Die Schlampe - Teil 1
Die Vorgeschichte
"Da kommt ja die alte Schlampe schon wieder!" sagte J?rgen.
"Na, ist das denn nicht ein bisschen hart?" fragte ich zur?ck.
"Oh nein. Wenn irgendwer diese Bezeichnung verdient hat, dann bestimmt
Miriam. Schau sie dir doch nur mal an." antwortete J?rgen.
"Wo bleibt denn deine Toleranz und deine 'political correctness'?"
fragte ich erneut.
"Ich w?sste nicht, womit die meine Toleranz verdient h?tte." erwiderte
J?rgen.
In diesem Augenblick rauschte Miriam vorbei.
"Hallo Jungs!" lie? sie im Vorbeigehen fallen und schon war sie im
Nebenraum verschwunden. Unsere Antworten "Hallo Miriam!" hatte sie
vermutlich schon nicht mehr geh?rt.
Wir blickten ihr kurz nach und konnten mit ansehen, wie sie sich zu
unserem Kollegen Wolfgang begab, einen Stuhl an seinen Schreibtisch
zog, sich setzte und dann begann ihn sintflutartig verbal zu
?bersch?tten.
"Siehst du" meint J?rgen, "jetzt hat sie ihr n?chstes Opfer gefunden."
"Ja, ja, ich wei? schon, was du meinst." gab ich zur?ck.
Tats?chlich war dies nicht das erste Gespr?ch dieser Art, das J?rgen
und ich gef?hrt haben. Seit Miriam in die Firma gekommen ist, ging das
eigentlich schon so. Vielleicht musste das so sein in einer Umgebung,
die so m?nnlich gepr?gt war.
Wir alle arbeiteten im Netzwerkbereich eines gro?en IT-Unternehmens.
Naturgem?? gab und gibt es dort nur sehr wenig Frauen. In unserem Fall
waren es, um genau zu sein, zwei: Die eine war die Sekret?rin unseres
Abteilungsleiters und die andere war Miriam. Der Rest der Abteilung
waren M?nner, und zwar ungef?hr 35 davon. Eigentlich sollte eine Frau
daher eine erfreuliche Bereicherung sein, aber irgendwie hatten wir mit
unseren beiden Frauen nicht wirklich das gro?e Los gezogen.
Unsere Abteilungssekret?rin war zwar nicht vollkommen unansehnlich,
aber menschlich ?u?erst schwierig, eben eine "Chef-Sekret?rin" die
immer nach dem Motto "Ich und mein Chef haben entschieden ..." auf die
Kollegen losging.
Bei Miriam war das anders. Miriam h?bsch zu nennen w?re eine schamlose
?bertreibung, andererseits war sie aber auch nicht unbedingt h?sslich,
irgendetwas dazwischen also. Sie war etwa 1,75 Meter gro?, st?mmige
Schenkel, ein breites geb?rfreudiges Becken, ein runder strammer
Hintern, eine recht schmale Taille mit einem kleinen B?uchlein,
ziemlich gro?e Br?ste, ein rundes, fl?chiges nicht eben fein
geschnittenes Gesicht, und lange hellblonde Haare.
Sie kleidete sich im Allgemeinen "normal" trug viel Jeans oder andere
Hosen, Pullover oder T-Shirts, Stiefel und so fort, also nicht eben
?berm??ig aufreizende oder modische Kleidung, und fiel damit auch nicht
besonders auf.
Was sie schon eher auff?llig machte, war ihr durchaus weibliches
ziemlich ausgepr?gtes Mitteilungsbed?rfnis. Schon nach kurzer Zeit war
allen Kollegen klar, dass man ihr nicht in die Hand fallen durfte,
sonst wurde man gnadenlos zugetextet. Alle, die vern?nftig genug waren,
versuchten also einen gro?en Bogen um Miriam zu machen, aber es gab
nat?rlich ein paar arme Seelen, die mit ihr zusammen arbeiten mussten.
Da sie in der Verwaltung arbeitete, waren die Ber?hrungspunkte mit den
meisten Kollegen nicht allzu gro?. Sie teilte sich ein B?ro mit einem
?lteren Kollegen, der sich durch sie nicht aus der Ruhe bringen lie?,
und mit einem Azubi, der den Vorteil hatte, dass er aufgrund von
Berufsschule, Blockunterricht und so weiter h?ufig nicht da war. Es
blieben also die Kollegen, die die Auftr?ge bearbeiteten, die sie
hinterher abrechnen und verwalten durfte.
Die beiden Hauptbetroffenen waren in diesem Fall Thomas und Dieter.
Ihnen blieb nicht erspart, dass Miriam fast ganze Tage in ihrem B?ro
verbrachte, sich Sachen erkl?ren lie? und sie nebenbei mit allem
Tratsch und Geschw?tz versorgte.
Als w?re dies nicht alles schon schlimm genug, gab es da noch ein
Problem. Miriam war 28. Ihren eigenen Ausf?hrungen zufolge hatte sie in
der Vergangenheit schon einige Beziehungen gehabt, aber war jetzt seit
einiger Zeit solo. Und sie war auf der Suche. Schlie?lich war sie ja
schon 28, und langsam begann bei ihr die Torschlusspanik. Also kam zu
dem ?blichen Getratsche noch eines erschwerend hinzu: Die fortw?hrenden
Versuche einen geeigneten Kandidaten f?r eine Beziehung, und am besten
gleich f?r mehr, auszumachen. Und wenn man ihren weiteren Erz?hlungen
glauben schenken konnte, waren ihre privaten Kontakte auch nicht gerade
?berreichlich, also blieb ihr Hauptjagdgebiet nach Opfern f?r eine
Beziehung das Umfeld des Arbeitsplatzes.
Systematisch hatte sie alle Kollegen, die irgendwie in Frage kamen,
also das richtige Alter hatten, unverheiratet oder besser noch
ungebunden waren, einigerma?en attraktiv waren, angetestet. Leider war
dies bisher erfolglos. Nach den Kandidaten mit den besonders guten
Voraussetzungen hatte sie sich denen mit den etwas weniger guten
zugewandt, das hei?t als n?chstes waren auch die etwas ?lteren oder
etwas j?ngeren, die nicht ganz so attraktiven und selbst die, die in
einer Beziehung lebten, in ihren Suchradius gelangt.
J?rgen hatte es geschafft von ihren Nachstellungen verschont zu
bleiben. Er war schon 42 und verheiratet, hatte drei Kinder und war
damit selbst f?r Miriam kein geeignetes Opfer. Au?erdem lie? er nie
einen Zweifel daran, wie sehr ihm Miriam auf die Nerven geht, und er
verhielt sich entsprechend abweisend.
Ich selber war ja noch ?lter, schon 43, und sicher nicht besonders
attraktiv, aber immerhin ledig und zu den Besserverdienenden geh?rend.
Au?erdem war ich zu nett und zu h?flich zu Miriam, um so krass wie
J?rgen zu zeigen, was ich von ihr hielt. Also geriet ich irgendwann
auch auf ihre Abschussliste.
Der Umstand war, als er dann Eintrat, sehr bald zu erkennen. Nat?rlich
hatte Miriam auch vorher kaum eine Gelegenheit ausgelassen mir ein
Gespr?ch aufzuzwingen, wenn wir uns zuf?llig begegneten. Doch auf ein
Mal ergaben sich diese Gelegenheiten viel ?fter als sonst. Miriam
tauchte rein zuf?llig auf, wenn ich beim Kaffee mit den Kollegen sa?,
und setzte sich dazu und fing eine Unterhaltung an.
Oder Miriam kam in mein B?ro und bat mich um Hilfe und Unterst?tzung
bei irgendeiner Sache (besonders beliebt war dabei irgendwelche
englischsprachige Korrespondenz). Ich bem?hte mich immer, diese
dienstlichen Gespr?che kurz und sachlich zu halten, aber man hatte bei
Miriam da echt keine Chance. Kaum hatte sie begonnen, kam sie vom
H?lzchen aufs St?ckchen. Die Themen wurden immer privater und
pers?nlicher. Sie kannte keine Hemmungen von ihren privaten Dingen zu
erz?hlen. Ich versuchte immer k?hl und gelassen dies alles ?ber mich
ergehen zu lassen und ihr m?glichst keinen Ansatzpunkt zu geben um das
Gespr?ch zu vertiefen. Aus verschiedenen Gr?nden vermied ich auch, wo
immer m?glich, ihr irgendetwas von mir zu erz?hlen.
Ich hatte allerdings Gl?ck. Irgendwie bemerkte Miriam nach nicht allzu
langer Zeit, dass ich kein Interesse hatte, sie an mich heran zu
lassen. Vermutlich erschien ich ihr vollkommen langweilig, und auch
wenn das nicht unbedingt in meiner Absicht lag, so war das Ergebnis
doch sehr erfreulich. Miriam lie? mich wieder in Ruhe.
Aktuell war ihr bevorzugtes Opfer unser lieber Kollege Wolfgang.
Wolfgang war gerade 23 und nicht nur altersm??ig noch nicht so ganz
erwachsen, sondern auch in seinem Verhalten und Benehmen noch nicht
wirklich reif. Allen, die Miriams Verhalten bewusst beobachteten, war
klar, dass Miriams Interesse ziemlich bald nachlassen w?rde, denn
Wolfgang entsprach einfach nicht ihrem ?blichen Opfermuster.
Nicht nur zur Weihnachtszeit
Es war gerade Mitte November, und wie in jedem Jahr begann die
Vorweihnachtszeit damit, dass in der Firma, in der Abteilung und in den
einzelnen Teams heftig Weihnachtsfeiern geplant wurden. Als dann die
Botschaft kam, dass die Firma sich in diesem Jahr nicht finanziell an
den Feiern beteiligen wird, kamen einige dieser Aktivit?ten schnell zu
erliegen. Die Weihnachtsfeier der Abteilung, die unsere Sekret?rin
geplant hatte, hatte einen besonders starken Teilnehmerschund zu
beklagen. Kaum jemand war noch bereit sich mit dem Chef und seinen
Mannen zusammenzusetzen, wenn es nicht einmal einen Beitrag zum Essen
gab. Statt dessen planten dann einzelne Teams und Gr?ppchen ihre
eigenen Events.
