Das Rote Halsband
© 2006 / 2019 Lydia Lighthouse
Schon seit langem hatte ich es mir vorgenommen. Nur an einer passenden
Gelegenheit mangelte es bisher. Zugegeben, ein wenig mehr Mut w?re dem
Unternehmen sicherlich zutr?glich gewesen, aber jetzt war es ja endlich
so weit. Mit einer Eintrittskarte f?r einen Travestie-Event in der
Tasche war ich auf dem Weg zu meiner ersten Erfahrung als Frau in der
?ffentlichkeit. Nun gut... ?ffentlichkeit war zwar vielleicht etwas zu
viel gesagt, denn auf dieser Party waren nur DWTs, TVs und all die
anderen Abk?rzungen geladen, aber f?r mich war es nun halt das erste
Mal, dass ich mich als Celina anderen Menschen offenbarte. Mit einem
Alter von 25 Jahren wurde es auch langsam mal Zeit, hatte ich mir immer
wieder gesagt. Noch wirkten meine jungen Gesichtsz?ge mit ein wenig
Make-up durchaus feminin. Dank eines eher sp?rlichen Bartwuchses
gen?gte daf?r eine normale Grundierung mit etwas Puder. Vor allem aber
machte man sich in einem kurzen R?ckchen noch nicht allzu l?cherlich.
Einen solchen trug ich n?mlich, als ich in der D?mmerung in Richtung
Gro?stadt fuhr.
Es war gar nicht so einfach, unbemerkt aus dem Haus zu kommen. Unter
einem weiten Trainingsanzug verborgen trug ich bereits ein weinrotes
kurzes Jackett, welches meine korsettgefomte Taille wunderbar betonte
und mit seinem festlichen Stil genau das Richtige war f?r einen
Partyabend. N?chtern betrachtet war der Ausschnitt zwar nicht allzu
tief, aber da ich darunter weder Bluse noch Top trug, erschien es mir
wahnsinnig gewagt. Zudem dr?ckte das schwarze Korsett meine Brust mit
den Silikoneinlagen derart zusammen, dass sogar ein dezentes Dekolletee
entstanden war. In diesem Moment zahlten sich die paar Pfund zu viel
endlich einmal aus.
Das kurze schwarze Faltenr?ckchen rundete dieses Outfit harmonisch ab.
Vorsorglich hatte ich mich mehrmals vor einen Spiegel gesetzt, um zu
sehen, ob vielleicht die Ans?tze der hautfarbenden Str?mpfe zu sehen
waren, aber mit ein wenig Sorgfalt beim Hinsetzen war die Gefahr meiner
Ansicht nach gering genug, um Strapse zu wagen. F?r Zweifel war es nun
eh zu sp?t. Wochenlang hatte ich die Entscheidung vor mir hergeschoben.
Doch mit Erhalt der Eintrittskarten aus dem Vorverkauf hielt das Motto
bei mir Einzug "Wenn schon, denn schon"! Da war es nur konsequent, zu
den schwarzen Lack-Pumps zu greifen, die mit ihren knallroten Zw?lf-
Zentimeter-Abs?tzen sicher nicht alltagstauglich waren. Aber es war ja
auch eben eine Party. Den Bildern nach zu urteilen, die die
Veranstalter im Internet pr?sentierten, fiel ich dort vermutlich eh
nicht sonderlich auf. Allein betrachtet mochte mein feminines Outfit
noch verf?hrerisch erscheinen, aber war im Vergleich zu all den
schrillen Gestalten in rosa Lack und lila Latex, die sich dort offenbar
auch tummeln w?rden, musste es geradezu konservativ wirken. Da meine
K?rpergr??e zudem dem weiblichen Durchschnitt entsprach, w?rde mich
neben einer 2-Meter-Dragqueen eh niemand bemerken. Da waren ein kurzer
Faltenrock und hohe Schuhe mehr recht als billig.
Erst kurz vor der Autobahnauffahrt war ich auf einem einsamen Parkplatz
aus dem Trainingsanzug geschl?pft und hatte mir die kastanienfarbenden
Per?cke ?bergestreift. Mit ihrer schulterlangen Frisur wirkte auch sie
nicht sonderlich ausgefallen, aber mir gefiel eine normale Weiblichkeit
einfach viel mehr als diese ?bertriebenen Kost?mierungen, wie sie so
manche Schwester an den Tag legte. Abgesehen davon fand ich die
Str?hne, die hin und wieder ins Gesicht viel und mit einer beil?ufigen
Geste zur?ck gestrichen werden musste, wunderbar nat?rlich. Dazu einen
Hauch Rouge auf die Wangen und noch schnell einen verf?hrerisch
dunkelroten Lippenstift aufgetragen - fertig war die Partymaus. So sehr
mein Herz vor Aufregung auch raste, so unheimlich wohl f?hlte ich mich.
