stelle
gewesen w?re.
Am Samstag er?ffnet mir Petra nach dem Fr?hst?ck, da? ich den Rest des
Tages und auch Sonntags dann immer frei haben w?rde, sofern nicht etwas
besonderes anliegen w?rde. Ich mach trotzdem noch den Abwasch, da ich
irgendwie gerade mit meiner freien Zeit nichts anzufangen wei?. W?hrend
ich die K?che noch grob putze ?berlege ich dann, was ich machen solle.
Den ganzen Rest des Tages in meiner Kammer sitzen kommt auch irgendwie
nicht in Frage, daher beschlie?e ich, die Stadt noch ein bi?chen zu
erkunden und gehe nach unten, um mich umzuziehen. Ich schl?pfe aus der
Uniform und l?se den Zopf bevor ich vor der schwierigen Wahl stehe, was
ich anziehen solle. Ich h?tte doch vor der T?r checken sollen, wie warm
es ist. Nach einigem ?berlegen w?hle ich einen knielangen Rock aus
dickerem Material und einen Pulli und kombiniere es mit Stiefeln, so
sehr traue ich dem Aprilwetter nun auch nicht. Danach schminke ich mich
noch sorgf?ltig, nun deutlicher als im Dienst, lege noch ein paar
Ohrringe und ein passendes Armband an bevor ich endlich meine Jacke und
Handtasche greifen kann und mich auf den Weg mache, leise genug, damit
ich nicht st?re.
Auch wenn ich noch ein paar interessante Ecken finde, vergeht der Tag
dann doch qu?lend langsam, so ganz alleine in einer fremden Stadt. Mehr
aus Langeweile, als aus wirklichem Bed?rfnis streife ich den gr??ten
Teil des Tages durch ein paar Boutiquen und probiere ein paar
Sommerkleider f?r die hoffentlich kommenden warmen Tage an. Tats?chlich
finde ich sogar auch zwei luftige Kleider mit nicht allzu kurzen R?cken,
die ich dann auch erstehe, aber trotzdem bin ich sehr froh, als mein
Telefon l?utet und ich Sophies Nummer auf dem Display sehe. Noch froher,
wenn auch etwas beunruhigt bin ich, als sie mich fragt, ob ich das
n?chste Wochenende Zeit f?r einen Besuch von ihr h?tte, da sie den Grund
nicht nennen will. Auch auf Nachfragen bekomme ich nicht mehr heraus,
als da? es nichts Schlimmes sei und mu? mich damit bescheiden. Ein Blick
auf die Uhr scheucht mich aus meinen Gedanken, so langsam mu? ich nach
Hause, um mich f?r den Abend mit Jan zurecht zu machen. Und so stehe ich
eine halbe Stunde sp?ter zum zweiten Mal ratlos vor dem Kleiderschrank.
Was soll ich anziehen? Und wof?r? Lange stehe ich unschl?ssig da, bis
ich zu einer Entscheidung komme, nicht zuletzt aufgrund meiner
Phantasien beim Onanieren. Ja, ich werde mit ihm in die Kiste springen,
ich mu? es einfach wissen.
Daher steige ich auch aus der Unterw?sche und ziehe ein sexy Korselett
an, mit Stringtanga und Nahtstr?mpfen, w?hle ein sexy Minikleid, das
deutlich ?ber den Knien endet und meine Figur betont und lege
schlie?lich die volle Kriegsbemalung an, komplettiert von einer s??en
Kette, Kreolen in den Ohren und einer Batterie von klimpernden
Armreifen. Zum Gl?ck gelingt es mir, mich unbemerkt aus dem Haus zu
schleichen, ich w?re nur sehr ungern Petra so begegnet. Allerdings wird
mir bei der Fahrt in die Stadt schon wieder flau im Magen. Je n?her ich
dem Treffpunkt komme, so mehr frage ich mich, ob es wirklich eine gute
Idee ist, einen jungen Mann herauszufordern, mich zu nehmen,
insbesondere, da ich mir selbst ja nicht einmal sicher bin, ob ich es
wirklich will. Aber f?r einen R?ckzieher ist es zu sp?t, als ich vor dem
Restaurant halte vor dem er auch schon steht. Ich steige aus und komme
langsam auf ihn zu, sehe, wie seine Augen gr??er werden. "Hallo Jan,
bist ja auch p?nktlich", begr??e ich ihn mit einem K??chen auf der
Wange.
"Wow, du siehst ja umwerfend aus", bringt er nur heraus, die Augen immer
noch gro?.
"Danke", antworte ich, ein bi?chen rot werdend, erstaunlicherweise, da
ich die Reaktion ja eigentlich auch geplant hatte... vorher. Ich kann
aber auch sehen, da? er bei aller L?ssigkeit der Kleidung sich M?he
gegeben hat, seine Vorz?ge zu betonen. Unter dem l?ssigen Jackett
zeichnen sich seine Muskeln deutlich unter dem Engen T-Shirt ab, die
Beule in der engen Jeans z?hle ich aber mehr als Reaktion auf meine
Aufmachung als auf seine normale Best?ckung.
Das Restaurant entpuppt sich als ordentlicher Mittelklasse-Italiener und
ich bestelle mit Hinweis auf meine Linie nur ein paar leichte
Kleinigkeiten. Das Essen verl?uft recht unkompliziert mit ein bi?chen
Small-Talk, wobei mir allerdings schnell klar wird, da? er doch etwas
einfacher gestrickt ist, aber da ich nicht wirklich gesichtswahrend
einen R?ckzieher machen k?nnte, lasse ich ihn flei?ig Wein eingie?en.
