Drei Freunde komplett complete
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Drei Freunde I
Ein magisches Rollenspiel
von Ricky Zimmermann
Schliesslich spuert auch Rob die Muedigkeit und den Hunger und folgt
Carlos und Steve, die durch die unverschlossene Tuere in die Halle treten,
obwohl ihr Klopfen kein Erscheinen eines eventuellen Butlers oder sonst
eines Hausbewohners bewirkt hat. Irgendwie scheint das Gemaeuer
bewohnt, denn eine schwach leuchtende Lampe erhellt den Raum, der
von dem Duft einer koestlichen Mahlzeit erfuellt ist. Sie folgen nun in
Ermangelung eines besseren Planes dem Geruch, der ihnen das Wasser
im Munde zusammenlaufen laesst. Er fuehrt sie an der grossen und
breiten Steintreppe vorbei, die des Herniederschreitens eines grossen
Koenigs wuerdig waere. Die Waende sind mit schweren Stoffen
behangen. Diese koennen aber den Eindruck von Kaelte, die das
Gebaeude ausstrahlt, nicht verhindern. Der koestliche Geruch wird
staerker und nach zwei Steinstufen unter einem tuerlosen Rundbogen
hindurch stossen sie nicht ganz unerwartet auf die Kueche. Mit einem
Hallorufen vergewissern sie sich, dass sie die einzigen in dem seltsamen
Gemaeuer sind, die in Frage kaemen, die koestlichen Speisen im Ofen
und in der Pfanne zu verschlingen. Der Hunger tut das seinige, eine
eigentlich angebrachte Vorsicht beiseite zu lassen. Erst nachdem die
Maegen gefuellt sind, beginnt das Trio, seine Denkorgane zu reaktivieren.
Dass einfach so ein Essen fuer nicht geladene Gaeste bereitsteht, ist nicht
die einzige Ungereimtheit, die ihnen Kopfweh verursachen koennte. Die
bisherige Meinung Robs, das regelmaessig mit dem Zelt besuchte Gebiet
zu kennen, wo nun ploetzlich ein nie dagewesenes, schlossaehnliches
Gebaeude steht, ist ein zusaetzliches Raetsel und erschuettert das Weltbild
entsprechend nachhaltig. Vor allem bei Steve, dem Ultra-Realisten, passt
im Moment gar nichts in sein gewohntes Denkraster.
Nachmittags laesterten der dicke Carlos, der es zu stattlichen
Einmeterneunzig der unfoermigen Art bringt, der mickrige Steve, dem
man ungerechtfertigterweise den intelektuellen Streber von weitem
anzusehen glaubt, und der einerseits muskuloese, andererseits mit eher
duemmlich wirkenden Schweinchenaugen ausgestattete Rob ueber die
Maedchen ihres Jahrgangs. Natuerlich sieht keiner der drei dergestalt aus,
dass irgendjemand auf die Idee kaeme, gerade ihm die entsprechende
Qualifikation zuzugestehen.
Auch jetzt packen sie wieder die Gelegenheit beim Schopf, sich
waehrend wohligem Verdauens ueber hormonbedingte Fehlreaktionen
gegenueber des anderen Geschlechts auszulassen. Das Geheimnis Frau
gilt es jetzt zu entraetseln! Weniger aus romantischen Ueberlegungen.
Frauen verstehen bedeutet Frauen rumkriegen...
Das Gespraech wird zusehends froehlicher. Jeder beschreibt seine
Traumfrau und wird immer mutiger beim Erfinden von moralisch eher
fragwuerdigen Aktivitaeten mit der zu Ertraeumenden. Als dann die
Ideen in Ihrer Schluepfrigkeit nicht mehr zu ueberbieten zu sein scheinen,
zieht die Gegenwart ploetzlich wieder die ganze Aufmerksamkeit auf
sich.
Sie hoeren ein Geraeusch in der Halle. Jemand naehert sich der Kueche.
