Die St?ckelschuhe
Episode 2 - Der Fluch der St?ckelschuhe
© 2006 / 2017 Lydia Lighthouse
Es war genau drei Monate und siebzehn Tage her. Doch schon am ersten Tag
war ich mir nicht mehr sicher gewesen, ob es ein Traum gewesen war, oder
nicht. Beide M?glichkeiten bereiteten mir jedoch gleich viel Unbehagen.
War es nur ein Traum, in welchem man mich am vorherigen Tag in eine Frau
verwandelt, mich vor einer Kamera benutzt und genommen und anschlie?end
wieder zur?ck in meine urspr?ngliche m?nnliche Gestalt transformiert
hatte, als w?re nichts geschehen - das w?re ein echter Grund, sich Sorgen
um den Geisteszustand zu machen. Denn f?r einen Traum war dies Szenario
erschreckend real gewesen. Ebenso erschreckend jedoch war die
Vorstellung, dass all dies in der Wirklichkeit geschehen war. Ein
Geschehen, bei dem man mich, erz?hlte ich davon jemals jemandem, sofort
in die Nervenklinik eingeliefert h?tte. Egal, ob es nun wahr war oder ein
Hirngespinst, so oder so h?tte man mich f?r verr?ckt erkl?rt. Also
behielt ich die Geschichte f?r mich, so sehr auch der Wunsch nach einem
fremden Rat an meinen Gedanken nagte.
Seit diesem Ereignis hatte ich es nicht mehr gewagt, mich umzuziehen.
Schon beim Anblick der Blusen und R?cke in meinem Kleiderschrank lief mir
ein eiskalter Schauer ?ber den R?cken und ich versp?rte einen imagin?ren
Schmerz in meinem Schritt. Die Erinnerungen an die unz?hligen Momente, in
denen ich als Frau zurechtgemacht durch meine Wohnung gest?ckelt war und
mich einfach nur wohl dabei f?hlte, konnten dieses Unbehagen nicht wett
machen. Schlimmer noch - jedes Mal, wenn mir auf der Stra?e eine Frau mit
hohen Abs?tzen begegnete, huschten schemenhafte Bilder an meinen inneren
Augen vorbei, in denen mich ein gro?er Mann hemmungslos v?gelte. Und wie
ich es in diesem Moment genoss.
Ob Traum oder nicht, diese Erfahrung lie? mich nicht mehr los. Die
hochhackigen Schn?rpumps, die ich damals auf dem Flohmarkt gekauft hatte,
hatten schon lange nicht mehr das Tageslicht gesehen. Sie lagen in einer
Ecke des Kleiderschranks in einer einfachen wei?en Schachtel. In ihrer
Schlichtheit wirkte sie zwischen all den Schuhen und anderen Kartons
beinahe wie eine Drohung. Gleich der B?chse der Pandora, die nur darauf
wartete, von einem ahnungslosen Menschen ge?ffnet zu werden, um ihn dann
ins Verderben zu ziehen. In dieser Schachtel schlummerten M?chte, die mir
einfach Angst einfl??ten. Sie hatten mein Leben und die Sicht auf die
Dinge grundlegend ver?ndert. Zwischen Himmel und Erde schien es wirklich
weit mehr zu geben, als man sich ertr?umen k?nnte. Gerne h?tte ich diese
Erkenntnis auf eine weniger dem?tigende Art und Weise kennen gelernt. Um
ehrlich zu sein, h?tte mich der Gedanke, f?r einige Stunden eine echte
Frau zu sein, mehr als gereizt. Einfach mal die andere Seite sehen.
F?hlen wie es ist, wenn einem bewundernde Blicke zugeworfen werden.
Morgens aufstehen und in hohe Schuhe schl?pfen, als w?re es das normalste
der Welt. Nun gut, die wenigsten Frauen tragen im Alltag hohe Abs?tze,
vermutlich w?rde ich mich als Frau auch irgendwann eher praktisch, als
modisch kleiden, doch diese Situation h?tte ich auf jeden Fall
ausgenutzt, um dezent mit meinen weiblichen Reizen zu spielen.
Doch seit jenem Tag war alles anders. Der Wunsch, hin und wieder eine
Frau zu sein, hatte sich in die Furcht vor der Hilflosigkeit verkehrt.
Der Weg zum Traum war einfach gewesen, doch zur?ck ging es nur ?ber die
absolute Auslieferung an einen v?llig fremden Menschen, der diese
Schw?che ohne zu Z?gern genutzt hatte. Was m?sste ich als n?chstes ?ber
mich ergehen lassen, um wieder ich sein zu k?nnen?
Solche Gedanken brachten mich oftmals um den Schlaf. Doch trotz allen
Unbehagens brachte ich es nicht fertig, die Schuhe einfach wegzuwerfen.
Oft genug hatte ich den Karton in den H?nden ?ber der M?lltonne gehalten,
aber irgendetwas in mir hat ein Loslassen immer zu verhindern gewusst. Es
war mir nicht m?glich, einen Schlussstrich zu ziehen. Irgendwann wurde
mir bewusst, dass meine Sorgen nicht um die Unglaublichkeit der
Verwandlung kreisten, sondern vielmehr um die Frage, was mit mir
geschehen w?rde, sollte ich die Schuhe ein weiteres Mal anziehen.
Angeblich hatten sie ihre Wirkung verloren. Und auch wenn ich "meinem
Herrn" in dieser Hinsicht durchaus Glauben schenkte, so lie? schon der
blo?e Gedanke daran mein Herz vor Panik schneller schlagen.
Alles in allem lie? mich dieser Tag nicht mehr los. Ein Umstand, der mein
Leben als Student nicht gerade erleichterte. Allzu oft schweiften meine
Gedanken ab, und die meisten Vorlesungen gingen einfach an mir vorbei.
Wie auch am heutigen Tage.
Gleich nachdem der Dozent mit seinen Ausf?hrungen begann, wandte sich
mein Bewusstsein anderen Dingen zu. Dass die Stunde zu Ende war, erkannte
ich immer erst daran, wenn jemand neben mir stand und mich bat, ihn
vorbeizulassen. Was zwischendurch im H?rsaal passiert war, davon hatte
ich oft nicht einmal eine wage Ahnung. Damit stand ich zwar bestimmt
nicht alleine da, jedoch waren meine Ziele urspr?nglich andere gewesen.
Der einzige Vorteil bestand darin, als desinteressierter Student in einem
H?rsaal f?r 500 Personen in der letzten Reihe nicht sonderlich
aufzufallen. Und so konnte auch jetzt meine Aufmerksamkeit wieder einmal
ungehindert abschweifen. Geistesabwesend kritzelte ich nun schon die
vierte Silhouette eines Damenschuhs auf meinen Block. Der Bleistift h?tte
dringend angespitzt werden m?ssen und zog nur noch eine dicke unsaubere
Linie hinter sich her. Wie von selbst huschte der Stift ?ber das Papier.
Selbst dann noch, als das Licht f?r eine Pr?sentation per Videoprojektor
abgedunkelt wurde. Um welches Thema es sich drehte? Es war mir egal.
Stattdessen fragte ich mich ein ums andere Mal, ob ich es doch wagen
sollte, die Schuhe anzuziehen. Ich war an einem Punkt angelangt, an dem
es mir wie die einzige L?sung erschien. War es nun ein Traum, oder nicht?
Waren es nun Furcht oder Verlangen, die mich qu?lten? F?r die Antworten
musste ich lediglich zu dem Haus gehen, in dem es geschehen war. Dort, wo
ich entjungfert wurde. Oh Gott, wie absurd dieser Gedanke doch war.
Wieder versuchte ich mich zu zwingen, dem Vortrag dort unten zu lauschen.
Der Professor sprach von einem Typ namens Pareto, dem es anscheinend um
das Wohl der Menschheit ging. Vielleicht sa? ich ja in der falschen
Vorlesung, doch soweit ich wusste, verlangte man von Betriebswirten alles
M?gliche, au?er ein Menschenfreund zu sein. Um welches Thema es sich auch
immer handeln mochte, irgendwann muss ich eingenickt sein. Nach einer
Albtraum erf?llten Nacht mit erneut nur f?nf Stunden unruhigen Schlafes,
war es kein Wunder. Dabei konnte ich mich am n?chsten Morgen nur selten
an die Tr?ume erinnern, doch wie immer f?hlte ich eine Art Beklemmung in
mir. Ein Gef?hl, das ich auch nun wieder auf meinem Herzen sp?rte. Von
einem leichten Schreck begleitet, fuhr ich aus dem Schlaf hoch. Hatte da
jemand etwas zu mir gesagt?
"Ich sehe ja ein, dass die Grundlagen der Volkswirtschaft nicht
sonderlich spannend sind", kam von der Seite eine Stimme. "Aber so manch
einer k?nnte ihr offen zur Schau gestelltes Desinteresse pers?nlich
nehmen."
Noch immer konnte ich nicht ausmachen, von wem diese Worte kamen, doch
ich hatte eine wage Vermutung. Das kleine Schl?fchen war alles andere als
erholsam gewesen - eher im Gegenteil: Ich f?hlte mich wie ger?dert. Meine
Augen schienen sich nicht ?ffnen zu wollen und in meinem Hals kratze es.
"Tut mir leid, Professor ... ?h..."
"M?ller", kam von der Seite. "Schlicht und einfach M?ller - eigentlich
nicht schwer zu merken."
Endlich konnte ich die Gestalt neben mir erkennen. Der hochgewachsene und
gutgekleidete Mann stand mit seiner Aktentasche in der einen und seinem
Mantel in der anderen Hand neben meinem Sitzplatz auf der Treppe und
schaute zu mir herab. F?r einen Professor war er noch recht jung, jedoch
strahlte seine Erscheinung eine unzweifelhafte Souver?nit?t aus. Offenbar
war au?er uns beiden sonst niemand mehr im Saal, denn die Stille war zu
durchdringend, als dass sie von dem Schweigen hunderter Studenten stammen
k?nnte. Geblendet von dem Schein einer Deckenlampe, die mir direkt ins
Gesicht schien, versuchte ich einen klaren Gedanken zu fassen, ehe ich
mich v?llig blamierte. Wobei es an dieser Stelle l?ngst zu sp?t war.