Den Hinweis auf mein Auto schmettert er damit ab, da? er mich nach Hause
fahren w?rde, wobei uns beiden wohl klar war, welches Zuhause er damit
meint. So ist er auch nicht wirklich ?berrascht, als ich seinem
Vorschlag zustimme, auf einen Absacker zu sich zu fahren, kann es mir
dabei aber in meinem angeschwipsten Zustand nicht verkneifen, ihm einen
guten Blick auf die Strumpfans?tze zu g?nnen, als ich in seinen Wagen
einsteige. So erfreue ich mich irgendwie doch an seiner Nervosit?t, als
wir durch das abendliche Konstanz fahren, bis hin zu einem gro?en
Mehrfamilienhaus, wo er seine Wohnung hat.
Bei ihm auf dem Sofa zeige ich auch weiter sehr viel Bein und lasse
seine Hand auf meinem Knie zu, woraufhin er nach erstaunlich kurzer Zeit
mutig genug wird, mich zum Ku? her?berzuziehen und mit der Hand zwischen
meine Beine zu rutschen. Ich bringe es nicht wirklich fertig, seinen Ku?
zu erwidern, ?ffne aber trotzdem meine Lippen und auch die Beine weit
genug, da? er mich mit Hand und Zunge erforschen kann. So finde ich mich
nach sehr kurzer Zeit auf dem R?cken liegend und er ?ffnet seine Hose,
um mich gleich auf dem Sofa zu nehmen, wir beide sonst noch v?llig
bekleidet. Er ist so angeheizt, da? er schon nach kurzem sich in mich
ergie?t, schwer atmend auf mir landet und ich mir insgeheim ziemlich
doof vorkomme, da? ich so was gemacht habe. Nach ein paar Minuten
entschuldige ich mich daher auf Toilette, um zu verhindern, da? das
ausflie?ende Sperma mein Kleid versaut und ziehe dort den Slip, den er
nur zur Seite geschoben hat, aus und wische den Ausflu? gro?z?gig mit
Toilettenpapier ab. Ich sitze dort noch mit hochgeschobenem Rock, als er
hereinkommt, splitterfasernackt, und sich vor mir aufbaut. "Blas mich
wieder hart, dann k?nnen wir richtig zur Sache kommen", weist er mich an
und dr?ckt mir sein klebendes Glied ins Gesicht. Ich bin mehr wie
geschockt, aber dann doch entschlossen, heute nur Frau zu sein und fange
an, an seinem besten St?ck zu saugen, den Mix von Samen und meinen
eigenen Saft auf der Zunge sp?rend.
Erstaunlich schnell w?chst er in meinem Mund wieder zur vollen Gr??e,
"die Vorteile der Jugend", denke ich nur bei mir und werde von starken
H?nden wieder hochgezogen und ins Schlafzimmer geschoben. Ich schaffe es
kaum noch, den Rei?verschlu? des Kleides zu ?ffnen und es zu Boden
gleiten zu lassen, da lande ich schon r?ckw?rts auf dem Bett und meine
Beine werden auseinandergedr?ckt, um zum zweiten Mal in mich
einzudringen. Meine Arme ?ber meinem Kopf festhaltend, pumpt er wieder
und wieder in mich, mit allem Ungest?m der Jugend und ich merke, da?
sich trotz der Scham, die ich innerlich empfinde, so behandelt zu
werden, sich die Spannung im Unterleib immer mehr aufbaut und sich
schlie?lich in einem gewaltigen Klimax entl?dt. Kurz danach kommt auch
er und schie?t die n?chste Ladung in mich hinein. Drei weitere Mal nimmt
er mich noch diesen Abend, immer schwieriger wird es auch, trotz seiner
Jugend, ihn hart zu blasen. Auch wird er sanfter, aber ich schaffe es
nicht, selber wieder zu kommen, so da? ich dazu ?bergehe, den Orgasmus
vorzut?uschen, um ihn nicht zu entt?uschen.
Am n?chsten Morgen wache ich nackt und verklebt in seinen Armen auf.
Vorsichtig und leise schleiche ich mich aus dem Bett, um zu duschen.
W?hrend ich mir den Strahl zwischen die Beine leite, um mich von den
Spermaresten zu befreien, versuche ich mir ?ber den letzten Abend im
Klaren zu werden. Eins ist mir schon am Abend klargeworden: gefesselt
oder festgehalten kann ich kommen, sonst nicht. Nur wenn ich mir
vormachen kann, keine Wahl zu haben, kann ich mich genug entspannen, um
einen Orgasmus zu erleben, befreit von Schuld. Ich seufze leise, w?hrend
ich in meiner Handtasche nach meinem Schminkset suche, um das doch sehr
derangierte Make-up zu reparieren. Leise schleiche ich mich danach
wieder ins Schlafzimmer, um mich anzuziehen. Noch scheint er zu
schlafen, doch als mein Blick wieder auf ihn f?llt, w?hrend ich die
Str?mpfe die Beine hoch rolle, merke ich, da? er mir zusieht. "Guten
Morgen, Jan", bringe ich m?glichst unbefangen heraus, "ich mu? los."
"Guten Morgen Sonnenschein", kommt als Antwort, w?hrend er die Bettdecke
zur?ckschl?gt und auf seine Morgenlatte deutet, "du solltest aber noch
dringend dagegen etwas tun."