Ein ganzes Team wollte sich auf dem Weihnachtsmarkt treffen. Ein
anderes wollte eine kleine Veranstaltung in einem Restaurant in der
N?he machen. Auch von Miriam kam ein Beitrag. Sie schlug vor, dass man
sich doch bei ihr in der Wohnung treffen k?nnte. Sie w?rde gerne ein
bisschen was zu essen vorbereiten und wenn jeder noch eine Kleinigkeit
mitbringen w?rde, h?tte man eine nette kleine Feier und die Kosten
w?rden sich ebenfalls in Grenzen halten. Allgemein wurde dieser
Vorschlag sehr unterschiedlich aufgenommen. Einige Kollegen fanden es
gut, weil damit der Weihnachtsmarktbesuch vom Tisch war, anderen war
ein Besuch bei Miriam zu Hause durchaus nicht genehm. Schlie?lich
fanden sich aber gen?gend Leute zusammen, dass Miriam eine
entsprechende Veranstaltung planen konnte.
Zu eben dieser Zeit hatten sich bei mir die Umzugspl?ne gefestigt, und
ich hatte endlich nach einiger Zeit des Suchens eine passende Wohnung
gefunden, etwas au?erhalb der Stadt, und mehr in der N?he meines
Arbeitsplatzes in einer sehr angenehmen Umgebung. Ich begann also
langsam meinen Umzug zu planen, obwohl ich noch keinen Mietvertrag
unterschrieben hatte. 'Planen kann man ja schon mal.', dachte ich mir.
Schlie?lich muss man sich ja auch Gedanken ?ber die entstehenden Kosten
machen um absch?tzen zu k?nnen, ob man sich solch einen Umzug ?berhaupt
leisten kann.
Etwa zur selben Zeit hatte mein lieber Kollege Wolfgang seinen Unfall.
Er war bei Arbeiten im Garten sehr ungl?cklich gest?rzt und hatte sich
den Kiefer gebrochen. Als er anrief um sich krank zu melden konnte man
ihn kaum verstehen. Allen war klar, dass er f?r mindestens 2 Monate
ausfallen w?rde, obwohl er selber das noch nicht wahr haben wollte.
Zu meinem Ungl?ck war in meinem Hauptaufgabenbereich gerade ein wenig
vorweihnachtliche Ruhe eingekehrt, und so bat mich mein Chef, Wolfgang
w?hrend seiner Abwesenheit zu vertreten. Grunds?tzlich waren seine
Aufgaben ja nicht so schwierig und ich kannte mich sowieso aus, denn
bevor Wolfgang eingestellt worden war, hatte ich seine jetzigen
T?tigkeiten mit gemacht. Das Gesch?ft hatte sich nur inzwischen so
stark vermehrt, dass es nicht mehr in Nebent?tigkeit abzudecken war.
So kam es, dass ich gerade zu dieser Zeit wieder h?ufiger mit unserer
lieben Miriam zu tun hatte. Sie k?mmerte sich gerade nicht so sehr ums
Gesch?ft, denn ihr Hauptinteresse lag derzeit bei der perfekten
Organisation "ihrer" Weihnachtsfeier. So musste ich, neben den eher
seltenen beruflichen Anfragen, auch die gesamten Ideen und Planungen
der Feier erdulden. Miriam holte zu allem meine Meinung ein und
erz?hlte mir alle tollen Einf?lle. Es fiel mir sehr schwer, h?flich zu
bleiben und sie dennoch einigerma?en abzuwehren, damit sie mich nicht
den ganzen Tag mit ihrem Kram vollquatschte.
Irgendwann hatte ich dann unvorsichtigerweise wohl auch noch was von
dem geplanten Umzug erz?hlt, oder sie hatte es sonst irgendwie
herausbekommen. Nun hatte sie auch noch ein zweites gro?es
Gespr?chsthema, und mir blieb nicht erspart, dass sie alles ?ber die
neue Wohnung ganz genau wissen wollte. Auch hier blieb ich h?flich und
versuchte gleichzeitig, sie m?glichst abzuwehren.
Gegen Ende November war Miriam dann endlich mit den Planungen f?r
"ihre" Weihnachtsfeierlichkeiten fertig. Nun ging es um die
Terminsuche. Sie schickte an alle, die ihr Interesse bekundet hatten,
eine Mail mit verschiedenen Terminen zur Auswahl. Auch ich erhielt
nat?rlich eine solche Mail, weil auch ich die Idee einer privaten
Veranstaltung zun?chst gut gefunden hatte. Ich pr?fte meinen Terminplan
und fand einen passenden Termin und schickte Miriam eine entsprechende
Antwort.
Kaum eine Viertelstunde sp?ter tauchte sie in meinem B?ro auf und
erkl?rte mir freudestrahlend, dass mein bevorzugter Termin genau zu den
anderen Vorschl?gen passen w?rde und sie darum diesen Tag festhalten
wollte. Insgeheim hatte ich gehofft, es w?rde ein anderen Termin
ausgew?hlt und ich h?tte sagen k?nnen, dass ich dann keine Zeit h?tte,
aber so blieb mir diese Ausrede versagt. Au?erdem hatten ja f?r den
Abend einige der netteren Kollegen zugesagt und ich hatte durchaus Lust
mit diesen einen netten Abend zu verbringen, auch wenn Miriam als
"notwendiges ?bel" dabei in Kauf zu nehmen war. Ich richtete mich also
darauf ein, am Freitag, den 13.12. zur Feier zu gehen.
Einige Tage sp?ter schickte Miriam dann per Mail die offizielle
Einladung f?r Freitag, den 13., 18 Uhr. Man w?rde von der Arbeit aus
zusammen zu ihr fahren. Sie w?rde eher gehen um schon mal alles
vorzubereiten. Die n?chsten Tage verbrachte Miriam dann noch damit, die
Koordination der mitzubringenden Dinge zu erledigen. Sie hatte eine
Liste zusammengestellt, was alles ben?tigt wurde, und sie lief nun
durch die Abteilung um die Aufgaben zu verteilen. An mir blieb der Job
h?ngen, ein paar Flaschen Wein zu besorgen und mitzubringen. Das war
gl?cklicherweise keine sehr anspruchsvolle oder zeitaufwendige Aufgabe.
Beim n?chsten Einkauf legte ich einfach ein paar zus?tzliche Flaschen
in den Einkaufskorb, und um sie jederzeit griffbereit zu haben legte
ich mir diese Flaschen in den Schrank ins B?ro.
Die folgenden Tage verliefen weitgehend ereignislos. Es begann langsam
sich die vorweihnachtliche Ruhe einzustellen, immer wieder unterbrochen
von eiligen Kunden, die schnell noch vor Jahresabschluss irgendeinen
dringenden Wunsch erf?llt haben wollten, aber insgesamt beruhigte sich
das Tagesgesch?ft zusehends. Auch Miriams Auslastung im B?ro ging
weiter zur?ck. Nicht, dass sie sich sonst von der Arbeit h?tte abhalten
lassen ihre Schw?tzchen zu f?hren, hatte sie aber gerade jetzt mehr
Zeit denn je. Die Umst?nde waren immer noch unver?ndert und so blieb es
mir nicht erspart, einen nicht unbetr?chtlichen Anteil ihres
Mitteilungsbed?rfnisses aufnehmen zu m?ssen.
Mit einigem Schrecken bemerkte ich dabei, dass Miriam immer
"zutraulicher" wurde. Ihre Fragen wurden zunehmend privater und ihre
Hartn?ckigkeit, wenn ich nicht bereitwillig Auskunft gab, nahm
ebenfalls st?ndig zu. Ich hatte manches Mal echte M?he, sie auf Abstand
zu halten, denn ich hatte durchaus kein Interesse daran, ihr meine
Lebensumst?nde zu offenbaren.
Ein ereignisreicher Tag
Schlie?lich war es dann der Freitag, der 13.12. Als ich morgens zur
Arbeit fuhr war noch alles in Ordnung. Auch bis zum fr?hen Vormittag
blieb es ruhig. Dann gab es einen Anruf von meinem Chef: "Herr Kr?ger,
k?nnen sie bitte mal in mein B?ro kommen. Und bringen Sie bitte Frau
Peters mit."
(Peters ist der Nachname von Miriam.)
"Ja, sicher, Herr Martens. Ich suche Frau Peters und komme gleich zu
Ihnen." antwortete ich.
Ich legte das Telefon auf und w?hlte Miriams Nummer.
"Ja, Andreas, was ist denn?" fragte Miriam mich nachdem sie abgehoben
hatte.
"Wir sollen zum Martens kommen. Kommst du bei mir im B?ro vorbei und
holst mich ab? Das liegt ja auf dem Weg." sagte ich.
"Was will er denn?" fragte Miriam nach.
"Du, ich habe keine Ahnung. Lassen wir uns mal ?berraschen." sagte ich
und legte auf.
Kurz darauf schaut Miriam in mein B?ro: "Wollen wir?"
Ich greife meinen Notizblock und stehe auf. "Na klar."
Wir gehen ?ber den Gang und ins Vorzimmer des Chefs. Seine Sekret?rin
erwartet uns schon:
"Ihr sollt gleich reinkommen."
"Na prima." antworte ich.
Ich klopfe kurz und ?ffne dann die T?re zum B?ro unseres Chefs.
"Guten Morgen, Herr Martens."
"Guten Morgen, Frau Peters, Herr Kr?ger."
Herr Martens steht auf und gibt uns beiden die Hand.
"Nehmen Sie Platz."
Miriam und ich setzten uns.
"Wir haben da einen Auftrag von unserem Gro?kunden hereinbekommen. Wir
sollen noch heute etwa 100 Registrierungen vornehmen. Ich leite Ihnen
gleich die Liste weiter. Ist das zu schaffen, Herr Kr?ger?"
