"Stell dir ganz kurz einmal vor wie du dein Leben verlierst
Und irgendwer der's gefunden hat trägt es her hinter dir
Und er erreicht dich und dein Leben ist dir so dermaßen peinlich
dass du einfach nicht bereit bist zuzugeben, dass es deins ist"
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Donnerstag, 13:52 Uhr
"Kann mir eine von euch erklären wo Raum 154 ist?" Es war die Pause vor der letzten Stunde und ich stand wieder in der Stufenecke. Und wieder war ich Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Na super.
Ich wusste, dass das vergehen würde und zwar hoffentlich schnell. Von überall ruhten Augen auf mir, sprachen meine neuen Mitstreiter hinter vorgehaltener Hand ganz offensichtlich über mich. Deshalb hatte ich mich wieder zu Ramona und ihren Freundinnen gestellt, nicht weil Sie so nett waren, sondern weil ich heute keine Lust mehr auf neue Leute hatte.
"Mathe bei Simeonidis? Hab ich auch, komm gleich einfach mit mir mit." Die gesprochen hatte war Jana, ein hübsches, zierliches Mädchen mit blonden Haaren und einer für ihre Statur enormen Oberweite.
"... aber alle Jungs starren die so an." - "Ja, aber nur weil die neu ist, so hübsch ist die nun auch wieder nicht..."
Ich versuchte es auszublenden, aber hin und wieder fing ich Gesprächsfetzen auf, und ich wettete mit mir selbst, dass mit Absicht laut genug gelästert wurde damit ich es hörte. Jana piekte mir mit dem Zeigefinger in die Seite. "Weißt du schon wo die Klos sind?" Sie wartete nicht auf eine Antwort. "Komm mit ich zeigs dir."
Damit griff sie nach meiner Hand und zog mich durch das Foyer. Ich ließ es geschehen und war eigentlich ganz froh darüber von der Aufmerksamkeit fortzukommen. Außerdem mochte ich Jana, soweit ich das bis jetzt einschätzen konnte. Sie hatte noch nicht allzu viel geredet, vielleicht gerade deshalb, und was sie sagte hörte sich nach einer lieben, aber direkten Person an.
Vor dem Mädchenklo drehte sie sich zu mir um. "Und, was sagst du zu den Jungs in unserer Stufe? Hast du schon wen gefunden der dir gefällt?" Ich zögerte, da hatte ich gerade mal gar keine Lust drauf. Gerade als ich den Mund aufmachen wollte fuhr sie fort.
"Sind auch nicht alle doof, keine Angst. Oder stehst du eher auf Mädels?" Bei diesem Satz änderte sich ihr Tonfall minimal. Einerseits kam ein lauernder Unterton dazu, andererseits... War das Hoffnung, die da mitschwang?
Ich lächelte sie nur an und drückte einmal ganz leicht ihre Hand, die ich immer noch hielt. "Lass uns zu Mathe gehen." Diesmal war ich es die sie hinter sich her in die Stufenecke schleifte.
In der Stufenecke sah ich mich um. Die Auswahl an Jungs war eher so... meh. Neben den klassischen Nerds ein paar Jungs, mit denen man sich sicher gut anfreunden konnte, und in einer Ecke, die die sich für die Macker hielten. Naja, Ordner geschnappt und auf zu Mathe, wieder folgte ich Jana durch die Menge. Bildete ich mir das nur ein oder hatte sie einen etwas anderen Hüftschwung drauf als vorhin? Fast hätte ich losgelacht. Die war ja süß.
In Mathe war neben Jana natürlich kein Platz frei, also setzte ich mich in die letzte Reihe. Immerhin hatten mich jetzt fast alle Leute in diesem Kurs schonmal gesehen, daher wurde ich kaum noch angeschaut und konnte ein wenig die Gedanken schweifen lassen. Auch wenn die Jungs hier nicht erste Sahne waren bastelte mein Hirn fleißig Phantasien. Wie zwei mich festhielten während ein dritter hinter mich trat und mich heftig nahm. Wie mir alle zuschauten während einer nach dem anderen in meine Muschi kam... Völliger Blödsinn natürlich, vielleicht war ich nur die viele Aufmerksamkeit nicht gewohnt, vielleicht hatte ich einfach Hormonhochstand.
Gott sei Dank hatte ich heute Unterwäsche angezogen, andernfalls hätte ich einen Fleck in der Jeans, und zwei deutlich sichtbare Erbsen vor der Brust gehabt. Ich schob es auf den Umzug und den Umstand, dass ich seit Tagen nicht masturbiert hatte und nahm es hin.
Sinnierend ließ ich Mathe über mich ergehen, alles was die hier machten kannte ich schon. Als es endlich klingelte kam Jana wieder zu mir herüber und zog mich aus dem Klassenraum. "Bist du mit dem Auto oder mit dem Bus hier?" Ich sah schon worauf das hinauslief, ihren Autoschlüssel hatte ich vorhin schon gesehen.
"Du darfst mich gerne nach Hause fahren." sagte ich und grinste sie breit an. Sie lächelte zurück und ich folgte ihr zum Parkplatz, wo wir in ihren kleinen Punto stiegen. Mit dem Auto waren es vielleicht 10 Minuten fahrt bis zu unserem Haus, doch wir machten noch einen Abstecher zu Subway. Auf der Fahrt zu unserem Haus fragte Jana mich aus.
"Vorher haben wir nahe München gewohnt, daher war der Umstieg aufs Ruhrgebiet schon ein kleiner Schock." ... "Ja, einen Bruder 3 Jahre jünger und nochmal Zwillinge die bald 10 werden."... "Eltern geschieden, wir Kinder sind alle bei meinem Vater, meine Mutter hat sich mit einem anderen Mann verdrückt."... "Ein Reihenhaus, siehst du gleich." ... "Alles an Sport, Hauptsache anstrengend, außer Fahrradfahren."... "Noch keinen. Ja wirklich noch keinen, also keinen festen." ... "Auch noch keine feste" ... "Jetzt hier rechts, da ist schon der Umzugswagen. Die nächsten Tage wird wohl erstmal nur Kartons ausgepackt."
Jana parkte halb auf dem Bürgersteig und schaute mich an. "Ich denk wir sehen uns dann mo..."
Ihr Mund blieb mitten im O stecken und ihre Augen weiteten sich als ihr Blick an mir vorbeiglitt.
"DAS ist dein Vater?" Ich wusste was sie meinte. Ja, DAS war mein Vater. Schlank aber stämmig, mit perfektem Dreitagebart und Armen wie junge Bäume, dazu ein Gesicht bei dem frau nur dahinschmelzen konnte. Vielleicht war er auch der Grund warum ich alle Jungs eher mäßig fand. Keiner hielt dem Vergleich stand.
"Den muss ich mir aus der Nähe anschauen, komm mit!" Ich folgte ihr als Jana ihr Top straffte und aus dem Auto stieg.
Mein Vater hob gerade den letzten Karton aus dem LKW und schlug die Klappe zu.
"Aber Hallo, Sie müssen Lauras Vater sein." Papa stellte den Karton ab als er Jana und dahinter mich auf sich zumarschieren sah. Jana trat nah an meinen Vater heran und reichte ihm die Hand. Sie war etwa so groß wie ich, und damit fast zwei Köpfe kleiner als er. "Ich bin Jana. Schön haben Sie es hier, ich denke wir werden uns wohl öfter sehen." Sie schaute sich demonstrativ um, offensichtlich um ihm eine Gelegenheit zu geben ihr Dekolleté zu bewundern, dann wandte sie sich mit einem gekonnten Augenaufschlag wieder ihm zu.
"Schön dich kennenzulernen Jana. Ich bin Mike. Aber wenn du nicht gerade beim Umzug helfen willst ist wohl erstmal kein Wiedersehen, hier wird es noch wochenlang etwas wild zugehen."
Er lächelte sie an und Jana blinzelte verdutzt, fing sich dann aber wieder. "Oh das macht nichts, hin und wieder mag ich es Wild. Wir sehen uns dann Mike." Sie warf ihm noch ein Lächeln und einen weiteren Augenaufschlag zu und drehte sich zu mir um. Hinter ihr schüttelte mein Vater den Kopf und griff wieder nach dem Karton.
"So meine hübsche, wir sehen uns dann morgen. Ich freu mich auf dich." Jana umarmte mich und zog mich eng an sich heran, also tat ich es ihr gleich. Sie flüsterte mir ins Ohr. "MAAAN ist der heiß. Sehen alle in eurer Familie so gut aus?"
Dann ließ sie mich los, wobei ihre Hände sanft an meinen Seiten entlang nach unten glitten und schaute mir in die Augen. Sie lächelte, zwinkerte mir zu und ging dann mit perfekt einstudiert natürlich wirkendem Hüftschwung zu ihrem Auto. Ich schüttelte innerlich nur den Kopf und folgte meinem Vater ins Haus.