"Tut mir leid", setzte ich ein zweites Mal an. Meine Stimme klang
merkw?rdig schrill und mein Kehlkopf schmerzte leicht. "Ich wei? nicht,
wie das passieren konnte."
"Nun, ich kann es ihnen sagen", entgegnete mir Professor M?ller mit
strenger Stimme. Seine Mimik hingegen lie? vermuten, dass er die
Situation jedoch eher mit Humor nahm. Zumindest meinte ich, ein
schelmisches L?cheln auf seinen Lippen zu erkennen. "Sie sind
eingeschlafen. Eine v?llig normale Reaktion auf M?digkeit."
Erst jetzt wurde mir bewusst, wie peinlich diese Angelegenheit f?r mich
war. Sicherlich gibt es weitaus bessere M?glichkeiten f?r einen
Studenten, sich bei dem Professor bemerkbar zu machen als in seiner
Vorlesung einzuschlafen. Wie er so auf mich herabblickte, begann mein
Herz schneller zu schlagen und ich sp?rte, wie mir die R?te ins Gesicht
schoss. Wie ein Ertrinkender, der verzweifelt nach Halt sucht, griff ich
nach der Ablage vor mir und wollte mich hochziehen. Offenbar wirkte diese
Bewegung alles andere als geschmeidig, jedenfalls rollte Professor M?ller
bei diesem Anblick mit den Augen und setzte seinen Weg zum Ausgang fort.
Im Gehen rief er mir noch ma?regelnd zu: "Ziehen Sie einfach die T?r
hinter sich zu, junges Fr?ulein!"
"Das mache ich", antwortete ich noch eifrig, bevor ich im n?chsten
Augenblick vor Entsetzen zu Stein erstarrte. Mein Herz stockte von einem
Schlag auf den n?chsten, und mein Atmen hielt inne. Mein Blick klebte an
meinen Fingern, die in ihrer filigranen Schlankheit nicht die meinen
waren.
Das konnte nicht sein. Ich musste noch tr?umen.
Ich starrte auf meine Hand. Und es war die Hand einer Frau. Zarte Finger
mit langen gepflegten N?geln sah ich dort. Finger, die sich auf meine
Gedanken hin schlossen und ?ffneten.. und sich wieder schlossen. Sie
geh?rten zu mir. Ich senkte meinen Kopf und lange Str?hnen fielen nach
vorn. Zitternd ber?hrte ich sie. Es war langes, goldblondes Haar. Glatt
floss es mir ?ber die Schultern und reichte bis knapp an meine Taille. Im
v?lligen Widerspruch zu meinen gegenw?rtigen Empfindungen, die mein
Bewusstsein durcheinander brachten, f?hlte es sich wunderbar geschmeidig
an.
Dieses Mal dauerte es nicht lange, um zu begreifen, was hier geschehen
war. W?re es doch nur ein Traum gewesen. In Gedanken seufzend griff ich
nach meiner Brust. Der urspr?nglich weite Pulli sa? oben herum nun wie
angegossen, und unter ihm zeichnete eine ?ppige Oberweite ab - um einiges
f?lliger, als es das letzte Mal der Fall gewesen war. Doch die Frage,
warum ich heute anders aussah, war in diesem Moment nicht so wichtig.
Viel entscheidender war die Frage, wie dies geschehen konnte. Ich war
doch ganz gew?hnlich gekleidet. Keine Strumpfhose unter der Hose, keinen
Slip und schon gar keine St?ckelschuhe. Wie um alles in der Welt konnte
ich mich dennoch verwandelt haben?
Aufgeschreckt durch diese Unm?glichkeit setzte meine Atmung wieder ein,
und die Erstarrung l?ste sich von mir, als h?tte jemand den Stecker
gezogen. Meine Gliedma?en sanken zusammen und mein Kopf fiel in den
Nacken. Das konnte doch alles nicht war sein. Ungl?ubig schloss ich meine
Augen und strich mit beiden H?nden die Haare nach hinten. Dabei verhakte
sich einer meiner Finger in einem Knoten.
"Aua!" zischte ich. Dieser Schmerz, so klein er auch war, vermochte mich
dennoch aus der Verzweiflung zu rei?en. W?tend ?ber das Geschehen, stand
ich auf und warf mir meinen Rucksack ?ber die Schultern. Bevor ich
losgehen konnte, musste ich zun?chst meinen G?rtel ein paar L?cher enger
schnallen, da meine Taille f?r die Hose nun einiges zu klein geraten war.
Auch meine Schuhe passten nicht mehr, aber da ich f?r einen Mann eher
kleine F??e hatte, bereitete mir dies keine allzu gro?en Probleme.
Drau?en auf dem Flur war Gott sei Dank nicht viel los. Lediglich ein paar
Kommilitonen sa?en auf dem Heizk?rper an der Wand. Als sie mich sahen,
stellten sie gleich ihr Gespr?ch ein und grinsten mich breit an. "Na,
ausgeschlafen, Blondie?"
Diese Aussage wurde meinerseits nur mit einem grimmigen Blick und ein
leises Murren ? la Marge Simpson gew?rdigt. Was fiel diesem Typ nur ein,
mich Blondie zu nennen. Damit hatte er jede Chance auf ein Date
verspielt... mal abgesehen davon, dass ich mich eh nicht auf so etwas
einlassen w?rde. Im Vorbeigehen an einem gro?en Spiegel bemerkte ich,
dass mein Aussehen im Grunde genommen dem eines Topmodells entsprach.
Meine weichen Gesichtsz?ge waren traumhaft feminin, und meine Figur
erschien wunderbar weiblich. Das goldene Haar wehte schnellen Schrittes
hinter mir her, als entstammte es einer Shampoo-Werbung. Nur meine
Kleidung passte so gar nicht dazu. Die ausgeblichene Jeans, die nun zudem
viel zu weit war, und der schlichte graue Pulli wirken einfach zu
ungepflegt f?r eine Frau. Der alte Bundeswehrparka, der zugegebenerma?en
selbst f?r Studenten ein Klischee war, machte das letzte bisschen Eleganz
meiner Gestalt endg?ltig zunichte. Meine Oberweite war zwar gro?, aber
nicht so ?ppig, als dass sie unnat?rlich aussehen w?rde. Ohne BH schwang
sie jedoch bei jedem Schritt deutlich auf und ab, so dass ich meinen
Parker zuziehen musste, um ihn beim Gehen wenigstens etwas unter
Kontrolle zu halten. Zum Gl?ck konnte mich niemand erkennen.
Zuhause angekommen, lie? ich mich erst einmal aufs Bett fallen und
vergrub meinen Kopf ins Kissen. Normalerweise war das meine ?bliche
Frusthaltung, doch meine ungewohnte Oberweite machte daraus eine v?llig
neue Erfahrung. Der Druck, der unter meinem Brustkorb entstand, machte
das Liegen auf dem Bauch irgendwie merkw?rdig. Es mag l?cherlich klingen,
aber ich fragte mich, ob Br?ste dabei irgendwie... na ja... kaputt gehen
k?nnten. Schlie?lich kannte mich in derartigen Dingen gar nicht aus...
oder besser gesagt kaum. Um nichts zu riskieren, setzte ich mich erst
einmal hin und atmete tief durch. Der Spiegel am Kleiderschrank bot einen
sehr merkw?rdigen Anblick. Da sa? eine junge h?bsche Frau in schlampiger
M?nnerkleidung und gr?belte dar?ber nach, was nun zu tun sei. Wieder fiel
ihr eine Str?hne des langen Haares ins Gesicht, welches sie mit einer
beil?ufigen Geste zu Seite strich. Unglaublich, wie schnell sich so eine
Bewegung ins Unterbewusstsein einschleicht. Die Verwandlung war wieder
einmal perfekt. Nichts deutete darauf hin, dass ich die l?ngste Zeit
meines Lebens ein Mann gewesen war. Aussehen, Figur und sogar die Haltung
verrieten nicht das Geringste. Wie um alles in der Welt konnte dies nur
geschehen. Eine Erkl?rung konnte ich mir nicht geben. Die Frage nach dem
Verantwortlichen war daf?r umso schneller beantwortet. Es war - in
Anf?hrungszeichen - mein verehrter Herr. Der Mann, der mir vor drei
Monaten die Schn?rpumps verkauft hatte, wohl wissend, dass ich ihm in die
Falle gehen w?rde. Und eine Falle war es ohne Zweifel gewesen. Offenbar
war ich sogar weit tiefer in ihr gefangen, als ich es mir je vorgestellt
hatte, denn nun lie? man mir nicht einmal die Wahl, ob ich erneut eine
Frau sein wollte oder nicht.
Langsam ging ich zum Kleiderschrank hin?ber und ?ffnete ihn. Da stand er.
Der Schuhkarton mit den St?ckelschuhen. Wei? und unschuldig. Ich ging in
die Knie und zog ihn heraus. Ein paar Sekunden lang schaute ich ihn
einfach nur an und wagte es kaum, den Deckel zu ?ffnen. Doch als ich es
dann tat, waren alle ?ngste wie verfolgen. Sie sahen einfach nur wie ganz
gew?hnliche Schuhe aus. Nun ja, ein wenig hoch vielleicht f?r den Alltag,
aber im Grunde genommen nichts Besonderes. Als ich meine Finger ?ber das
glatte Leder streichen lie?, f?hlten sie sich nicht einmal irgendwie
speziell an.
Von einem Seufzer begleitet klappte ich den Karton zu und klemmte ihn mir
unter den Arm. Nur einer konnte mir jetzt noch helfen, wobei ich mir
nicht sicher war, ob es ?berhaupt Hilfe war, die ich erhoffen konnte. Nur
eines war klar: Dieses Mal w?rde ich nicht das brave M?dchen sein,
welches alles mit sich machen l?sst. Wie immer er es auch anstellte, dass
ich mich in eine Frau verwandelte, er hatte es r?ckg?ngig zu machen und
nichts weiter.