"Na, das haben die sich ja mal wieder fein ausgedacht. Und nat?rlich
wieder mal am Freitag. Na wenigstens haben sie es vor Mittag geschickt.
Aber ich denke doch, dass es zu schaffen ist."
"Kann Frau Peters Sie unterst?tzen?"
"Ich glaube, bei der Registrierung nicht. Sie muss nat?rlich die neuen
Eintr?ge in unser System aufnehmen, damit wir sie verwalten und
verrechnen k?nnen, aber das hat ja Zeit bis Montag."
"Aber wenn Sie irgendeinen Bedarf sehen, greifen Sie auf Frau Peters
zur?ck. - Frau Peters, Sie unterst?tzen Herrn Kr?ger wenn n?tig. Ich
m?chte, dass diese Sache auf jeden Fall klappt. - Sobald sie fertig
sind, Herr Kr?ger, sagen mir bitte Bescheid, damit ich Vollzug melden
kann."
"Ja sicher, Herr Martens."
Ich stand auf und Miriam folgte mir. Ich ging hin?ber zu meinem B?ro
und setzte mich wieder an meinen Platz. Miriam setzte sich auf den
Besucherstuhl. Kurz darauf ging die Mail mit der Liste ein. Ich schaute
kurz dar?ber und mir war klar, dass mir ein arbeitsreicher Tag
bevorstand. Miriam sah mir ?ber die Schulter.
"Kann ich irgendetwas machen." fragte sie.
"Nein, wirklich nicht. Ich arbeite die Liste ab und schicke dir alles
weiter, wovon ich die Registrierungsbest?tigung bekommen habe."
antwortete ich.
"Ok, dann lasse ich dich mal alleine."
Ich wandte mich ohne einen weiteren Blick oder ein weiteres Wort der
Liste zu.
'Verdammt!', dachte ich bei mir. 'Damit ist der Tag wirklich gelaufen.
Ich kann froh sein, wenn ich vor sechs Uhr fertig werde. Und dann muss
ich auch noch auf die Weihnachtsfeier.'
Aber es half ja alles nicht. So machte ich mich daran, die Liste
abzuarbeiten. Als ich das n?chste Mal aufblickte war die Mittagszeit
schon fast vor?ber und ich unterbrach meine T?tigkeit um kurz etwas zu
essen. Die Kollegen waren inzwischen ohne mich gegangen und so sa? ich
alleine in der Kantine und schaufelte mir schnell einen Teller mit
Fisch und einen Nachtisch hinein. Auf dem Weg zur?ck zum B?ro besorgte
ich mir noch schnell einen Kaffee und machte mich wieder an die Arbeit.
Im Lauf des Nachmittags steckten immer wieder Leute ihren Kopf in mein
B?ro um sich ins Wochenende zu verabschieden. Ich nahm diese Gr?sse
kaum wahr, denn ich musste mich ziemlich auf meine Arbeit konzentrieren
um m?glichst keine Fehler zu machen. Als ich endlich alle meine
Registrierungen abgeschickt hatte und auf die letzten R?ckl?ufer
wartete, hatte ich mal wieder die Mu?e auf die Uhr zu sehen.
'Schei?e! Schon halb sechs! So lange hatte ich eigentlich gar nicht
vorgehabt zu arbeiten.'
Ich ging los um nachzusehen, ob ich vielleicht noch einen Kaffee
bekommen k?nnte. Unterwegs zur Kaffeemaschine musste ich feststellen,
dass alle B?ros l?ngst verlassen waren und das Licht ?berall
ausgeschaltet war. Leider war auch die Kaffeemaschine schon seit
einiger Zeit ausgeschaltet, so dass der Kaffee, den ich mir eingoss,
bereits kalt war. So sch?ttete ich ihn gleich in den Ausguss und den
Rest aus der Kanne gleich hinterher. Ohne einen Kaffee ging ich zu
meinem B?ro zur?ck und setzte mich wieder vor meinen Rechner um auf die
letzten Best?tigungen zu warten.
Kurz vor sechs ging dann die letzte Mail ein und ich griff nach dem
Telefon um meinen Chef anzurufen.
"Martens." t?nte es aus dem H?rer. Aufgrund der St?rungen, die ich
h?ren konnte, war mir klar, dass er sein Telefon mittlerweile auf sein
Handy umgeleitet hatte. Vermutlich war er l?ngst zu Hause.
"Kr?ger. Herr Martens, die Registrierungen sind alle durch."
"Prima. Ich rufe gleich mal den Kunden an und gebe das durch. Sie
k?nnen dann jetzt auch nach Hause gehen. Ich w?nsche Ihnen noch ein
sch?nes Wochenende und einen sch?nen FeierAbend."
"Danke, dass w?nsche ich Ihnen auch."
Nun war ich froh, dass ich endlich fertig war. Nun h?tte das Wochenende
eigentlich beginnen sollen, aber da war ja noch die Weihnachtsfeier.
Ich war drauf und dran wieder das Telefon zu nehmen und bei Miriam
anzurufen und ihr abzusagen und dann einfach nach Hause zu fahren, aber
ich ?berlegte es mir doch noch. Es w?re nicht sehr nett von mir, vor
allem, da ja in meinem Schrank noch die Weinflaschen lagen und die
anderen dann auf dem Trockenen sitzen w?rden. Also entschloss ich mich
doch zu Miriam zu fahren. Ich nahm die Weinflaschen aus dem Schrank und
machte mich auf den Weg zum Auto.
Die ?berraschung
Mit der Anfahrtsbeschreibung auf dem Beifahrersitz machte ich mich auf
den Weg. Nat?rlich blieb es nicht aus, dass ich mich an irgendeiner
Stelle verfahren musste. Als ich schlie?lich nach einigem Herumirren an
der angegebenen Adresse ankam war es schon fast sieben Uhr geworden.
Nun ja, ich konnte ja nichts daf?r. Die anderen h?tten schlie?lich mal
kurz Bescheid sagen k?nnen, bevor sie alle losgefahren waren. Ich stieg
aus dem Auto und suchte den richtigen Klingelknopf.
"Ja bitte?" klang es aus der Gegensprechanlage nach einem kurzen
Moment. Das war Miriam.
"Ich bin's, Andreas." sagte ich.
"Aha, bist du jetzt fertig? Muss ich noch was machen?" fragte Miriam.
"Nein, es ist alles ok. Nun mach doch mal auf und lass mich nicht hier
drau?en stehen. Es ist schlie?lich nicht so warm!" antwortete ich
leicht gereizt.
"Ja, ja!" h?rte ich aus dem Lautsprecher, dann ert?nte der T?r?ffner
und ich konnte eintreten.
Ich ging in die zweite Etage zu Miriams Wohnung. Sie stand an der T?re
und erwartete mich.
"Hier ist der Wein." sagte ich und hielt ihr die T?te mit den
Weinflaschen hin. Sie sah mich ziemlich erstaunt an, aber ich nahm
ihren Gesichtsausdruck nicht wahr und schob mich an ihr vorbei in die
Wohnung. Immer noch sehr ?berrascht schloss Miriam die T?re hinter mir.
"Geh durch." sagte sie. "Was willst du denn?"
Jetzt erst fiel mir auf, dass hier irgend etwas nicht stimmen konnte.
'Wieso fragte Miriam mich, was ich will?'
"Wo sind denn die anderen?" fragte ich sie.
"Welche anderen?" fragte sie zur?ck.
"Na, die Kollegen!"
Miriam sah mich nur fragend an.
"Na, die Weihnachstfeier!"
"Wieso Weihnachtsfeier? Die ist doch erst n?chste Woche!"
"Aber das kann doch gar nicht sein. Heute ist doch der 13. Und ich habe
mir den 13. notiert."
"Quatsch! Die Feier ist am 20. Was wei? ich, was du dir notiert hast."
"Ich bin doch nicht verr?ckt. Du hast mir doch die Mail geschickt mit
dem Termin."
"Das kann gar nicht sein. Der 13. stand mal zur Auswahl, aber die Ma?e
der Leute konnte da nicht und wir haben uns auf den 20. verst?ndigt."
"Ich verstehe das nicht. Ich bin mir ganz sicher, dass ich noch was vom
20. geh?rt habe. F?r mich war immer der 13. der Tag."
"Du wirst dich halt irgendwo vertan haben. Das macht doch nichts. Kaum
nur rein und setz dich. Wir k?nnen uns auch so unterhalten. Ich war eh
gerade dabei etwas zu essen zu machen. Du kannst gerne bleiben und
etwas mitessen."
"Oh nein, ich will dich nicht weiter st?ren."
"Das hast du schon getan. Das macht jetzt auch nichts mehr. Und du hast
Wein mitgebracht. Dann haben wir gleich etwas zum Essen."
"Nein, wirklich nicht. Ich hatte eh einen Schei?tag und w?re lieber
nach Hause gefahren. Ich bin eigentlich nur gekommen, weil ich den Wein
dabei hatte."
"Du hast doch bestimmt nicht mal was zu essen zu Hause wenn du damit
gerechnet hast, dass du heute auf die Feier gehen wolltest."
Ich musste zugeben, dass dies stimmte.
"Na, siehst du, ich bin fast fertig mit kochen. Es gibt auch nichts
Besonderes. Nur ein paar Spaghetti mit Lachs in Sahnesauce. Und ein
Glas Wein dazu w?re wirklich nicht schlecht."
Eigentlich wollte ich ja wirklich lieber nach Hause, aber ich musste
schon zugeben, dass die Aussicht auf eine fertige Mahlzeit gerade jetzt
ziemlich verlockend war.
"Na, komm schon. Ich koche gar nicht so schlecht! Oder hast du Angst,
dass du dich vergiftest?"
Miriam versuchte mit dem Scherz die etwas verkrampfte Situation
aufzulockern. Ich machte noch einen weiteren Versuch mich zum Gehen zu
wenden.
"Ich kann dir doch dein bisschen Abendessen nicht wegessen."
"Na, da mach dir mal keine Sorgen. Es wird schon f?r uns beide reichen.
Nudeln sind genug da."