Im Flur stellte mein Vater den Karton ab und seufzte tief. "Immerhin ist jetzt schonmal alles im Haus. Kannst du was zu essen zaubern während ich den Wagen wegbringe und Lucas und Lea abhole?" Eigentlich war es keine Frage. Und das war auch in Ordnung, auch wenn ich selbst schon satt war. Seit Jahren halfen wir Papa so gut es ging und kochen tat ich tatsächlich gerne.
Während ich Gemüse schnippelte schweiften meine Gedanken ab. Ich erinnerte mich daran wie es war bevor Mama wegging. Das war schon fast neun Jahre her, ich war gerade elf geworden und alles war perfekt. Meine Eltern hatten eine Party für mich organisiert, alle meine Freundinnen waren da gewesen, lecker Kuchen, Stopptanz, eben ein furchtbarer supertoller Kindergeburtstag. Bis Mitternacht durfte ich aufbleiben, und als ich einschlief tat ich das mit einem breiten Lächeln auf den Lippen. Am nächsten Morgen war Mama fort.
Natürlich merkte ich es nicht sofort. Es war nicht ungewöhnlich, dass Mama für ein paar Tage oder auch mal für zwei Wochen auf Geschäftsreise ging. Also dachten wir Kinder uns erstmal nichts dabei. Erst als sie nach fast einem Monat nicht zurückkam wunderten wir uns und Papa erzählte uns, dass sie nicht wiederkommen würde. Am härtesten traf es Nils, er war immer das Mama-Kind gewesen, die Zwillinge waren noch zu jung um wirklich zu begreifen was passiert war und ich... ich war eher auf Papa fixiert, also berührte mich die ganze Sache eher... wenig.
Wann immer ich zurückdenke bin ich stolz auf meinen Vater. Er hatte meine Mutter SEHR geliebt, und ich denke er tut es noch. Trotzdem hat er sich seine Trauer vor uns Kindern nicht anmerken lassen.
Im Gegenteil, er füllte einfach das Loch, welches Mama hinterlassen hatte und lebte mit uns weiter als wäre alles normal. Nils und ich merkten trotzdem, dass etwas nicht stimmte. Die Monate nach Mamas Weggang waren schlimm für Papa. Er arbeitete vollzeit, wenn auch von zuhause, kümmerte sich um uns Kinder, schmiss allein den Haushalt und fand trotzdem noch Zeit der beste Papa der Welt zu sein.
Er erzählte mir zwar später, dass ihm das über Mamas Verlust hinweggeholfen hätte, doch der Stress hinterließ Spuren an ihm, die sogar ich sah. Also fing ich an ihm bei allem was ich bewerkstelligen konnte zur Hand zu gehen. Ich wurde zu einer Art Ersatzmutter für die Zwillinge, lernte kochen und kümmerte mich so gut es ging um den Haushalt. Er war beinahe zu Tränen gerührt als er sah wie ich ihm half, er nannte mich seine Lebensretterin und sein großes Mädchen. Natürlich war ich stolz auf mich. Mein Vater war mein Vorbild und mit Einsetzen der Pubertät gesellte sich noch eine andere Art der Anziehungskraft hinzu. Und davon konnte ich mich bis heute nicht losreißen. Während meine Freundinnen in dieser Zeit oft mehrere, teils sehr kurze, Beziehungen hatten war ich an gleichaltrigen Jungs kaum interessiert.
Die Jungs, die ich kennenlernte waren entweder langweilig oder unreif, oder verglichen mit Papa einfach hässlich und so kam es, dass ich tatsächlich keinerlei körperliche Erfahrung mit Männern hatte. Dafür hatte ich umso mehr Erfahrung mit mir selbst, schließlich war ich alles andere als unschuldig. Im Gegenteil, ich denke ich bin fast süchtig danach etwas in meiner Muschi zu haben. Wenige Tage ohne zu masturbieren reichten aus und schon drehte sich meine Welt eigentlich nur noch um Sex. Für mich war das normal, also machte ich es mir oft und lange nur um nicht wahnsinnig zu werden. Und weil es sich einfach toll anfühlte.
Jetzt, kurz vor meinem zwanzigsten Geburtstag waren wir mal wieder umgezogen, mein Vater hatte einen sehr gut bezahlten Job gefunden, bei dem er halbtags zuhause und halbtags im Büro arbeiten konnte, nur leider in einem völlig anderen Bundesland.
Also brachen wir die Zelte in Bayern ab, vermieteten das Haus und zogen hierher.
Und hier war ich nun, immerhin hatte ich mit Jana schonmal so etwas wie eine Freundin gefunden, ich hoffte meine Geschwister hätten auch so viel Glück.
Ich musste unwillkürlich grinsen als ich an Janas Verhalten meinem Vater gegenüber zurückdachte. Immerhin wusste ich jetzt, dass sie zumindest nicht lesbisch war, so wie sie sich ihm angeboten hatte. Ob er wohl darüber nachdachte darauf einzugehen?
Jana war nicht allzu groß, aber ihr Körper war mehr als bereit für Sex, das konnte jeder sehen, und im Kopf schien sie alles andere als unschuldig zu sein.
Ich spürte wie eine Wut in mir aufstieg, ein bohrendes Gefühl, wenn ich an Jana und Papa dachte. Fast musste ich lachen. War ich etwa eifersüchtig? Und auf wen? Während ich die Paprika würfelte spielten sich vor meinem inneren Auge Bilder ab, Bilder wie Papa Jana in den Arm nahm, wie er die Hände tiefer gleiten ließ bis sie auf ihrem Hintern zu liegen kamen. Wie sie sich an ihn schmiegte, die Hände auf seine Brust gelegt. Wie sie diese dann ebenfalls tiefer gleiten ließ während Papas Hände unter ihr Top glitten und ihren BH lösten. Wie er sich zu ihr herunterbeugte ihr tief in die Augen sah, ihre Lippen sich trafen...
Waaams. Ein glühender Schmerz schoss durch meinen linken Handballen. Scheiße, das hatte noch gefehlt. Mit der Rechten griff ich nach der Zewa-Rolle, während ich versucht die linke Hand an einen Ort zu bringen wo sie nicht das vorbereitete Essen vollblutete oder eine Sauerei auf den Fliesen veranstaltete.
Ich knüllte eins der Taschentücher und presste es um die Schnittwunde herum zusammen. Sofort tränkte es sich rot. Und zwar alarmierend schnell. Ich griff nach einem neuen Zewa, knüllte dieses um die gesamte Hand und presste es so stark ich konnte zusammen. Dadurch verringerte sich die Blutung zu einem langsamen Fluss. Ich ließ mich gegen einen der Schränke und zu Boden sinken. Na immerhin war das Essen fertig, tisch decken konnte ich mit dieser Wunde vergessen. Also hieß es warten.
Als sich die Haustür öffnete presste ich gerade das achte Zewa um meine Hand zusammen. Als mein Vater in die Küche kam weiteten sich seine Augen, sofort stürzte er zu mir und kniete sich vor mich. Bevor er etwas sagen konnte grinste ich ihn an
"Alles ok Papa. Hab mich nur geschnitten und hat schon fast aufgehört zu bluten. Vielleicht noch fünf Minuten dann ist wieder gut."
Das beruhigte ihn ein wenig, auch wenn sein Blick verriet das er weiterhin besorgt war. Zugegeben musste es von außen wirklich schlimm aussehen. Ich saß hier, inmitten von blutgetränkten Tüchern, eine Spur von dicken Blutstropfen führte zu der Stelle wo ich stand als ich mich geschnitten hatte. Zu allem Überfluss hatte mein weißes Top auch noch eine Menge abbekommen, ich musste aussehen wie eine Schwerverletzte.
"Du solltest die Tür zu machen, wenn die Zwillinge das sehen bekommen die noch Albträume von mir" grinste ich und Papa schien endgültig beruhigt.
"Lass mich die Wunde anschauen sobald sie nicht mehr blutet." sagte er nur und verschwand aus der Küche.
Im Flur hörte ich ihn die Zwillinge ins Wohnzimmer komplimentieren, dann kam er zurück und schnappte sich die vorbereiteten Platten für das Abendessen. Immer noch warf er mir besorgte Blicke zu, doch ich ignorierte ihn und betrachtete stattdessen meine Schnittwunde, aus der jetzt im Takt meines Herzschlages nur noch kleine Tropfen an Blut gedrückt wurden. Die Wunde war fast drei Zentimeter lang und ziemlich tief. Irgendwie hatte ich es geschafft mir das Messer fast zwei Zentimeter tief in den Handballen zu rammen.