Berauscht von diesem Gl?cksgef?hl und der Vorfreude sa? ich nun hinter
dem Steuer und konnte es kaum erwarten, mich unter die Leute zu
mischen. Das Leben als Frau zumindest f?r ein paar Stunden in vollen
Z?gen genie?en zu k?nnen. Schade nur, dass keine gew?hnlichen M?nner
dort sein durften. Es w?re bestimmt eine prickelnde Stimmung gewesen.
Doch so reizvoll ich mir eine m?nnliche Bekanntschaft in meinen
Phantasien auch vorstellte, so unwahrscheinlich erschien mir dies f?r
die Realit?t. Letztlich war es wohl recht angenehm, ausschlie?lich
unter Seinesgleichen zu sein.
Solche und ?hnliche Gedanken schossen mir w?hrend der Fahrt immer
wieder durch den Kopf. Mittlerweile war es drau?en dunkel geworden. Ein
Blick auf die Uhr verriet, dass es schon Neun war. Nun sollte das Ziel
nicht mehr fern sein. Aufmerksam hielt ich nach einem Schild Ausschau.
Was h?tte ich in diesem Moment nicht alles f?r ein Navigationsger?t
gegeben?! Mein Handy stolperte von einem Funkloch ins n?chste und die
KartenApp war immer ein paar Sekunden zu sp?t dran. Es dauerte noch ein
paar Minuten, ehe eine dieser gro?en blauen Autobahntafeln auftauchte
und eine Ausfahrt ank?ndigte. Dummerweise war es nicht meine. Mich im
Geiste selbst verfluchend musste ich feststellen, nicht nur eine
Abfahrt verpasst zu haben, sondern gleich drei! Im ersten Moment war
ich versucht, direkt auf der Stelle zu wenden, doch zum Gl?ck behielt
meine Vernunft die Oberhand. Meine wachsende Nervosit?t konnte sie
jedoch nicht im Zaum halten. Hektisch klopfte ich mit den Fingern aufs
Lenkrad und musste wohl oder ?bel erst einmal weiter fahren.
"Der Abend f?ngt ja toll an", sagte ich zu mir. Und er sollte noch
toller werden. Zwar kam die ersehnte Ausfahrt endlich ins Blickfeld,
jedoch war sie aufgrund von Bauarbeiten gesperrt. Und als g?be es
nichts einfacheres f?r einen ortsfremden Autofahrer, sich durch eine
schlecht ausgewiesene Umleitung zu qu?len, f?hrte diese durch das
direkt anschlie?ende Autobahnkreuz, welches sich ebenfalls im Umbau
befand. Und meinem Handy zufolge flog ich gerade ?ber ein Feld. Zum
Gl?ck hielt sich der Verkehr am Samstagabend angenehm in Grenzen. In
dem Irrgarten aus Ab- und Ausfahrten, Umleitungen und Spurwechsel
verlor ich dennoch v?llig die ?bersicht, mit dem Ergebnis, nun in eine
ganz andere Richtung zu fahren. Zu allem ?berfluss wusste ich nicht in
welche.
Meine Begeisterung f?r den Abend war inzwischen auf dem Nullpunkt
angelangt. Ich hatte mich hoffnungslos verfahren. Die Wegbeschreibung
aus dem Internet war eigentlich narrensicher gewesen. Aber wer konnte
auch schon mit einer Tr?umerin rechnen? Und dann noch einer Baustelle?
Doch all dieses Gejammer half nichts. Ich musste erst einmal
herausbekommen, wo genau ich war. Kurzentschlossen lenkte ich meinen
Wagen auf den n?chsten Parkplatz in der Hoffnung, dort besseren Empfang
zu haben. Eventuell konnte mir auch eine simple eine Karte
weiterhelfen. Und als wollte der Abend Besserung geloben, tauchte auch
gleich neben dem Toilettenh?uschen ein hell erleuchteter Kasten auf.
Mir fiel ein Stein vom Herzen. Ohne lang zu ?berlegen, fuhr ich in die
Parkbucht davor und stieg aus. Dass ich wie eine Frau zurechtgemacht
war, hatte ich in diesem Moment v?llig vergessen, was im Nachhinein
eigentlich eine angenehme Erfahrung war. Erst als ich mitten im Schein
der Informationstafel stand, lie? ich meine Blicke hastig nach links
und rechts schweifen. Lediglich am anderen Ende des Parkplatzes standen
zwei Autos, deren Fahrer in diesem Augenblick gemeinsam in den B?schen
verschwanden.