Mit einer Wut im Bauch, die mich mutig machte, stampfte ich zur T?r
hinaus. Mich gro?artig um zu ziehen, hatte ich nicht vor. Ein BH war mir
kurz durch die Gedanken gegeistert, jedoch besa? ich keinen f?r
K?rbchengr??e C oder gar D. Einzig der Parker musste einem schlichten
schwarzen Mantel weichen, der einer Frau wenigstens etwas besser stand.
Im Vergleich zum letzten Mal, als ich diesen Weg ging, sah ich nun
weniger auffallend aus. Mit flachen Turnschuhen entspricht man doch mehr
der Allgemeinheit - ein Umstand, den ich als Mann gestern noch sehr
schade gefunden h?tte, denn ich mochte Frauen mit hohen Abs?tzen. Es
wirkt einfach elegant und auf eine verf?hrerische Art und Weise sehr
selbstbewusst. Nicht umsonst waren meine Damenschuhe allesamt mit mehr
als 10cm best?ckt - vorzugsweise klassische Stilettos. Doch jetzt war
ganz froh, dass hohe Abs?tze kein Muss waren. Man war einfach besser zu
Fu?. Und ich wollte die ganze Sache so schnell wie nur irgend m?glich
r?ckg?ngig gemacht haben.
Das Haus dieses Mannes hatte ich gleich wiedergefunden. Den Weg dorthin
w?rde ich mein Leben lang nicht mehr vergessen. Es lag in einer
unscheinbaren Seitenstra?e jener Wohngegend, die man gut und gerne als
besser betucht bezeichnen k?nnte. Das Gesamtbild der Siedlung wurde von
H?usern mit gro?en Erkern bestimmt. Die zumeist gro?fl?geligen
Eingangst?ren wurden von S?ulen flankiert und lie?en in ihrem verspielten
Stil erahnen, dass sie das Dach schon seit dem einen oder anderen
Jahrzehnt trugen. Die meisten Vorg?rten waren mit eisernen Z?unen oder
hohen Buchenhecken umgeben. Oft schirmten auch sorgf?ltig geschnittene
Zypressen die Terrassen der gro?z?gigen Anwesen gegen neugierige Blicke
ab. Vermutlich malten sich die meisten Passanten stereotype Bilder von
gediegenen Gesellschaften aus, die aus kleinen mit Zwiebelmustern
verzierten Porzellant?sschen Tee schl?rften und die Nase h?her als die
Stirn trugen, w?hrend sie ihrem Hausdiener auftrugen, den englischen
Rasen noch einen Millimeter k?rzer zu schneiden. Von dem Geschehen, das
aber in dem Haus vor sich ging, welchem ich nun gegen?ber stand, hatte
niemand auch nur den blassesten Schimmer.
Mein Herz schlug h?her, als ich in die Einfahrt einbog und dem Weg zum
Eingang hinauflief. Links und rechts von gro?en Zypressen flankiert war
er von der Stra?e aus kaum einzusehen. Sogleich ?berkam mich jene
merkw?rdige Beklemmung. Dieser Ort schien auf eine sonderbare Art und
Weise von der Umgebung abgetrennt zu sein. Zumindest veranlasste dieses
Gef?hl, dass meine Schritte f?r einen kurzen Moment ins Stocken gerieten
und mir ein absurder Vergleich durch die Gedanken schoss: Wenn die Hexe
aus "H?nsel und Gretel" wohlhabend war, s?he ihr Haus bestimmt genau so
aus. Was auch immer f?r ein geheimnisvoller Zauber ?ber diesem Geb?ude
lag, er drohte meinen anf?nglichen Mut schwinden zu lassen.
Mit dem letzten Funken Selbstbewusstsein biss ich mir auf die Lippen und
trat vor Dir T?r. Anstelle eines Klingelknopfes gab es eine kunstvolle
Kordel, die man ziehen musste. In der Ferne erklang leise eine schwere
Glocke. Mein Herz begann zu rasen unter meiner Brust und mein Hals wurde
trocken. Eine Zeit lang bef?rchte ich, dass niemand zu Hause sei. Wie
gebannt stand ich starr vor der T?r und wartete.
Dann waren Schritte zu h?ren. Mit einem satten mechanischen Ger?usch
wurde das Schloss entriegelt und gleich darauf ?ffnete sich wie von
Geisterhand der schwere Fl?gel. Dahinter kam er zum Vorschein. Der Mann,
der mir vor drei Monaten die Erfahrung zu Teil werden lie?, eine Frau zu
sein. Und der es, wie auch immer, nun ein weiteres Mal getan hat. Da
stand er nun und schaute mit einem kaum merklichen L?cheln auf mir herab.
Erst jetzt wurde mir bewusst, wie klein ich geworden war. Selbst auf
meinen h?chsten Abs?tzen w?rde er mich deutlich ?berragen. Er bot
allerdings generell eine sehr souver?ne Erscheinung. Mit knapp zwei
Metern K?rpergr??e und mit einem stoischen Gesichtsausdruck, der wie in
Stein gemei?elt wirkte, fl??te er jeder Person augenblicklich Respekt
ein. Ein Blick von ihm gen?gte, und alle meine Vors?tze, mich ihm tapfer
entgegenzustellen, versteckten sich sogleich im hintersten Winkel meines
Bewusstseins. Das dadurch entstandene Schweigen schien mein Gegen?ber
sehr zu genie?en. Seine Augen fixierten die meinen und nahmen mich
endg?ltig gefangen. Ruhig hob er seine Hand und legte sie behutsam an
meine Wange. Schon diese kleine Ber?hrung lie? einen hei?en Schauer durch
den K?rper fahren und entlockte mir ein leises Seufzen. Es war so ein
wundersch?nes Gef?hl. Ich sp?rte, wie mein Wille immer schw?cher wurde,
und es gab nichts, was ich dagegen h?tte tun k?nnen.
"Du hast mich lange warten lassen", h?rte ich seine sonore Stimme nahezu
v?terlich sagen. Sie klang so wunderbar beruhigend. "Ich hatte gehofft,
du w?rst schon fr?her gekommen... und freiwillig."
Seine Worte nahm ich deutlich und bewusst wahr, doch gleichzeitig f?hlte
ich mich wie bet?ubt. Noch immer lag seine Hand z?rtlich an meinem Kopf,
und als er sie wegnahm, sehnte ich mich sogleich nach einer weiteren
Ber?hrung von ihm.
"Komm herein, meine Kleine", sagte er und wie in Trance folgte ich ihm.
"Wie ich sehe, hast du die Schuhe mitgebracht, die du bei mir erworben
hattest."
Den wei?en Karton unter meinem Arm hatte ich schon v?llig vergessen, aber
mit seinen Worten schoss die Erinnerung in mein Bewusstsein zur?ck, warum
ich ?berhaupt hergekommen war. Dadurch erlangte ich zudem einen Teil
meiner Selbstbeherrschung zur?ck. Nicht viel, aber genug, um eine
vorsichtige Frage zu stellen.
"Was haben sie mit mir gemacht, mein Herr?"
Obwohl er vor mir herging, konnte ich sein selbstzufriedenes L?cheln
sp?ren. Diese Anrede kam mir wie selbstverst?ndlich ?ber die Lippen.
Offenbar wusste mein Unterbewusstsein noch von unserer letzten Begegnung,
welche Position er mir gegen?ber inne hatte.
"Nun, ich habe aus dir eine Frau gemacht." Er f?hrte mich durch die Diele
in einen angrenzenden Raum, der aber nicht das Wohnzimmer war. "Aber das
ist dir sicherlich nicht entgangen, meine S??e."
"Aber ich habe die Schuhe gar nicht angezogen!" protestierte ich
zur?ckhaltend.
"Das ist auch nicht n?tig gewesen", gab mein Herr zur?ck. "Setz dich!"
Er deutete beil?ufig auf einen Sessel, und ich nahm ohne Widerspruch
Platz. Vor mir blickte ich in einen gro?en Spiegel, der beidseitig von je
drei Gl?hbirnen beleuchtet wurde. Davor befand sich eine breite Ablage,
auf der eine Vielzahl von Cremedosen, Lippenstiften, Puder-Pinseln und
anderer Makeup-Utensilien standen. Wie ich meine Blicke weiter durch den
Raum schweifen lie?, sah ich einen gro?en offenen Schrank, der vor
Kleidungsst?cken beinahe ?berquoll. Einige waren aus Leder, andere aus
Latex, aber auch sehr glamour?se Abendkleider waren zu erkennen, deren
Stoffe im Lichtschein schimmerten. Alles in allem war dies offenbar eine
Garderobe, wie man sie aus Filmen ?bers Varietee kannte. Bei all den
farbenfrohen Accessoires h?tte ich den unscheinbaren Mann, der hinter uns
mit in dem Raum gekommen war, beinahe ?bersehen. Er war um einen Kopf
kleiner als mein Herr und von schm?chtiger Statur. Auch wenn mich sein
pl?tzliches Erscheinen ein wenig den Faden verlieren lie?, empfand ich
ihm gegen?ber nicht den Hauch jener nat?rlichen Unterw?rfigkeit, wie ich
sie bei meinem Herrn versp?rte. Sogar im Gegenteil: Diese Person war mir
merkw?rdig gleichg?ltig. Sollte mich sp?ter jemand um eine Beschreibung
bitten, w?rde ich vermutlich nichts sagen k?nnen. Wortlos stellte er sich
hinter uns und schaute mich ausdruckslos an.
"Aber wie...", wandte ich mich wieder mit meiner Frage von vorhin an
meinen Herrn, wurde aber gleich von ihm unterbrochen.
"Du w?rdest es nicht verstehen, selbst wenn ich es dir verst?ndlich
machen wollte", meinte er und klang dabei nun ein klein wenig ungehalten,
ob meiner Nachfrage. "Aber du erinnerst dich doch sicherlich noch daran,
wie du meinen Samen getrunken hast, oder etwa nicht?!"