Meine begrenzten Anatomiekenntnisse reichten schon aus um zu sehen, dass ich keine Sehne erwischt haben konnte. Wenn ich die Hand einfach stillhielt würde also vermutlich nichts als eine Narbe bleiben. Einfach stillhalten... Ich probierte meine Finger zu bewegen. Funktionierten noch wie gehabt. Wow Laura, so viel zu stillhalten. Oh... Na scheiße, jetzt blutete es wieder. Ich seufzte und stellte mich mental darauf ein für die nächsten Tage einhändig zu leben.
Die Hand etwas ungeschickt vor den Bauch geklemmt sammelte ich die Papiertücher auf und wischte das Blut vom Boden. Beim Aufstehen wurde mir kurz schwummrig, aber ich ignorierte das, das Blut machte sich nicht von allein weg. Dafür war ein wenig Schrubbarbeit erforderlich.
Natürlich hätte Papa das auch weggemacht, aber ich wollte schließlich nicht das er für meine Ungeschicktheit Arbeit hatte. Mit der Küche wieder jugendfrei wollte ich gerade ins Wohnzimmer als ich im Flurspiegel mein Spiegelbild sah. Die Hand vor meinem Bauch hatte nun auch da ihre Spuren hinterlassen, spätestens jetzt sah ich aus wie ein Mordopfer. Ah ja, da war ja was. Warum war mein Kopf gerade so langsam? Also beschloss ich mich erst einmal umzuziehen. Dann wiederum war das mit einer Hand, die sich kein Stück bewegen durfte sicher alles andere als einfach.
"Fangt schonmal an, ich komme gleich." rief ich ins Wohnzimmer und erklomm die Treppe zu meinem neuen Zimmer. Im Gegensatz zur Küche war hier noch gar Nichts ausgepackt, das Bett stand ohne Matratze mitten im Raum unter dutzenden Umzugskartons. Ah, jetzt wusste ich wieder wie ich meinen Abend hatte verbringen wollen.
Den Gedanken daran schob ich erst einmal beiseite, jetzt alle Kartons nach etwas Anziehbarem zu durchsuchen, einhändig, war aber auch nicht sinnvoll. Also zog ich mir kurzentschlossen (und unter großer Mühe, meine Güte, versuch mal hautenge Jeans einhändig auszuziehen) die Jeans aus und kämpfte mich unter großer Anstrengung aus meinem Top. Als ich nach fast fünf Minuten endlich in BH und Slip dastand hörte ich Schritte auf der Treppe.
Mein Vater stapfte mit besorgtem Blick ins Zimmer. "Hey Laura, alles in Ordnung? Oh."
"Ja alles in Ordnung, es dauert nur eine Ewigkeit sich umzuziehen damit" sagte ich und winkte vorsichtig mit der Hand. "Kannst du mir ein T-Shirt von dir geben das ist jetzt wahrscheinlich am einfachsten anzuziehen."
Papa murmelte nur "warte" und verschwand aus der Tür. keine dreißig Sekunden Später war er wieder da, in seiner Hand ein großes weißes T-Shirt.
"Kannst du mir helfen das anzuziehen?"
Ich hob die Arme als er an mich herantrat. Vorsichtig zog er mir das T-Shirt über die verletzte Hand, mit der anderen schlüpfte ich selbst hinein. Dann zog er mir das T-Shirt über den Oberkörper, wenn es lose hing reichte es gerade um meinen Po zu bedecken. Papa hatte außerdem ein Stofftaschentuch mitgebracht und wickelte dieses nun sehr vorsichtig um meine Hand. Dann schaute er mir ins Gesicht und runzelte besorgt die Stirn. "Du bist ganz blass. Du solltest etwas essen und trinken und dann schlafen." Er hatte recht, jetzt wo das Adrenalin nachließ fühlte ich mich richtiggehend elend. "Ist nur der Blutverlust, und gegessen habe ich schon, aber Durst habe ich wirklich und schlafen klingt gut." Ich warf einen Blick auf mein zugestelltes Bett.
"Ich schlaf heute bei dir, ist ja genug Platz und das Bett freiräumen wird heute nichts mehr."
Wieder einigermaßen angezogen folgte ich ihm die Treppe herunter ins Wohnzimmer. Papa bugsierte mich auf einen Stuhl und brachte mir ein großes Glas Wasser, während er nebenbei die Zwillinge davon abhielt sich gegenseitig mit Essen zu bewerfen. Ich nahm zwei große Schlucke und legte den Kopf in den Nacken. In meinen Ohren hatte es zu rauschen angefangen, und ich merkte wie ich mich konzentrieren musste um scharf zu sehen. Ich holte einige Male tief Luft und schloss die Augen.
Langsam ließ das Rauschen wieder nach. Trotzdem, Bettzeit für Laura. Ich stand auf, viel zu schnell wie ich dann bemerkte. Sofort wurde mir schwarz vor Augen und ich verlor die Orientierung. Blind taumelte ich voran und tastete mit einer Hand nach der Wand, doch meine Beine gaben nach und ich rutschte langsam an der Wand runter. Dann fing ein Arm mich auf, und ich klammerte mich so gut es ging an ihm fest. "...Krankenhaus?" Die Stimme schien von weit herzukommen und ich verstand auch nur dieses eine Wort. Ich hielt einfach still und genoss das Gefühl des starken Armes, der mich hielt. Es war doch sicher ungesund so brennend heiße Haut zu haben dachte ich bei mir. Dann merkte ich, dass nicht Papa so heiß war, sondern dass ich in kaltem Schweiß stand. Ich hielt still und atmete tief. Langsam, gaaanz langsam konnte ich wieder etwas sehen und das Fiepen in meinen Ohren ließ nach.
Was ich sah war mein Vater, der mich im Arm hielt, dann die beiden Kleinen die mit erschrockenen Gesichtern zu mir herüberblickten. Sie waren mucksmäuschenstill, also musste ich sie wirklich erschreckt haben. Schwach lächelte ich ihnen zu, dann schaute ich meinen Vater an.
"Ist nur Kreislauf, ich will ins Bett." Kurzerhand hob mein Vater mich hoch und trug mich die Treppe hinauf und in sein Zimmer. Ich lehnte mich gegen seine Brust, genoss das Gefühl der Wärme, die von ihm ausging. Sanft legte er mich aufs Bett und wickelte mich in die Decke ein. Sofort vermisste ich seine Wärme. Er strich mir noch einmal durch die Haare, sagte "Ruf, wenn du etwas brauchst" und verschwand wieder aus dem Zimmer wobei er die Tür nur anlehnte. Ich starrte vor mich hin und versuchte wieder warm zu werden.
Ich weiß nicht wie lange ich dort gelegen hatte, mit offenen Augen und leeren Gedanken. Es musste wohl einige Zeit vergangen sein, ich hatte viele Geräusche gehört auch wenn mein apathisches Hirn sie nicht zuordnen konnte. Irgendwann öffnete sich die Tür wieder und Papa trat ins Zimmer, mit einer großen Kanne Tee samt zugehöriger Tasse. Beim Anblick des dampfenden Getränks wurde mir erst klar wie sehr ich fror. Nicht nur ein bisschen, ich zitterte regelrecht, das T-Shirt klebte mir klatschnass auf der Haut. Als mein Vater den Tee auf dem Nachttisch abstellte und mir eine Tasse eingoss schaffte ich es den Mund zu öffnen.
"Mir ist eiskalt!" Ich schlug die Decke zurück und setzte mich auf, die Luft kühlte das Nasse T-Shirt noch weiter herunter. Umständlich versuchte ich mir den Stoff über den Kopf zu ziehen und Papa kam mir zu Hilfe. Ich konnte regelrecht fühlen wie er Hitze abstrahlte. Ich breitete die Arme aus und bedeutete ihm sich neben mich zu setzen. Er folgte der Aufforderung und ich rückte ihm sofort auf die Pelle. Während ich mich an ihn schmiegte reichte Papa mir die Tasse und ich nahm vorsichtig ein paar kleine Schlucke. Auch wenn ich schon immer ein Papakind gewesen war, mich halbnackt an ihn zu drücken war dann schon eher ungewöhnlich für mich. Normalerweise hatte ich mehr Hemmungen, aber diese schienen mit dem Blut aus meinem Körper gewaschen worden zu sein. Wahrscheinlich war wirklich nicht genug Blut fürs Hirn übrig, dachte ich langsam. Seeehr langsam. Mein Mund schien von meinem Hirn aber kaum gebremst zu werden.