"Aha, die ber?hmte Parkplatzromantik", dachte ich laut mit einem
ironischen Schmunzeln und wandte mich gleich wieder der Karte zu. Laut
dieser war ich ziemlich weit von meinem urspr?nglichen Weg abgekommen.
Es w?re schon beinahe schneller gewesen, die Autobahn zu verlassen und
?ber eine Nebenstra?e zu dem Ort zu fahren, da sie den Umweg ?ber das
Kreuz umging. Aber der gegenw?rtige Zustand meines Orientierungssinnes
machte mir Sorgen.
Frustriert stie? ich einen Seufzer aus und lehnte mich Gedankenverloren
mit dem R?cken an den Kasten. Wie lange ich da so gestanden habe, kann
ich nicht mit Sicherheit sagen, vielleicht war es eine Minute, aber f?r
jemanden, der zuf?llig vorbei k?me, musste der Anblick einer reizvoll
gekleideten Dame, die sp?tabends alleine auf einem Autobahnparkplatz
dastand, als w?rde sie auf jemanden warten, schon sehr anr?chig wirken.
Um nicht zu sagen: Gewerblich. Dies wurde mir aber erst in dem Moment
bewusst, als ich neben mir eine Stimme h?rte.
"Na, wie viel kostest du denn, S??e?"
Der Abend schien noch nicht fertig mit mir zu sein. Mir war inzwischen
alles egal. An jedem anderen Tag w?re ich vor Scham im Boden versunken,
doch in dieser Situation war einfach nicht in Stimmung, um mich
peinlich ber?hrt zu f?hlen.
"200 Euro", gab ich in Gedenken an ein ordentliches Navi, mit dem das
alles nicht passiert w?re, flapsig zur?ck, noch bevor ich hochschaute.
Als ich dies nun tat, zog sich alles in mir augenblicklich zusammen.
"Das ist aber ein wenig viel f?r eine Bordsteinschwalbe", grinste mich
ein uniformierter Polizist s?ffisant an.
Vor Schreck beinahe erstarrt wusste ich gar nicht, wohin ich zuerst
wegschauen sollte. Vor mir stand ein gro?er Polizist, der es sichtlich
genoss, den Part des Sherrifs zu spielen. Drei Parkpl?tze neben meinem
Auto stand der Polizeiwagen, aus dessen Fahrerfenster sein Kollege zu
uns hin?berschaute und sich scheinbar ebenso am?sierte.
"Die sieht auch gar nicht so billig wie ihre Kollegin von gestern Nacht
aus", meinte dieser und zog mich mit seinen Blicken f?rmlich aus. "Na,
ist es denn eine Transe?"
Zu meinem Schreck mischte sich nun ein extremes Gef?hl von Unbehagen.
Die Miene des Polizisten vor mir wurde ausdruckslos und musterte mich
genauer. Er lehnte sich zun?chst etwas zur Seite und machte schlie?lich
einen Schritt nach links. Wie automatisch folgte ihm mein Gesicht und
drehte sich so ins Licht der Informationstafel. Der Polizist runzelte
ein wenig die Stirn. Einen Augenblick sp?ter folgte ein leises
Grummeln. "Ja, ich glaube, es ist eine Transe."
"Damit schuldest Du mir schon 20 Euro", kam aus dem Wagen hin?ber
gepfiffen.
"Aus der Entfernung war das reine Gl?cksache!", meinte der andere.
Offenbar hatten die beiden nicht vor, mich an dem Gespr?ch zu
beteiligen, und ich dachte schon, einfach gehen zu k?nnen. Schlie?lich
hatte ich nichts verbrochen.
"Wie hei?t Du?" fragte er mit einem ?berheblichen Aufw?rtsnicken.
"Celi...", begann ich, doch die Polizei g?be sich sicher nicht mit
diesen Namen zufrieden. "Michael M?ller."
Mein Gegen?ber verzog seinen rechten Mundwinkel zu einem unfertigen
L?cheln. "Es ist gar nicht so einfach, sich spontan einen Namen
auszudenken, wie?!"
Seine Worte in Verbindung mit diesem d?mmlichen Gesichtsausdruck
klangen f?r mich v?llig absurd, und ich zwang mich, endlich wieder
Fassung zu erlangen.
"Nein, nein", sagte ich und machte dabei sicherlich keinen sonderlich
souver?nen Eindruck, so wie meine Stimme flirrte. "Ich hei?e wirklich
Michael M?ller."
"Dann steht das doch bestimmt in deinem Ausweis", kam herablassend
zur?ck.
