Andy
- 2 years ago
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Montagmorgen. Was soll ich mehr sagen?
Und dieser Montagmorgen war noch viel schlimmer als alle anderen vorher.
Nicht nur, dass die Ferien zu Ende waren, ich musste auch eine Hose
anziehen. Zum ersten Mal seit vielen Wochen. Ich mochte das feste Gef?hl
nicht, wollte mich wieder frei in einem Rock f?hlen.
Und das war nicht das einzig enge. Mein Sport BH zw?ngte mich auch ein.
Nicht richtig schlimm, aber eben auch nicht angenehm. Meine normalen BHs
waren deutlich besser, selbst wenn sie das Gewicht der Prothesen tragen
mussten.
Meine Br?ste ragten noch spitzer nach vorne, sie waren wieder ein wenig
gewachsen. Einen Millimeter oder so. Aber nur nach vorne, nicht in die
Breite. Gro? waren sie wirklich nicht, sie fielen nur durch ihre spitze
Form auf. Die Haut f?hlte sich dort warm an. Und es f?hlte sich
merkw?rdig an, als ob es innen ziehen w?rde.
Meine Sneaker, neu gekauft, mein Traum noch vor einigen Wochen, kamen
mir klobig und unf?rmig vor. Man hatte richtig was an den F??en im
Gegensatz zu den niedlichen Ballerinas. Selbst meine Stiefel kamen mir
zierlicher vor.
"Du siehst nicht sehr begeistert aus", begr??te mich Mom beim Fr?hst?ck.
Ich z?hlte von den Fingern ab, bei jedem Punkt einen weiteren Finger
ausstreckend:
"Ich mag meine Frisur nicht - Der Sport-BH ist unangenehm - Ich mag die
Enge der Hose nicht - Die Strumpfhose darunter ist zu warm - Ich komme
mir ohne Makeup nackt vor - Die Schuhe sind so klobig."
"Das ist schon alles?"
"Nein!" Weitere Finger wurden abgez?hlt. "Es ist Montag - Die Ferien
sind zu Ende - Ich habe immer noch nichts von Biene geh?rt-"
"Genug, genug!" unterbrach sie mich. "Das h?rt sich ja nach einer
Katastrophe an."
"Ist es auch", meinte ich voller Inbrunst.
"Nun, dann solltest du dich schminken, statt der Hose einen Rock
anziehen, das Haarteil aufsetzen, deine Ballerinas anziehen - habe ich
etwas vergessen?"
"Mom! Ich meine es ernst."
"Ja, und? Ich auch." Sie sagte es mit einem todernsten Gesicht, das sie
aber nicht lange durchhielt. Schnell musste sie kichern, und ich konnte
auch nicht ernst bleiben.
Dann sagte ich, "Das ist aber auch alles ein Mist! Und meine Br?ste tun
weh." Ich rieb leicht ?ber den Pullover, was aber ?berhaupt nicht half.
Eher im Gegenteil.
"Hast du sie eingecremt?"
"Vergessen. Montag morgens funktioniert mein Gehirn noch nicht."
"Ich hole die Creme. Zieh deinen Pullover hoch und den BH."
Der Pullover war schnell hoch gezogen, aber bei dem BH war ich sehr
vorsichtig, um ja nicht an die Brustknospen zu kommen. Mom war schon
wieder da und cremte mich vorsichtig ein. Dann dr?ckte sie die
Stilleinlagen darauf, die durch die Creme hafteten. Dann zog ich
vorsichtig den BH wieder dar?ber und lie? den Pulli nach unten rutschen.
"Besser?" fragte sie.
"Ja. Etwas. Vielen Dank, Mom."
##
Auch in der Schule war von Biene nichts zu sehen. Aber ich traf Svenja.
"Andrea- s?" sagte sie. "Ich h?tte dich beinahe nicht erkannt."
"Erinnere mich nicht daran. Ich kann mich auch nicht so leiden."
Sie fuhr mir durch die Haare. "Ist das Netz wirklich darin? Man sieht
nichts. Doch, jetzt f?hle ich es."