Ich k?mpfe kurz mit mir, zucke aber dann doch mit den Schultern, als ich
mir sage, da? eine Frau so was tun w?rde und klettere zu ihm auf das
Bett und fange an, ihn mit meinem Mund zu verw?hnen. Ich gehe sehr
konzentriert zur Sache, schon um meinen Widerwillen auszublenden, mache
all das, was ich selber so gemocht habe und h?re ihn schon kurz darauf
laut st?hnen. Nur einmal mu? ich kurz aufh?ren, als ich zu tief gekommen
bin und gegen den Brechreiz ank?mpfen mu?, und so sp?re ich nach nicht
einmal 5 Minuten den salzigen Geschmack seines Spermas auf der Zunge.
Mit sehr viel ?berwindung schlucke ich aber doch dann seinen Saft
herunter und richte mich auf, hart schluckend, um den Geschmack
loszuwerden.
Ich bringe es nicht ?ber mich, ihn anzusehen, w?hrend ich aufstehe und
m?glichst langsam wieder ins Bad gehe, um den Mund auszusp?len. Auch die
Lippen mu? ich wieder nachziehen, bevor ich zur?ckkomme und ihn dabei
sehe, wie er sich hastig etwas ?berzieht. "Ich mu? dich ja noch zu
deinem Auto fahren."
Ich werde rot, da ich tats?chlich vergessen habe, da? mein Auto noch bei
dem Restaurant steht. "Oh, danke, hatte ich total vergessen und 5
Kilometer in den Schuhen ist nicht so witzig", bringe ich verlegen
heraus w?hrend ich mein Kleid vom Boden aufsammle und in es
hineinschl?pfe. Ich mu? unters Bett kriechen, um einen der beiden Schuhe
hervorzukramen, wie auch immer er dahin gekommen sein mag und ziehe mich
fertig an, w?hrend er kurz im Bad verschwindet.
Die Fahrt zum Auto verl?uft in verlegenem Schweigen, erst als ich
aussteigen will h?lt er mich zur?ck. "War es sch?n?", fragt er mit etwas
rauher Stimme.
Ich antworte etwas ausweichend: "Es war ein Fehler."
"Ein Fehler? Aber, du wolltest es doch auch", kommt es betroffen von
ihm.
Ich hebe abwehrend die Hand. "Ich habe nicht gesagt, da? es dein Fehler
war, ich brauchte es und wollte es, aber trotzdem war es ein Fehler."
"Wieso denn das dann?"
Ich hole tief Luft. "H?r mal zu, Jan, du bist sicherlich ein netter
Junge, aber wir beide sind uns doch wohl dar?ber im Klaren, da? es mit
uns beiden nichts werden k?nnte. Und bedeutungslose Aff?ren sind
eigentlich nichts f?r mich.. nicht mehr, zumindest", f?ge ich hinzu, da
mir eingefallen ist, da? er mit der alten Nicole ja doch so was hatte.
Er nimmt es ausgesprochen sportlich auf. "Ich hatte mir nicht mehr als
einen sch?nen Abend versprochen, und der ist es doch geworden,
jedenfalls f?r mich."
Ich mache es ihm leicht. "F?r mich auch, aber..."
"Kein aber, wir beide hatten dann doch Spa?, nichts zu bedauern. Wenn du
es mal wieder brauchst, ruf mich an, wieder ganz ohne Verpflichtungen."
Da ich nicht vorhabe, ihm meine wahre Situation zu erkl?ren, nicke ich
ihm freundlich zu. "Ich will aber nichts versprechen", und steige aus,
seine Augen auf meinem R?cken f?hlend.
Leider laufe ich, als ich zur?ckkomme, Petra in die Arme. "Guten Morgen,
Nicole." Sie l??t ihre Augen ?ber mich schweifen. "Bei dem Aufzug
brauche ich wohl nicht zu fragen, was du die ganze Nacht gemacht hast."
Ich werde rot, versuche aber, mich zu erkl?ren: "Ich.. ich habe die
Nacht mit einem Jungen verbracht, der die alte Nicole kannte. Ich
dachte, ich m?sse es versuchen, es war aber ein Fehler..."
Ihre Augen werden mitf?hlend. "War es so schlimm?"
"Nein, nicht wirklich, aber.. aber ich habe mich mehrheitlich so
unwirklich gef?hlt. Aber ich wollte nicht wieder eine Nacht so alleine
in meinem Zimmer verbringen, wenn..." Ich breche ab, bevor ich es n?her
erkl?ren mu?, da? es mich belastet, sie mit Ihrem Mann zusammen zu
sehen.
Sie ergreift meine Hand. "Komm mit, wir reden im Wohnzimmer." Meinen
fragenden Blick deutet sie gleich richtig, als sie fortf?hrt: "Keine
Sorge, mein Mann ist au?er Haus, er trifft sich mit ein paar Freunden."
So folge ich ihr ins Wohnzimmer, achte aber beim Hinsetzen darauf, da?
der kurze Rock die Str?mpfe vollst?ndig bedeckt.
"Ich dachte, du h?ttest dich mittlerweile mit deinem neuen Leben
arrangiert", beginnt sie das Gespr?ch.
"F?r das meiste stimmt das ja auch... Ich meine, ich mag des Gef?hl von
Seide und Satin auf der Haut, die Art, wie der Rock auf den bestrumpften
Beinen reibt, mich sch?n zu machen, all das... aber dann ist dann immer
noch die Sache mit Partnern. Mit einem Mann ins Bett zu gehen, f?hlt
sich einerseits richtig, dann aber doch so unwirklich an. Ich glaube,
ich versuche doch besser, eine Freundin zu finden."