"Nat?rlich!" Die Erleichterung war mir ins Gesichtsgeschrieben. Eilig,
aber dennoch mit einem femininen H?ftschwung st?ckelte ich zu meinem
Auto hin?ber. Gerade wollte ich einsteigen und nach der Handtasche
greifen, als ich pl?tzlich eine Hand an meinem Oberarm sp?rte, die
kr?ftig zupackte.
"Nicht so schnell, Kleine!" hielt mich der Polizist zur?ck. "Du bleibst
sch?n hier stehen!"
Mir blieb nichts anderes ?brig, als mich zu f?gen und zuzusehen, wie
sich der Beamte in meinen Wagen hinein beugte und die Tasche vom
Beifahrersitz angelte. Sein Verhalten war derart unversch?mt, dass
meine Verunsicherung langsam einem gewissen ?rger wich. Man sp?rte
einfach, wie sehr sich dieser Kerl an der Situation erg?tzte und die
Hierarchie ansonsten eher von unten aus betrachtete. Vermutlich
geh?rten Prostituierte zu den wenigen Menschen, auf die er herabschauen
durfte. Und dies tat er nun mit Genuss. Vor meinen Augen durchsuchte er
die Handtasche.
"Da ist kein Ausweis", meinte er nach einer Weile und hielt mir wie zum
Beweis den Lippenstift entgegen.
"Aber sicher ist da...", begann ich und wollte nach der Tasche greifen.
Doch der Moment der Erkenntnis lie? mich mitten in der Bewegung
stocken. Meine Papiere befanden sich in meiner Jacke... und diese hing
zuhause feins?uberlich auf einem Kleiderb?gel an der Garderobe.
"H?ren sie", fuhr ich mit aller Ruhe fort und wollte nun die ganze
Geschichte aufkl?ren. "Meine Papiere habe ich ganz einfach zu Hause
vergessen als ich losgefahren bin. Ich wollte auf eine Szenepartie,
habe mich aber leider verfahren und wollte hier auf dem Parkplatz
nichts weiter als nach dem Weg schauen."
Die Reaktion auf meine Erkl?rung war ern?chternd. Mit einer langsamen
Bewegung verschr?nkte der Beamte seine Arme vor der Brust und schaute
mich auf eine Art und Weise herab, die mir deutlich zu verstehen gab,
dass er mir nicht ein Wort glaubte. "Und f?r so ein Party brauchtest du
noch schnell 200 Euro, oder wie?!"
Ich seufzte. "Nein, das war einfach nur so daher gesagt. Ich war
einfach genervt und wollte nicht bl?d angemacht werden. Und es w?re
nett, wenn sie mich nicht so herablassend duzen w?rden."
Zun?chst war ich stolz auf mich, trotz meines Erscheinungsbildes mich
derart vor einem anderen Menschen so behaupten zu k?nnen, jedoch erwies
es sich in einer Lage wie der meinen als nicht sonderlich vorteilhaft,
eine zu gro?e Klappe zu haben. Ein paar Sekunden lang schaute ich in
ein stummes Gesicht. Leider waren diese Sekunden irgendwann zu Ende.
"Ist das IHR Fahrzeug?" Die h?fliche Anrede klang in diesem Fall wie
eine Beleidigung.
"Ja", drang niedergeschlagen ?ber meine Lippen, wohlwissend, dass ich
irgendwie in ein Fettn?pfchen getreten war.
"Haben SIE denn auch den Fahrzeugschein dabei?" entgegnete er
erwartungsgem??. Eine Antwort ersparte ich mir. In ein sehr gro?es
Fettn?pfchen. Mit diesem Polizisten ein vern?nftiges Gespr?ch zu
f?hren, war offenbar sinnlos. Stattdessen kehrte sein Grinsen zur?ck.
"Dann nehme ich DICH jetzt mal fest. Verdacht auf Fahrzeugdiebstahl und
Prostitution."
In einen riesigen Fettnapf.
Ich war v?llig perplex.
"Das soll doch wohl ein schlechter Scherz sein!" platze aus mir heraus,
und ich machte instinktiv ein paar Schritte zur?ck. Mein Herz raste.
"Sie wollen sich hier doch nur aufspielen und wissen genau, dass ich
keine Prostituierte bin, und das da mein Auto ist."
Mein ausgestreckter Zeigefinder schien wenig bedrohlich zu sein,
jedenfalls verringerte der Polizist nach und nach die Distanz.
"Alles was ich wei? ist, dass eine Transe auf einem einschl?gig
bekannten Parkplatz 200 Euro f?r eine Nummer verlangt hat." Er stand
nun direkt vor mir und griff mir an den Oberarm. "Und wenn du nicht
willst, dass noch Widerstand-gegen-die-Verhaftung hinzukommt, solltest
du ganz schnell mitkommen."