"Svenja! Nicht so auff?llig!" Sie schaute so, als ob sie das nichts
anginge. "Hast du Biene gesehen? Ich finde sie nirgendwo."
Sie schlug sich vor die Stirn. "Mist, ich habe es tats?chlich
vergessen."
"Was hast du vergessen?"
"Sie hat sich beim Skifahren das Bein gebrochen und wurde operiert. Sie
kommt vermutlich morgen aus dem Krankenhaus."
"Und sie hat dich angerufen, und mich nicht?" Ich war sehr entt?uscht.
"Ihre Eltern haben meine Eltern angerufen. Sie d?rften deine
Telefonnummer nicht gehabt haben."
"Und wie geht es ihr?"
"Ich wei? selbst nichts Genaues. Wir werden wohl warten m?ssen, bis sie
wieder zuhause ist. Oder du musst ihre Eltern anrufen."
"Das werde ich nach der Schule machen. Jetzt muss ich weiter, tsch?ss."
"Tsch?ss."
##
Die Gedanken an Biene lie?en mich meine eigenen Probleme v?llig
vergessen. Immerhin dachte ich noch daran das Attest f?r die
Sportunterricht-Befreiung abzugeben.
Nach der Schule war es f?r mich sehr ungew?hnlich nicht zu der
Gartenh?tte zu gehen, sondern nach Hause. Mann, war ich froh, als ich
die Hose ausziehen konnte!
Der Sport BH hinterlie? rote Striemen. Das konnte doch nicht richtig
sein? Mit allen meinen anderen BHs hatte ich das nie gehabt. Daf?r
f?hlte sich jetzt mein normaler BH auf den Striemen unangenehm an.
Seufzend zog ich ihn wieder aus und nahm einen Body, der sich deutlich
angenehmer tragen lie?.
Nach der unangenehmen Hose kam nur mein hei?geleibter Jeansrock in
Frage. Mit meinen Pumps. Auch wenn das zum Babysitten unpraktisch war,
ich brauchte das jetzt. Ja keine Sneaker, und wenn sie rosa w?ren!
Dann entschied ich mich aber doch noch um. Die Pumps waren wirklich
nichts zum Babysitten. Statt dessen nahm ich die Schuhe mit dem hohen
Blockabsatz. Ja, das war schick und deutlich geeigneter.
Weil ich mich jetzt feminin f?hlen wollte, machte ich nicht nur mein
Makeup besonders sorgf?ltig, sondern stibitzte auch etwas von Moms
Parfum.
Dann rief ich bei Biene an. Niemand da. Grrr. So machte ich mich auf dem
Weg zu Frau Weber. Ich hoffte nur, dass mein Haarteil hielt, den alleine
konnte ich es nicht richtig fest machen. Aber das sorgte mich eher
weniger. Zog man an den Haaren, setzte es sich es fester in das
Haarnetz, welches dank der Investition von vierzig Euro wieder fest sa?.
Man musste die Haare nach vorne Abziehen, und wer machte das schon?
##
Als Frau Weber weg war, rief ich wieder bei Biene an. Wieder nichts.
Dann Svenja. Als sie sich meldete, sagte ich, "Hi Svenja. Was machst du
gerade?"
"Hausaufgaben."
"Wollen wir sie zusammen machen? Ich bin bei Frau Weber, babysitten."
"Ok, warum nicht?"
Eine Viertelstunde sp?ter war sie da. Ich hatte Mark schon vor den
Fernseher platziert, damit wir unsere Ruhe hatten.
Als wir am K?chentisch sa?en, fragte Svenja, "Ok, nun raus mit der
Sprache. Du willst mich doch nicht wegen der Hausaufgaben sehen?"
"War das so deutlich? Ja, ich muss mit dir reden."
"Wegen Biene?"
"Nein, eigentlich nicht, obwohl ich nat?rlich wissen m?chte, was mit ihr
ist."
"Was ist es dann? Probleme damit, als Junge zur Schule zu gehen?"