Irgendwie war ich es leid mit ihr zu argumentieren und das in Aussicht
gestellte Essen taten ein ?briges.
"Ok, ich bleibe. Aber nur zum Essen."
"Na klar! Zieh deine Jacke aus. Du kannst sie gleich da aufh?ngen. Komm
mit. Dort ist das Wohnzimmer. Setz dich."
Sie wies mir einen Platz an einem kleinen Tisch mit zwei St?hlen. Aus
einer Vitrine nahm sie zwei Gl?ser und stellte sie auf den Tisch und
gab mir einen Korkenzieher dazu.
"Machst du schon mal einen Wein auf!"
Ich nahm also eine der Weinflaschen, die ich mitgebracht hatte und
?ffnete sie. Ich goss mir einen kleinen Schluck ein und probierte. Ich
war ganz zufrieden mit meiner Auswahl und goss darauf die beiden Gl?ser
ein.
Ein Weilchen sp?ter kam Miriam wieder herein.
"Es wird noch etwa 10 Minuten dauern. Die Nudeln kochen gerade."
"Das ist gut. Kann ich wohl noch ein wenig Wasser haben. Ich kann nicht
so viel Wein trinken, denn ich muss ja nachher noch mit dem Wagen nach
Hause."
"Klar, kein Problem."
Miriam holte eine Flasche Wasser aus der K?che und stellte noch zwei
Gl?ser auf den Tisch. Im gleichen Aufwand legte sie Servietten und
Besteck hin.
"Ich kann immer noch nicht verstehen, wie ich mich so vertun konnte.
Ich war mir vollkommen sicher, dass der Termin f?r die Feier heute
Abend war."
"Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie das gekommen sein kann. Klar,
der 13. stand zur Auswahl, aber der 20. war schon von Beginn an der
Termin, den die meisten wollten. Aber wie auch immer! Wir werden dann
n?chste Woche feiern und heute Abend kannst du in Ruhe was essen."
"Du, es tut mir wirklich leid, dass ich dich gest?rt habe."
"Ach Quatsch, du st?rst doch nicht. Wenn du gest?rt h?ttest, h?tte ich
dich doch gleich wieder rausgeschmissen."
"Das hoffe ich doch. Nach dem Essen verschwinde ich auch gleich
wieder."
"Nun mal ganz ruhig. Du brauchst dich nicht so zu hetzen. Ich gehe doch
mal davon aus, dass du heute Abend nichts mehr vor hattest, wo du doch
eigentlich Weihnachten feiern wolltest."
"Stimmt. Es wartet niemand auf mich!"
"Ich muss mal gerade r?ber in die K?che. Das Essen m?sste fertig sein."
"Ok."
Miriam verschwand in Richtung K?che und ich blieb allein zur?ck. Immer
wieder kehrten meine Gedanken zur?ck zu dem Punkt, wie es mir nur
passieren konnte, dass ich den Termin so verwechselt haben konnte. Es
war und blieb mir schleierhaft. Und nun sa? ich hier bei Miriam zu
Hause, um mit ihr zu essen. Das dies jemals passieren k?nnte, w?re mir
nicht einmal im Traum (eher im Alptraum) in den Sinn gekommen. Miriams
R?ckkehr riss mich aus den Gedanken.
"So, hier ist das Essen. Lass es dir schmecken."
Sie stellte mir einen Teller hin, hoch beladen mit Spaghetti die unter
einer hellen Sauce mit Lachsst?ckchen verschwanden. Ihr Teller war
?hnlich gut gef?llt und sie stellte ihn auf ihren Platz mir gegen?ber
und setzte sich.
"Einen guten Appetit!" w?nschte ich ihr.
Bevor sie nach L?ffel und Gabel griff nahm sie das Weinglas zur Hand.
"Jetzt will ich erst einmal einen Schluck von dem Wein probieren.
Prost." sagte sie.
Ich nahm mein eigenes Glas zur Hand und prostete ihr zu. Sie nahm einen
kr?ftigen Schluck.
"Mhm. Der schmeckt ja gut. Was ist denn das?"
"Das ist ein Montepulciano, eigentlich nichts besonderes. Eigentlich
passt er auch nicht wirklich zum Lachs, aber daf?r war er ja auch nicht
gedacht."
"Stimmt. Na, dann musst du wohl wieder neuen kaufen, wenn wir diesen
hier heute Abend trinken."
"Ich denke, dass werde ich verschmerzen k?nnen. Er ist vom Weindepot
und die haben sicher noch genug davon."
"Na, dann geht es ja."
Ich probierte von meinem Essen. Ich h?tte eher erwartet, dass Miriams
Kochk?nste nicht allzu ausgepr?gt waren, aber ich musste feststellen,
dass sie zumindest diese Spaghetti mit Lachs-Sahne-Sauce wirklich gut
hinbekommen hatte. Das sagte ich ihr dann auch.
"Sch?n, dass es dir schmeckt. Und ich finde es mal ganz nett, nicht
alleine essen zu m?ssen. Geht dir das auch manchmal so?"
Das Gespr?ch begann schon gleich zu Anfang in eine Richtung
abzudriften, die mir eigentlich nicht so wirklich recht war. Ich musste
dringend versuchen, die Konversation in andere Bahnen zu lenken und vor
allem durfte ich nicht zulassen, dass Miriam sich festquatschte.
Allerdings war es heute Abend, nach dem wirklich recht anstrengenden
Tag im B?ro, nicht leicht, diesem Vorsatz zu folgen.
"Ach ja, ich gehe eigentlich recht oft zum Essen aus und treffe mich
mit Bekannten." antwortete ich.
"Das ist aber doch ganz sch?n teuer geworden, nicht wahr?"
"Ja, schon, aber ich esse nun mal ganz gerne."
"Kochst du auch selber?"
"Ja, schon mal. Aber ich kann deutlich besser essen als kochen!"
erwiderte ich.
"Hihi. Das geht mir ?hnlich."
W?hrend des restlichen Essens blieb die Unterhaltung auf ungef?hr
diesem Niveau. Als wir fertig waren blieben wir noch ein Weilchen am
Tisch sitzen. Dann r?umte Miriam die Teller zusammen und ich bot ihr
an, mitzuhelfen, was sie aber dankend ablehnte.
"Miriam, ich muss mal zur Toilette. Wo finde ich denn die bei dir?"
"Wenn du aus dem Wohnzimmer kommst rechts und dann gleich die T?re auf
der linken Seite. Das ist das Bad."
Ich ging hinaus und suchte das Badezimmer. Ich trat ein und verschloss
die T?re hinter mir. Der Raum war recht gro? und war vollst?ndig
ausgestattet mit Bad, Toilette und Waschbecken. Zus?tzlich standen in
einer Ecke noch eine Waschmaschine und ein Trockner. ?ber der Badewanne
war ein W?schest?nder aufgesetzt, auf dem diverse St?cke von Miriams
Unterw?sche zum Trocknen aufgeh?ngt waren. Es war augenscheinlich, dass
sie nicht mit Besuch gerechnet hat, denn sonst h?tte sie die Sachen
vermutlich beiseite ger?umt. Andererseits war es ihr vielleicht auch
egal, ob jemand dies sehen konnte. Ich traute es ihr ohne weiteres zu.
Eine Enth?llung
Nat?rlich konnte ich mir nicht verkneifen, die W?sche genauer
anzusehen. Vermutlich w?re kaum ein Mann imstande gewesen sich
vollkommen desinteressiert gleich wieder abzuwenden. Ich war ehrlich
gesagt ein wenig erstaunt. Die W?sche hier passte eigentlich nicht so
recht in mein Bild von Miriam. Wie schon gesagt trug sie zur Arbeit
immer relativ unauff?llige Kleidung. Die W?sche hier war durchaus
h?bsch, man k?nnte sogar reizvoll, wenn nicht gar sexy sagen.
Es gab einige BHs aus Spitze und ein kurzer fachm?nnischer Blick aufs
Etikett sagte mir, dass sie 85 C trug. Das war eben genau das, was ich
gesch?tzt h?tte. Die H?schen auf der Leine waren ebenfalls sehr
ansehnlich. Es gab da einige sehr knappe Strings, einige zarte H?schen
aus Seide und Spitze und anderen zarten Stoffen in betont weiblichen
Farben von wei? ?ber rosa und rot bis hin zu flieder. Dazu hingen dort
noch einige Hemdchen, die ebenfalls sehr zart waren.
Irgendwie passte das Ganze f?r mich nicht zu Miriam oder ich hatte mich
vollkommen in ihr geirrt und w?rde meine Meinung revidieren m?ssen.
Nachdem ich die W?sche einer etwas eingehenderen Untersuchung
unterzogen hatte, beeilte ich mich, mein Gesch?ft zu verrichten, damit
es nicht so auffiel, dass ich so lange im Bad blieb.
Als ich ins Wohnzimmer zur?ckkehrte hatte Miriam die Gl?ser vom
Esstisch ger?umt und sie auf den Tisch vor der Couch gestellt. Sie
hatte die Gl?ser nachgef?llt, was mir eigentlich gar nicht so recht
war, denn ich durfte ja nicht mehr so viel trinken und ich wollte
eigentlich auch bald aufbrechen.
"Magst du etwas zum verteilen?" fragte Miriam.
Sie meinte sicher, ob ich einen Schnaps oder ?hnliches Nach dem Essen
haben wollte, dachte ich mir.
"Eigentlich gerne, aber das kann ich mir heute nicht leisten. Ich muss
ja noch fahren und ich habe schon den Wein getrunken." erwiderte ich.
"Ja, stimmt, dann solltest du es besser lassen."
Ich nahm auf dem Sessel Platz, vor dem Miriam meine Gl?ser aufgestellt
hatte, w?hrend sie selber es sich auf der Couch bequem gemacht hatte.