Ohne meine Antwort abzuwarten zog er mich zum Polizeiwagen hin?ber.
Meine d?nnen Stilettos schrammten ?ber den Asphalt. Alles in mir
str?ubte sich dagegen, mich einfach so abf?hren zu lassen, aber mit
diesen Schuhen war einfach kein Entkommen m?glich. Abgesehen davon
?berragte mich der Mann selbst mit den hohen Abs?tzen deutlich und
schien einen Gro?teil seiner Freizeit in Fitnessstudios zu verbringen.
Als w?re ich eine Feder f?r ihn, schob er mich zur T?r, ?ffnete sie und
schubste mich mehr hinein, als dass ich einsteigen durfte. Meine
Handtasche flog gleich hinterher. Ich konnte kaum fassen, wie hier mit
mir umgesprungen wurde. F?r den Polizisten war das offenbar ein
riesengro?er Spa?. W?re ich eine echte Kriminelle w?ren bei solchen
Anklagepunkten sicherlich Handschellen angebracht gewesen, aber daran
wollte ich den Supercop lieber nicht auch noch erinnern. Sein Kollege
hingegen gab sich nun aber nicht mehr so begeistert von der Aktion.
"Muss das sein? Ich habe keine Lust die ganze Nacht mit Papierkram zu
verbringen." Sein Gesichtsausdruck war deutlich zerknirscht.
"Das wird jetzt ganz vorschriftsm??ig durchgezogen", meinte der andere
trocken und warf einen Blick ?ber die Schulter, der augenblicklich auf
meinen strapsgezierten Oberschenkel fiel. Hastig strich in meinen Rock
glatt und beantwortete sein Stieren mit einem bitterb?sen Blick, der
ihn aber blo? belustigte.
"Was ist mit meinen Auto?", wollte ich wissen.
"Wenn es dein Auto ist", meinte er, w?hrend sich der Polizeiwagen in
Bewegung setze, "steht es auch in 24 Stunden noch hier."
Die Anspielung auf den obligatorischen Tag Untersuchungshaft ?rgerte
mich nicht so sehr wie die Vermutung, dass sie mich garantiert nicht
zur?ckbringen w?rden. W?tend strich ich die Str?hne aus meinem Gesicht
und setzte mich so aufrecht hin, wie es nur eben ging.
W?hrend der Fahrt taten die beiden Polizisten so, als w?re ich gar
nicht anwesend. Unabl?ssig erz?hlten sie sich gegenseitig von ihren
Festnahmen im Rotlichtmilieu, wobei sie sich allem Anschein nach nur an
kleine Prostituierte, denen inzwischen meine uneingeschr?nkte Sympathie
galt, herantrauten. Jedenfalls war von Zuh?ltern und Frauenh?ndlern nie
die Rede gewesen.
Nach kurzer Zeit verlie?en wir die Autobahn. Immer weiter fuhren sie
mit mir in die Stadt hinein. Offensichtlich waren die beiden im fremden
Revier wildern gewesen, denn f?r die Autobahnpolizei war ihre Wache
schon viel zu weit weg. W?hrend wir vor roten Ampeln standen, starrten
immer wieder neugierige Jugendliche vom Gehweg zu mir hinein. Nicht
selten machten sie eindeutige Gesten. Ein betrunkener Kerl klopfte
sogar an die Scheibe des Beifahrers und fragte, ob sie mich nicht bei
ihm zuhause abliefern k?nnten.
"Da gehe ich doch lieber in den Knast", sagte ich trocken und sorgte
damit sogar f?r einen kurzen Lacher bei den beiden Gesetzesh?tern. Die
ganze Situation erschien mir einfach nur noch l?cherlich. Das wirklich
komische aber war, je l?nger die Scharade dauerte, desto mehr kam ich
mir wirklich wie eine verhaftete Prostituierte vor. Von einem
merkw?rdigen Schauer begleitet sch?ttelte ich diesen Gedanken jedoch
schnell aus meinem Kopf.
Im dichten Gro?stadtverkehr dauerte es noch eine geschlagene halbe
Stunde, ehe wir die Wache erreichten. Sie war ein alter Backsteinbau
und machte einen ebenso heruntergekommenen Eindruck, wie die ?brige
Gegend. Bei diesem Anblick wusste ich sofort, was mich dort drinnen
erwartete. Kleinkriminelle, Stra?enhuren und besoffene Schl?ger, die
zum Ausn?chtern in eine Zelle gesperrt wurden. ?ber eines konnte ich
mich dabei nicht beklagen: Der Abend war alles andere als ereignislos
geblieben.
Der Wagen hielt fast direkt vorm Haupteingang. Ebenso grob, wie man
mich hineingesto?en hatte, so unsanft wurde ich nun herausgezogen.