"Du bist so warm" hauchte ich und kuschelte mich gegen seine Brust. "Kannst du dich zu mir legen?" Er murmelte irgendwas das ich als ja interpretierte, war mir aber auch egal, das war keine Frage gewesen. Er zog mich mit auf eine Stelle wo ich nicht das Laken vollgeschwitzt hatte. Dort drehte er uns auf die Seite, so dass er im Löffelchen hinter mir lag und zog die Decke über uns. Den einen Arm streckte er von sich nach vorne und ich legte meinen Kopf auf seinen Oberarm, den anderen schlang er um mich, sodass seine Hand knapp unter meinen Brüsten lag. Sofort spürte ich wie seine Wärme von überall auf mich einstrahlte und seufzte selig. Ich schaffte es noch mich zu wundern wie perfekt sein Körper sich an meinen schmiegte, dann fielen mir die Augen zu.
Freitag 6:30 Uhr
Als ich aufwachte schickte die Sonne gerade ihr erstes fahles Licht durch das Zimmer. Es war die kurze Spanne kurz vor dem richtigen Sonnenaufgang und nicht ein einziges Geräusch drang von außen herein. Hier drin war das einzige Geräusch das gleichmäßige Atmen hinter mir. Dann realisierte mein Körper die Situation.
Bei jedem Ausatmen meines Vaters strich ein warmer Luftzug über meinen Nacken und jagte eine Gänsehaut meinen Rücken hinab. Noch immer lag ich dicht an ihn gedrängt mit einem seiner Arme vor der Brust. Irgendwann im Laufe der Nacht hatte sich seine Hand um eine meiner Brüste gelegt, und auch wenn der BH den Großteil der Berührung abfing fühlte es sich gut an. Sehr sogar. Ich merkte wie meine Brustwarzen sich zusammenzogen. Ach du scheiße Laura, wenn Papa das merkt... Wenn er merkt das du von ihm angeturnt bist.
Dann... ja was dann? In der Sekunde spürte ich auch die unsanfte Erhebung an meinem Steißbein und unteren Rücken. Heilige... meinen Vater hatte das wohl auch nicht kalt gelassen, sein Körper verriet ihn sehr deutlich. Wovon er wohl gerade träumte? Zu wissen das mein Vater meinetwegen eine Latte hatte, ganz zu schweigen davon diese zu spüren machte mich nur noch mehr an. Verdammt, er konnte jede Sekunde aufwachen. Und wenn man vom Teufel denkt... Ich hörte wie sich seine Atmung leicht veränderte, dann wie sich einige Muskeln in seinem Körper anspannten. Scheiße, er war wach. Fieberhaft überlegte ich wie ich die Situation entschärfen konnte.
Hinter mir hielt Papa die Luft an, vermutlich realisierte auch er gerade diese merkwürdige Situation.
Langsam rückte er ein Stück von mir weg, sodass seine Erektion mir nicht mehr ganz so auffällig in den Rücken drückte. Warum war ich nicht darauf gekommen? Vielleicht weil ich Angst hatte das er währenddessen aufwachte? Oder vielleicht eher, weil ich das Gefühl mochte?
Als er die Hand von meiner Brust lösen wollte handelte ich instinktiv. Mit einer Hand hielt ich seine Hand sanft fest während ich wieder näher an ihn heranrückte.
Die Anspannung in seinem Körper wurde noch größer. "Bist du wach?" raunte er leise und machte Anstalten sich von mir zu lösen.
"Warte!" flüsterte ich zurück. "Ein paar Minuten haben wir noch. Und das ist gerade viel zu schön." Dabei presste ich mich jetzt stärker an ihn, wobei ich seine Latte weit stärker drückte als geplant. Er hielt die Luft an und stieß sie dann gepresst aus als ich den Druck wieder verringerte.
"Entschuldige" flüsterte er, machte aber keine Anstalten mehr sich mir zu entziehen. Ich drehte mich halb in seinem Arm um und schaute ihm in die Augen. "Ich wäre beleidigt gewesen, wenn ich da nichts gespürt hätte." flüsterte ich und lächelte ihn schelmisch an. Dann lehnte ich den Kopf wieder gegen seine Brust und schloss die Augen, genoss einfach nur das Gefühl der Geborgenheit.
Nach viel zu kurzer Zeit schon klingelte der Wecker. Papa drehte sich hinter mir weg und brachte ihn zum Schweigen. Ich drehte mich auf den Rücken und schaute ihm hinterher als er aus dem Bett stieg. Er trug eine Art Karatehose und ein enges T-Shirt, an seinem Rücken spielten die Muskeln als er sich mit den Armen abstieß.
Natürlich konnte ich verstehen warum Jana sich ihm gegenüber so verhielt. Mein Vater war heiß. Und zwar richtig. Ich blickte ihm hinterher als er aus dem Zimmer in Richtung Bad verschwand.
Freitag, 13:30 Uhr
"Du hast ja mal den mega DILF!" Jana bekam sich gar nicht mehr ein. "Und den hat deine Mutter verlassen? Für wen? Adonis? Meeeensch..." Sie blickte verträumt in die Ferne. Wir saßen auf der Treppe der Eisdiele, in die mich Jana nach der Schule verschleppt hatte und leckten an unserem Eis. "Hat dein Dad grade eine Freundin?"
Ich warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. Sie grinste nur zurück. "Was denn?"
Ich schüttelte nur den Kopf und leckte weiter an meinem Eis. "Nein er hat gerade keine Freundin. Und ich glaube auch nicht, dass er gerade eine möchte. Außerdem bist du doch viel zu jung für ihn, worüber solltet ihr euch schon unterhalten?"
"Ich dachte weniger an 'unterhalten'," murmelte sie nur und starrte wieder verträumt geradeaus.
Vielleicht tat sie es unbewusst, doch sie rutschte unruhig auf der Kante der Stufe hin und her. Meine Güte, das kannte ich von mir selber. Jana war spitz, und zwar richtig. Zeit sie noch ein bisschen aufzuziehen.
"Na wenn du meinst. Nach gestern weiß er sowieso, dass du ihm an die Wäsche willst." Ich zuckte nur die Schultern.
"Hat er was über mich gesagt? Findet er mich hübsch?"
Ich drehte mich zu ihr um und setzte mein empörtestes Gesicht auf. "Jana, das ist mein Vater. Glaubst du wirklich er redet mit mir darüber ob er dich heiß findet oder nicht?"
Jana hörte mir überhaupt nicht zu. "Hat er das echt gesagt? Heiß?" Ihre Stimme wurde dabei tatsächlich ein bisschen quietschig.
"Nein. Er war eigentlich eher damit beschäftigt mich vom verbluten abzuhalten." sagte ich und wedelte mit der verbundenen Hand vor ihrem Gesicht.
"Hast du dich geschnitten?" Sie schaute halb überrascht, sie hatte vor lauter Schwärmerei tatsächlich überhaupt nicht den Status meiner Hand bemerkt.
Doch genauso schnell trat wieder ein lüsternes Grinsen auf ihr Gesicht. "Von deinem Vater würde ich mich auf jeden Fall auch verarzten lassen. Oder zumindest Doktor spielen." Au man.
"Du hast es grad echt nötig oder? Oh, das kam gemeiner rüber als es sollte sorry."
Sie lächelte nur. "Ja ich habs gerade echt nötig. Ich hatte seit Wochen keinen Sex mehr. Und dein Dad ist halt echt MEGAHEIß." Seit Wochen keinen Sex mehr... Die Worte hallten in meinem Kopf nach. Sie hatte das gesagt als wäre das etwas Ungewöhnliches für sie.
Scham kroch mir warm den Rücken hoch und die Traurigkeit fiel mir als dicker Klos wieder in den Magen. Scham, weil ich noch nie auch nur etwas ähnliches wie Sex gehabt hatte. Meine bisher einzige Erfahrung mit Jungs beschränkte sich auf einen einzigen Kuss in der dritten Klasse, mit einem Jungen, in den ich damals total verknallt war. Wenige Wochen später waren wir dann umgezogen. Den mir damals wirklich liebsten Menschen zu verlieren hatte verdammt wehgetan. Ich tat mich schließlich nicht leicht Freunde zu finden, und Liebe schon gar nicht. Und Erfahrungen im Kindesalter prägen uns bekanntlich am meisten.
Die vierte Klasse überstand ich irgendwie, viele Freunde hatte ich nicht in diesem Jahr, aber immerhin ein paar. Mit der weiterführenden Schule dann war ein Großteil der Klassenkameraden neu, und obwohl ich ein paar Freundinnen von der Grundschule mitnehmen konnte war ich erstmal sehr vorsichtig in dem neuen Umfeld. In kürzester Zeit hatte ich dadurch den Ruf total schüchtern zu sein und bevor ich das revidieren konnte zogen wir schon wieder um.
Seitdem waren wir eigentlich nie länger als zwei Jahre an einem Ort geblieben. Die Zeit hatte immer gerade so gereicht um Freundinnen zu finden und zu diesen eine gewisse Bindung aufzubauen, nur um beim nächsten Umzug wieder bei null anzufangen. Tja, und bis heute hatte sich das so fortgesetzt. Jedes Mal, wenn bei gleichaltrigen das Thema Sex aufkommt verschlechterte sich meine Laune schlagartig. Ausgelöst von Scham, Unsicherheit und Traurigkeit.