Ich schaute mich zu Mark um. Seine Aufmerksamkeit galt zu einhundert
Prozent einem sprechenden Schwamm.
"Ja, auch. Aber ich habe ein anderes Problem. Meine Pubert?t setzt
wieder ein, aber etwas anders als gedacht."
"Was kann da anders sein?"
"Oh, so einiges. Zum Beispiel k?nnen einem Jungen Br?ste wachsen."
"Br?ste? Wachsen dir etwa Br?ste?"
Ich nickte. "Und sie tun weh. War das bei dir auch so?"
"Eines nach dem Anderen. Wieso wachsen dir Br?ste? Nimmst du Hormone?"
"Nein. Doch, ja. Aber keine Hormone wegen der Br?ste, obwohl sie
deswegen wachsen. Ach, das ist alles sehr kompliziert."
"Das scheint mir auch so. Jetzt erz?hle mal von Anfang an."
Und das tat ich dann. Immer mit einem besorgten Blick in Richtung Mark.
Aber er schaute nur starr auf den Fernseher.
Ich erz?hlte von den Erlebnissen beim Hausarzt und dann - in etwas
abgewandelter Form, damit es zu der Transvestiten Geschichte passte -
von meinem Besuch beim Psychologen, bis hin zum Endokrinologen.
"Wow, kann ich sie sehen?"
"Lass' uns ins Bad gehen."
Als ich die Tr?ger des Bodys ?ber die Schultern nach unten schob, konnte
man immer noch die Striemen des Sport BHs sehen, wenn auch nicht mehr
sehr stark.
Aber Svenja interessierte erst einmal f?r die kleinen Schwellungen.
"Meine waren nie so spitz", meinte sie. Dann tastete sie sie vorsichtig
ab. "Ziemlich hart."
"Der Arzt", welcher war es noch einmal? "meinte, es wird bald anders."
"Ich erinnere mich noch, wie es bei mir losging. Es war sehr
empfindlich, aber weh getan hat es nicht."
"Kann man bei dir auch die Brustdr?sen f?hlen?"
"Wie meinst du das?"
"Ich kann in der Mitte ein Loch f?hlen. Das darum herum sollen die
Brustdr?sen sein."
Vorsichtig probierte sie es. "Tats?chlich."
Dann zog sie sich Sweatshirt und BH aus. Svenja war noch sehr jung und
ihre Br?ste noch nicht voll entwickelt. Aber es waren durchaus schon
richtige Br?ste. Mit einem Finger tastete sie. "Ja, ich kann es f?hlen."
"Darf ich?" Ich war wirklich neugierig, da dort das war, was ich auch
bald haben w?rde. Wenn auch - leider - nicht ganz so prachtvoll.
Svenja hatte kein Problem damit. "Sicher, ich habe ja auch deine
anfassen d?rfen."
Ich h?tte mir nie gedacht, dass ich meine erste ausf?hrliche Inspektion
der Br?ste eines M?dchens meinen eigenen Br?sten zu verdanken h?tte.
Svenjas Brust war so weich, so herrlich weich. Habe ich schon gesagt,
dass ich weich mag?
Aber mein vorsichtig forschender Finger fand auch tats?chlich das
h?rtere Gewebe der Brustdr?sen, nachdem ich erst den Rest gr?ndlich
untersucht hatte, was einen mir nicht ganz erkl?rlichen Ausdruck auf
Svenjas Gesicht brachte. "Hmm, genau wie bei mir, nur viel gr??er."
"Warum sollte es auch anders sein?" sagte sie mit komischer Stimme.
"Ich wollte es nur wissen. Ich kann mit meiner Mom ?ber viel reden,
aber..."
"Ja, ich verstehe. Aber daf?r sind Freundinnen da."
Ich tastete noch einmal ihre Brust ab, bis sie meine Hand wegschob.
Wir zogen uns wieder an und gingen zur?ck.