War es mir w?hrend des Essens noch gelungen, die Gespr?chsthemen von
allzu privaten Dingen fernzuhalten, schien es jetzt Miriams Absicht zu
sein, im Direktangriff meine Verteidigungslinien in dieser Hinsicht zu
durchbrechen. Zun?chst wollte sie alles ?ber die neue Wohnung wissen,
?ber den m?glichen Umzug und so fort. Ich antwortete ihr so weit es mir
m?glich und angenehm war. Als ihr Interesse an diesem Thema erlahmt
war, schwenkte sie mehr auf Freizeitaktivit?ten und begann mir zu
erz?hlen, was sie so machte. Immer wieder streute sie nat?rlich Fragen
nach meinen eigenen Interessen ein. Ich versuchte immer bei meinen
Antworten nahe bei der Wahrheit zu bleiben und doch eben nichts
wesentliches von mir preiszugeben.
Zwischendurch musste ich immer wieder an die interessanten Dinge in
ihrem Badezimmer denken.
Mittlerweile war es schon recht sp?t geworden, nach acht Uhr, aber ich
hatte mich beim Trinken arg zur?ckgehalten und war immer noch beim
zweiten Glas Wein, w?hrend Miriam bestimmt schon das vierte hatte. Ich
hatte daf?r mehr Wasser getrunken und ich sp?rte mittlerweile wieder
einen leichten Druck auf der Blase.
So langsam wurde es Zeit f?r mich zu gehen. Ich lenkte das Gespr?ch so
langsam in diese Richtung und bereitete Miriam darauf vor, dass ich
jetzt langsam gehen wollte. Sie machte zwar alle m?glichen Einw?nde
geltend, aber ich blieb entschieden dabei, dass ich nun bald gehen
m?sse. Sie gab schlie?lich ihren Widerstand auf und erz?hlte mir, dass
sie den netten Abend genossen h?tte und meinte, wir k?nnten das ja mal
wiederholen. Ich war nicht unbedingt dieser Meinung, aber ich wollte
Miriam den Abend nicht vermiesen und stimmte ihr also zu. Bevor ich
endg?ltig gehen wollte, sagte ich Miriam, dass ich noch einmal ihre
Toilette aufsuchen m?sste.
"Du wei?t ja jetzt, wo du sie findest!" sagte sie und lie? mich gehen.
Ich ging also hinaus und betrat das Bad.
Nun muss ich schon zugeben, dass ich nicht allein dort hin wollte, weil
ich dringende Bed?rfnisse hatte mich zu erleichtern. Mindestens genauso
wichtig war es mir, einen Gedanken zu verfolgen, der mir vorhin w?hrend
des Gespr?chs mit Miriam gekommen war. Als ich n?mlich vorhin im Bad
gewesen war, hatte ich neben der Waschmaschine eine W?schetonne stehen
sehen. Ich war nun sehr gespannt, ob ich dort wohl noch etwas von
Miriams getragener Unterw?sche finden w?rde oder ob sie alle die
schmutzige W?sche bereits gewaschen und auf die Leine geh?ngt hatte. Um
es einfach gerade heraus zu sagen, hatte ich den Plan, falls ich etwas
Passendes in ihrer W?schetonne finden konnte, wollte ich mir das eine
oder andere H?schen einstecken und mitnehmen.
Das klingt schrecklich pervers, nicht wahr? Nun, das stimmt wohl auch
zum Teil, aber schon seit meiner fr?hesten Jugend hatte es mir immer
besondere Erregung verschafft, h?bsche M?dchen- oder Damenh?schen zu
sehen, zu riechen und anzufassen. Fr?her hatte ich auch schon mal das
eine oder andere H?schen eingesteckt und mitgenommen, man k?nnte auch
gestohlen sagen, aber das klingt so kriminell. Nun ja, das Ganze ist
schon lange her und seitdem ich erwachsen bin, habe ich so etwas
eigentlich nicht mehr gemacht.
Ich wei? auch nicht, welcher Teufel mich gerade an diesem Abend ritt,
aber irgendwie war mein inneren Drang es zu tun einfach un?berwindlich.
Nachdem ich die Badezimmert?re also hinter mir abgeschlossen hatte,
beeilte ich mich und ging sofort zur W?schetonne. So leise wie m?glich,
obwohl ich eigentlich keinen Grund hatte anzunehmen, Miriam k?nnte im
Wohnzimmer etwas von meinen geheimen Aktivit?ten h?ren, ?ffnete ich den
Deckel und tats?chlich war der Korb halb gef?llt.
Ich stellte den Deckel zur Seite und w?hlte im Inhalt. Unter einem
Pullover, einer Hose und mehreren T-Shirts wurde ich dann f?ndig. Ich
hatte zwei BHs und einige H?schen in der Hand. Schnell schaute ich mir
die H?schen ganz genau an und kurz entschlossen nahm ich zuerst ein
sehr knappes rotes aus einem beinahe transparenten Material und stopfte
es mir in die Tasche. Die anderen wollte ich eigentlich wieder
zur?cklegen, als mir ein ganz niedliches wei?es H?schen auffiel. Ich
legte den Rest schon wieder in den W?schekorb zur?ck und untersuchte
dieses spezielle H?schen genauer.
Es war wirklich bl?tenwei? und hatte auf der Vorderseite einen
Spitzeneinsatz. Was mich aber ganz besonders faszinierte war die
leichte Verf?rbung im Schritt. Als Miriam es getragen hatte, musste sie
wohl einmal ziemlich erregt gewesen sein und dadurch den Flecken
verursacht haben. Ich konnte mir nicht helfen, aber diese Vorstellung
erregte mich stark. Ich konnte unmittelbar f?hlen, wie sich mein
Schwanz in meiner Hose versteifte, immer h?rter wurde und gegen den
Stoff dr?ngte. Mein Verstand sagte mir, dass ich, wenn ich schon das
Risiko eingehen wollte, das H?schen mitzunehmen, es jetzt schnell
einstecken sollte, die Toilette besuchen und dann eiligst verschwinden
sollte. Aber was helfen in diesem Zustand schon die vern?nftigen
Hinweise des Verstandes? Mir haben sie in diesem Moment jedenfalls
nicht geholfen. Wie unter einem unwiderstehlichen Zwang nahm ich das
H?schen und hob es mir vors Gesicht. Ich besah mir die Stelle, die
vormals genau auf Miriams Scham gelegen hatte, ganz genau aus der N?he
und dr?ckte dann meine Nase ganz tief in Stoff um eventuell noch etwas
von Miriams Duft zu riechen. Voller Genuss hielt ich die Augen fest
geschlossen und sog tief die Ger?che ein.
In diesem Augenblick war ich vollkommen au?erhalb jeglicher
Wirklichkeit.
Auch als pl?tzlich ein Lichtblitz aufzuckte und dann wieder einer und
noch einer war ich noch nicht wieder zur?ck in der Realit?t. Erst beim
vierten oder f?nften Aufzucken des Lichtes wurde mir klar, dass etwas
nicht stimmte und ich riss das H?schen von meinem Gesicht fort und
gleichzeitig meine Augen weit auf. Noch w?hrend dieser Bewegung blitzte
es weiter zwei, drei Mal. Ich blinzelte mehrmals um meine geblendeten
Augen wieder zum sehen zu bringen.
Als ich wieder einigerma?en in der Lage war meine Umgebung zu erkennen,
sah ich in der ge?ffneten T?re Miriam stehen, eine kleine Kamera in der
Hand mit der sie immer wieder abdr?ckte. Noch bevor ich in der Lage war
irgendwie auf das Signal zu reagieren, was mir meine Augen lieferten,
drehte sich Miriam schnell um, verlie? eilig den Raum und knallte die
T?re hinter sich zu. Immer noch mit dem H?schen in der Hand war ich
schlie?lich endlich in der Lage irgendwie zu reagieren.
Ich versuchte Miriam zur T?re hinaus zu folgen, aber noch ehe ich bis
zur T?re kam, h?rte ich wie von au?en das Schloss abgeschlossen wurde.
Als ich die T?re erreichte und die Klinke hinunterdr?ckte, musste ich
feststellen, dass ich tats?chlich eingeschlossen war und nicht hinaus
konnte.
Mir schossen tausend Gedanken durch den Kopf. Ich fragte mich, warum
ich mich nur hatte hinrei?en lassen, Miriams Sachen anzufassen. Wie
konnte ich nur so bl?de sein, insbesondere bei einer Kollegin? Ebenso
sehr besch?ftigte mich die Frage, woher Miriam wohl hatte ahnen oder
wissen k?nnen, was ich hier im Bad getan hatte. Sie konnte doch nicht
auf blo?en Verdacht hier reingeplatzt sein, oder doch? Und ?berhaupt,
wie war sie denn hier reingekommen?
Ich war mir sicher, dass ich die T?re von innen verschlossen hatte.
Immer noch vollkommen unf?hig irgendwie zu reagieren, versuchte ich
irgendwelche Antworten auf diese Fragen zu finden, aber ich war
vollkommen au?erstande dazu. Wie ein Trottel stand ich da und war nicht
in der Lage irgendetwas zu tun.
Ich musste sicher mehrere Minuten in diesem Zustand der
Bewegungsunf?higkeit verbracht haben als sich genauso unerwartet wie
vorhin die T?re wieder ?ffnete. Ich konnte gerade noch zur?cktreten,
sonst h?tte ich die T?re direkt an den Kopf bekommen als Miriam wieder
eintrat. Unmittelbar vor mir blieb sie stehen. Ich konnte nur betreten
zu Boden sehen. Und ich hatte immer noch das corpus delicti, ihr
H?schen, in der Hand. In aller Ruhe baute sich Miriam vor mir auf. Erst
viel sp?ter wurde mir klar, wie sehr sie diesen Augenblick wohl
genossen haben musste.
In dem fraglichen Moment war ich kaum in der Lage dies wahrzunehmen.
Stattdessen versuchte ich krampfhaft meine Gedanken zu sortieren und
irgendeine plausible Ausrede zu finden, was ich wohl mit ihrem H?schen
in der Hand, und nicht nur in der Hand sondern vor meinem Gesicht, dort
gewollt hatte. Der erste spontane Einfall, der mir kam, war zu sagen,
dass es wohl heraus gefallen war und ich es nur aufheben wollte, aber
dies w?re sicher viel zu fadenscheinig gewesen. Um ehrlich zu sein war
dies nicht nur die erste Ausrede, die mir einfiel, sondern auch die
einzige. Und so erwartete ich Miriams Reaktion mit gr??ter Anspannung
und ohne jede Hoffnung.