Ich nickte. "Ja, mein Herr." Wie h?tte ich dies je vergessen k?nnen.
"Und von diesem Moment an habe ich Macht ?ber dich... auch ohne die
St?ckelschuhe." Erneut huschte ein L?cheln ?ber sein Gesicht und er nahm
mir den Karton aus der Hand. "Aber ich muss sagen, dass ich ein wenig
entt?uscht bin. Ich hatte gedacht, dass du von alleine zu mir
zur?ckkommen w?rdest."
Ich sp?rte, wie mir die R?te ins Gesicht schoss. Jeder Versuch einer
Erkl?rung w?re vergebens gewesen. Ich wusste ja selbst nicht, warum ich
nicht schon fr?her gekommen war. Die Erfahrungen von damals hatten mein
Leben v?llig durcheinandergebracht, und vermutlich w?re es nur eine Frage
der Zeit gewesen. Lange h?tte ich den Alltag nicht mehr durchgestanden.
"Du bist die erste", fuhr er unger?hrt fort, "bei der ich nachhelfen
musste."
"Aber warum, mein Herr?" wagte ich leise zu fragen.
"Eigentlich muss ich dir das gar nicht erz?hlen. Nur so viel: Du bist
heute zuf?llig das einzige meiner M?dchen in der Stadt, und da ich am
Abend zu einer Gala eingeladen bin, wirst du meine Begleitung sein."
Mein Entsetzen muss allzu deutlich gewesen sein.
"Keine Sorge, meine Kleine. Du wirst bezaubernd aussehen. Joseph hier
wird dich h?bsch zurecht machen. Vergiss nicht, du bist jetzt eine Frau
und kein Transvestit. Und mit deinem Aussehen wirst du mir eine gro?e
Hilfe auch in anderen Dingen sein."
Mit diesen Worten drehte er sich um und lie? mich einfach zur?ck. Aus der
Diele h?rte ich ihn noch sagen: "Tue alles, was Joseph von dir verlangt."
Eben dieser trat nun von hinten an den Sessel heran, in dem ich sa?, und
blicke mich ?ber das Spiegelbild an.
"Zieh dich bitte aus!", sagte er freundlich aber bestimmt, und mir kam in
den Sinn, dass seine harmlose Erscheinung eventuell nur eine gef?hrliche
Fassade sein k?nnte. Aber auch ohne diese Bef?rchtung, h?tte ich ihm
Folge geleistet. Was blieb mir denn auch anderes ?brig?! Obwohl ich meine
Selbstbeherrschung zur?ckkehren sp?rte, sobald mein Herr den Raum
verlassen hatte, erschien es mir v?llig abwegig, einfach zu gehen.
Stattdessen stand ich auf und begann mich zu entkleiden. Aus dem
Augenwinkel heraus sah ich, wie Joseph einen Morgenmantel aus wei?er
Seide von einem Haken neben dem Spiegel angelte und ihn mir reichte. Im
Stillen dankte ich ihm daf?r, denn so nackt vor ihm zu stehen, war mir
?beraus unangenehm. Seine Blicke hielt er jedoch bemerkenswert im Zaum.
Die schimmernde Seide schmiegte sich wunderbar sanft um meine Haut. Als
ich mich wieder setzte, bemerkte ich im Spiegel, dass sich meine
Brustwarzen un?bersehbar abzeichneten. So verf?hrerisch ich einen solchen
Anblick bei jeder anderen Frau gefunden h?tte, so peinlich war es mir in
dieser Situation.
"Er hat sich wirklich wieder einmal selbst ?bertroffen", meinte Joseph
anerkennend und strich meine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen, den
er mit flinken Griffen in einem Haarband fixierte.
"Wie macht er das nur?" frage ich noch immer mit einer deutlichen
Schamesr?te im Gesicht.
"Ich wei? es wirklich nicht", antwortete Joseph und kramte auf der Ablage
ein paar Puderd?schen zusammen. "Das soll mir auch herzlich egal sein,
solange er so h?bsche Frauen wie dich hervorzaubert."
Sein Kompliment war wie Balsam auf meiner Seele und entlockte mir zum
Dank ein naiv freundliches L?cheln.
"So, und nun bleib einfach still sitzen und genie?e es."
Die folgende halbe Stunde war wirklich eines der angenehmsten Erlebnisse,
die ich jemals hatte. Wie ein Starlett aus der Showbranche wurde ich
zurecht gemacht. Joseph schien von seinem Metier wirklich eine Menge zu
verstehen, denn seine Handgriffe und Pinselstriche waren allesamt schnell
und pr?zise. Immer wieder trafen sich unsere Blicke, wenn er im Spiegel
nachschaute, wie das Makeup in seiner Farbgebung mit meinen Gesichtsz?gen
harmonierte. Insgesamt legte er mir einen eher dezenten Teint auf. Nur
ein klein wenig Rouge und den Liedschatten eher zur?ckhaltend als betont.
Und doch gelang es ihm, mein Antlitz unglaublich verf?hrerisch wirken zu
lassen, gepaart mit einem Hauch von Unschuld, der jeden Mann um den
Finger wickeln w?rde. In diesem Kontrast stachen die sinnlich roten
Lippen, die Joseph zus?tzlich mit einem s??en Glanz ?berzog, mehr als
auff?llig hervor.
Nachdem er mein Gesicht vollendet hatte, widmete er sich meinen
Fingern?geln. Die richtige L?nge hatten sie bereits seit meiner
Verwandlung. Joseph lackierte sie aber nun in dem gleichen Rot, welches
auch meine vollen Lippen zierte. Seine Kombination aus Sorgfalt und
Schnelligkeit war einfach beneidenswert.
W?hrend der Nagellack trocknete, f?hnte er meine Haare aus und verlieh
ihnen dadurch mehr Volumen. Anschlie?end folgte nur noch etwas Haarspray,
wobei eine Str?hne so fixiert wurde, dass sie mir verspielt ?ber die
Stirn fiel. Am Ende schaute mich aus dem Spiegel eine junge Frau an, die
mich als Mann v?llig aus der Fassung gebracht h?tte, w?re ich ihr auf der
Stra?e begegnet. Aber auch jetzt durchstr?mte mich ein lustvolles
Kribbeln und ich sp?rte mein Herz schneller schlagen. Heute Abend auf der
Gala sollte ich sicherlich der Augenschmaus eines jeden Mannes sein.
Gegenw?rtig konnte ich jedoch nicht absch?tzen, ob mir dies gefallen
w?rde oder nicht. Nun blieb nur noch die Frage, was ich dazu tragen
sollte.
"Einfach hinrei?end", kommentierte Joseph mein Spiegelbild. "Du wirst dem
Herrn des Hauses sicherlich sehr n?tzlich sein."
Ehe ich mir Gedanken dar?ber machen konnte, was er damit meinte, reichte
er mir ein Paar hauchzarter halterlose Str?mpfe mit Spitzenbesatz. Ihr
heller Farbton unterschied sich kaum von dem meiner makellosen Haut. Dass
ich sie mir ?berstreifen sollte, brauchte Joseph mir gar nicht erst zu
sagen. Sie schmiegten sich wunderbar sanft um meine Beine, und wie ich
sie so betrachtete, hoffte ich f?r einen Moment inst?ndig, nie wieder
Mann sein zu m?ssen. Meine im seidenwei?en Morgenmantel offenliegenden
Schenkel gaben einfach ein hocherotisches Bild ab. Allerdings dachte ich
dabei eher an die Wirkung, die mein Aussehen auf M?nner haben w?rde.
Hinter mir h?rte ich, wie Kleiderb?gel zur Seite geschoben wurden und
gleich darauf ein Rascheln. Als ich zu ihm wandte, sah ich Joseph mit
einem roten Kleid auf mich zukommen. Auf den ersten Blick sah man, dass
es ein absoluter Traum von einem Abendkleid war. Das s?ndig rote Satin
schimmerte vertr?umt im Schein der Lichter. Eine schulterfreie Korsage
formte das Oberteil und ging an der H?fte in einen weiten wallenden Saum
?ber, der ?ber Josephs Arms h?ngend bei jedem Schritt luftig hin und her
schwang.
"Dies ist f?r dich bestimmt", meinte Joseph und pr?sentierte es mir mit
einem freundlichen L?cheln. "Ein angemessenes Kleid f?r eine wahre
G?ttin."
Meine Augen gl?nzten vor R?hrung, als ich das Kleid in Augenschein nahm.
Ich wagte kaum mir vorzustellen, wie es mir stehen w?rde, aber es w?rde
bestimmt wie ein Leuchtfeuer sein. Langsam erhob ich mich aus dem Sessel
und lie? meine Finger ?ber den feinen Stoff fahren. Einfach himmlisch.
"Ich helfe dir, es anzuziehen", bot Joseph mir an.
Ich wollte schon den Morgenmantel abstreifen, als mir noch etwas einfiel.
"Bekomme ich nicht noch einen Slip oder Dessous?"
"Nein", sch?ttelte er andeutungsweise den Kopf und begann, die Schn?rung
des eingearbeiteten Korsetts an der R?ckseite zu ?ffnen. "Nur das Kleid,
die Str?mpfe und nat?rlich Schuhe."
In diesem Moment kam mir ein leiser Gedanke, dass ich an diesem Abend
vielleicht mehr als nur eine einfache Begleitung sein w?rde. In
Anbetracht der letzten Begegnung mir meinen Herrn war das eigentlich zu
erwarten gewesen, aber w?hrend mich Joseph gestylt hatte, tr?umte ich
einfach nur auf einen wunderbar glamour?sen Abend als Frau an der Seite
eines Mannes. Aber vielleicht - und das war meine letzte Hoffnung -
sollte es ja auch nur f?r einen gewissen Reiz sorgen. Nichts weiter.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, lie? ich den Morgenmantel ?ber meine
Schultern gleiten und legte ihn ?ber die Sessellehne. Sogleich ?berkam
mich ein Gef?hl des blo?gestellt seins. Obwohl Joseph sich keinen
anz?glichen Blick leistete, vernahm ich ein deutliches Unbehagen. Er
hielt mir das Kleid in Knieh?he auf, so dass ich m?helos hineinsteigen
konnte. Als er es mir ?ber die H?ften streifte, bekam ich eine G?nsehaut,
so sch?n f?hlte sich der seidige Stoff auf meiner Haut an.