##
Wir redeten noch ein wenig dar?ber, was ich zu erwarten hatte. Dann kam
ich auf den Sport-BH zu sprechen. Sie war der Auffassung, dass er viel
zu eng sein w?re, solche Striemen d?rfte es nicht geben. Aber ohne ihn
zu sehen, konnte sie nicht viel sagen.
Dann machten wir zusammen die Hausaufgaben. Als Frau Weber nach Hause
kam, war Svenja schon wieder weg.
Wir redeten ?ber einige allt?gliche Dinge, dann fragte sie Mark, was er
gemacht hatte. "Ich habe Tivi geschaut. Weil sich die doofen M?dchen
dauernd nur ?ber ihren Busen unterhalten haben."
Ich schaute ihn schockiert an. Merke: Untersch?tze nie kleine Kinder.
##
"Wirklich Schade, dass heute niemand gekocht hat", sagte Mom, als ich
nach Hause kam.
"Kein Problem, Mom. Du gibst mir dasselbe Geld wie Frau Weber, und ich
koche f?r dich."
"Wozu brauchst du Geld? Du legst es ja sowieso nur in Klamotten und
Schuhen an."
Ich versuchte sie mit meinem M?rderblick umzubringen, aber es klappte
schon wieder nicht.
Sie fuhr fort, "Ich habe dich heute in der Tanzschule angemeldet."
"Au Mom, musste das sein?"
"Alle in deinem Alter machen das. Und du kannst nicht einmal Walzer gut
genug."
"Ich gehe auf keinen Ball mehr!"
"Nur wegen Kai?"
Ich sagte nichts und st?rmte auf mein Zimmer. Die ganze Welt war gegen
mich! Biene ruft mich nicht an, und Mom meldet mich zu so einer bl?den
Tanzschule an. Kann es noch schlimmer kommen?
##
Etwas sp?ter ging ich wieder zu Mom, als ich mich wieder beruhigt hatte.
"Wen hast du bei der Tanzschule angemeldet, Andrea oder Andy?"
"Andrea nat?rlich. Das war doch wohl eindeutig, oder?"
Ich zuckte die Schultern. "Ich wei? nicht. Vielleicht, ja."
"Du wirst ein paar Schuhe daf?r brauchen."
"Gehen die Pumps nicht?"
"Nein. Das ist nichts f?r eine Tanzschule."
"Oh Mann, werde ich jemals Geld ?brig behalten? Alles geht f?r Klamotten
drauf."
"Du redest wie der typische weibliche Teenager."
"Kannst du die Schuhe nicht kaufen?"
"Ich bin nicht Kr?sus. Au?erdem bezahle ich schon den Kurs."
"Was f?r Schuhe brauche ich denn?"
"Welche mit einem kleinen Absatz, die bequem sind. Und eine Ledersohle
sollten sie haben, damit sie gut gleiten."
"Gut, ich werde mich bei eBay umsehen. Aber noch etwas anderes: Der
Sport BH passt nicht richtig."
"Wieso? Du hattest ihn doch anprobiert?"
"Ja, da schien er mir auch OK zu sein. Aber heute war er nach einiger
Zeit sehr unangenehm, und ich hatte danach rote Striemen."
"Hole ihn her, dann schaue ich mir das an."
Ich holte ihn und Mom betrachtete ihn kritisch. "Hmm, sieht eigentlich
gut aus. Ziehe ihn an."
Ich zog ihn an und Mom schon einen Finger darunter. "Tats?chlich, viel
zu eng. Die sind auch normalerweise viel elastischer, der hier gibt ja
kaum nach. Wir gehen ihn gleich umtauschen, so kannst du nicht zur
Schule gehen."
Uns so waren wir kurz drauf in dem Sportgesch?ft. Mom war geladen. "Was
haben sie denn da meiner Tochter verkauft?" fuhr sie den jungen
Verk?ufer an. "Der Sport BH passt ja ?berhaupt nicht. Ich dachte, dass
hier sei ein Fachgesch?ft?"
Wow, so hatte ich Mom ja noch gar nicht erlebt. Ich war froh, dass ich
nicht das Ziel ihres Ausbruchs war.