"Ja, es ist sicherlich nicht einfach, all die Jahre deines alten Lebens
abzustreifen und ganz anders zu leben. Ich will nicht einmal versuchen,
zu behaupten, ich k?nnte das wirklich nachf?hlen. Aber dann verstehe ich
nicht, warum du es so versucht hast, anstatt im Internet nach dem
n?chsten Lesbentreff zu suchen und dorthin zu gehen."
Ich seufze laut. "Ich war einmal in so einem Schuppen, mit Andrea. Es
war ein v?lliges Desaster. Beinahe h?tte ich Pr?gel bezogen." Sie lacht
kurz auf, aber ich fahre weiter: "Ich meine, all die M?dels dort mit den
kurzen Haaren und Schlabberklamotten, wer will denn so was? Wenn ich
jemanden will, der fast wie ein Mann aussieht und sich auch so verh?lt,
dann kann ich wirklich gleich einen Mann nehmen."
Sie sch?ttelt mitf?hlend den Kopf. "Die Wahrscheinlichkeit, da? du eine
Lesbe triffst, die sich so anzieht und so verh?lt, wie du es magst, ist
nahezu null, auch wenn es sie geben soll. Allerdings suchen die sich
eher den maskulinen Typ als Gegenpart."
Ich seufze laut. "Du siehst mein Problem. Stoppelhaarschnitt und
Tr?gerhosen kommen f?r mich nicht wirklich in Frage. Dann bleiben also
nur Frauen, die als Frauen f?r mich absolut unattraktiv sind. Da kann
ich genausogut die gesellschaftlich akzeptable Variante mit einem Mann
w?hlen."
"Such dir doch dann einen netten Feministen, der dir die F?hrung
?berl??t."
"Verachtung ist sicherlich eine solide Basis f?r eine Partnerschaft",
entgegne ich trocken auf diesen Vorschlag. "Ansonsten mu?t du eben dann
doch einen dominanten Mann suchen und lernen, dich unterzuordnen, sonst
w?rde es nur Mord und Totschlag geben bei euch."
"Das klingt ebenfalls nicht gerade verlockend."
"Na ja, es geht auch, du kannst ja, wenn du willst, das hast du die
letzte Zeit bewiesen."
"Ja, eine kurze Periode von meiner geschenkten Zeit, das ist aber etwas
anderes, als f?r den Rest des Lebens."
"Irgendeinen Kompromi? wirst du eingehen m?ssen, wenn du nicht alleine
leben willst."
Ich seufze erneut. "Na ja, zum Gl?ck habe ich eh noch Zeit f?r solchen
Fragen. Vielleicht ?ndert sich mein Gef?hlsleben noch weiter."
"Sicherlich, der hohe ?strogenspiegel wird dein Denken noch weiter
ver?ndern. Ich glaube fest, da? nur dein alter Stolz dein Gl?ck
verhindert. Ansonsten bist du so weiblich, wie man nur sein kann, wenn
ich so sehe, wie du dich verh?ltst, bewegst, kleidest."
Ich atme laut aus. "Wir werden ja sehen, mein dringenderes Problem ist
eh sowieso die Langeweile am Abend."
"Hast du denn schon nach geeigneten Kampfsportvereinen geschaut?"
"Ja, ist nichts dabei, was mich unmittelbar begeistern w?rde, au?erdem
habe ich noch zwei Probleme damit: Zum einen m?chte ich f?r mich wieder
besser mit meinen Techniken klarkommen und zum anderen f?llt jeder
Kontaktsport besser aus, da ich Silikonimplantate habe."
"Ja, das solltest du nicht riskieren, da einen drauf zu bekommen.
Vielleicht l??t du sie wieder entfernen?"
Ich sch?ttele den Kopf. "Nicht, wenn es keine anderen Komplikationen
gibt. Ohne Grund lege ich mich nicht wieder unter das Messer.
Au?erdem... gef?llt mir das Ergebnis." Ich werde rot, als ich das sage.
Sie l?chelt mich wissend an. "Ja, deine Figur ist wirklich ein Traum,
auch wenn nicht v?llig nat?rlich. Wenn du willst, dann kann ich das bei
Gelegenheit einmal abtasten, ob alles in Ordnung ist."
Ich winke schnell ab. "Danke f?r das Angebot, aber... der Gedanke, da?
meine Exfrau meine Br?ste abtastet, ist doch etwas schr?g." Wir beide
lachen und die tr?bere Stimmung verfliegt.
"Wie w?re es denn, wenn du mit uns am n?chsten Freitag mit zum Tanzen
kommst? Dann bist du unter Leuten und hast ein bi?chen Bewegung."
Ich ?berlege kurz. "Ja, warum nicht, ich habe eigentlich ganz gerne
getanzt in letzter Zeit... Ich meine, wenn dein Mann sich nicht zu sehr
wundert."
"Da mach dir keine Sorgen, er ahnt nichts. Er ist sogar sehr gl?cklich
?ber die Hilfe und hat sich lobend ?ber dich ge?u?ert, insbesondere ?ber
deine Kochk?nste. Ich war ja auch ganz erstaunt, fr?her h?ttest du
Wasser verbrannt."
Ich wehre ab. "So schwer ist es auch nicht, es hat mich nur nie
interessiert. Und wir hatten extra Kurse in der Schule, da habe ich es
gelernt, zumindest die Grundkenntnisse. Den Rest suche ich mir eben aus
dem Internet, nachdem ich wei?, was ihr essen wollt."