"Sag mal, was soll das?" fragte sie erstaunlich ruhig und gelassen. Ich
hatte erwartet, dass sie jetzt ausrasten w?rde.
"Ich ... ich wei? nicht ..." brachte ich stotternd hervor.
"Wie? Du wei?t nicht? Was soll das bedeuten? Du wirst doch wissen, was
du hier mit meiner Unterw?sche machst! Du hast sie ja schlie?lich immer
noch in der Hand!" sagte sie und deutete mit dem Finger auf das
H?schen, dass meine Hand immer noch umklammert hielt.
"Ich wollte ... Ich dachte ... Ich ..." mehr kam ich nicht heraus.
Mein Kopf gl?hte und war knallrot vor Scham. Ich stand hier wie ein
ertapptes kleines Kind und wusste wirklich nicht, was ich sagen sollte.
Die Tatsache an sich war schon schlimm genug, aber dass es sich auch
noch um eine Arbeitskollegin handelte, vor der ich mich blo?gestellt
hatte, machte das Ganze nicht nur extrem peinlich sondern gef?hrdete
letztlich sogar meine Existenz. Das kam mir jetzt erst so richtig zu
Bewusstsein. Wenn ich mir vorstellte, Miriam w?rde etwas ?ber diesen
Vorfall in der Firma verlauten lassen, k?nnte ich mich dort nicht mehr
sehen lassen. Die Kollegen w?rden mich gewiss schneiden und vielleicht
sogar zu Recht. An einen Arbeitsplatzwechsel war aber ebenso wenig zu
denken, bei der aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt war selbst mit
einigerma?en guten Qualifikationen kaum etwas zu machen, schon gar
nicht, wenn man mein Alter mit in Betracht zog. Die Angelegenheit war
also weit mehr als nur peinlich. Warum hatte ich blo? nicht daran
gedacht, bevor ich diesen Bl?dsinn angestellt hatte?
"Na komm schon! Du wirst doch irgendetwas dazu zu sagen haben! Oder
nicht?"
Ich brachte wieder keinen vern?nftigen Satz hervor.
"Nun gib mir doch erst einmal meine Sachen wieder."
Sie hielt mir die ge?ffnete Hand hin und ich reichte ihr fast
vollkommen mechanisch ihr H?schen.
"Na und? Ist das alles? Das glaub ich dir nicht!"
Ich war vollkommen verbl?fft, obwohl ich gedacht hatte mein Zustand von
vorher w?re nicht mehr zu steigern gewesen. Hatte Sie jetzt nur einfach
so ins Blaue hinein diese Anschuldigung ausgesprochen? Oder wusste sie
tats?chlich, woher auch immer, von dem zweiten H?schen, dass ich mir in
die Hosentasche gesteckt hatte? Aber woher sollte sie davon wissen?
Sollte ich das jetzt leugnen? W?rde mir das irgendwie weiterhelfen?
Nicht wirklich, entschied ich, aber die Peinlichkeit war doch so gro?,
dass ich den Kopf heftig sch?ttelte.
"Was meinst du denn jetzt? Nein, das ist nicht alles?"
"Doch, es ist alles!" brachte ich irgendwie unter Aufwand aller
Konzentration und Kraft hervor.
"Du l?gst!"
Ich sch?ttelte wieder den Kopf.
"Doch!"
"Nein!" quetschte ich hervor.
"Ok, das will ich sehen! Ich will alle deine Sachen untersuchen. Zieh
dich aus und gib mir deine Klamotten!" herrschte Miriam mich an.
Mir blieb einfach die Sprache weg. Konnte sie das wirklich gesagt
haben? Konnte sie das wirklich gemeint haben? War ich irgendwie im
falschen Film?
"Hey, los, ich meine das ernst!"
"Du spinnst wohl!" konnte ich irgendwie herausbringen.
"Jetzt werde nicht auch noch unversch?mt! Wenn du jetzt nicht ganz
schnell tust, was ich sage, dann kannst du dich morgen auf was gefasst
machen. Ich werde die Fotos, die ich vorhin gemacht habe, morgen in der
ganzen Firma verteilen. Ich schicke eine Mail mit dem ganz gro?en
Verteiler."
Beweise! Klar, sie hatte Beweise! Nur deswegen hatte sie mich jetzt in
der Hand. Nur deswegen konnte sie mir jetzt hier drohen. Wieder
schossen die Gedanken in meinem Kopf durcheinander. Wenn ich die Fotos
vernichten k?nnte, h?tte sie nichts mehr gegen mich in der Hand.
Nat?rlich k?nnte sie immer noch erz?hlen, was hier angeblich heute
Abend geschehen war, aber dann st?nden einfach unsere Aussagen
gegeneinander und wer w?rde ihr schon wirklich glauben? M?glicherweise
w?rde etwas an mir h?ngen bleiben, aber ohne Beweis w?re es sicher
nicht schwerwiegend. Wie sollte ich Miriam zwingen, die Bilder
herauszugeben? Die Kamera, die sie vorhin benutzt hatte, hatte sie
jetzt auch noch in der Hand.
Sie musste meinen Blick bemerkt und meinen Gedankengang nachvollzogen
haben, denn sie sagte:
"Vergiss es. Ich habe die Bilder vorhin, w?hrend du hier eingeschlossen
warst, auf meinen Rechner ?bertragen und auf einen Server ins Internet
gestellt und mir in die Firma geschickt. Nichts, was du von hier tun
kannst, kann mich daran hindern an die Fotos zu kommen. Du kannst die
Kamera an dich bringen, aber das wird dir nichts n?tzen. Vielleicht
bist du st?rker als ich! Du kannst es ja versuchen? Aber ich warne
dich. Ich habe eine ganze Zeit lang Kampfsport gemacht. Ich bin mir
nicht sicher, ob du eine Chance hast. Und wenn du es wagen solltest,
dich an mir zu vergreifen, dann garantiere ich dir, dass ich die
Polizei rufe und dich anzeige wegen sexueller Bel?stigung und t?tlichen
Angriffs. Ich kenne mich da aus. Eine Freundin von mir ist n?mlich bei
der Polizei."
Ich schwankte. Miriam war nicht gerade schw?chlich gebaut, allerdings
glaubte ich kaum, dass sie mir k?rperlich ?berlegen sein k?nnte.
Andererseits, wenn sie tats?chlich eine Kampfsportausbildung hatte, war
sie mir vermutlich deswegen schon ?berlegen. Aber dies mochte meine
letzte Chance sein, halbwegs unbeschadet aus der Sache heraus zu
kommen, falls es mir gelang, die Fotos an mich zu bringen. Nur, wenn es
tats?chlich stimmte, dass sie die Bilder schon auf ihren Rechner
?bertragen hatte und von dort aus weiter irgendwohin ins Internet, dann
k?nnte ich sie vielleicht mit Gewalt zwingen, mir zu verraten, wohin
sie sie geschickt hatte, aber ich konnte mir nicht sicher sein, dass
sie mir alles gesagt hatte. Ich konnte ihr vielleicht drohen, aber
womit eigentlich? Das einzige Druckmittel, das mir zur Verf?gung
gestanden h?tte, w?re pure k?rperliche Gewalt gewesen. Und wenn ich
k?rperliche Gewalt anwenden w?rde, w?rde dies fast sicher zu Spuren
f?hren, sichtbaren und nachweisbaren Spuren, mit denen Miriam dann
wieder jederzeit nachweisen konnte, dass ich sie k?rperlich angegriffen
hatte, was ja noch schlimmer w?re als das, was bisher schon geschehen
war.
Einen ganz winzig kurzen Moment blitzte der wahnsinnige Gedanke durch
meinen Kopf, dass ich sie umbringen und dann alle Spuren verwischen
k?nnte, aber ich verwarf ihn schon bevor er ?berhaupt richtig Gestalt
annehmen konnte. Nein, das hatte alles keinen Sinn. Ich w?rde versuchen
m?ssen, zu kooperieren und irgendeinen Weg finden mich mit Miriam zu
arrangieren, damit sie mein, oder besser unser Geheimnis f?r sich
behielt. Ich entspannte mich und Miriam bemerkte, dass ich den Punkt,
wo ich bereit gewesen w?re ihr Widerstand zu leisten, jetzt
?berschritten hatte. Sie hatte nichts mehr zu bef?rchten.
"Gut, dass du endlich vern?nftig wirst. Und jetzt mach voran. Zieh die
Sachen aus. Ich will nachsehen, was du sonst noch so hast."
Ich hatte alle Hoffnung auf eine sinnvolle Gegenwehr aufgegeben, aber
das bedeutete ja nicht, dass ich mich ihren Anweisungen f?gen wollte.
Ich hatte die Hoffnung, schlimmeres zu vermeiden, indem ich ihr einfach
gab, was sie wollte. So griff ich in die Tasche und holte den anderen
Slip heraus. Sie nahm mir beide aus der Hand.
"Na, hab ich es doch gewusst! Und was hast du sonst noch?"
"Nichts mehr! Gar nichts!" antwortete ich eilig.
"Und warum sollte ich dir das glauben? Nein, du ziehst dich jetzt aus
und ich will deine Sachen durchsuchen!" beharrte sie.
"Aber es stimmt! Ich sage die Wahrheit!"
"Dann hast du ja sicher kein Problem es zu beweisen! Zieh deine Sachen
aus!"
"Aber das kannst du doch nicht verlangen! Ich soll mich hier nackt vor
dir ausziehen? Das ist doch peinlich!"
"Also, ich finde es nicht peinlicher als das Bild, wo du deine Nase in
mein H?schen steckst."
Ich wurde wieder rot.
"Los jetzt! Es gibt keinen Weg daran vorbei. Nun mach schon!"