"J- Ja, aber sie hat ihn doch anprobiert?" stotterte der junge Mann.
"Wie Sie sehen k?nnen, beginnen gerade erst bei ihr die Br?ste zu
wachsen." Ich hatte weder BH noch Prothesen an, da das wenig Sinn
machte. "Sie kann also kaum Bescheid wissen."
"Warten Sie, ich hole die Chefin. Am Besten gehen Sie schon nach oben."
Das Sportgesch?ft hatte eine kleine Grundfl?che und zog sich deshalb
?ber mehrere Etagen hin. Gymnastikanz?ge, Leggings und eben auch Sport-
BHs gab es im ersten Stock.
Kurz darauf kam eine Frau in den F?nfzigern. "Wie kann ich Ihnen
helfen?"
"Ich m?chte einen Sport BH f?r meine Tochter." Ich konnte es immer noch
nicht fassen, wie selbstverst?ndlich Mom mich als ihre Tochter
bezeichnete. "Sie klagt ?ber sehr empfindliche Brustknospen, und wir
brauchen den BH, um Irritationen zu vermeiden. Der BH, den wir von dem
jungen Herrn verkauft bekommen hatten, passt leider nicht."
"Ah, ich verstehe. Kannst du dich bitte frei machen?", sagte sie zu mir
gewandt.
Ich err?tete und brachte kein Wort heraus. Mom sagte zu mir, "Du
brauchst dich nicht zu sch?men, wir sind allein."
Hatte sie etwa vergessen, dass ich keineswegs ein M?dchen war? Und ich
sollte mich ausziehen? Als sich z?gerte, sagte sie, "Nun mach schon, wir
haben nicht ewig Zeit."
Ich merkte, das Mom begann ungeduldig zu werden. Und das war kein guter
Zustand. Immer noch z?gernd zog ich langsam das Sweatshirt aus. Nur gut,
dass ich kein Kleid anhatte, nur in meinem Slip wollte ich hier nicht
stehen.
Verlegen hielt ich mir die H?nde vor meine nackte Brust. "Ist es nicht
s??, wie sie sich in diesem Alter noch sch?men?" meinte die Chefin
l?chelnd. Gleichzeitig schob sie sanft meine H?nde weg und schlang ein
Ma?band um meine Brust.
"Ja, der BH war tats?chlich viel zu klein. Und wir brauchen keinen, der
viel Halt gibt, sondern einen, der sehr elastisch ist und sehr weich."
Hatte ich da gerade das Zauberwort geh?rt? Schlagartig war mir die
Situation ?berhaupt nicht mehr peinlich. Erwartungsvoll zog ich
vorsichtig den mir gereichten BH ?ber meine Br?ste, die in der k?hlen
Luft noch empfindlicher zu sein schienen.
Das war nun etwas ganz anderes! Er sa? so bequem, dass ich ihn kaum
sp?rte. Und er war tats?chlich sehr, sehr weich.
"So vertr?umt, wie du schaust, scheint er dir zu gefallen?"
"Oh ja. Superbequem."
"Gut." Sie wandte sich an die Frau. "Dann nehmen wir noch zwei, den kann
sie gleich anbehalten. So elastisch, wie er ist, passt er auch noch,
wenn die Br?ste gr??er sind."
"Ja, aber f?r gr??ere Br?ste ist er nicht geeignet. Die gro?e
Elastizit?t ist zwar sehr bequem, gibt aber nicht sehr viel Halt."
"Das sollte kein Problem sein. Schlie?lich dauert es noch ziemlich
lange, bis sie so gro? sein werden."
Ich fand es unwirklich, wie da ?ber meine Br?ste gesprochen wurde. Mom
schien tats?chlich v?llig zu vergessen, dass ich kein M?dchen war. Und
die Frau schien auch nichts Ungew?hnliches bemerkt zu haben. Sah mein
Oberk?rper tats?chlich so sehr wie der eines M?dchens aus? Biene hatte
jedenfalls eine auff?lligere Taille.