"Trotzdem erstaunlich... aber gut, nehmen wir dich mit. Ich habe eh die
gute Begr?ndung, wir haben da ein neues Mitglied, einen frischen Arzt im
Praktikum von unserer Klinik. So eine Art ?berflieger, mit 24 schon
fertig studiert, inklusive Doktorarbeit. Sieht auch noch blendend aus.
Der hat sich von seiner Tanzpartnerin getrennt und sucht neu, f?r
Latein."
Ich st?hne auf. "Du sollst nicht versuchen, mich zu verkuppeln."
"Ich sprach von Tanzpartnerin, nicht von Betth?schen." Sie hebt
abwehrend die Hand, als ich erwidern will. "Komm einfach mit und probier
es aus. Er wird dir jedenfalls gefallen, da bin ich mir sicher.
Zumindest hast du jemanden in deiner Altersklasse, mit dem du dich
unterhalten kannst."
Ich gebe mich geschlagen. "Gut, ich probier's aus, ich nehme aber an,
da? ich den Abwasch dann auf Samstag verschieben kann."
Ich stehe auf und streiche, ohne nachzudenken, den Rock glatt. "So,
jetzt schl?pfe ich besser mal in etwas bequemeres, sonst wundert sich
dein Mann noch, wenn er nach Hause kommt." Im Spa? knickse ich.
"Ben?tigen Sie heute etwas, gn?dige Frau?"
Sie lacht ansteckend. "Nein, heute ist ja auch noch freier Tag."
Ich zucke die Schultern. "Ich h?tte eh wohl nur Langeweile, daher kann
ich euch immer noch das Abendessen machen."
Sie steht auf und zieht mich in Ihre Arme und gibt mir einen Ku? auf die
Wange. "Das w?re wirklich nett, dann h?tte ich mehr vom Wochenende,
zumindest dem Rest davon."
Ich genie?e ein wenig den Moment, f?hle unsere Br?ste aneinander reiben
und fl?stere ihr ins Ohr: "Ich serviere dann um 7 das Abendessen, danke
noch einmal f?r das Gespr?ch, das hat mir geholfen."
Sie greift meine Schultern und schiebt mich auf Arml?nge weg, tief in
meine Augen schauend. "Daf?r nicht, eigentlich kann ich dir nur sagen,
was du selber schon wei?t. Aber du wei?t, das ich immer f?r dich da
bin."
"Ich wei?, danke daf?r." Ich drehe mich um und nehme meine Handtasche
auf, um den Weg in mein Zimmer anzutreten.
Die n?chste Woche vergeht wie die letzte, nat?rlich genie?e ich die
Tage, in denen Petra und ich alleine sind, mehr als die letzten Tage mit
ihm zuhause, nicht nur wegen der gro?z?gigen Freizeit an solchen Tagen.
So genie?e ich viel mehr, abends mit ihr zusammen zu sitzen und zu
plaudern. Auch, wenn wir immer wieder auf meine Lage zur?ck kommen. So
komme ich schon am Mittwoch zu einem Entschlu?: Ich w?rde versuchen,
mich selbst zu konditionieren. Mit ziemlich flauem Gef?hl suche ich
einen Sexshop auf, die Blicke der sonst ausschlie?lich m?nnlichen Kunden
auf mir und erstehe einen Vibrator, vibrierende Lustkugeln und einen
ziemlich realistisch aussehenden Dildo mit Saugn?pfen, den man an
Kacheln, Fenstern oder Spiegeln befestigen k?nne. Dazu dann noch zwei
Magazine mit ausschlie?lich nackten M?nnern. So ausger?stet fahre ich
nach Hause und ziehe mich dort nackt aus.
Mein Entschlu? kommt ziemlich ins Wanken, als ich den Dildo im
Badezimmer in Schritth?he befestige und mich davor hinknie. Aber ich
bei?e die Z?hne zusammen und schiebe die Lustkugeln in meine noch recht
trockene Muschi und schalte sie an. Schon nach kurzer Zeit merke ich,
wie sich die Erregung wieder aufbaut und greife zu dem ersten Magazin
und schlage es auf, den kleinen Vibrator gegen meinen Kitzler dr?ckend.
Laut spreche ich zu mir immer und immer wieder: "Was f?r ein pr?chtiger
Schwanz, den m?chte ich in mir sp?ren", w?hrend ich die Seiten
betrachte. Ich komme mir unendlich bl?de vor, da? ich so was tue, aber
die beiden vibrierenden Spielzeuge in mir heizen mich gen?gend an, so
da? ich trotzdem weiter mache. Schlie?lich richte ich den Blick auf den
Dildo vor meinem Gesicht und ?ffne den Mund weit genug, um die Spitze
hinein gleiten zu lassen. Schnell beginne ich, den Kopf vor und zur?ck
zu schieben, immer tiefer den Dildo zu nehmen, bis der W?rgereflex mich
stoppt und ich von vorne anfange, die beiden Vibratoren mich immer n?her
zum H?hepunkt treibend. Schlie?lich komme ich in einer gro?en Welle,
immer noch den Dildo in meinem Mund und lasse mich zur?ckfallen, schwer
atmend.