Beinahe h?tte ich einen Schuh verloren und musste die ersten drei
Schritte auf einem Bein h?pfen, ehe ich wieder mit dem Fu? richtig
drinnen war. Meine Handtasche baumelte hektisch ?ber meiner Schulter,
und alles in allem gab dies Geschehen f?r Passanten ein eindeutiges
Bild ab.
Das Innere der Wache erf?llte die Erwartungen, die das Geb?ude von
Au?en versprach. Der alte Parkettboden und die abgebl?tterte Wandfarbe
lie?en erahnen, wie weit die letzte Renovierung bereits zur?cklag. Ohne
Unterbrechung f?hrte mich der Polizist an der Eingangstheke vorbei,
wobei er mit dem Beamten dahinter lediglich die Worte "Nutte?" und
"Nutte!" austauschte. Es folgte ein Eintrag in einen Computer, und
damit war ich wohl offiziell verhaftet. Obwohl ich mir ziemlich sicher
war, dass diese Vorg?nge inzwischen so viele Formfehler aufwiesen, dass
an eine ernsthafte Anklage l?ngst nicht mehr zu denken war, ebenso
sicher war sich der Polizist vermutlich, von meiner Seite aus kein
Nachspiel bef?rchten zu m?ssen. Und wenn die Sache glimpflich ausging,
hatte er damit vermutlich recht.
Bis dahin schien es aber noch eine ganze Weile zu dauern. Noch immer
wurde ich am Oberarm festgehalten und abgef?hrt. Dabei legte er ein
Tempo vor, welchem ich auf den hohen Abs?tzen, die hilflos auf dem
Parkett klapperten, nur mit M?he folgen konnte. Begleitet von den
abf?lligen Blicken einiger vermeintlich anst?ndigen B?rger, endete der
Weg unvermittelt vor einem vergitterten Raum. Bereits der erste Blick
verriet alles und lie? mich seufzen. In diesem halbgef?llten Raum sa?en
verteilt auf schlichten B?nken an der Wand sieben Damen - ganz
offensichtlich vom ?ltesten Gewerbe der Welt.
Ehe ich mich versah, ging das Gitter auf und man stie? mich hinein.
"Begr??t eine neue Kollegin", warf er mir hinterher.
Dass ich keine echte Frau war, musste ihnen gleich aufgefallen sein,
doch sie lie?en sich nichts anmerken. Allerdings fiel es mir schwer,
ihnen direkt ins Gesicht zu schauen. Mit einem flauen Gef?hl im Magen
ging ich langsam durch den Raum und setzte mich zwischen zwei der
Damen. Eine sah aus wie die schrille Version einer Barbiepuppe, w?hrend
die andere eher einen traditionellen Kleidungsstil bevorzugte. Ein
schwarzes Korsett unter einem knappen wei?en Wickelshirt, dazu einen
schlichten roten Ledermini, der nicht sonderlich viel verbarg. Die
matt-schwarzen Overknee-Stiefel verdeckten da noch das meiste. Sie war
es, die mich gleich daraufhin ansprach.
"Du bist also die w?chentliche Transe, die hier mit uns sitzen darf,
wie?!" Ihre Stimme klang ?berraschend freundlich. Um den Hals trug sie
ein zwei Finger breites, schlichtes dunkelrotes Halsband aus einem
seidig schimmernden, elastischen Stoff.
"Anscheinend ja", antwortete ich leise. "Was meinst du denn mit
w?chentlich?"
Diese Frage rief bei ihr ein L?cheln hervor. "Nun ja, unser Superbulle
packt sich jedes Wochenende eine Transe und sperrt sie hier zu uns
hinein. Das scheint eine seiner Vorlieben zu sein."
"Na toll", schmollte ich und schlug die Beine ?bereinander. "Womit habe
ich das nur verdient."
Nach wie vor fand meine Nachbarin dies sehr am?sant. "Tja, das wei? ich
nicht. Aber noch vor ein Uhr lassen die uns hier raus, dann wechselt
n?mlich die Schicht und die N?chsten wollen sich nicht mit der Altlast
der Anderen abgeben."
Auch wenn ich mir schon vorgestellt hatte, hier in ein schwarzes Loch
der B?rokratie gefallen zu sein, fiel mir jetzt ein Stein vom Herzen.
Die zwei Stunden w?rde ich schon ?berstehen. Dann w?rde ich mir einfach
ein Taxi nehmen und mich zur?ck zum Parkplatz bringen lassen. Genug
Geld hatte ich wenigstens f?r die Party dabei, welche f?r mich nun
endg?ltig ausgefallen war. Mit einem Male beschlich mich jedoch auch
ein ungutes Gef?hl. Einer b?sen Vorahnung folgend ?ffnete ich meine
Handtasche und warf einen Blick hinein. Meine Geldb?rse war noch da,
nur leider stand sie weit offen. Im Inneren herrschte eine g?hnende
Leere.