"Ja", antwortete die Frau, "in dem Alter kann man es gar nicht
erwarten." Dabei t?tschelte sie mir auf den Kopf.
Ich h?tte sie am liebsten erschlagen. Dass sie mich f?r ein M?dchen
hielt, nun ja, aber dass sie mich wie ein Baby behandelte, das ging zu
weit!
##
"Biene", schrie ich fast in das Telefon. "Endlich!"
"Hast du dir Sorgen gemacht?"
"Was f?r eine Frage! Nat?rlich! Was ist passiert?"
"Ich habe mir das Bein gebrochen. Beim Skifahren."
"Das wei? ich schon. Was genau?"
"Hat Svenja es dir also erz?hlt?"
"Ja, wenn auch erst heute."
"Die vergisst noch einmal ihren eigenen Kopf."
"Jetzt erz?hl' doch endlich. Wie geht es dir?"
"Mittlerweile ganz gut. Anfangs hat es sehr weh getan."
"Du bist operiert worden? War es so schlimm?"
"Eigentlich nicht. Ein glatter Bruch ohne Komplikationen. Es ist nur
operiert worden, weil es nahe am Knie ist."
"Und wann kannst du wieder laufen?"
"Eigentlich schon jetzt. Der Arzt hat mir erkl?rt, dass der Bruch durch
eine Platte gehalten wird und ich wieder normal laufen kann. Ich soll
mich auch m?glichst viel bewegen, aber das tut zu weh."
Nun erz?hlte die mir im Detail den Unfall und was alles passiert war.
Sie hatte es kaum erz?hlt, da wurde meine Mom stinkig, dass sie auch
einmal telefonieren wollte. Mann, die stellt sich vielleicht an. Ich
hatte kaum drei Stunden telefoniert. Na ja, dreieinhalb.
##
Die Aufgabe, ein Paar vern?nftige Tanzschuhe zu kaufen, erwies sich als
gar nicht so einfach. Auf meinem Computer hatte ich bereits Unz?hlige
angesehen, die mir alle nicht gefielen. Sie sahen meistens so altbacken
aus, irgendwie plump. Ich mochte sie jedenfalls nicht.
Dann fand ich welche, die mir gefielen. Aber es waren Sandalen, und wir
hatten Winter. Das ging nicht.
Dann wurde mir klar, warum mir die Schuhe nicht gefielen. Es war der
nicht sehr hohe, aber ziemlich breite Absatz. Das brauchte man
vermutlich zum Tanzen, obwohl ich es auch mit den Stilettos ganz gut
hinbekommen hatte.
Und dann war da das Problem mit meiner Schuhgr??e. Es schien, als ob
T?nzerinnen generell winzige F??e haben. Ich hatte endlich etwas
gefunden, das mir halbwegs gefiel, und dann gab es sie nur in einer
winzigen Gr??e.
Ich wollte schon frustriert aufgeben, da fand ich doch ein sch?nes Paar.
Es stand zwar nicht Tanzschuhe dran, aber ich wusste nun, auf was ich
achten musste. Ein nicht zu hoher Absatz und nicht zu schmal. Diese
Schuhe sahen fast wie meine Mary Janes aus, hatten aber einen 6,5cm
hohen verspielten Absatz, der ?berhaupt nicht plump aussah.
Und es gab sie in meiner Gr??e! Was f?r ein Aufwand, nur um ein Paar
Schuhe zu kaufen. Als Andy h?tte ich das in wenigen Augenblicken
erledigt: Einfach ein Paar mit Ledersohle, auf die Gr??e achten,
Aussehen egal.
Warum hatte mich Mom eigentlich als Andrea angemeldet? Das machte doch
gar keinen Sinn. Denn das bedeutete, dass ich zum Tanzen immer wie ein
M?dchen aussehen w?rde. Oder konnte man, wenn man es gelernt hatte, in
beiden Rollen tanzen?
Ich rief mir ins Ged?chtnis, was ich ?ber das Tanzen wusste. Hmm, rechte
Hand ausgestreckt und linke auf die Schulter des Partners. Wie war das
nun umgekehrt? Auf jeden Fall die andere Hand ausstrecken. Und dann die
andere Hand nicht nach oben auf die Schulter, sondern um die Taille.