Ich schalte f?r den Moment nicht ohne Bedauern die beiden Vibratoren
aus, behalte aber die Lustkugeln in mir, w?hrend ich mein Werk
betrachte. Die Lippenstiftspuren h?ren nach gerade mal einem Drittel des
nicht ?berm??ig gro?en Dildos auf. "Nicht gerade eine Meisterleistung",
sage ich laut zu mir. Ob ich es schaffen k?nnte, den ganzen Gummischwanz
aufzunehmen? Irgendwie mu? es doch gehen, ohne gleich zu brechen. Ich
versuche, alle Zweifel und Hintergedanken zu ignorieren und setze mir
das Ziel, es wenigstens zu versuchen. Wenn schon, dann richtig. So gehe
ich nackt, die Kugeln immer noch in meiner feuchten Muschi, die
Bedienung in der Hand, in mein Zimmer, um im Internet zu recherchieren,
wie man es schaffen k?nne.
Tats?chlich finde ich eine Seite, die sich ausgiebig mit dem Thema Oral
bis hin zum Deep Throat besch?ftigt. Ich lese alle Lektionen gr?ndlich
durch, mache mir sogar Notizen, die Kugeln wieder angeschaltet, um das
Erregungsniveau hoch genug zu halten, um zu verhindern, da? ich auf
andere Gedanken komme, als dem, wie man einen Schwanz ordentlich bl?st.
Schlie?lich gehe ich mit dem neu erworbenen Wissen wieder her?ber ins
Badezimmer, um es in der Praxis auszuprobieren. Dort beginne ich das
gleiche Ritual noch einmal. Mit doppelter Ladung der Vibratoren gehe ich
durch die Magazine und versuche, mir vorzustellen, da? ich mit dem
abgebildeten Muskelm?nnern Sex haben w?rde um dann nach einige Zeit mich
dem Dildo zu widmen. Die Techniken von der Webseite ausprobierend,
versuche ich tiefer und tiefer zu gehen, bis ich dann doch wieder w?rgen
mu?, wenn die Konzentration nachl??t. Als ich schlie?lich f?r den Tag
aufgebe, bin ich perverser weise stolz, da? sich Lippenstift auf ?ber
der H?lfte des Dildos findet. Man kann es also wirklich lernen, auch
wenn es ehrlicherweise ziemlich unangenehm ist. Mit nachlassender
Erregung durch die Spielzeuge kommt leider auch das Scham- und
Ekelgef?hl zur?ck, so da? ich mich selber laut schelte. "Stell dich
nicht so an, du bist jetzt Frau und Frauen tun so etwas." Trotzdem bin
ich mir nicht wirklich sicher, da? ich die Sachen noch einmal aus der
Schublade holen werde, als ich sie dort verstaue.
Ich mu? mich dann auch schon wieder beeilen, um das Abendessen
rechtzeitig f?r Petra parat zu haben, dusche aber noch schnell, da ich
mich recht schmutzig f?hle, bevor ich in meine Uniform schl?pfe. Den
Abend ?ber erw?hne ich allerdings nichts von meinem Erlebnis. Nicht nur,
da? ich mich sch?me, ich bef?rchte sogar auch, da? Petra zusehen wollen
w?rde. Dazu ist sie meiner Erinnerung nach zu sehr sexuell neugierig auf
neues. Und unter den Augen meiner ex das Blasen eines Schwanzes zu ?ben
ist sicherlich nicht meine Vorstellung eines gelungenen Abends. So mache
ich nicht einmal Andeutungen ?ber meinen Entschlu?, es voll als
"richtige" Frau zu versuchen.
Schlie?lich kommt der Freitag und ich husche, direkt nachdem ich das
Abendessen aufgetragen habe, nach unten, um mich f?rs Tanzen umzuziehen.
Ich w?hle nichts zu Spektakul?res, einen netten weitschwingenden Rock
mit einem d?nnen Top und dazu festen Pumps mit 10 cm Abs?tzen. Zu hoch
will ich beim Tanzen wirklich nicht gehen. Nach kurzem ?berlegen ?ffne
ich auch die Haare und lege Make-up auf, auch hier mehr dezent. Ein paar
Kreolen, ein Armband, eine kleine goldene Kette und zwei d?nne Ringe
vervollst?ndigen mein Outfit und ich betrachte mich zufrieden im
Spiegel. Nett, aber nicht ?bertrieben, der knielange Rock zeigt genug
Bein ohne zu viel zu versprechen, das enganliegende Top unterstreicht
die gute Figur, hat aber nicht genug Ausschnitt, um aufreizend zu
wirken. Kurzum, die perfekte Aufmachung um nett auszusehen, ohne extra
zu mehr einzuladen. Ich stopfe alles Notwendige in eine passende
Handtasche und husche nach oben, wo ich schon Aufbruchger?usche
wahrnehme, als ich auf der Treppe bin. Dort erwartet mich auch Petras
Mann schon in dem Flur und betrachtet mich ganz unverhohlen von oben bis
unten. "Sehr h?bsch, du siehst ja so v?llig anders aus als in der
Uniform."
"Danke, gn?diger Herr. Im Dienst hat ein Dienstm?dchen ja auch im
Hintergrund zu stehen." Ich wechsle schnell das Thema. "Ihre Frau ist
noch oben?"
"Ja, sie macht sich eben noch frisch und packt die Tanzschuhe ein."
"Ich werde dann schnell noch den Tisch abr?umen". Ich warte nicht auf
seine Best?tigung, sondern husche ins E?zimmer und bringe das schmutzige
Geschirr in die K?che, froh, seinen Augen zu entkommen.