Scham, noch nie etwas gehabt zu haben, ich meine, ich hatte noch nicht einmal mit einem Jungen Händchen gehalten, geschweige denn einen geküsst. Zumindest nicht in den letzten zehn Jahren. Unsicherheit, da ich keine Ahnung hatte wie man küsst, oder Sex hat, oder auch nur mit Jungs flirtet. Und letztendlich die Traurigkeit. Die entsteht, weil ich das Gefühl hatte den Absprung verpasst zu haben. Das mit dem Jungfrau-sein fand ich gar nicht so schlimm. Aber welcher Junge will denn eine Freundin, die mit fast zwanzig nicht weiß wie man küsst. Und wenn ich die Zukunft vor mir sah wurde alles nur noch dunkler. Nächstes Jahr wäre ich mit der Schule fertig. Ein Mädchen das zur Uni geht und noch nie... ja... noch nie IRGENDWAS... Das Loch in meinem Bauch fing an zu brennen. Da war er wieder, der Selbsthass.
Schnell beendete ich diese Gedanken und lenkte stattdessen meine Aufmerksamkeit auf das was vor mir lag. Oder in dieser Situation "saß".
Ich beneidete Jana dafür das sie scheinbar schon mehr als genug Erfahrung mit Jungs hatte Und ich hasste sie gerade abgrundtief, einfach weil sie so beiläufig und ohne es zu merken dieses Chaos in mir ausgelöst hatte.
Jana leckte über ihr Eis und erstarrte als sie mich ansah. "Habe ich was Falsches gesagt?" Sie klang neugierig, setzte aber eine entschuldigende Miene auf.
"Hm, wieso?" ich fuhr fort an meinem Eis zu lecken und grinste sie an. Scheiße, eigentlich war ich doch eine verdammt gute Schauspielerin, vielleicht sogar zu gut bei Zeiten.
"Deine Augen... Jetzt ist es weg. Das war gruselig. Ich hab richtig Gänsehaut bekommen bei dem Ausdruck den du gerade in den Augen hattest." Sie zeigte mir ihren ausgestreckten Arm, tatsächlich hatte sie eine Gänsehaut.
"Sorry, war in Gedanken. Ja, ich helfe dir, aber erwarte kein Wunder, Papa hat nicht umsonst gerade keine Freundin, vermutlich hat er genug von Beziehungsstress."
"Hm" machte Jana und blickte sinnierend auf ihr Eis. "Bis gerade war ich noch total geil. Jetzt kann ich nur noch an deinen Mörderblick denken." Sie hielt inne und schaute mich von der Seite an. "Hast du schonmal jemanden umgebracht?"
"Oh man Jana. Du bist echt komisch," Ich lehnte den Kopf an ihre Schulter und schloss die Augen. Ich ertappte mich dabei wie ich mir die Frage stellte was mir leichter fallen würde, jemanden zu küssen oder umzubringen. Bei einem von beiden wurde man im Nachhinein von seinem Gegenüber auf jeden Fall nicht ausgelacht oder bemitleidet.
Bin ich eine Psychopathin?
...
Freitag 14:30 Uhr
Jana zog die Tür hinter uns zu und kickte ihre Laufschuhe in eine Ecke. "boohaaaaaaaaa, willst du Wasser oder irgendeinen Saft?" Sie wartete nicht auf meine Antwort und füllte zwei Gläser mit Saftschorle. Ihre Arme und ihr Nacken waren gerötet, die Haare im Nacken klatschnass. Ein leichter Schweißfilm bedeckte jegliches von ihr sichtbare Stück Haut. Sie trank ihr Glas in einigen großen Zügen aus und ließ es dann auf die Anrichte knallen.
"Das machen wir nie wieder." Sie streckte sich und zog sich ihr T-Shirt über den Kopf. "Komm mit, wir duschen im Garten". Ich hatte das Glas noch gar nicht richtig leer und trank gerade noch als sie mich mit sich zog. Von dem Ruck schwappte mir der Saft ins Gesicht und lief mir von dort aufs T-Shirt.
"Jaaa, sau dich halt ein. Aber zieh das T-Shirt aus." Jana zog ab in Richtung Terrasse und verschwand aus meinem Sichtfeld. Ich schüttelte nur den Kopf, stellte das Glas im Vorbeigehen auf den Couchtisch und folgte ihr in den Garten. Als ich um die Hausecke bog ließ Jana gerade ihr Höschen zu Boden fallen und streckte sich um an die Gartendusche zu kommen. Verdammt sie hatte echt eine tolle Figur, schlanke Taille, einen schon fast großen aber straffen Po und schön proportionierte Beine.
Na immerhin war hier niemand der uns beide vergleichen konnte, was solls also. Fix zog ich mir das T-Shirt über den Kopf und lies es auf die Terrasse fallen. der Sport-BH folgte hinterher, dann die Shorts. Jana ließ ein leises Pfeifen hören. Ich blickte auf, sie stand keine zwei Meter von mir entfernt und schaute mir zu. Ich merkte wie mir das Blut ins Gesicht schoss, aus dem es sich nach dem Laufen gerade erst verabschiedet hatte.
Ihr Blick glitt an mir herab, und sie nickte mir mit einem langen Blick auf meinen Slip zu. "Runter damit!" Ich hatte mich noch nie so geschämt, aber ich tat wie befohlen, jetzt aufhören wäre auch komisch gewesen, schließlich war sie auch nackt. Als ich mich wieder aufrichtete stand Jana genau vor mir, das erste was ich sah waren zwei perfekte Brüste. Perfekt, weil sie einfach perfekt zu ihr passten, groß und rund, aber nicht so groß das sie hingen. Dann schwangen sie aus meinem Sichtfeld als Jana mein Handgelenk griff und mich wieder mit sich zog. Was war es mit diesem Mädchen, konnte sie nicht wie jeder normale Mensch fragen? Ich folgte ihr und Jana stellte das Wasser in der Dusche an. Dann drehte sie sich zu mir um und schaute demonstrativ an mir auf und ab.
"Wow Laura. Du bist echt heiß." Was? Sie hatte das einfach so fallen lassen. Bei dem Ausdruck auf meinem Gesicht prustete Jana los. "Ohh du hättest dein Gesicht sehen sollen. Aber stimmt doch. Du machst viel Sport oder?" Sie kniff mir nacheinander in den Arm, den Bauch, die Hüfte und dann in den Oberschenkel. "Ja, viel schwimmen und seit heute geh ich mit so ner komischen Trulla laufen." Ich piekte sie in den Bauch. "Du hast echt null Berührungsängste oder?" Jana legte ihre Hände auf meine Hüften und ließ sie demonstrativ nach hinten und unten wandern. "Nein, darf ich?" Äh.
"Hmm" machte ich nur und Jana ließ ihre Hände auf meinen Po gleiten und griff zu. "Meine Güte, bist du überall so... perfekt?"
Ich schaute sie nur irritiert an, nicht sicher ob sie einen Scherz machte. Dann wanderten ihre Hände meinen Rücken hoch und nach vorne. Diesmal fragte sie nicht sondern nahm zielstrebig meine Brüste aufs Korn. Gerade als ihre Finger das erste Mal über meine Brustwarzen strichen wechselte die Wassertemperatur von "im Schlauch von der Sonne geheizt" zu "kühl und erfrischend". Sofort bekam ich Gänsehaut am ganzen Körper und meine Nippel wurden hart. Ein breites Lächeln überzog Janas Gesicht. Ich wurde schon wieder rot und murmelte irgendwas von kaltem Wasser.
Jana machte einen Laut der mehr als offensichtlich sagte das sie mir nicht glaubte. Sie befühlte kurz meine Brüste und ließ ihre Hände dann tiefer wandern.
Natürlich wusste ich wo sie jetzt hinwollte. Ich hielt den Atem an und merkte wie ich leicht zurückschreckte. Janas Hände verharrten über meinen verkrampften Bauchmuskeln und sie blickte auf. Leise lächelte sie mir zu und nahm die Hände von mir, nur um sie im nächsten Moment von beiden Seiten auf meinen Hintern sausen zu lassen. Sie lachte als sie mein erschrockenes Gesicht sah, drehte sich dann um und stellte das Wasser ab. "So, genug erstmal, wollen wir uns sonnen?" Sie wartete mal wieder nicht auf eine Antwort, sondern zauberte von irgendwoher ein großes Handtuch hervor und lief damit zur Wiese.