"Das darf doch nicht wahr sein!"
Ich bemerkte, wie meine Nachbarin in meine Tasche lugte. "Das
?berrascht dich?"
W?tend klappte ich die Tasche zu und presste sie auf meinen Scho?.
"Du bist wohl neu hier", h?rte ich sie sagen. "Ich habe dich auch noch
nie in der Gegend gesehen."
"Ich hatte mich doch blo? verfahren."
"Du bist nicht vom Gewerbe?" Ihr ehrliches Erstaunen wusste ich in
diesem Moment nicht richtig einzuordnen, letztlich war es aber wohl
eine Art Kompliment.
"Nein, bin ich nicht. Ich war unterwegs zu einer Party und bin dann
irgendwie diesem Idiot in die H?nde gefallen." Bei diesen Worten rollte
meine Gespr?chspartnerin wissend mit den Augen, sagte aber nichts
darauf. Meine Gedanken kreisten nun auch eher um die Frage, wie ich
denn nun zu meinem Auto zur?ckkommen w?rde? "Die k?nnen mir doch nicht
einfach mein Geld klauen!"
"Das ist hier so etwas wie die ?bliche Kaution", erkl?rte sie mir. "Das
machen sie mit allen von uns so!"
Ich bin aber keine von euch, wollte ich im ersten Moment sagen, doch so
oder so sa?en wir alle in einem Boot. Resignierend lie? ich mich gegen
die Wand sinken und strich unbewusst die Str?hne aus dem Gesicht. Im
weiteren Verlauf des Abends wurde nicht mehr viel geredet. Verstohlen
versuchte ich nach und nach meine Mitgefangenen n?her in Augenschein zu
nehmen. Die meisten machten den Eindruck, ?lter zu sein als sie
eigentlich waren. Langfristig schien das Leben als Hure deutliche
Spuren zu hinterlassen. Bis auf meine Nachbarin und eine andere Frau
befanden sich alle mehr oder weniger am Rande der Verwahrlosung. Die
Gegend hier schien wirklich nicht zu den besseren Stadtvierteln zu
geh?ren. Die Frau mir schr?g gegen?ber hatte vor ungef?hr einer Stunde
zu zittern begonnen, und ihre Gedanken drehten sich vermutlich
ausschlie?lich um den n?chsten Schuss. F?r sie verging die Wartezeit
bis Mitternacht sicherlich am langsamsten. F?r die anderen schien es
eine ?bliche Prozedur zu sein, die jede Prostituierte aus der Gegend
mal ?ber sich ergehen lassen musste. Das geh?rte nun mal zum Job.
Kurz vor Mitternacht ging pl?tzlich scheppernd das Gitter auf. Ich war
tats?chlich eingenickt und schreckte nun hoch. Es dauerte einen kurzen
Moment, ehe ich wusste, wo ich war. Sp?testens aber der Anblick des
Polizisten, der wie vor einigen Stunden auch jetzt auf mich
herabschaute und dreckig grinste, rief mir alles in Erinnerung zur?ck.
"Du hast dich bei deinen Kolleginnen sicherlich wie zu Hause gef?hlt."
So manche der Damen warf ihm einen Blick zu, der h?tte t?ten k?nnen.
Jedoch wagte niemand, auch nur ein Wort von sich zu geben. Stumm
standen sie auf und verlie?en die Zelle. Mit M?he und Not gelang es
mir, eine patzige Antwort zu unterdr?cken, und tat es ihnen gleich.
Selbst als mir der Polizist beim Hinausgehen einen ganz ordentlichen
Klaps auf den Po gab, schluckte ich meinen ?rger hinunter. Hauptsache,
ich musste diesen Kerl nie wieder sehen.
Drau?en vor dem Haupteingang kam mir die Welt mit einem Male sehr viel
rauer vor. Der Wind pfiff unangenehm zwischen meinen Beinen hindurch
und lie? mich zittern, obwohl es f?r diese Jahreszeit ungew?hnlich warm
war. Eigentlich h?tte ich nun den Heimweg antreten sollen, doch ich
wusste nicht, in welche Richtung ich mich wenden sollte. Vielleicht
fand sich ja ein Taxifahrer, der mir glaubte, dass ich ihn bezahlen
konnte. Aber erst einmal einen finden.
"Du siehst ein wenig verloren aus", h?rte ich von der Seite und blickte
?ber meine Schulter. Es war meine Zellengenossin, die mich fast
m?tterlich anschaute.