Eine aeltere Dame betritt den Raum und erkundigt sich nach der Qualitaet
der eben begangenen Mahlzeit, als ob die drei schon oefter zum Essen
vorbeigekommen waeren. Ein Mischmasch von Begruessungsgemurmel
und anerkennenendem Grunzen scheint ihr sodann als Antwort genug.
Da der dicke Carlos gerade am Mokkapfaennchen werkelt, heisst sie ihn,
ihr auch einen zuzubereiten. Sofort beginnt dieser noch nervoeser zu
hantieren.
Als alle ihr Taesschen haben, fragt die Dame: "Habt ihr euch nicht
gefragt, wieso hier auf einmal ein Schloss steht?" Darauf toent es in etwa:
"Jo, aeh, ja schon, ae ebendoch..das ist es ja gerade..."
Die Frau erklaert ihnen, dass das Gebaeude schon lange hier steht. Man
muesse einfach das Wort "hier" ein bisschen flexibler definieren. Das
Gebiet gehoere zu einer Zone von Zwiewelten, bei denen an gewissen
Daten schon mal ein Normalsterblicher unfreiwillig die Welt wechsle.
Und heute sei schliesslich Sonnwende... Im Verlauf des Monologs, der
mit nur ganz wenigen Fragen aus den Reihen des Trios unterbrochen
wurde, erklaert die Frau, dass auch sie aus der anderen Welt stamme. Sie
beschloss aber damals mit zwei Freundinnen zu bleiben, als sie ein paar
Faehigkeiten an sich entdeckten, die ihnen nur hier zu eigen waren. Steve,
dessen Realismus merklichen Schaden davongetragen hat, blickt
muerrisch in seine Tasse, vage hoffend, dass das ganze wissenschaftlich
oder doch wenigstens betaeubungsmittelbedingt erklaerbar sei.
Carlos und Rob hingegen sind begeistert von der Aussicht auf
mysterioese Erlebnisse, nachdem sie vielleicht ein bisschen zu schnell
Vertrauen zu der alten Dame gefasst haben.
Die bestaetigt ihnen, dass unter ihrer Fuehrung das Wechseln zwischen
den Welten problemlos sei. Kuerzlich sei gerade wieder der Arzt aus
Giesenweiler, Konstantin Wessel, hier gewesen. Auf ihre Frage hin
bestaetigte nur Steve, den Mann zu kennen, da sie drei aus
Kaltbrunnwiesen kaemen. Er hatte als Knabe das Vergnuegen, den
Doktor kennenzulernen, als er bei seiner Tante in Giesenweiler Ferien
machte und einen gebrochenen Arm kurieren lassen musste, weil er vom
Baum gestuerzt war.
Nach einer laengeren Unterhaltung ueber dieses und jenes laedt die Frau
dann die drei ein, fuer eine Nacht im Schloss zu bleiben, was, durch den
fortgeschrittenen Abend beguenstigt, dankbar angenommen wird.
Sie begeben sich ueber die breite Steintreppe, die von der kalten
ungastlichen Eingangsalle ins erste Stockwerk hinauffuehrt, in ein
grosses aber gemuetliches Zimmer mit mehreren Betten.
An der einen schmaleren Wand des rechteckigen des Raumes stehen vor
einem grossen Spiegel auf einem altaraehnlichen Tisch ein paar seltsame
Gegenstaende, die von einer Kerze geheimnisvoll beleuchtet werden. An
der rechten Laengswand stehen Betten und gegenueber davon ein Kamin,
der aber kalt ist.
Als die Frau bemerkt, wie Carlos den Spiegel mustert, erklaert sie:
"Wenn du etwa denken solltest, dass dies kein normaler Spiegel sei, dann
hast du voellig recht, hi hi..." Natuerlich wird sie jetzt gemustert, und
zwar von allen dreien. "Ja, ja, bei uns gehoert Magie zum Alltag wie Luft
und Wasser. Der Spiegel erfuellt Wuensche. Aber Vorsicht: Er liebt
kleine Spaesse, wenn ihm die Gelegenheit gegeben wird, einen Wunsch
zu interpretieren. Ihr koennt sicher sein, dass er im Zweifel die Variante
waehlt, die ihr sicher nicht gemeint habt. Dann gibt's noch ein paar andere
Dinge, die man beachten muss."