Ich dackelte ihr hinterher und versuchte nicht zu verstört auszusehen. Jana lag schon auf dem Rücken und hatte die Augen geschlossen als ich bei ihr ankam. Sie reagierte nicht als ich mich neben sie legte und ich schaute ihr verstohlen zwischen die Beine. Sie hatte sich untenrum ein sauber getrimmtes kleines Dreieck stehen lassen, knapp über ihren Schamlippen. Der gesamte Rest ihres Körpers wirkte glattrasiert. Eigentlich war es fast das genaue Gegenteil von mir, ich rasierte mich unter den Achseln und untenrum fast täglich, Arme und Beine dagegen lies ich unangetastet. Ich hatte sehr helle und dünne Haare da die man kaum sah, daher fand ich es irgendwie unsinnig diese auch noch zu rasieren. Vielleicht spürten Jungs ja auch den unterschied. Keine Ahnung. Woher sollte ich das denn wissen.
Ich zwang mich selbst meine Augen von Jana zu lösen und legte mich ebenfalls neben ihr auf den Rücken. Die Sonne kribbelte angenehm und erst jetzt merkte ich, dass das Laufen auch meine Beine ein wenig mitgenommen hatte. Irgendwie fand ich keine gemütliche Position für sie, gestreckt war ein komisches Gefühl, Aufstellen wurde nach wenigen Sekunden auch unbequem. Jana hörte das ich neben ihr zappelte und sprach ohne die Augen zu öffnen. "Was ist los?"
"Beine sind unruhig vom Laufen." Eine Sekunde passierte nichts, dann sprang Jana auf. "Ich weiß was da hilft" Sie stürmte ins Haus bevor ich noch irgendetwas sagen konnte. Keine Minute später kehrte sie zurück, mit zwei Tuben Creme und einem Handtuch. Letzteres warf sie mir zu. "Leg dich auf den Bauch und schieb das unter deine Brüste. Ich zeig dir wie man das wegkriegt, habe ich von Papa." Kaum hatte ich mich auf den Bauch gelegt kletterte Jana auch schon über mich und setzte sich kurz über mein Steißbein, das Gesicht zu meinen Füßen gekehrt.
Mir war mehr als klar, dass sie jetzt eine sehr interessante Sicht haben musste. Bevor ich weiter denken konnte klickte es einmal laut als Jana eine der Tuben öffnete und eine gute Portion des kalten Inhalts auf meine Oberschenkel fallen ließ. Mit langsamen und kräftigen Bewegungen begann sie die Creme zu verteilen, dabei massierte sie meine Beine von den Schenkeln bis zu den Zehenspitzen. Massage? Einfach so? Immer her damit. Also legte ich einfach den Kopf auf meine Hände und entspannte mich. Nach dem anfangs sehr kräftigen Kneten wurden Janas Hände jetzt sanfter. Ich schloss gerade die Augen da rutschte Jana mit einer Hand ein Stück zu hoch und berührte leicht meine Muschi.
"Tschuldigung" murmelte sie und machte weiter wie gehabt. Na als ob das ein Versehen war. Ich war mir inzwischen mehr als sicher das Jana Bi war. Ich sagte nichts, vor allem auch weil mir nichts Gescheites einfiel und lies sie weitermachen. Viel zu früh nahm Jana die Hände von mir. Ich wollte schon meinen Missmut zum Ausdruck bringen da hörte ich das Klicken der zweiten Tube und ein lächeln stahl sich unbewusst auf meine Lippen. Diesmal begann Jana an meinen Füßen. Wieder begann sie jeden Quadratzentimeter zu massieren, doch diesmal hatte es eine ganz andere Wirkung.
Die Creme, die sie nutzte war erst kühl beim ersten Auftragen, verbreitete nach dem einmassieren aber eine immense Hitze auf der Haut ohne zu brennen. Außerdem hinterließ die Creme ein ziemlich intensives Kribbeln. Sie massierte sich langsam meine Waden hoch, und mit ihr stieg das Kribbeln höher. "Hmmm das ist toll was ist das?" fragte ich sie mit geschlossenen Augen. "Pferdesalbe" gab sie nur leise zurück, "Keine Ahnung wie das richtig heißt, Papa nennt die so." Ich ließ es dabei beruhen und genoss weiter die angenehme Wärme, die in meinen Beinen immer höher stieg. Jana war mittlerweile bei meinen Oberschenkeln angekommen und massierte diese rundherum. Dabei kam sie gewissen Körperteilen doch wieder gefährlich nahe, diesmal drehte sie aber jedes Mal rechtzeitig ab, auch wenn ich merkte das ihre Finger nur Millimeter von meinem Zentrum entfernt sein konnten.
Das Kribbeln, welches sie hinterließen, war unbeschreiblich. Ich merkte wie ich total erregt wurde. Auch wenn sie nie meine Schamlippen berührte stieg das Gefühl hoch bis in genau diese. Jana schob sich ein Stück meinen Rücken hoch und nahm noch eine Portion Creme. Alarmiert wollte ich schon den Mund aufmachen, schließlich war von meinen Beinen nichts mehr übrig. Da legte sie vorsichtig die Hände auf meinen Po und begann diesen ebenfalls zu massieren. Hm. Okay das war in Ordnung.
Sie nahm sich hier besonders viel Zeit und ich es ihr nicht übel. Wann wurde man schonmal so toll massiert. Ich jedenfalls noch nie. Warum sollte ich ihr dann nicht auch diesen Spaß gönnen.
Dann war sie auch mit meinem Po fertig und stieg von mir herunter. Sie ließ sich wieder neben mich fallen und drehte sich mir zu. "So, ist jetzt besser?" Ich drehte mich ebenfalls auf die Seite und lächelte sie an. "Du kannst echt super massieren, das darfst du gerne nochmal machen." Sie schaute demonstrativ auf meine Brüste und zog eine Augenbraue hoch. "Schön zu sehen, dass es dir gefallen hat." Erst da merkte ich das meine Burstwarzen steinhart waren, kein Wunder bei dem Kribbeln in meinem Unterleib.
Ich ließ mich wieder auf den Bauch fallen und spürte wie ich schon wieder puterrot wurde. Jana kicherte. "Oh Laura du bist so süß. Ist doch nicht schlimm, ich sehe das als Kompliment. Außerdem weiß ich doch selbst wie die Salbe wirkt. Und du hast sie nicht mal direkt auf die Muschi bekommen. Glaub mal, da schlackern dir die Ohren." Ich machte den Mund auf um etwas zu sagen, auch wenn ich noch nicht wusste was, doch Jana unterbrach mich sofort. "Genug jetzt, ich hol uns noch was zu trinken."
Damit war sie auf und im Haus verschwunden. Ich seufzte und drehte mich auf den Rücken. Das warme Kribbeln in den Beinen wurde langsam sanfter und verschmolz zu einem angenehmen Gefühl, dazu strahlte die Sonne von überall her auf mich ein. "Nanu, so offen plötzlich" Ich öffnete die Augen. Jana stand über mir und hatte zwei große Gläser mit Saft in der Hand, jeweils mit Strohhalm, Eiswürfeln und einer Scheibe Orange am Rand. Klischee; Check. Tatsächlich hatte ich meine Beine leicht geöffnet, ich meine Jana wusste ja eh wie es mir gerade ging und sie machte auch keine Anstalten sich zu verstecken. Sie setzte sich mit untergeschlagenen Beinen neben mich und reichte mir mein Glas. Ich setzte mich auf und winkelte die Beine an. Wir tranken beide einen großen Schluck, irgendwas mit Ananas war da drin.
Einige Minuten ließen wir uns nur von der Sonne bescheinen und nuckelten an unseren Drinks. "Du hast aber auch wirklich ne schöne Muschi." Begann sie wieder. "Oh Gott Jana..." ich wurde wieder rot und wusste nicht was ich sagen sollte.
"Stimmt doch!" Beharrte sie, "die sieht echt zum Anbeißen aus, oder eher zum abschlecken" Sie knabberte an ihrem Strohhalm und sah mich nachdenklich an.
"Also normal hetero bist du auf jeden Fall nicht" murmelte ich und nahm ebenfalls noch einen Schluck.
"Hmmmhm" machte sie nur. Einige Sekunden betrachtete Sie mich von oben bis unten scheinbar in Gedanken versunken, und ich wusste nicht wo ich hinschauen sollte. Dann: "Willst du mit mir schlafen Laura?" Was? Ich merkte wie meine Augen riesengroß wurden. Fast hätte ich den Mund voll Saft ausgespuckt. Stattdessen begnügte ich mich damit mich herzhaft zu verschlucken. WAS? Jana klopfte mir auf den Rücken und redete weiter. WAS?
"Ich weiß ich bin manchmal etwas direkt," Jana störte es nur wenig das ich immer noch kaum Luft bekam. "Aber du bist so toll und so hübsch und so sexy. Du musst einfach ja sagen. Bitte!" In meinem Kopf war Chaos. Was sollte ich denn jetzt antworten. Ich wusste doch gar nicht was ich wollte. Ich schluckte erstmal geräuschvoll und hustete noch ein paar Mal um Zeit zu gewinnen. "Ähhm..."