Statt, dass man gehalten wurde, musste man halten. Das war wohl auch der
Grund, warum der Mann f?hrte.
Ich war mir ziemlich sicher, wenn ich Tanzen als M?dchen gelernt h?tte,
dann w?rde ich es keinesfalls als Junge k?nnen.
Aber warum hatte mich Mom dann als M?dchen angemeldet?
##
Am n?chsten Morgen fiel mir mindestens ein Grund ein, warum ich den
Tanzkurs gerne als M?dchen machen wollte: Ich mochte die Hose nicht. Und
dann in so etwas Einengendem auch noch Tanzen?
Mir war nicht klar, wie ich all die Jahre eine Hose bequem finden
konnte, wenn es so etwas Sch?nes wie einen Rock gab. Warum hatten
praktisch alle M?dchen in der Schule Hosen, an, vor allem jetzt im
Winter?
Die W?rme allein konnte es ja nicht sein, Strumpfhosen waren auch
ziemlich warm. Manchmal zu warm.
Als ich Svenja traf, beschloss ich sie zu fragen. Nach dem ?blichen
Hallo legte ich los.
"Du hast mir einmal gesagt, dass du keine Strumpfhosen magst, deshalb
hast du sie mir ja auch geschenkt. Warum eigentlich?"
"Ich mag dieses enge Gef?hl um die Beine nicht."
"Hmm, und ich mag das enge Gef?hl der Hosen nicht. Die sind ja kein
bisschen elastisch."
"Das ist aber etwas anderes. Klar, prinzipiell hat man in einer
Strumpfhose mehr Bewegungsfreiheit. Aber wann brauche ich das? Daf?r ist
die Hose nur locker um die Beine. Wie gesagt, ich mag das enge Gef?hl
nicht, trage auch keine Kniestr?mpfe."
"Kann ich nicht so richtig verstehen. Die Strumpfhosen sitzen doch gar
nicht eng? Und sie sind elastisch, und sch?n weich." Besonders Letzteres
war sehr wichtig.
"Ich mag sie aber nicht. Und in einem Rock muss ich auch noch auspassen,
wie ich sitze. Das ist mir viel zu umst?ndlich."
"Aber das ist doch halb so schlimm. Ich meine-"
Sie unterbrach mich. "Pass auf, Andrea. Wenn du unbedingt einen Rock
anziehen willst, dann mache es doch einfach. Ich bleibe jedenfalls bei
meiner Hose." Und damit st?rmte sie davon.
Die Welt ist ungerecht, beschloss ich. Sie k?nnte einen Rock anziehen,
wollte aber partout nicht. Und ich wollte gerne, konnte aber nicht.
##
Als ich nach Hause kam, zog ich sofort nach den Schuhen meine Hose aus.
"Du hast es aber eilig, die Hose auszuziehen."
Ich bekam einen riesen Schreck. Mom war normalerweise arbeiten, und ich
hatte niemanden erwartet. "Mann, du hast mich aber erschreckt!"
"Hat dich die Schule so geschlaucht, dass du mich nicht einmal mehr
wahrnimmst?"
"Ich hatte niemanden erwartet, und wollte vor allem schnell aus der
unbequemen Hose heraus. Warum bist du denn zuhause?"
"Die Steuerfahndung kam in die Firma, und der Chef hat alle nach Hause
geschickt."
"Oh. Gibt es denn Probleme?"
"Nichts vom dem ich wei?. Aber ich bin ja auch nicht in der
Gesch?ftsleitung. Selbst die Chefsekret?rin kann es sich nicht
erkl?ren."
"Wird die Firma jetzt geschlossen?" Dann w?re Mom ohne Job, wurde mir
pl?tzlich klar.
"Nein, morgen soll alles wie immer weitergehen. Vielleicht ist ja die
Ursache woanders, und bei uns wird nur ?berpr?ft."
"Hoffentlich."