"Heb' deine Arme ein wenig", sagte Joseph und zog das Korsett h?her.
Schon jetzt dachte ich, dass es perfekt sitzen w?rde, aber noch war mein
Busen nicht ganz in den K?rbchen verschwunden. Mit ruckartigen Bewegungen
brachte Joseph das Kleid in die richtige H?he. "Halte es bitte so fest."
Mit meinen beiden H?nden am Rand des Korsetts hinderte ich das Kleid am
Herunterrutschen. Sogleich begann Joseph die Schn?rung enger zu ziehen.
Nach wenigen Augenblicken meinte ich, dass sie nun optimal sitzen w?rde,
doch wie eine Schlinge um meinen Brustkorb schn?rte er das Kleid immer
fester. Schlie?lich wurde der Druck so stark, dass ich instinktiv meine
Luft anhielt.
"Ausatmen!" befahl Joseph, wartet aber gar nicht erst so lange und zog
kr?ftig an den Sch?ren.
Begleitet von einen leisen "Uch!" wurde mein kostbarer Atem
herausgepresst. Mein Busen f?hlte sich an, als wolle er gleich platzen.
Gerade als ich Protest einlegen wollte, beendete Joseph diese Tortour und
band eine Schn?rung zu einer Schleife zusammen.
Es dauerte eine Weile, bis ich den ersten ruhigen Atemzug t?tigen konnte.
Zun?chst brachte ich nur eine Art Hyperventilieren zustande.
"Ganz ruhig mit dem Brustkorb atmen", gab er mir den Rat. "Frauen atmen
nicht so viel aus dem Bauch heraus wie M?nner."
Ob Brust oder Bauch, beides erschien mir in diesem Moment gleicherma?en
unm?glich. Doch der kleine Hinweis half tats?chlich ein wenig. Ich
sp?rte, wie sich mein Dekollet? hob und wieder senkte. Fast schon
bef?rchtete ich, dass das Korsett meine Oberweite nicht w?rde halten
k?nnen, doch ein rascher Blick in den Spiegel, beruhigte mich zumindest
in dieser Hinsicht.
Mein Gesamtbild war schlicht unfassbar. Wie um Himmels Willen sollte ich
so in die ?ffentlichkeit treten? Mit diesen extrem weiblichen Rundungen
und dem sinnlich roten Satin w?rde ich selbst f?r einen Blinden
un?bersehbar sein. Selbst mir viel es schwer, den Blick von mir
abzuwenden. Auch wenn dieses Abendkleid mit seinem bodenlangen Saum sehr
elegant und f?r festliche Anl?sse durchaus angemessen war, so erschien es
mir doch ein wenig zu aufreizend. Als Mann h?tte ich jeder Frau nur dazu
geraten, sich derartig in Szene zu setzen, aber genau aus diesem Grund
w?nschte ich mir nun ein dezenteres Gewand.
W?hrend ich in diesen Gedanken versunken vor dem Spiegel stand, ging
Joseph neben mir in die Hocke und zog einen Schuhkarton hervor, der neben
der Schminkkommode stand. Behutsam stellte er ihn auf dem Sessel ab und
?ffnete den Deckel. Zum Vorschein kam ein Paar silberfarbene Pumps mit
Fesselriemchen, die an den Seiten offen waren. Die Form war ganz
klassisch spitz gehalten und die schlanken Stiletto-Abs?tze machten die
Schuhe zu einem Sinnbild von weiblicher Grazie. Die genaue H?he konnte
ich auf dem ersten Blick schwer absch?tzen. Die Pumps waren um einige
Nummern kleiner, als ich als Transvestit trug, aber dem steilen Winkel
nach zu urteilen, w?rden sie selbst f?r St?ckelschuh erfahrene Frauen
nichts allt?gliches sein.
"Wenn ich bitten darf", sagte Joseph und hielt mir galant den rechten
Schuh hin. Ich war froh, dass er mir half, denn eingeschn?rt in dem
Corsagenkleid war gar nicht daran zu denken, die Riemchen selbst zu
schlie?en. Also hob ich den Rock ein wenig an und lie? meinen Fu? in den
Pumps gleiten.
Das Gef?hl, wenn ein Schuh auf Anhieb perfekt passt, ist unbeschreiblich.
Es ist, als w?rde ein gewaltiger Stein vom Herzen fallen. Oft genug sieht
man ein traumhaftes Paar Schuhe und malt sich in Gedanken aus, wie
wunderbar sie einem stehen werden, und dann muss man leider feststellen,
dass sie irgendwie nicht richtig am Fu? sitzen. Oft genug wischt man die
anf?ngliche Entt?uschung dann doch zu Seite und greift zur Kreditkarte,
nur um sich sp?ter eingestehen zu m?ssen, dass es einfach nicht geht.
Umso sch?ner ist es daher, wenn sich solche Sorgen gar nicht erst
einstellten. Und dieses Erlebnis wurde mir in diesem Moment zuteil. Der
Schuh schien wie f?r meinen Fu? gemacht worden zu sein. Er dr?ckte nicht
und sa? aber auch nicht locker. Die Sohle schmiegte sich ?ber die ganze
L?nge an meine Fu?sohle und versprach trotz der H?he es Absatzes ein
bequemes Tragegef?hl. Dies best?tigte sich dann auch, nachdem Joseph das
Riemchen um meine Fessel geschlossen hatte und ich probeweise meinen Fu?
auf dem Absatz wackeln lie?.
"Passt wie angegossen", sagte ich voller Erstaunen.
"Nat?rlich", gab Joseph zur?ck und half mir auch in den zweiten Schuh,
der sich ebenfalls perfekt um meinen Fu? schmiegte. "Es wurde alles genau
aufeinander abgestimmt."
Die Frage, ob die Kleidung an mich oder ich an die Kleidung angepasst
worden war, sch?ttelt ich schnell ab. Zumindest w?rde ich den Abend auf
den hohen Abs?tzen problemlos verbringen k?nnen, solange nicht davon
auszugehen war, dass man die ganze Zeit ?ber stehen musste. Schade nur,
dass der lange Saum die wunderbaren Schuhe fast vollst?ndig verdeckte.
Zum Abschluss des Stylings streifte mir Joseph noch einen silbernen
Armreif ?ber und steckte mir Ohrclips in Form von gro?en Ringen an. Mit
einer schnellen Geste wischt er die Str?hne ein wenig aus meinem Gesicht
und trat zwei Schritte zur?ck.
"Ganz wunderbar", kommentierte er seinen musternden Blick.
Wie auf Stichwort ging hinter mir die T?r auf. Noch ehe ich mich umdrehen
konnte h?rte ich ein bewunderndes "Mmmmmh!" und musste unwillk?rlich
l?cheln vor Freude. Mein Herr war gekommen und offensichtlich gefiel ihm,
was er sah. Dass ein Lob mir ein derartiges Gl?cksgef?hl bescheren
konnte, h?tte ich nie geahnt. Mit pochendem Herzen wandte ich mich zu
ihm. Trotz meiner hohen Abs?tze musste ich zu ihm aufschauen. Er trug
einen eleganten schwarzen Smoking und wirkte unglaublich attraktiv. Ohne
ein weiteres Wort zu verlieren schritt er auf mich zu, hob mein Kinn
z?rtlich mit seiner Hand an und gab mir einen langen Kuss, dessen
Leidenschaft meine Sinne zum taumeln brachte. Willig ?ffnete ich meine
roten Lippen und lie? seine Zunge in meinen Mund eindringen. Ein hei?er
Schauer fuhr ?ber meinen R?cken und entlockte mir ein lustvolles St?hnen.
In diesem Moment sehnte ich mich mit jeder Faser meines K?rpers, von ihm
genommen zu werden. Hoffentlich w?rde dieser Kuss niemals enden.
Als er sich dann von mir l?ste, wusste ich gar nicht, wie mir geschah und
blieb zun?chst wie benommen stehen.
"Sie haben sehr gute Arbeit geleistet, Joseph", sagte er an mir vorbei.
"Der Lippenstift ist nicht einmal verschmiert."
"Ihre Zufriedenheit schmeichelt mir sehr."
Noch immer war ich von der Lust, die dieser Kuss in mir verstr?mte, ganz
gefangen. Die Stimmen der beiden M?nner drangen wie durch eine Wand
gesprochen an meine Ohren. Erst als mich mein Herr an die Hand nahm und
wortlos aus dem Raum hinaus f?hrte, kehrte mein Verstand nach und nach
zur?ck. Dabei hatte ich M?he, seinem schnellen Schritt zu folgen, und
meine Abs?tze klapperten hektisch auf dem Parkettboden. Offensichtlich
hatte er es eilig.
Drau?en vor dem Haus wartete schon eine schwere Limousine. Ein Chauffeur
hielt mir h?flich die Autot?r auf und half mir beim Einsteigen, was mit
dem Korsett nicht so schnell ging wie sonst. Es zwang mich zu langsamen
Bewegungen und einem aufrechten Sitz. Zum Gl?ck bot der gro?z?gige Fond
meinen Beinen gen?gen Platz, so dass ich mich nicht beengt f?hlte.
Nur eine Sekunde sp?ter stieg mein Herr ein und setzte sich neben mich.
Ganz beil?ufig legte er seine Hand auf meinen Oberschenkel, worauf ich
erregt zusammenzuckte.
"Versuchen sie z?gig durch den Verkehr zu kommen", sagte er an den Fahrer
gerichtet. "Ich m?chte nicht sp?ter erscheinen, als es angemessen ist."