In Janas Augen trat so etwas wie Panik. "Du musst heute nicht antworten." Sagte sie schnell. Zum ersten Mal merkte ich, dass auch sie nervös war. "Denk einfach drüber nach ja?"
Ich nickte und murmelte nur leise: "Manchmal etwas direkt." Jana grinste mich an. Dann wurden ihre Augen groß und ihr Blick ging an mir vorbei. "Papa..." Ich drehte den Kopf und sah in das überraschte Gesicht von einem Mann mittleren Alters der in der Terrassentür stand. Demonstrativ legte er sich die Hand vor die Augen und drehte sich um. Dann verschwand er wieder im Haus.
Jana kicherte während ich mal wieder feuerrot anlief. "Wir sollten uns anziehen. Warte ich bring dir was." Damit stand sie auf und lief nackt ins Haus. Bedröppelt saß ich da und überlegte ob ich mich mit dem Handtuch bedecken sollte. Das war eigentlich unnötig, ich saß eh mit dem Rücken zur Terrasse, da war nicht viel zu sehen. Bevor ich viel denken konnte war Jana schon zurück, jeweils mit einem Top und Hotpants für jeden von uns. Schnell zogen wir uns an und räumten Handtuch und Gläser weg. Im Flur kam uns Janas Vater dann nochmal entgegen.
"Das ist Thomas mein Papa. Papa das ist Laura." Wir schüttelten Hände und wechselten ein paar nichtssagende Worte, dann schleifte Jana mich in die Küche und ihr Vater verschwand im Garten. Wir mussten irgendwie total loskichern sobald er außer Hörweite war und brauchten fast eine Minute um uns wieder einzubekommen. Jana brachte mich noch zur Tür, eigentlich wollten wir ja schließlich auch nur laufen und mein Vater erwartete mich schon etwas länger zurück. Sie umarmte mich zum Abschied, schob mich dann ein Stück weg und sah mir in die Augen. "Bitte sag ja!"
Dann drückte sie für einen Sekundenbruchteil ihre Lippen auf meine. In meinem Kopf gingen alle Lichter aus. Bevor ich mehr tun konnte als vedutzt zu gucken schob sie mich zur Tür hinaus. "Wir sehen uns heute Abend" sagte sie, lächelte und schloss dann die Tür vor meiner Nase. Wie ferngesteuert griff ich mir mein Fahrrad und stieg auf. Den ganzen Weg nach Hause versuchte ich einen klaren Gedanken zu fassen. Galt das als mein erster Kuss? Ich hatte schließlich garnichts gemacht. Bevor ich wusste was geschah war es ja auch schon vorbei. Und verdammt. Was war denn das heute. Jana wollte mit mir schlafen.
Wollte ich auch? Keine Ahnung...
...
Freitag, 21:20 Uhr
"Ich habe Twilight, Titanic und 'Beim Leben meiner Schwester' hier. Welchen willst du sehen?" Drei Klischeefilme. Oha, dann doch den, wo ich wenigstens nicht heulen muss. "Twilight" Außerdem hatte der auch keine Sexszenen. Oder? "Wusste ichs doch." Jana drückte einen Knopf auf der Fernbedienung und der Vorspann begann. Sie rutschte an mich heran und platzierte allerlei Knabberzeug auf uns.
"Wer soll denn das alles essen?" Ich griff nach den Pommbären und schob mir eine Hand voll in den Mund. "Na, du! Du kannst ein bisschen Speck auf den Rippen vertragen." Jana piekte mich in die Seite und tastete prüfend an meiner Seite nach oben. "Da, ich kann deine Rippen spüren. Mehr Pommbären!"
Sie ließ ihre Hand noch eine Sekunde dort liegen, gerade lange genug, dass es mir auffallen musste, dann zog sie sie weg und griff ihrerseits nach den Gummibärchen. Wir futterten und lästerten ein wenig über die Hauptdarstellerin, bis der Film wirklich Fahrt aufnahm. Ich hatte erstaunlich viel Spaß und vergaß fast warum ich die letzten Tage wieder so traurig gewesen war. Morgen würde ich zwanzig werden. Zwanzig und Jungfrau.
Da passte es immerhin ganz gut, dass Jana mich ganz in ihrer Art zu sich bestellt hatte, so konnte ich wenigstens nicht allein bei düsteren Gedanken "reinfeiern". Auch wenn ich mir fast sicher war, dass Jana nicht wusste, dass ich morgen Geburtstag hatte, ich war ihr unfassbar dankbar.
Als der bleiche Hauptdarsteller Kirsten Steward vor dem sicheren Tod rettete zuckte Jana zusammen und griff nach meiner Hand. Es war mehr als offensichtlich, dass sie sich nicht wirklich erschrocken hatte und nur einen Vorwand gesucht hatte. Wollte sie etwa heute mit mir schlafen? Jetzt wo ich drüber nachdachte war es doch klar. "Einen Film gucken" war doch eine international verständliche Übersetzung für Sex. Scheiße. Was sollte ich denn jetzt machen.
Ich merkte wie meine Hand anfing zu schwitzen und unweigerlich verkrampfte ich mich. Aus den Augenwinkeln sah ich wie Jana den Kopf drehte und mich anschaute. Leicht drückte sie meine Hand. Als ich nicht reagierte seufzte sie leise und lies meine Hand los. "Ach Laura." "Hm" machte ich nur, und versuchte irgendetwas zu denken. Vorsichtig lehnte Jana ihren Kopf an meine Schulter. "Geht dir das immer noch zu schnell?" Ich wusste nicht was ich antworten sollte. Scheiße. "..S ist nicht zu schnell. Es ist nur... Ich hab noch nie..."
Oh Gott. Warum hatte ich das gesagt. Jana griff sich eine Gummischlange und riss sie in der Mitte durch. Eine Hälfte steckte sie sich in den Mund, die andere wickelte sie sich um den Zeigefinger. "Wird dir gefallen. Dafür sorge ich." Ich konnte ihr Gesicht nicht sehen, wohl aber das Grinsen in ihrer Stimme hören. "Und eigentlich ist es gar nicht sooo viel anders als mit nem Typen." Ich schwieg. Wohl zu lange. Nach ein paar Sekunden hob Jana den Kopf und schaute mir direkt ins Gesicht. "Als ob!"
Echtes erstaunen stand jetzt in ihren Augen. "Echt jetzt?" Ich wusste nicht wo ich hinschauen sollte. Die Scham brannte wie Feuer in meinem Gesicht und ich merkte nur am Rand, dass ich mir geistesabwesend viel zu fest auf die Zunge biss. Viel zu sehr betäubte mich das kalte Loch in meinem Bauch.
Jana rappelte sich auf die Knie auf und glotzte mich immer noch an. Unter großen Mühen schaffte ich es sie anzusehen, aus weit aufgerissenen Augen starrte sie mich an. "Wie? Warum?" Jedes Wort von ihr brachte dieses kalte Ziehen in meinem Bauch erneut zum Aufflackern. Ich war nicht einmal fähig zu heulen. Das war neu. "Du bist doch mindestens eine achteinhalb, eher ne neun. Oder willst du einfach garkeinen Sex?" Ihr verwirrtes Gesicht lenkte mich Kurz ab.
Ein treuloser Teil meines Gehirns befahl meinem Mund zu sprechen. Schnell, hastig. "Hat sich einfach nie ergeben. Bin irgendwie nicht gut darin mit Jungs zu flirten. Ich hab das halt einfach noch nie gemacht. Nicht mal Händchen gehalten oder so. Das gestern war der erste Kuss, den ich bekommen habe." Ich merkte selbst wie nervös und gleichzeitig traurig ich klang. Eine abstoßende Mischung, warum kam sowas aus meinem Mund, das war nicht was ich sein wollte. Langsam gewann mein Trotz wieder die Oberhand. Wieder hob ich den Blick, diesmal gewillt Janas entsetztem Blick standzuhalten.
Zu meinem Erstaunen grinste sie schon wieder breit. "Oh Laura. Und ich bin Hardcore rangegangen. Das du noch nicht Reißaus genommen hast..." Dann lies sie sich wieder neben mich sinken und zog an meinen Schultern. "Komm her!" Ich erstarrte. Sie zog beständig an meinen Schultern. "Komm. Ich fall schon nicht über dich her. Außer du willst es." Damit zog sie mich sanft aber bestimmt zu sich, bis mein Kopf auf ihrem Bauch lag. Sofort begann sie langsam meinen Kopf zu streicheln während wir weiter den Film schauten. Langsam gewöhnte ich mich an die sanften Finger, die mir durch Haar strichen und mir den Nacken massierten. Nach wenigen Minuten kribbelte mein gesamter Kopf angenehm.