"Hast du schon gegessen?"
"Ja, wie immer in der Cafeteria. Ich muss gleich weiter zu Frau Weber."
"Machst du auch deine Hausaufgaben? Bleibt genug Zeit daf?r?"
"Mom! Ich schaffe das problemlos. Mich st?rt etwas anderes viel mehr."
"Und das w?re?"
"Mark will andauernd, dass ich dasselbe Kleid anziehe wie er. Ich meine,
er ist doch ein Junge!"
"So wie du, wenn ich richtig informiert bin."
"Aber das ist doch etwas ganz anderes. Ich ziehe die Sachen nur f?r den
Job an."
"Aha. Wenn es also Berufskleidung ist, und sowieso etwas ganz anderes,
als du sonst tr?gst, dann sollte es dir doch egal sein, oder?"
"Nein! Ich kann doch nicht diese Sachen f?r kleine Kinder anziehen!"
"Aber einen schicken Rock und Pumps? Das ist ja auch v?llig normal f?r
einen Jungen."
"Ich- ?h- Ich meine, ich muss doch einen Rock anziehen, sonst w?rde ich
nicht wie ein M?dchen aussehen."
"Und wenn du Frau Weber endlich die Wahrheit sagst? Ich meine, sie mag
dich so gut leiden, da d?rfte es mittlerweile kein Problem mehr sein."
"Glaubst du? Ich wei? nicht..."
"Ich glaube eher, du willst wie ein schickes M?dchen aussehen. Oder?"
"Nein, ich meine ja. Ich meine, wenn ich schon einen Rock anziehen muss,
dann soll es auch gut aussehen."
"Und das ist jetzt zum Selbstzweck geworden? Soll ich Frau Weber anrufen
und ihr sagen, dass du kein M?dchen bist? Eigentlich bin ich dazu
verpflichtet."
"Mom! Bitte nicht!"
"Und warum soll ich es nicht tun? Sage jetzt aber nicht, weil du Frau
Weber gerne magst."
Mist! Warum musste Mom immer solche Fragen stellen? Ich wusste wirklich
nicht, was ich antworten sollte.
Wie immer in solchen Situationen war mein Gehirn blockiert. Immer, wenn
man dringend eine Antwort braucht, dann kommt keine.
Schlie?lich sagte ich, "Weil ich gerne ein M?dchen bin." Eigentlich
wollte ich sagen, weil ich mich gerne wie ein M?dchen anziehe, aber es
kam so heraus.
Mom nickte, als h?tte sie nichts anderes erwartet. "Aber warum gehst du
dann nicht als M?dchen zur Schule?"
"Weil ich ein Junge bin?"
"Andrea, du kannst nicht morgens ein Junge sein und nachmittags ein
M?dchen. Du musst dich irgendwann entscheiden."
Musste ich wirklich? Es war doch alles gut so wie es ist.
"Andrea, du musst eine Entscheidung treffen. Bald. Denn die Pubert?t
kann nicht endlos hinausgez?gert werden. Und ich denke, wenn du ?ber
Mark nachdenkst, dann wirst du auch eine Entscheidung f?r dich treffen
k?nnen. Es ist deshalb ganz gut, dass du das Kleid nicht magst. ?berlege
dir, warum Mark das Kleid anziehen will."
"Ich habe schon etwas dar?ber gelesen. Kindliche Neugier."
"Meinst du, das ist so einfach? Wenn auch sicherlich die meisten Jungs
irgendwann ein Kleid oder Rock anziehen, dann machen sie das aber nicht
so oft. Und Mark wird es ja anscheinend nicht leid."
"Ja, das wundert mich auch."
"Ich glaube, ich werde mit zu Frau Weber kommen. Schlie?lich haben wir
beide dasselbe Problem: Unsere S?hne ziehen gerne Kleider an. Ich denke,
wir werden einander helfen k?nnen."
"Mom! Du wirst ihr doch nicht sagen, dass ich ein Junge bin?"
"Nein. Noch nicht."
Geraldine
- 09.02.2023
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