Ja, sie hatte Recht. Sie hatte mich in der Hand und es gab keinen
Ausweg. Was sollte ich jetzt nur tun? Die Angelegenheit war bis hier
her schon schlimm und peinlich genug, aber was jetzt noch dazu kommen
w?rde, w?rde es noch erheblich schlimmer machen, bef?rchtete ich. Noch
einmal versuchte ich krampfhaft nachzudenken, ob es nicht doch noch
eine L?sung gab, aber alle Wege f?hrten in eine Sackgasse und jeden
einzelnen davon hatte ich in der Zwischenzeit schon mehrfach bis zum
Ende gedacht. So blieb mir nichts anderes als mich in mein Schicksal zu
f?gen. Was war schon dabei, fragte ich mich? Ich war vor Miriam
vollkommen blo?gestellt und sie hatte mich vollkommen in der Hand. Das
konnte eigentlich kaum noch schlimmer werden.
Langsam b?ckte ich mich und begann meine Schuhe zu ?ffnen und zog sie
aus. Miriams Blick dr?ckte eine deutliche Genugtuung aus, als sich
unsere Augen kurz trafen w?hrend ich mich wieder aufrichtete. Ich
z?gerte noch einmal kurz, bevor ich den G?rtel l?ste, aber dann ?ffnete
ich die Hose und lie? sie herunter. Mit einem kurzen Blick sah ich auf
und in Miriams Gesicht. Ich konnte das Erstaunen und die ?berraschung
klar erkennen. Ich wollte diese Situation nutzen und stieg aus der
Hose. Ich kn?pfte mein Hemd auf und zog es aus und dann zog ich mir
auch noch das T-Shirt ?ber den Kopf. Als ich so weit alle Kleidung
ausgezogen hatte, blieb ich einfach stehen, bewegungslos und in
Erwartung.
Als nichts geschah blickte ich wieder kurz vom Boden auf und versuchte
Miriams Gesichtsausdruck zu deuten. Immer noch war er voller Erstaunen
und ?berraschung. Sie hatte den Mund ge?ffnet und starrte mich mit
gro?en Augen an. Mehrfach machte sie Anstalten etwas zu sagen, aber sie
brachte kein Wort heraus. Ich hatte das Gef?hl, dass wir Minuten so da
standen, bevor sie gen?gend ihrer Fassung zur?ck gewonnen hatte, um ihr
zu erm?glichen, einen geordneten Gedanken zu fassen und ihn auch zu
formulieren.
"Das ist aber nicht von mir!" sprach sie aus, was sich in ihrem Kopf
entwickelt hatte bei dem Anblick.
Mir war ziemlich klar, was in ihrem Kopf bis dahin abgelaufen sein
musste. Leise antwortete ich:
"Nein."
"Aber ..." versuchte sie erneut einen Satz zusammenzubringen, der
jedoch unvollendet blieb. Weiterhin starrte sie mich an.
Ich musste zugeben, dass der Anblick sicher nicht sonderlich gew?hnlich
ist und dass er einem schon mal die Sprache verschlagen kann, wenn man
ihm so unerwartet gegen?bersteht. Was Miriam zu sehen bekam, l?sst sich
ungef?hr so beschreiben: ein ?lterer, nicht ganz schlanker Mann in
halterlosen Nylonstr?mpfen, einem wei?en Spitzenh?schen und einem
wei?en BH, ebenfalls aus Spitze.
Langsam, ganz langsam gelang es Miriam wieder Herr ihrer selbst zu
werden. Sie wandte den Blick immer noch keinen Augenblick von mir ab.
Man konnte f?rmlich sehen, wie es in ihrem Kopf arbeitete. Dann, ganz
pl?tzlich und vollkommen unerwartet f?r mich platze ein Lachen aus ihr
heraus. Damit l?ste sich ihre ganze Spannung. Fast im selben Moment
hatte sie die Kamera auf mich gerichtet und dr?ckte einfach wahllos ab
und schoss Foto auf Foto von mir in meiner seltsamen Aufmachung.
Ich lie? es einfach geschehen. Ja, da stand ich nun und war vollkommen
der L?cherlichkeit preisgegeben. Ich f?hlte mich vollkommen hilflos und
mir war irgendwie so, als h?tte mir jemand den Boden unter den F??en
weggezogen.
Schlie?lich beruhigte sich Miriam wieder und sie h?rte sowohl auf zu
lachen als auch wild mit der Kamera zu hantieren. Stattdessen sah sie
mich ernst an.
"Komm mal mit. Ich glaube, wir m?ssen reden!"
Ich wollte meine Sachen wieder aufheben und anziehen, aber sie drehte
sich noch mal um, nachdem sie sich schon zum Gehen gewandt hatte.
"Halt, wart mal. Lass das liegen!" sagte sie sehr bestimmt.
Zum wiederholten Mal schoss mir das Blut ins Gesicht.
"Kann ich nicht meine Sachen wieder anziehen?" fragte ich.
"Warum denn? Ich habe doch sowieso schon alles gesehen. Da macht es
doch auch nichts mehr, wenn ich es l?nger sehe, oder?"
Ich schluckte. Mir war klar, dass Miriam mit diesem Vorgehen ihre
?berlegenheit ausspielen und mir meine peinliche Situation weiterhin
st?ndig vor Augen halten wollte. In diesem Moment wunderte ich mich,
denn solch eine Raffinesse h?tte ich ihr gar nicht zugetraut. Ich
konnte mir auch jetzt nicht vorstellen, dass dies das Ergebnis eines
bewussten Denkprozesses war. Vielmehr musste sie so etwas wie ein
nat?rliches Gesp?r haben, wie sie ihre Macht und ihre Vorteile
ausspielen konnte. Mir blieb immer noch keine Wahl. Ich lie? also meine
Kleider im Bad liegen und folgte ihr ins Wohnzimmer.
Gest?ndnisse
"Setz dich!"
Ich nahm auf dem Sessel Platz auf dem ich auch zuvor gesessen hatte.
"Ich denke, du bist mir die eine oder andere Erkl?rung schuldig."
Verlegen wand ich mich auf dem Sessel.
"Ja, da hast du wohl recht."
"Na, und?"
"Tja, das ist eine lange Geschichte ..."
"Oh, keine Angst, ich habe viel Zeit. Heute ist Freitag Abend. Ich habe
am Wochenende nichts Besonderes vor, jedenfalls nichts, was sich nicht
absagen lie?e. Also fang mal an zu erz?hlen."
In meiner augenblicklichen Situation hatte ich weder die Gelegenheit
noch die Phantasie mir irgendwelche besch?nigenden Geschichten
auszudenken um Miriam vielleicht die Wahrheit vorzuenthalten. Au?erdem
machte das auch eher keinen Sinn. So entschloss ich mich, bei allem,
was ich erz?hlte, so nahe wie m?glich bei der Wahrheit zu bleiben und
nur die Dinge einfach auszulassen, die f?r die Dinge, die Miriam wissen
wollte, nicht von Bedeutung waren.
"Also, wie du sicherlich schon verstanden hast bin ich Transvestit."
begann ich durchaus offensiv. "Ich habe schon vor ganz langer Zeit, so
etwa mit 12, 13 Jahren diese Neigung entdeckt. Ich habe mich damals
immer wieder dazu hingezogen gef?hlt mich als Frau zu kleiden und zu
benehmen. Nat?rlich wusste ich damals nicht, was und warum mich dazu
trieb, aber es f?hlte sich einfach gut und richtig an."
Miriam unterbrach mich:
"Woher hast du denn damals solche Sachen zum Anziehen bekommen?"
"Wir hatten zu Hause einen Platz zum Spielen auf dem Speicher und dort
stand auch ein alter Kleiderschrank mit ausgedienten Sachen, ich wei?
gar nicht von wem. Es war haupts?chlich weibliche W?sche und Kleidung,
und ich habe irgendwann angefangen, das anzuprobieren und fand es toll.
Sp?ter habe ich dann auch Sachen aus dem Kleiderschrank meiner Mutter
genommen oder aus den T?ten, die die Nachbarn f?r die
Altkleidersammlung zusammengepackt hatten."
"Das hei?t, du hast schon damals angefangen, W?sche von Frauen zu
stehlen und auch noch anzuziehen? Bist du denn nie erwischt worden?"
"Doch, von meinen Eltern. Die haben mehrere Male W?sche in meinem
Zimmer entdeckt, die ich aus dem Schrank meiner Mutter genommen hatte."
"Und die haben dann nichts gemacht?"
"Doch, ich bin daf?r bestraft worden. Meine Eltern haben da keinen Spa?
verstanden. Schl?ge gab es bei uns zu Hause zwar nicht, aber
Hausarrest, Taschengeldentzug und so weiter waren f?r mich damals
schlimm genug."
"Nun, du hattest ja auch gestohlen. Und das verdient entsprechende
Strafe! Und wie ging es dann weiter?"
"Als ich dann mit der Ausbildung fertig war bin ich zu Hause ausgezogen
und habe mir eine eigene Wohnung gesucht. Mit dem selbst verdienten
Geld habe ich dann angefangen mir selber Damenw?sche und -kleidung zu
kaufen. Von da ab war ich dann unabh?ngig von der Notwendigkeit mir
Sachen auf anderen Wegen zu besorgen."
"Aber trotzdem hast du es gerade erst wieder getan! Du willst mir doch
nicht erz?hlen, dass du seit dem du ein Kind warst nichts mehr
mitgenommen hast, wenn du die Gelegenheit hattest?"
Ich sah jetzt keinen Grund, an dieser Stelle Miriam ehrlich zu
antworten und besch?nigte daher die Tatsachen:
"Nein, seit damals habe ich nie mehr etwas gestohlen."
"Wer soll denn das glauben? Und warum hast du es ausgerechnet heute bei
mir wieder angefangen?"