Das Vereinslokal entpuppt sich als ein recht gro?er Saal, dominiert von
der Tanzfl?che in der Mitte, auf der zwei Paare schon langsamen Walzer
tanzen, mit einigen Sitzgruppen herum und einer Bar mit Barhockern kurz
hinter dem Eingang. Eine T?r gegen?ber f?hrt gem?? den Schildern zu
Umkleiden und Toiletten, alles in gediegenen Farbt?nen gehalten. Ein
junger Mann schaut von der Bar zu uns her?ber, als wir eintreten und
kommt dann auf uns zu, als Petra ihm winkt. "Das ist er wohl", denke ich
bei mir und schaue n?her hin. Breite Schultern, muskul?se Oberarme, gut
einen Kopf gr??er als ich -zumindest ohne Hacken- und einen blonden
Schopf, modisch geschnitten, das ist das, was mir sofort auff?llt. Als
er zu mir kommt und sich mir mit: "Hallo, du mu?t Nicole sein, ich bin
Thomas", vorstellt, die Hand ausgestreckt, merke ich, da? er auch
wirklich stahlblaue Augen hat. Etwas ?berfahren von der Situation
knickse ich automatisch und werde feuerrot, als ich bemerke, was ich
gerade getan habe.
"Ja, ich bin Nicole", fl?stere ich verlegen, "sch?n, dich
kennenzulernen." Zum Gl?ck macht er keine Bemerkung ?ber meinen Knicks,
sondern l?chelt mich nur an.
"Frau Anders sagte, da? du Interesse am tanzen h?ttest und einen Partner
gebrauchen k?nntest."
Ich entspanne mich etwas, nicht zuletzt, weil Petra und ihr Mann
weitergegangen sind. "Ja, das stimmt, ich habe letztlich wieder
angefangen. Allerdings bin ich nicht wirklich gut, mu? also noch wieder
viel lernen."
"Komm, la? uns etwas plaudern, w?hrend wir warten. Zuerst sind die
Oldies dran mit Standard. Latein, was ich tanze, kommt erst viel
sp?ter."
"Und dann bist du schon trotzdem hier?"
"Ja, da Frau Dr. Anders mir gesagt hat, da? sie dich mitbringen w?rde.
Sonst w?re ich fr?hestens in einer Stunde hier. Aber das gibt uns
Gelegenheit, uns vorher kennenzulernen." Ich schaue ihn zweifelnd an.
"Aber die werden doch kaum hinterher noch 90 Minuten auf mich warten."
"Das ist schon gekl?rt, ich bringe dich danach nach Hause."
Ich setze mich vorsichtig auf einen Barhocker und bestelle mir eine Cola
Light, sorgf?ltig den Flatterrock ?ber meinen Beinen richtend. "Was
kannst du denn schon?", beginnt er nachdem wir die Getr?nke erhalten
habe.
"Och, alles ein bi?chen. Am meisten Zeit habe ich mit Tango Argentino
verbracht. Ja, der kann sehr sch?n sein. Tanze ich auch unheimlich
gerne. Leider ist das kein Turniertanz."
"Du willst Turniere tanzen? Ich wei? nicht, ob ich das kann. ich meine,
ich bin ja nicht so weit."
"Da mach dir keine Sorgen. Seit der Trennung von meiner Freundin bin ich
auch sehr eingerostet und wir k?nnen ja durchaus Anf?ngerturniere
probieren."
"Ich w?rde sagen, warten wir mal ab, wie es geht. Vielleicht bist du
nach heute abend anderer Meinung, wenn dir deine Zehen wehtun, so oft,
wie ich da drauf trete."
Er lacht und schaut nach unten. "wenn du schon getanzt hast und dich
ordentlich f?hren l??t, dann steht das nicht zu bef?rchten. Aber... wo
hast du denn deine Tanzschuhe? Die Dinger, die du anhast, sehen zwar
ausgesprochen nett aus, aber zum Tanzen sind sie wohl nur bedingt
geeignet."
Ich err?te leicht. "Ich habe so was nicht. Bisher gingen meine normalen
Schuhe immer. Ich kann mich in hohen Hacken problemlos bewegen. Solange
du mich nicht allzusehr herumwirbeln m?chtest, sollte es gehen." Er
sch?ttelt den Kopf. "Genau das will ich aber. Wir wollen schlie?lich
Latein tanzen. In normalen Stra?enschuhen hast du nicht genug
Seitenhalt." Ich kratze mich am Kopf. "Ich werde dann mal nach so was
suchen. f?r heute werden die wohl gehen. Zu sehr solltest du mich
sowieso noch nicht wirbeln."
Er nickt, schnippt aber dann doch mit den Fingern. "Dann la? uns die
Zeit nutzen und nach Schuhen sehen. Nebenan ist der beste Schuhmacher
der Stadt f?r so etwas. Zumindest sagen das alle."
Ich tippe auf meine Uhr. "Wohl kaum, wir haben nach Acht."
"Wir k?nnen ja mal schaun, manchmal arbeitet der noch sp?t." Ohne gro?
abzuwarten, steht er auf und greift meine Hand. "Nun komm, es kostet uns
ja h?chstens zwei Minuten, es herauszufinden." Ich zucke mit den
Schultern und greife meine Handtasche, um ihm zu folgen.
Tats?chlich ist nebenan ein kleiner Laden, den ich beim Kommen gar nicht
bemerkt hatte. Allerdings ist, wie ich erwartet hatte, die T?r
abgeschlossen. Trotzdem klopft Thomas laut und ausdauernd gegen die T?r.