Der Fahrer nickte nur und fuhr los. Gleich nachdem sich der Wagen in
Bewegung gesetzt hatte, lie? mein Herr per Knopfdruck eine Trennwand
zwischen den Vordersitzen und uns hochfahren.
"So, und nun zu dir", begann mein Herr. "Wie du vermutlich schon gedacht
hast, sind wir auf dem Weg zu einer sehr festlichen Gesellschaft. Es ist
die j?hrliche Spendengala der regionalen Wirtschaftsverb?nde zum Schutz
der hiesigen Auenw?lder... zumindest offiziell. Inoffiziell ist es eines
der wichtigsten Treffen von Gesch?ftsleuten und Vorstandsmitgliedern im
ganzen Land. Hier werden im Vorfeld Handelsabschl?sse von mehreren
Millionen Euro besprochen bis hin zu Unternehmensfusionen."
Er machte eine Pause, um seine Worte auf mich wirken zu lassen, was sie
auch zweifellos taten. Allerdings auf eine Art und Weise, die untypisch
f?r mich war. Ein BWL-Student h?tte sicherlich neugierig auf die
Gespr?che und deren sachliche Inhalte geachtet. In meinem Kopf jedoch
herrschte in dieser Hinsicht eine merkw?rdige Leere. S?mtliches
Fachwissen schien wie in Watte gepackt zu sein. Stattdessen beeindruckte
die pure Wichtigkeit der Leute meinen wirren Verstand. Mein Herz schlug
immer schneller, und pl?tzlich ?berraschte mich mein eigenes leises
Giggeln.
"Aber das soll dich nicht weiter interessieren, meine Kleine", fuhr er
fort und streichelte z?rtlich meinen Oberschenkel. "Du bist einfach die
standesgem??e Begleitung f?r einen Mann in meiner Position und hast
nichts weiter zu tun, als deinen weiblichen Charme bei den anwesenden
Herren spielen zu lassen." Pl?tzlich legte sich ein seltsames Grinsen auf
sein Gesicht - so deutlich, wie ich es bei ihm noch nicht zuvor gesehen
hatte. "Und zwar in jeder Hinsicht."
Augenblicklich wusste ich, warum ich keinen Slip tragen sollte, und bei
dieser Erkenntnis zog sich alles in mir zusammen, was sich trotz des
Korsetts noch zusammenziehen konnte. Nicht nur, dass ich als Schmuckst?ck
eines Mannes v?llig fremden Menschen pr?sentieren sollte, nein, ich
sollte auch noch mit ihnen flirten, wom?glich intim werden. Diese
Vorstellung lie? mir den Atmen stocken und zum ersten Mal gelang es mir,
aus dem Bann dieses Mannes neben auszubrechen.
"Das kann doch nicht ihr Ernst sein!" protestierte ich und konnte f?r
einen Augenblick einen Hauch von Verbl?ffung in den Augen meines Herrn
erkennen. Doch schon im n?chsten Moment lie? er mich sp?ren, wer die
Macht ?ber mich hatte. Mit einem festen Griff in meinen Schritt l?ste er
ein derartiges Lustgef?hl aus, das mich ob seiner Intensit?t geradezu
erschrecken lie?. Seine Hand lag in meinem Scho?, und mit dem
Mittelfinger stimulierte er meinen Kitzler. Von einem Moment zum n?chsten
war all mein Widerstand erneut gebrochen. Ich konnte blo? meinen Kopf in
den Nacken werfen und mich geschlossenen Augen ein woll?stiges St?hnen
aussto?en. Wie von allein spreizten sich meine Beine und gaben seiner
Hand bereitwillig Platz, ohne dass ich etwas dagegen h?tte tun k?nnen.
Doch schon eine Sekunde sp?ter hatte er seine Hand zur?ckgenommen.
"Wir wollen doch nicht, dass du jetzt schon ganz feucht wirst", sagte er
emotionslos und lehnte sich zur?ck. "Ich lasse dir ganz einfach keine
Wahl, ob und wem du heute Abend zur Verf?gung stehen wirst. Denn nur dazu
habe ich dich gemacht."
Seine Worte drangen kaum bis zu meinem Bewusstsein durch. Noch immer
sp?rte ich mein Herz wild unter der Brust pochen. Wie um alles in der
Welt konnte mich so eine kleine Ber?hrung derart von Sinnen machen. Es
war, als w?rde auch den letzten Funken meiner Selbstbeherrschung durch
die Sehnsucht nach bedingungsloser Hingabe ersetzt werden. Und so
unglaublich euphorisierend dieses Gef?hl auch war, ebenso sehr
erschreckte es mich. Vergessen waren augenblicklich all die anderen
Fragen, die mich noch kurz zuvor besch?ftigt hatten. Was zum Beispiel
hatte mein Herr bei der Elite der Wirtschaftssociety zu suchen. Oder wie
war meine Aufgabe in dieser Hinsicht zu verstehen? Ging es nur um gewisse
Liebesdienste f?r unausgelastete Manager oder versprach er sich besondere
Vorteile, in dem er mich jenen M?nnern zur Verf?gung stellte? All diese
Gedanken verschwammen mehr und mehr zu einem undeutlichen Rauschen in
meinem Hinterkopf.
Durch das geschlossene Fenster drangen die Kl?nge von Jazzmusik an mein
Ohr. Das Fahrzeug verlangsamte seine Fahrt und der Fahrer lenkte es um
eine enge Kurve. Offenbar hatten wir unser Ziel erreicht. Am Fenster
erschien ein junger Mann mit Fliege und rotem Jackett und ?ffnete mir die
T?r. Auch bei meinem Herrn ging die T?r auf.
"Warte noch!" kam ein knapper Befehl von ihm, bevor er ausstieg und um
den Wagen herum zu mir lief. Von einem aufgesetzt wirkendem L?cheln
begleitet reichte er mir seine Hand. F?r Au?enstehende musste es so
aussehen, als wenn ein galanter Herr seine Begleitung zuvorkommend aus
dem Wagen half, doch in Wahrheit lie? wollte er mir nicht die Gelegenheit
geben, auch nur einen Moment zu z?gern. Wie ferngesteuert stieg ich aus
dem Wagen und hakte mich bei meinem Herrn ein. Direkt vor meinen F??en
breitete sich ein roter Teppich aus, der von kleinen B?umchen in
Blumenk?beln flankiert zum Eingang der ?rtlichen Stadthalle f?hrte. Eine
weiche Beleuchtung lie? die golden Beschl?ge edel gl?nzen und tauchte die
Umgebung zusammen mit der musischen Untermalung in eine sehr elit?re
Atmosph?re. Einige Meter von mir entfernt sah ich ein elegant gekleidetes
P?rchen stehen und mit einer einsamen Reporterin sprechen, deren Kollege
Schnappsch?sse von den ankommenden G?ste machte. Offenbar war das
?ffentliche Interesse an dieser Veranstaltung nicht allzu hoch und
vermutlich wurde eh niemand der schreibenden Zunft hineingelassen. Die
Stimmung der beiden Damen schien jedoch gel?st und als ich an der Seite
meines Herren n?her kam, h?rte ich sie ?ber den Erfolg der bevorstehenden
Spendengala schw?rmen. Schon auf den ersten Blick konnte man sehen, dass
es sich bei dieser Dame um eine klassische Charitylady handelte. Ihr Mann
hingegen hielt sich schweigend von diesem Thema fern. Das g?nnerhafte
L?cheln in seinem Gesicht verriet schon beinahe zu deutlich, wie wenig er
von solchen Wohlt?tigkeitsevents hielt. Ihm ging es sicherlich um andere
Dinge. Als sein gelangweilter Blick auf uns fiel, lie? er seine Frau
einfach stehen, die dies jedoch gar nicht wahrnahm und weiterhin auf ihr
Gegen?ber einredete. Mit aufgesetzter Freude kam er mit weit
ausgebreiteten Armen auf uns zu. Selbst in meinem jetzigen Zustand
bemerkte ich seine zur Schau gestellte Dekadenz und war von ihr sogleich
gelangweilt.
"Ach wie sch?n, sie ebenfalls hier zu sehen", begr??te er uns und reichte
meinen Herrn die Hand, welche dieser eher beil?ufig entgegennahm. "Es
scheint wirklich ein sehr interessanter Abend zu werden."
"Das wollen wir doch nicht ausschlie?en", gab er zur?ck und ging
ungebremst weiter.
Ich bemerkte, wie mir der Mann f?r einen kurzen Moment direkt aufs
Dekollete stierte und mir einen Blick zukommen lie?, der mir eindeutig
klar machte, nicht auf seiner gesellschaftlichen Stufe zu stehen. Fast
trotzig schenkte ich ihm das naivste L?cheln, das meine Mimik aufzubieten
hatte. Nachdem wir weitergingen, h?rte ich mit Genugtuung hinter mir ein
schrilles "Schatz, nun sagt doch auch mal was?" gefolgt von einem
genervten Seufzer.
An der Seite meines Herrn betrat ich das Foyer der Stadthalle. Hier
herrschte weit mehr Trubel als drau?en. ?berall standen kleine Gr?ppchen,
die sich angeregt unterhielten und den Raum mit einem Geschnatter
erf?llte, welches f?r so eine Veranstaltung typisch war. In dieses
Ger?usch mischte sich das Klirren von Sektgl?sern und manchmal ert?nte
das eine oder andere hysterische Lachen. Sogleich wusste ich, dass dies
eigentlich nicht meine Welt war. Und dennoch... als h?tte irgendetwas in
mir ein Programm gestartet, setzte ich ein naives L?cheln auf und drohte
von der Atmosph?re mitgerissen zu werden. Da erschien mir das Tablett mir
Sektgl?sern, dass eine Servicekraft gekonnt durchs Foyer balancierte, wie
die Rettung in letzter Sekunde. Bevor ich jedoch ein Glas nahm, bat ich
meinen Herrn noch geistesgegenw?rtig mit einem fragenden Blick um
Erlaubnis.