Sie sieht, wie es in den dreien arbeitet. "Wartet bis morgen, dann geben
ich und meine zwei Freundinnen euch ein paar Beispiele, wie man es
richtig macht." Um sie vom Thema abzulenken, erwaehnt sie den
geheizten Pool im Nebenraum, der vor dem Zubettgehen zur
Entspannung sehr geeignet sei. Das wirkt. Neugierig durchqueren Sie
den gewoelbten Gang zum "Badezimmer". Zwar stehen die drei zuerst
mit haengenden Kiefern in dem imposanten Raum, der sich bald vor
ihnen auftut, aber kurze Zeit spaeter sitzen alle im Riesenbecken und
lassen sich von den Wasserduesen, die irgendwie kleinen
Unterwasservulkanen aehneln, massieren. Waehrend die Frau das Licht
daempft, indem sie alle Lichter loescht ? ausser dem Feuer, das von
einem Kamin hinter dem kleinen Wasserfall durch das stuerzende
Wasser hindurch scheint ? verabschiedet sie sich mit der Erklaerung,
dass die drei jetzt alles haben, was sie fuer die Nacht brauchen.
Als Carlos aus seinem Halbschlaf aufschrickt, bemerkt er, dass Rob und
Steve das eigentuemliche Bad schon verlassen haben. Da er die beiden
nicht bemerkt hat, duerfte es offensichtlich doch ein "Ganzschlaf"
gewesen zu sein. Er trocknet seinen massigen Koerper ab und schlurft in
den Schlafraum. Dort sitzen seine Freunde in Tuecher gewickelt vor dem
Spiegel und scheinen bereits wieder hellwach. Auch Carlos Muedigkeit
schwindet, als er sich zu den beiden gesellt. "Habt ihr was
rausgefunden?" fragt er. Steve meint nicht ganz ueberzeugt, dass doch
alles Humbug sei. Carlos erklaert: "Ohne es zu versuchen, werden wir es
nie wissen." Rob: "Wir koennten doch auf die Frau warten; die weiss
wie's geht." "Ja, aber zum Beispiel eine schoene Frau herzuwuenschen
wuerde uns jetzt viel mehr bringen. Dagegen koennte aber unsere
Gastgeberin etwas haben", entgegnet darauf Carlos. Steve schuettelt den
Kopf und schweigt. Zu Bett geht er allerdings trotzdem nicht. Er koennte
ja vielleicht doch was verpassen. Rob fragt Carlos, wie er nun vorgehen
will, angestrengt darueber nachdenkend, ob ihm ein anderes beilaeufiges
Beispiel wie dieser Wunsch nach einer schoenen Frau, einfaellt.
Resigniert gibt er dieses Ansinnen bald auf...
"Lasst uns vor den Spiegel stehen und zusammen wuenschen," schlaegt
Rob in einem Anfall von Entscheidungsfreude vor und schiebt seine
Kumpels vor sich an den Spiegel ? ein Schuft, wer denkt, er verstecke
sich hinter ihnen... "Sind alle mit der schoensten Frau der Welt
einverstanden? ? Auf drei wuenschen wir! Eins, zwei, drei!" Nun
murmelt sogar der kleine Steve mit: "Ich wuensche mir die schoenste
Frau der Welt!"
Nun, es stieben keine Funken, keine Lichtexplosionen passieren. Nein, es
ist einfach stockdunkel. Carlos stolpert ueber eine Zeltschnur und reisst
die beiden anderen zu Boden. Sie liegen alle drei in ihrer Wanderkleidung
vor ihrem Zelt, von wo aus sie am Tag zuvor gestartet waren. "So, ich
geh schlafen!" sagt Steve und ohne ein weiteres Wort kriechen sie in ihr
Zelt.
Am naechsten Morgen
Es ist normal, dass Steve laenger schlaeft als die anderen. Dass Carlos
und Rob ihn aber aus ihren Schlafsaecken heraus beobachten, waehrend
er heute aufwacht, beunruhigt ihn in dem Masse zunehmend, wie er
wacher wird. Vor allem ihre entgeisterten Gesichter lassen ihn ein
bisschen schneller aufwachen als sonst.