"Wo lernst du das immer? Das fühlt sich total toll an." Sie summte nur leise etwas und machte ausladendere Gesten mit ihren Fingern. Nach ein paar Sekunden merkte ich wie sich das Kribbeln bis in die Fingerspitzen und ins Steißbein ausbreitete. Ich war so versunken in meine körperliche Reaktion, dass ich kaum bemerkte wie der Film vor meinen Augen sein Ende fand. Erst als die Kredits anrollten und Jana mich von sich herunter schob kam ich zurück auf die Erde. In einer fließenden Bewegung rollte Jana mich auf den Rücken und schwang sich über mich.
"So Madame. Zeit für meine Bezahlung." Langsam beugte sie sich zu mir herunter und schaute mir tief in die Augen. Dann presste sie ihre Lippen auf meine. Kompletter Blackout. Schonwieder. Das Einzige, an das ich denken konnte war das Brennen, das ihre Lippen auf meinen hinterließen, und das merkwürdige warme Gefühl, das sich in meinem Bauch ausbreitete. So plötzlich wie er gekommen war, war der Kuss auch schon wieder vorbei. Ich öffnete die Augen, immer noch zu keinem klaren Gedanken fähig und blickte in Janas besorgtes Gesicht über mir.
Sie sah niedlich aus, wenn sie so schaute, die Augenbrauen leicht hochgezogen, den Kopf schiefgelegt und ihr verlockend roter Mund ein wenig geöffnet. Verdammt ich wollte das sie mich noch einmal küsste. Eigentlich wollte ich gerade nichts anderes mehr. Ein leichtes Lächeln schlich sich wieder auf ihr Gesicht. "Du musst schon mitmachen. Sonst macht es nur halb so viel Spaß."
Hitze flammte in meinem Gesicht auf, doch dieses Mal schaffte ich es, nicht die Augen abzuwenden. "Wie?" brachte ich nur hervor. "Mach einfach was sich richtig anfühlt." Damit strich sie mit ihren Lippen einmal schnell über meine und legte ihre Stirn an die meine. Ich wusste, dass sie jetzt auf mich wartete und schob langsam mein Kinn vor. Noch bevor ich sie berührte spürte ich die Hitze, die von ihr ausging. Ihre Lippen waren weich und warm. Vorsichtig drückte ich mich auf sie, schreckte aber reflexartig zurück als ich ihre Hand auf meiner Wange spürte. Ich öffnete die Augen und schaute in Janas blaugraue Augen. Sie glänzten.
"Schon besser." Der nächste Kuss dauerte mehrere Sekunden. Mein Kopf schwamm geradezu und trotzdem versuchte ich den Kuss zu erwidern so gut ich konnte. Jana neckte mich, sie knabberte mit ihren Lippen an meiner Unterlippe und entzog sich bevor ich es ihr gleichtun konnte. Langsam glitt sie über meine Wange und platzierte Küsse bis an mein Ohr, dann glitt sie daran vorbei und zu meinem Hals hin.
Wieder musste ich mich zwingen nicht auszuweichen. Ihr heißer Atem an meinem Hals war... schön, aber gleichzeitig fühlte ich mich verletzlich. Sie musste meine Anspannung gespürt haben, denn plötzlich zwickte sie mir mit ihren Zähnen leicht in den Nacken. Ein Adrenalinstoß schoss durch meinen Körper und mein sowieso schon schneller Herzschlag beschleunigte noch mehr. Das Blut pochte mir in den Ohren und trug die Schauer, die ihre Küsse an meinem Hals verursachten durch den ganzen Körper. Ich stieß gepresst die Luft aus und mir entwich ein leises Seufzen.
Jana hatte umgedreht und küsste sich nun wieder meinen Hals hoch. Als sie bei meinen Lippen ankam warf ich mich ihr geradezu entgegen. Sie drückte mich mit den Händen zurück und hielt mich auf Abstand, gerade weit genug weg, dass sie unseren Lippenkontakt kontrollieren konnte. Und diesmal ließ sie sich Zeit, ich weiß bis heute nicht wie lange dieser Kuss dauerte. Vielleicht Minuten, vielleicht Stunden, ich weiß nur eins, er war perfekt.
Als wir endlich die Lippen voneinander lösten hätte ich heulen können vor Glück. Sie legte den Kopf auf meine Brust und wir beide lauschten dem wilden Pochen meines Herzens. Als ich mich wieder ein kleines bisschen beruhigt hatte fand ich meine Stimme wieder. "Wow. Das war..." Sie hob den Kopf und schaute mich an. Ich verlor den Faden. Dann lächelte Sie und mein Hirn ging vollends aus. "Ja?"
Ich konnte sie nur mit halb offenem Mund anstarren. "Ähhhh..." Sie zog eine Augenbraue hoch, immer noch lächelnd. Als ich nicht antwortete legte sie wieder ihre Stirn an meine. "Wasauchimmer. Weißt du was wir jetzt machen?" Plötzlich spürte ich ihre Hände auf meinen Brüsten. "Wir packen dich aus." Sie zog mich in eine sitzende Position und zerrte an meinem Top, ich musste brav die Arme über dem Kopf strecken sonst hätte sie es vermutlich einfach zerrissen.
Die Haare fielen wild um meinen Kopf als sie mich wieder zurück in die Kissen schubste. Sofort legte sie wieder die Hände auf meine Brüste und begann sie leicht zu massieren. Verdammt das fühlte sich toll an. "Hmmmm" machten wir beide gleichzeitig und ich konnte ein kleines Seufzen nicht unterdrücken als sie mit den Daumen über meine Nippel strich. Sie drückte mir noch einen Kuss auf die Lippen, dann küsste sie sich an meinem Hals wieder herab, und dieses Mal stoppte sie nicht am Schlüsselbein. Als sie den Mund auf meine rechte Brustwarze legte und mit der Zunge leckte und saugte sprangen mir fast die Augen heraus. "Ohhhh" konnte ich noch machen, dann schoss eine Wärme mein Rückgrat hinauf und ich wusste nicht mehr ein noch aus, nur noch, dass ich mehr wollte.
Noch einige Male ließ sie die Zunge rotieren, dann wechselte sie zur anderen Brustwarze. Gleichzeitig spürte ich wie sie sich mit den Händen an meiner Hose zu schaffen machte. Irgendwo in meinem Hirn erklang der Befehl, wieder furchtbar nervös zu werden, doch keiner hörte zu. Jana zog meine Hose, und den Slip gleich mit, bis zu den Knien, dann musste Sie sich aufsetzen um sie mir über die Knöchel zu ziehen.
Die Luft prickelte kühl auf meinen Nippeln, die jetzt nach der liebgewonnenen Aufmerksamkeit zu schreien schienen. Ich hatte nur wenige Sekunden um wieder zu Sinnen zu kommen, dann strich Jana schon mit der Hand über meinen Schlitz. Schon wenn ich es mir selbst machte konnte ich mich in den Wahnsinn treiben, aber hier hatte ich nicht einmal die Kontrolle darüber was geschah.
Einige Male ließ Jana ihre Finger über meinen Kitzler tanzen und in meinem Kopf explodierte ein Feuerwerk. Ganz am Rande bekam ich mit, dass sie etwas sagte. Doch was war durch den Nebel, der sich um mein Hirn gelegt hatte nicht zu verstehen. Dann war ihr Gesicht plötzlich wieder vor meinem. Sie grinste und sagte noch etwas, dann presste sie ihre Lippen wieder auf meine. Im gleichen Moment spürte ich wie sie zwei Finger in mich hineindrückte. Ich merkte noch wie ich hell aufstöhnte und ihr mein Becken entgegendrückte als ich kam, dann verschwamm alles in einem buchstäblich atemberaubenden Orgasmus. Ihre Lippen verließen mich zwischenzeitlich, und eine neue, noch größere Welle überschwemmte mich, als plötzlich etwas Heißes und feuchtes an meinem Kitzler saugte. Die Sterne vor meine Augen wurden heller und heller, bis ich das Gefühl hatte vor Helligkeit weder hören noch sehen zu können. Dann... Blackout.
Als ich irgendwann zurück in die Wirklichkeit kam war ich völlig außer Atem. Jana lag neben mir und streichelte meine Brüste während immer noch heiße Schauer aus meinem Unterleib durch meinen Körper jagten. Ich fühlte mich als wollte ich gleichzeitig lachen und heulen, und versuchte etwas zu sagen, doch es kam nur ein kleines Stöhnen dabei heraus. In diesem Moment hätte ich die ganze Welt umarmen können so glücklich war ich. Jana hob den Kopf und lächelte mich an. "Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag Süße" Ihre Augen flackerten zur Uhr und meine folgten. Es war kurz nach Zwölf. Ich war 20. Und noch Jungfrau? Ähhh....
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