"Greif ruhig zu", meinte dieser nur und nickte einer Person au?erhalb
meines Blickfeldes zu.
Da mir ein "Danke, Herr" in dieser Situation eher unangebracht erschien,
blieb ich stumm und angelte geschickt ein Glas vom Tablett, das schon
fast nicht mehr in meiner Reichweite war. Mein erster Gedanke war, den
Sekt einfach hinunterzust?rzen, doch einer warnenden Stimme in meinem
Unterbewusstsein folgend belie? ich es bei einem vornehmen Nippen.
Mit dem Glas in der Hand lie? ich mich in der folgenden Stunde durch die
Leute f?hren. Immer wieder blieb mein Herr stehen und lie? sich zu etwas
Smalltalk mit dem einen oder anderen bekannten Gesicht herab. Ihm war
jedoch deutlich anzumerken, dass er all dies eher l?stiges Prozedere
empfand, denn es waren ?berall die gleichen Floskeln. Ich selbst blieb
dabei lediglich schm?ckendes Beiwerk, dessen Anwesenheit man zwar
vernahm, aber ansonsten tunlichst ignorierte, von einigen anz?glichen
Blicken mal abgesehen. Dabei war es erstaunlich, mit welcher Gewissheit
die Leute hier zwischen wichtigen und unwichtigen Personen zu
unterscheiden wussten. Vielleicht lag es daran, dass ich neben den
Servierm?dchen zu den j?ngsten Menschen dieser Gesellschaft geh?rte. Auch
mein Kleid fiel mit seinem leuchtenden Rot sehr aus dem Rahmen. Die
betagteren Damen trugen zwar ebenfalls sehr festliche Gew?nder, die mit
mitunter so gewagt waren, dass jede Modebraterin von einem Tragen
desselben aus Gr?nden der ?sthetik dringendst abgeraten h?tte, aber sogar
dies wirkte der Szenerie merkw?rdig zugeh?rig.
Der eigentliche Saal des Geb?udes strotzte nur so vor glamour?sem
Ambiente. Auf der B?hne spielte eine Bigband in wei?en Anz?gen ruhige
Tanzmusik aus den 50ern, die jedoch bislang niemanden zu animieren
vermochte. Verschwenderische Blumenbuketts s?umten den weiten Raum und
die gro?en Rundtische. Die W?nde waren im Retrostil mit Vorh?ngen
verziert, zwischen denen dekorative Leuchten weiche Lichtkegel
abstrahlten. Einfach alles in diesem Saal schien zu sagen, dass dies ein
Ort f?r die oberen Zehntausend war, und jeder dankbar sein sollte, wenn
er hier sein durfte. Mir jedoch verschloss sich diese Romantik. Jedes
Mal, wenn mein Herr mit jemandem plauderte, spielte sich vor meinem
inneren Auge ein Film ab, wie ich mit diesem Mann Sex hatte. Ich konnte
nichts dagegen machen. Es waren v?llig fremde Menschen. Doch es war nur
allzu offensichtlich, warum ich hier war. Und inzwischen wartete ich nur
noch darauf, dass es endlich soweit war. Mehr noch... ich sehnte mich
danach. Eine Erkenntnis, die mich zu einem zweiten Glas Sekt greifen
lie?.
Die erste H?lfte des Abends verstrich allerdings vollkommen ereignislos.
Am Festmahl nahmen wir nicht teil. Stattdessen f?hrte mein Herr seine
Kontaktpflege fort. Mit fortschreitender Stunde konnte man beobachten,
wie sich einige Gr?ppchen aus den G?sten bildeten. Gleich eines geheimen
Zirkels fanden sie sich im Foyer zusammen und standen verschw?rerisch in
der Runde, w?hrend im gro?en Saal Reden ?ber wohlt?tige Zwecke gehalten
wurden.
Mein Herr schien sich zun?chst eher abwartend im Hintergrund zu halten,
jedoch bemerkte ich, dass er das allgemeine Geschehen genau im Auge
behielt.
Er stand mit mir etwas abseits und redete mit einem ?lteren Mann mit
einem grauen Bart ?ber belangloses Zeugs. Gerade als ich mich fragte, wie
lange das noch so weiter gehen w?rde, winkte eben dieser Mann einen
weiteren zu uns, der sich neben mich stellte und die Anwesenden mit einem
"Guten Abend die Herren" begr??te. Seine Stimme kam mir augenblicklich
bekannt vor.
"Guten Abend, Herr Professor M?ller", gab mein Herr zur?ck. Vermutlich
hatte er gesp?rt, wie ich bei diesem Namen zusammenzuckte. Mein Herz
schlug nerv?s schneller und ich versuchte krampfhaft, mir nichts anmerken
zu lassen.
"Freut mich, ihnen hier ?ber den Weg zu laufen", h?rte ich Professor
M?ller sagen. "Dass ich dieser Dame an ihrer Seite begegne, h?tte ich
aber nicht geahnt."
In diesem Moment h?tte ich mich nichts sehnlicher gew?nscht, einfach
?bergangen zu werden, so wie man es den ganzen Abend ?ber mit mir gemacht
hatte. Ich sp?rte, wie mir die R?te ins Gesicht schoss, als sich
Professor M?ller mit seinem Kopf in mein Blickfeld schob und mich
s?ffisant anl?chelte. "Ich h?tte sie in diesem Kleid kaum erkannt. Und
ausgeschlafen sehen sie sehr viel h?bscher aus."
"Sie kennen sich?" fragte mein Herr in einem Tonfall, der mir verriet,
dass er es schon l?ngst wusste.
"Oh ja", antwortete Professor M?ller. "Sie ist eine Studentin von mir.
Allerdings muss ich gestehen, ihren Namen nicht parat zu haben."
Die aus dieser Frage heraus entstandene Stille war mir ?beraus
unangenehm. Ich merkte, wie mich die drei M?nner anstarrten und meinen
Namen wissen wollten. Das Problem war nur, dass ich mir selbst nie einen
weiblichen Namen gegeben hatte. Nat?rlich h?tte den erst besten nennen
k?nnen, der mir in den Sinn gekommen w?re, aber davon mal abgesehen, dass
meine Kehle wie zugeschn?rt war, erschienen mir die ersten Ideen einfach
nicht passend zu sein.
"Ich glaube...", begann Professor M?ller leise. "...zumindest ihren
Vornamen in Erinnerung zu haben. Sabine, oder?!"
Mir war nicht sicher, ob er mich einfach verwechselte oder ihn sich
spontan ausgedacht hatte, aber ich nickte bei diesem Namen einfach.
"Da ist mein Namensged?chtnis doch gar nicht so ?bel", lobte er sich
selbst.
Aus dem Augenwinkel heraus meinte ich, ein leichtes Grinsen im Gesicht
meines Herrn gesehen zu haben, das allerdings auch Einbildung gewesen
sein k?nnte. Aber so oder so schien er durchaus zufrieden mit der
Entwicklung zu sein.
"Leider scheint der Abend unsere Sabine hier ein wenig zu langweilen",
sagte er direkt an meinen Dozenten gerichtet. "Ich muss auch gestehen,
mich ihr nicht so widmen zu k?nnen, wie sie es verdient h?tte."
"Das ist aber schade", kommentierte Professor M?ller und blickte mich
bedauernd an. "Aber so eine Gala hat oft eine sehr angestaubte
Atmosph?re, da kann sich so ein h?bsches M?dchen schon mal fehl am Platz
f?hlen. Vielleicht kann ich ihnen ja behilflich sein, den Abend etwas
abwechslungsreicher zu gestalten."
Wie er das so sagte, konnte ich seine Absichten ?berhaupt nicht
einsch?tzen. Es h?tte ebenso eine ehrlich liebgemeinte Einladung sein
k?nnen wie ein eindeutig zweideutiges Angebot. Meiner Libido schien dies
jedoch gleichg?ltig zu sein, denn mir fuhr ein hei?er Schauer durch den
K?rper. Noch ehe ich etwas erwidern konnte, tat mein Herr dies f?r mich.
"Daf?r wird sie ihnen sicherlich sehr dankbar sein. Nicht wahr, meine
kleine Sabine?"
Obwohl in diesem Moment tausend Bef?rchtungen auf mich einst?rzten,
konnte ich nichts anderes tun, als lieb zu l?cheln und brav zu sagen:
"Liebend gern."
Als h?tte ich soeben den Besitzer gewechselt, nahm Professor M?ller mich
an die Hand und hakte mich bei sich ein. "Dann wollen wir die Herren mal
mit ihrem Gespr?ch alleine lassen."
Mein letzter hilfesuchender Blick zu meinem Herrn hin?ber ging v?llig ins
Leere. Er hatte sich schon wieder seinem Gegen?ber zugewandt und schien
sich nicht weiter f?r mich zu interessieren. Ohne den Willen, mich zu
widersetzen, lie? ich mich an der Seite des Professors in den Saal
f?hren. Offenkundig genoss er meine Begleitung. Immer wieder zog er mich
eng an sich heran, wenn er einer bekannten Person ?ber den Weg lief und
dieser begr??end zunickte. Nur wenig sp?ter sp?rte ich auch seine Hand
auf meiner H?fte, dir mir deutlich zu verstehen gab, dass sich Professor
M?ller nur aus Eigennutz um mich k?mmerte. Allerdings ?berraschte mich
diese Erkenntnis nicht sonderlich.
Zielstrebig steuerte er auf die Tanzfl?che zu. Es wurde gerade ein
ruhiger Klassiker aus den 50ern gespielt, zudem sich die meisten P?rchen
nur bed?chtig bewegten. Ohne sich mit einer Aufforderung aufzuhalten,
legte der Professor seinen Arm um meine Taille und begann zu den
langsamen Kl?ngen zu f?hren. Im Vergleich zu mir war mein Tanzpartner
gro? genug, um selbst auf den hohen Abs?tzen den Kopf ein wenig empor
strecken zu m?ssen. In seinen Augen war zu lesen, dass dieser Tanz nur
ein Vorspiel war. Eng aneinander geschmiegt, wogen wir unsere K?rper
harmonisch zum Takt der Musik und ich sp?rte, wie seine Hand nach und
nach tiefer glitt.