"Ich kann es mir nicht erkl?ren, welcher Teufel mich dabei geritten
hat. Es muss irgendeine Form der geistigen Umnachtung gewesen sein, die
mich getrieben hat. Warum h?tte ich es sonst tun sollen? Und dann auch
noch bei einer Kollegin? Und mit all dem Risiko entdeckt zu werden und
mit all den Folgen, die das haben k?nnte. Nein, du musst mir das
glauben. Ich wei? wirklich nicht, was mich dazu gebracht hat. Es kam
einfach so ?ber mich. Ich habe zu Hause alle m?glichen Sorten von
W?sche, H?schen, was auch immer du willst. Ich habe es echt nicht
n?tig, etwas von dir zu nehmen."
"Aber du hast es getan! Das willst du doch wohl nicht bestreiten?"
Sie deutete auf die beiden H?schen, die sie mir abgenommen hatte und
die nun auf dem Tisch vor ihr lagen.
"Nein, nat?rlich will ich das nicht bestreiten."
"Dann muss es doch auch irgendeinen Grund daf?r geben! Ich komme schon
noch dahinter. Erz?hl mal weiter. Was machst du denn so mit deinen
Sachen?"
"Seit ich es mir leisten kann trage ich eigentlich nur noch
Damenw?sche. Ich habe mir die Sachen zu Beginn ?ber die Versandh?user
bestellt, sp?ter, als mich mehr traute, bin ich auch in normale
Gesch?fte gegangen um einzukaufen und mittlerweile ist nat?rlich ebay
ein unersch?pflicher Markt. Wie du siehst trage ich die W?sche
eigentlich immer auch unter meiner normalen Alltagskleidung."
"Und du tr?gst nur die W?sche?"
"Nein, wenn ich zu Hause bin, dann ziehe ich mir auch Kleider, R?cke
und Blusen an, ich schminke mich auch und trage eine Per?cke. Wenn du
so willst, richte ich mich vollkommen als Frau her, so weit dies
m?glich ist."
"Und dann l?ufst du so in deiner Wohnung herum! Oder gehst du auch
raus?"
"Normalerweise trage ich die Sachen zu Hause, aber es hat auch schon
die eine oder andere Gelegenheit gegeben, wo ich ganz als Frau
hergerichtet drau?en war."
"Was ich immer noch nicht verstehe ist, was dir das Ganze eigentlich
gibt. Du sagst, es macht dir ein gutes Gef?hl. Ich kann mir das nicht
so recht vorstellen. Wie muss ich das verstehen?"
"Tja, das ist schwierig einem Au?enstehenden zu erkl?ren. Es ist
einfach so, dass ich mich als Frau und in Frauenkleidern einfach
richtiger f?hle."
Hatte ich m?glicherweise Miriam untersch?tzt? War da etwa so eine Art
Anteilnahme zu erkennen? War sie ernsthaft an den Hintergr?nden
interessiert?
"Und du willst mir jetzt erz?hlen, dass du dich dabei nur gut f?hlst
und dass du dich nicht auch dabei sexuell aufgeilst?"
Und klatsch! Zu fr?h gefreut. Gerade noch hatte ich auf Mitgef?hl
gehofft, schon holte sie mich in die Wirklichkeit zur?ck. Und es war
sicherlich vollkommen dumm zu leugnen.
"Nein, das will ich dir nicht erz?hlen."
"Das hei?t doch dann, dass es dich anmacht, Frauensachen zu tragen,
oder? Und was machst du dann? Machst du es dir selber? Oder hast du
jemanden, der es mit dir treibt?"
Ein kurzes Nachdenken brachte mich dazu, dass es sinnvoller w?re, ihr
nichts von meinen sexuellen Kontakten mit anderen zu erz?hlen. Das
w?rde nichts ?ndern, nur neu Fragen aufwerfen. Also lautete meine
Antwort:
"Ich befriedige mich selber."
"Und wie muss ich mir das vorstellen? Du ziehst dir zu Hause
Frauensachen an und holst dir dann einen runter? Oder tust du noch
etwas dazu?"
Auch hier musste ich kurz ?berlegen. War es n?tig, Miriam alles zu
erz?hlen? Nein, entschied ich auch in diesem Fall.
"Das stimmt so im Gro?en und Ganzen. In meiner Phantasie stelle ich mir
dann vor, wie es w?re als Frau Sex zu haben." formulierte ich das
Ergebnis meiner ?berlegungen.
"Aha, du bist also so ein richtiger kleiner Wichser!"
Sie legte es augenscheinlich darauf an mich zu verletzen. Die Wortwahl
und die Art, wie sie den letzten Satz aussprach lie?en keine andere
Interpretation zu. Bisher hatte ich ja noch die Hoffnung gehabt,
Miriams Fragen w?rde sie aus blo?em Interesse heraus stellen. Zeitweise
hatte ich ja sogar gehofft, sie k?nnte irgendwie Anteil nehmen oder
sogar ein gewisses Mitgef?hl zeigen. Jetzt wurde mir mit Schrecken
bewusst, dass sie vielleicht ein Ziel mit ihren Fragen verfolgen
k?nnte. Wenn dem so war, dann fragte sich nur, welches? Was konnte
Miriam von mir wollen? Was konnte sie erreichen, wenn sie ihr Wissen,
die Fotos und ihre Anschuldigungen gegen mich bez?glich des Diebstahls
gegen mich verwenden wollte?
"Ja, wenn du das so ausdr?cken willst ..." antwortete ich ziemlich
kleinlaut.
"Und woher holst du dir solche Phantasien?"
Wieder musste ich schnell absch?tzen, was ich sagen konnte ohne ihr
noch allzu viele zus?tzliche Informationen preiszugeben.
"Im Internet gibt es nat?rlich einiges. Und dann gibt es nat?rlich
Videos, B?cher und Magazine."
"Und so was hast du? Zu Hause?"
"Ja, genau."
"Und deine Frauenkleidung, W?sche, Makeup und was sonst noch so alles,
das hast du auch zu Hause, nicht wahr?"
"Ja, stimmt."
Worauf lief dieses Gespr?ch hinaus? Was wollte sie von mir? Ich war mir
im Moment vollkommen unsicher, was ich sagen sollte.
"Wei?t du was? Das w?rde ich mir doch gerne mal ansehen!"
Aha, da lag also der Hund begraben. Mir war zwar immer noch nicht so
ganz klar, welche Absicht sie verfolgte, aber jetzt war zumindest das
heraus. Konnte es doch pure Neugier sein? Oder steckte mehr dahinter?
Ich konnte nicht einsch?tzen, was Miriam dachte und was sie erreichen
wollte. Aber abschlagen konnte ich ihr den Wunsch sicher nicht.
"Na gut, wenn du m?chtest. Du kannst ja bei Gelegenheit mal bei mir
vorbeikommen. Dann zeige ich dir meine Sachen."
"Oh, da hast du mich aber ganz falsch verstanden. Ich wollte nicht 'bei
Gelegenheit mal schauen' sondern ich will jetzt schauen. Genau jetzt!
Sofort, sozusagen!"
Diese Ank?ndigung traf mich heftig. Das hatte wirklich gesessen.
Fieberhaft ?berlegte ich, wie es momentan bei mir zum Hause aussehen
mochte. Wenn ich jetzt unvorbereitet mit Miriam dort auftauchte, was
w?rde sie dann zu sehen bekommen? Was w?rde ich nicht vor ihr verbergen
k?nnen, was sie m?glichst nicht auch noch erfahren sollte. Mit ein
bisschen Gl?ck w?rde ich sie auf den Kleiderschrank, das B?cherregal
und die Videosammlung beschr?nken k?nnen, aber dann durfte sie
nirgendwo genauer hinsehen. Ich hatte ein sehr mulmiges Gef?hl und
wollte nichts unversucht lassen um dieses m?gliche Unheil abzuwenden.
"Aber es ist doch schon sp?t. Und bei mir zu Hause ist auch gar nicht
aufger?umt. Ich hatte ja nicht mit Besuch gerechnet."
"Wei?t du, das st?rt mich nicht. Ich finde nicht, dass es sp?t ist. Wir
haben doch gerade mal kurz nach neun. Der Abend ist noch lang. Ich gehe
selten mal vor 12 ins Bett."
"Aber wir m?ssen doch erst zu mir fahren. Das dauert bestimmt schon mal
eine halbe Stunde."
"Och, das st?rt mich nicht. Du hast ja extra nicht so viel getrunken.
Dann kannst du ja fahren."
"Meinst du nicht, dass wir das auch auf morgen verschieben k?nnten? Ich
w?rde jetzt lieber alleine nach Hause fahren."
Schon beim ersten Anblick von Miriams Gesicht war mir klar, dass ich
jetzt gerade etwas Falsches gesagt hatte.
"Ja, das kann ich mir vorstellen."
Sie nahm die beiden H?schen vom Tisch, die ich ihr zuvor stehlen
wollte, und warf sie mir mitten ins Gesicht.
"Willst du die nicht auch gleich mitnehmen? Und dann f?hrst du brav
nach Hause als w?re nichts gewesen, geilst dich an meiner Unterw?sche
auf und wichst dir eine ab. Ganz prima! - DU SPINNST WOHL!" schrie sie
den letzten Satz heraus.
"Du glaubst doch wohl nicht, dass du so einfach davon kommst? Ich will
jetzt keinen Widerspruch mehr h?ren. Wir fahren jetzt zu dir und du
zeigst mir, was ich sehen will. HAST DU DAS VERSTANDEN?"
So aggressiv und bestimmt hatte ich Miriam noch nie erlebt. Ich war
einerseits eingesch?chtert, andererseits war ich mir auch der
ausweglosen Lage bewusst, in die ich mich man?vriert hatte. Ich konnte
im Augenblick nur klein bei geben und versuchen, den Schaden zu
begrenzen.
"Ja, ich habe verstanden."
Ich wollte ein wenig gutes Wetter machen und h?flich sein und b?ckte
mich um die H?schen aufzuheben, die nachdem sie mich ins Gesicht
getroffen hatten zu Boden gefallen waren. Bevor ich sie ergreifen
konnte hielt mich ein lauter Schrei von Miriam zur?ck:
"HALT! Lass ja die Finger davon! Du fasst meine Sachen nicht mehr an!"
Erschreckt zu