Gerade, als ich ihn wegziehen m?chte, da mir das schon peinlich wurde,
h?ren wir, wie die T?r aufgeschlossen wird und ein ?lterer Mann
erscheint in der sich ?ffnenden T?re. Mit etwas ?rgerlicher Stimme
bescheidet er uns, da? schon geschlossen sein. "Das ist aber ein
Notfall", verk?ndet Thomas dreist, allerdings mit einem Augenzwinkern.
Er zeigt auf meine F??e und f?hrt fort. "Diese sch?ne junge Dame m?chte
tats?chlich in diesen Schuhen Latein tanzen. Als Gentlemen k?nnen wir
doch nicht riskieren, da? sie sich die Kn?chel bricht."
Ich brauche nicht einmal die Verlegene zu spielen, ich bin verlegen, als
der Mann mich mustert, dann etwas bes?nftigter antwortet. "Das mag sein,
ich fertige aber auf Ma?, daher geht nichts sofort."
"Das ist klar", kontert Thomas, "aber wenn sie f?r n?chste Woche die
Schuhe ben?tigt, mu? sie doch m?glichst schnell bestellen und wir sind
ja gerade da... Bitte."
Der Mann brummelt ein bi?chen, gibt aber dann den Weg frei. "Nun gut,
ich bin ja sowieso noch bei der Arbeit." Thomas zwinkert mir zu und
zieht mich dann auch in den kleinen Laden. Ich schaue mich um, wirklich
wie eine Schuhmacherwerkstatt aus der Vergangenheit, so wirkt der Laden.
Eine kleine Theke mit altert?mlicher Registrierkasse, ein paar Regale
mit einzelnen Tanzschuhen als Muster, eine Ecke als Arbeitsbereich und
ein kleiner Tisch mit Katalogen darauf.
"So, was braucht das Fr?ulein denn?" Thomas antwortet schnell, w?hrend
ich mich noch ?ber die Anrede ?rgere.
"Ein paar sch?ne Schuhe f?r Latein. Sollten turniertauglich sein."
Der Schuster nickt und fragt weiter. "Welche Farbe hat das Kleid denn?
Welche Absatzh?he? Haben sie einen Stil vor Augen?"
Ich er?ffne ihm, da? ich noch kein Kleid h?tte, es also universell sein
sollte, vielleicht schwarz. Ich reibe mir das Kinn, w?hrend ich weiter
?berlege. "Abs?tze? Keine Ahnung, ich sollte sicher damit tanzen k?nnen,
also nichts allzu Wildes."
"Steigen sie doch bitte mal aus ihren Schuhen und stellen sich neben
ihren Freund." Ich verzichte, das mit dem Freund richtig zu stellen und
stelle mich barfu? neben Thomas. "Sie wollen auch Turniere tanzen?" Wir
beide nicken, ich etwas z?gerlicher. "Na, da m?ssen wir f?r das richtige
Bild, den Gr??enunterschied noch kr?ftig ausgleichen. Stellen sie sich
bitte auf die Zehenspitzen. So hoch es geht." Ich zucke mit den
Schultern und tue, was er gesagt hat, worauf er mit einem Ma?stab die
H?he nachmi?t. "Exzellent, so was sehe ich nicht h?ufig. Mal Ballett
gemacht?" Ich nicke, w?hrend ich wieder heruntergehe. "Ist aber schon
etwas her... und Kampfsport."
"Das merkt man, jedenfalls k?nnen sie die idealen H?hen meistern. Wenn
ich mir sie als Paar anschaue, w?rde ich mindestens 12 Zentimeter
empfehlen. F?r ganz Wagemutige auch sogar 15. Dann geben sie von der
Relation das ideale Paar ab." Ich sch?ttle wild den Kopf. "15 cm hatte
ich einmal an und war froh, als sie wieder aus waren. Damit werde ich
ganz bestimmt nicht tanzen." Er zuckt nur die Schultern. "Wenn das
Schuhe aus dem normalen Schuhgesch?ft waren, bestimmt nicht. Meine
Schuhe sind da etwas anderes. Warten Sie mal, ich habe da welche in
ihrer Gr??e, die damals bestellt, aber dann doch nicht abgenommen
wurden. Die Dame hatte sich kurz vorher den Fu? gebrochen und wollte
dann nichts mehr riskieren."
"Das klingt ja sehr beruhigend", merke ich nur an, aber er eilt ins
Hinterzimmer und kommt mit einem Karton wieder.
"Versuchen sie es einfach, wir k?nnen ja immer die neuen tiefer
anlegen." Ich atme schwer aus, steige dann aber doch in die
schwindelerregend aussehenden Schuhe. Beim Aufstehen merke ich schon,
da? die tats?chlich deutlich besser sind, als die paar Treter, die ich
bei Daniel getragen habe. ich mach erst ein paar vorsichtige, dann aber
immer mutigere Schritte und drehe mich schlie?lich vor dem Spiegel.
"Megasexy", kommt mir nur durch den Sinn, als ich die nun ewig langen
Beine auf den d?nnen Abs?tzen sehe.
Laut sage ich zu den beiden, die mit recht offenem Mund dastehen. "Sind
wirklich eine Augenweide und tats?chlich kein Vergleich zu den, die ich
mal an hatte, aber darin tanzen? Das kann ich mir nur schwer
vorstellen."
Der Schuster kommt aus seiner Benommenheit zur?ck. "Das liegt an dem
speziell geformten Fu?bett. Dadurch erreiche ich, da? doch noch ein Teil
des Gewichts