"Eine Frau wie sie kann einen Mann schon um den Verstand bringen", sagte
Professor M?ller mit sanfter Stimme, die mein Herz schneller schlagen
lie?. "Wer h?tte geahnt, dass ich so eine bezaubernde Studentin habe."
Seine Worte klangen wirklich ernst gemeint. Von diesen Komplimenten fast
?berrascht, blickte ich verlegen zur Seite und f?hlte, wie meine Wangen
vor Schamesr?te zu gl?hen begannen. Liebevoll legte mein Tanzpartner
seinen Finger an mein Kinn und zog mein Gesicht z?rtlich zu seinem. "Na,
wer wird denn da so sch?chtern sein?!"
Sein L?cheln war wie Balsam auf meiner Seele und wischte alle Bedenken
von dannen. Ohne dazu gezwungen zu werden, schmiegte ich meinen Unterleib
an seinen Scho? und konnte deutlich den lustvollen Druck seiner W?lbung
sp?ren, die sich bereits in seinem Schritt abzeichnete. Selbst der
Professor bemerkte, wie mir ein hei?er Schauer durch den K?rper fuhr und
mich unbewusst die Augen schlie?en lie?. Ich versp?rte ein wunderbares
Wohlgef?hl und h?tte noch Stunden eng umschlungen tanzen k?nnen, doch
pl?tzlich l?ste er die Umarmung und riss mich aus meinem Tagtraum.
Schnellen Schrittes verlie? er die Tanzfl?che, wobei er mich an der Hand
hinter sich herzog. Dies hatte mich so ?berrascht, dass ich beinahe ins
Stolpern geraten w?re und hektisch hinter ihm herst?ckelte. Ohne ein Wort
zu verlieren eilte Professor M?ller mit mir durch die Halle und hielt auf
einen seitlichen Ausgang zu. ?ber der T?r hing ein schlichtes Schild mit
der Aufschrift "Zu den Tagungsr?umen". Energisch stie? er sie auf, ohne
auf die verdutzten Gesichter einiger umstehender G?ste zu achten, die
sich aber nicht weiter ?ber uns den Kopf zerbrachen... hoffentlich.
Der anschlie?ende Flur wurde lediglich durch die Notbeleuchtung in
d?mmeriges Licht geh?llt. Offensichtlich wurden die R?umlichkeiten im
Moment nicht genutzt. So war die erste T?r, die mein Begleiter ?ffnen
wollte, dann auch verschlossen.
"Mist", h?rte ich Professor M?ller leise fluchen und wurde gleich im
n?chsten Moment weitergezerrt. Zu sp?ren, wie er von seiner Geilheit
angetrieben wurde, lie? auch mich immer hei?er werden. Wie ein hilfloses
H?ndchen an der Leine, wurde ich von ihm mit pochendem Herzen von einer
T?r zur n?chsten gezogen. Seiner m?nnlichen St?rke konnte ich nichts
entgegensetzen. Wie ferngesteuert lie? ich mich einfach mitrei?en. Die
Erwartung an das, was passierte, sollte er schlie?lich einen offenen Raum
finden, lie? mich zudem unglaublich feucht werden. Und als eine T?r dann
seinem st?rmischen Dr?ngen ?berraschend nachgab, fielen wir geradezu
hinein. Es war ein typischer Konferenz- oder Seminarraum, dessen Tische
in U-Form um ein Rednerpult positioniert waren. Die St?hle hatte man
hochgestellt und auch hier sorgte nur die Notbeleuchtung f?r einen
schwachen Schein.
Professor M?ller jedoch k?mmerte sich wenig um die Einrichtung. Er zog
mich einfach hinter sich her und warf die T?r ins Schloss. Mit einem
Ruck, der mir ein lustvolles St?hnen entlockte, drehte er mich herum und
gab mir einen gierigen Kuss. Meine Lippen boten nicht den geringsten
Widerstand als sich seine Zunge in meinen Mund schob und die meine
suchte. Mit geschlossenen Augen gab ich mich seinem Kuss mit all meiner
Leidenschaft hin und sp?rte, wie ein hei?er Schauer nach dem anderen
durch meinen K?rper fuhr. Ich konnte gar nicht anders, als seiner Lust
mit Haut und Haaren zu ergeben. Das Hochgef?hl war schon jetzt
?berw?ltigend und blendete meinen Verstand v?llig aus. Nur noch ein
Gedanke erf?llte mein Bewusstsein: Von diesem Mann gefickt zu werden.
"Oh ja", st?hnte Professor M?ller. Sein Atem ging ebenso schnell wie
meiner. "Du bist ein richtiges Vollweib."
Er saugte sich an meinem Hals fest und ich genoss seine Ber?hrung mit
geneigtem Kopf. Unbewusst biss ich mir auf die Unterlippe und konnte
nicht fassen, wie unglaublich hei? ich war. Im n?chsten Moment schlang
ich meine Arme um diesen Mann und st?hnte lustvoll auf, als er mich
einfach anhob und auf die Tischkante setzte. Mit einer schnellen Geste
fegte der zwei St?hle herunter, die hinter mir zu Boden polterten, und
k?sste mich innig. Wie von allein legten sich meine Beine links und
rechts an sein Becken, w?hrend er mir den Rocksaum empor streifte und
meine Schenkel freilegte. Seine H?nde auf meine Haut zu sp?ren, lie? mich
vor Erregung erzittern. Noch einmal gab er mir einen langen Zungenkuss,
bevor er sich pl?tzlich von mir l?ste und meinen Oberk?rper mit dem
R?cken auf den Tisch dr?ckte. Lasziv lag ich nun vor ihm und schaute mit
gl?nzenden Augen zu, wie der der Herr Professor den Rei?verschluss seiner
Hose ?ffnete und seinen Schwanz hervorholte. Er stand hart nach vorn und
war bereit, in mir einzudringen. Im n?chsten Moment wurden meine Beine an
den Fesseln ?ber die Schultern meines Liebhabers gelegt, der ohne zu
z?gern seine Eichel an meine feuchten Schamlippen ansetzte und sie in
mich hinein dr?ckte.
Diese Erfahrung raubte mir fast die Sinne. Diesen Mann in mir eindringen
zu sp?ren, war ein unfassbar berauschendes Gef?hl. Mit weit aufgerissenem
Mund st?hnte ich meine Wollust hinaus und nahm seine Lanze Zentimeter um
Zentimeter in mir auf. Mit den H?nden an der Tischkante festgekrallt, lag
ich vor ihm, meine Beine auf seinen Schultern, und war ihm eine
willenlose Gespielin. Als der erste Sto? durch meinen K?rper fuhr, konnte
ich ein lautes Aufst?hnen gar nicht verhindern. Von meiner Geilheit
angeheizt, wartete mein Professor gar nicht lange ab und begann mich
gleich hart zu ficken. Von seinem elit?ren Gehabe war nicht der Hauch
einer Spur geblieben. Trotz des einzw?ngenden Korsetts, bebte mein Busen
bei jedem seiner St??e, die meinen Unterleib zum Gl?hen brachten.
"Oh - ja", st?hnte er im Takt seiner Bewegungen. "Du - bist - so - gut -
zu - ficken!"
Ich nahm seine Worte jedoch nicht mehr wahr. Mein ganzes Bewusstsein war
erf?llt von hei?em Verlangen und ich sp?rte deutlich, wie der harte
Schwanz immer wieder und wieder tief in mein Becken vordrang, dass
Professor M?ller mit seinen starken H?nden hielt. Trunken vor Wollust
lie? ich mich einfach nehmen. Jegliches Zeitgef?hl hatte ich l?ngst
verloren. Es h?tten ebenso Sekunden wie Minuten sein k?nnen. Solange es
nicht endete, war mir dies egal.
Leider schien mein Liebhaber seinem H?hepunkt bereits sehr nahe gekommen
zu sein. Seine St??e wurden langsamer, daf?r aber intensiver. Als er
seinen Finger in meinen Mund schob, begann ich sogleich lustvoll an ihm
zu saugen.
"Ja, S??e. Gleich bekommst du, was du verdient hast."
Schon f?hlte ich seinen harten Schwanz in mir pulsieren und im n?chsten
Moment ergoss er sich tief in mir. Es war unglaublich, wie deutlich ich
jeden Schwall vernehmen konnte, der in meinen K?rper str?mte. Zun?chst
hielt mein Intimpartner noch ganz still, stopfte dann aber noch ein wenig
nach. Schnell lie? seine Anspannung nach. Immer ruhiger wurden seine
Bewegungen, bis er schlie?lich meine Beine von seinen Schultern nahm und
sich aus mir zur?ckzog.
Ich hingeben konnte mich kaum r?hren. Noch immer waren meine Sinne vor
Lust wie bet?ubt, sodass ich einfach liegen blieb und nach Atem rang. Ob
ich nun ?berhaupt zum H?hepunkt gekommen war oder nicht, selbst dies war
mir in diesem Moment egal. Es dauerte eine Weile, ehe ich wieder die
Umgebung um mich herum wahrnehmen konnte. Mein erster Blick fiel auf
Professor M?ller, der gerade seinen G?rtel verschloss und mich mit einem
selbstzufriedenen Gesichtsausdruck anschaute.
"Daf?r m?sste ich dir eigentlich eine Eins geben", meinte er zu mir
herab. "Komm, S??e. Wir sollten uns mal wieder unter die Leute mischen."
Ehe ich aus eigener Kraft auf die Beine gekommen war, zog er mich auch
schon an der Hand vom Tisch. Der Rocksaum glitt ?ber meine Beine hinunter
und verdeckte meine feucht gl?nzende Vagina, als w?re nichts geschehen.
Doch jeder Schritt erinnerte mich an das soeben geschehene. Eigentlich
war es viel zu schnell zu Ende gewesen. Dieser Gedanke dr?ngte sich mir
auf, als wi