"D..du siehst ? aeh ? anders aus", teilt ihm Rob mit. Steve: "Wie
anders?" "Na, eben anders", druckst Rob herum. Steve aergerlich,
nervoes und besorgt: "Hat jemand einen Spiegel da?" Carlos nestelt in
seinen Sachen und bringt seinen Aluminiumteller zum Vorschein. Der ist
zwar nicht so klar wie ein Spiegel, aber er tut's auch. Steve blickt hinein
und wird rot uebers ganze Gesicht. Er sieht nicht genau, wen er da sieht,
aber mit Bestimmtheit nicht sich selber. Ein bezauberndes
Maedchengesicht, das die gleichen Haare hat wie er blickt ihm entgegen...
Nach dem ersten Schock greift er sich in den Schritt und an die Brust.
Aber dort scheint alles wie eh zu sein. "Was ist das?" kreischt er. "Die
grosse Kacke, ach du Scheisse", jammert er und starrt wieder in sein
Spiegelbild. Er stuerzt aus dem Zelt und reisst sich die Kleider vom Leib.
Alle hatten naemlich in ihrer mehrschichtigen Wanderkluft geschlafen.
Der restliche Koerper sieht schmaechtig aber maennlich wie eh und je
aus. Nur eben dieses bezaubernde Maedchengesicht ergibt in dieser
Zusammenstellung ein monstroeses Gesamtbild. Inzwischen sind die
beiden anderen auch rausgekrochen. Rob weist verlegen darauf hin, dass
seine gespannte Hose von seiner ueblichen Morgenlatte herruehre und
nichts mit Steve zu tun habe. Steve blickt ihn daraufhin an, als ob er ihn
in der naechsten Sekunde umbringen wuerde.
Carlos verdrueckt sich hinter einen Baum, von wo kurz darauf ein Schrei
erschallt. Rob und sogar Steve schauen aufmerksam zu dem Baum,
hinter dem sie ihn vermuten. Nun geschieht vorerst gar nichts mehr. Eine
bedrohliche Stille hat sich ueber den Platz gelegt. Steve und Rob begeben
sich zum Baum, hinter dem Carlos wie versteinert steht. Seine Hand im
Hosenschlitz schaut er die beiden entsetzt an. "Was ist los?" fragt Rob
leise und besorgt und fragt sich gleichzeitig, wieso er an Carlos nicht
mehr hinaufschauen muss. "Mein Schwanz ist weg!" durchschneidet die
hysterische Stimme von Carlos die Stille des Waldes. Nun beginnt auch
Rob sich selbst zu untersuchen. Durch den Umstand, dass er beim
Wuenschen seine Freunde zwischen sich und den Spiegel geschoben
hatte, kam er offensichtlich am glimpflichsten weg. Er hat nun allerdings
sehr zartgliedrige Haende, die ganz und gar nicht zu seiner muskuloesen
Statur passen wollen. Waehrend er nun am hysterischsten von allen
herumschreit, zwaengt sich waehrend der Phase der Beruhigung langsam
eine Frage zwischen die drei in die malerische Waldlichtung: Wo ist der
Rest der Frau? Steve und Rob starren nun ein bisschen genauer auf
Carlos und stellen fest, dass dieser kaum noch groesser wie Steve ist. Die
unausgesprochene Frage wird durch Carlos ebenso unausgesprochen
beantwortet, als er beginnt, seine Kleidungsschichten auszuziehen.
Entsetzlich wohlgeformte Brueste zeichnen sich unter seinem Hemd ab.
Eine schmale Taille laesst seine Hose, die nur wegen der Hosentraeger
ueberhaupt noch ihm dran ist, um eine sehr weibliche Huefte pludern.
Ausser seinen Haenden und seinem Gesicht gehoert ihm nun der
schoenste Frauenkoerper der Welt.
Ende Teil I
Becky
- 10.04.2022
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