"Du kannst mir nicht vielleicht etwas Geld leihen, damit ich mir ein
Taxi nach Hause nehmen kann?" fragte ich hoffnungsvoll.
"Kein Problem", antwortete sie zu meiner Erleichterung. "Was Geld
angeht haben wir nur gerade das gleiche Dilemma. Aber wenn du
mitkommst, kann ich dir bestimmt weiterhelfen."
"Ich habe heute Abend nichts mehr vor", meinte ich dankbar und es
gelang mir doch tats?chlich, meinen Lippen ein L?cheln zu entlocken.
"Na, dann komm!" sagte sie und hakte sich einfach bei mir ein. "Ich
hei?e ?brigens Jenny."
"Celina." Ich h?tte nicht gedacht, heute Nacht noch einem netten
Menschen zu begegnen.
Mit dem Gef?hl, dass nun alles Gut werden w?rde, lie? ich mich von ihr
durch die Stra?en des Rotlichtmilieus f?hren. Immer wieder folgten uns
anz?gliche Blicke von M?nnern, die aber vergebens auf eine Einladung
von uns beiden warteten. Meine Begleiterin war ebenso gro? wie ich,
sodass wir wirklich ein verf?hrerisches P?rchen abgeben mussten.
Sicheren Schrittes st?ckelten wir gemeinsam an den Fenstern der
Sexshops und Stripbars vorbei und ich musste ehrlich gestehen, mich in
dieser Umgebung nicht so unwohl zu f?hlen, wie ich gedacht h?tte. Es
war auf eine merkw?rdige Art und Weise sch?n, sich frei und ungezwungen
bewegen zu k?nnen. Sich keine Gedanken dar?ber machen zu brauchen, was
die anderen wohl denken w?rden. Denn egal ob sie mich f?r eine echte
Frau hielten oder als Transvestit erkannten, ich konnte mir ziemlich
genau vorstellen, was in deren K?pfen vorging. Und nach dem Motto "Ist
der Ruf einmal ruiniert,... !" Irgendwie war das sehr befreiend.
F?r Jenny war dies vermutlich schon seit Jahren der ganz normale
Alltag. Mit einem dezenten L?cheln auf den Lippen stolzierte sie
selbstbewusst an all den Freiern und Kolleginnen vorbei, von denen
viele allerdings einen sehr viel ungl?cklicheren Eindruck machten.
W?hrend andere gesch?ftst?chtig mit den Passanten flirteten, standen
sie einfach nur an einer Hauswand gelehnt und vermittelten den
Eindruck, diese Lebensweise nicht unbedingt geplant zu haben.
Aber es gab auch viele Damen, die wie Jenny eine gewisse Energie
verspr?hten - die mit der Situation spielten. Bei denen man das Gef?hl
bekam, dass sie sich jedem Mann leidenschaftlich hingeben k?nnten. Dies
war zwar aller Wahrscheinlichkeit nach eher ein schauspielerisches
Talent, aber es erf?llte seinen Zweck. Vor allem in finanzieller
Hinsicht.
"Die hohen Abs?tze machen dir wohl gar nichts aus?" frage mich Jenny,
kurz bevor wir in eine Seitenstra?e einbogen. An meine Schuhe hatte ich
gar nicht mehr gedacht, und es erstaunte mich selbst, wie problemlos
ich in ihnen ?ber eine l?ngere Strecke laufen konnte. Nat?rlich waren
hohe Abs?tze nichts Ungewohntes f?r mich, aber f?r meine einsamen
Spazierg?nge hatte ich eher unauff?lligere Pumps gew?hlt und innerhalb
der Wohnung wurde man auch nicht gerade zu langen M?rschen verleitet.
"Das h?tte ich selbst nicht gedacht", antwortete ich ihr. "Hier mit dir
durchs Viertel zu spazieren finde ich ehrlich gesagt sehr sch?n."
Bei diesen Worten zog Jenny mich noch ein wenig fester zu sich heran.
"Sag es lieber nicht zu laut, sonst muss ich dir daf?r noch etwas
berechnen."
Gleich darauf hatten wir unser Ziel erreicht. Ihre Wohnung lag in einem
Altbau, dessen h?lzernes Treppenhaus diesen typischen dumpfen Hall von
sich gab und leicht knarrte, wenn jemand die Stufen empor stieg.
W?hrend ich Jenny den ersten Stock hinauf folgte, konnte ich unter
ihrem Minirock einen kurzen Blick auf einen roten Tanga erhaschen.
Dabei viel mir ein, dass mir Dessous in dieser Farbe noch fehlten.
Nachdem Jenny klimpernd den richtigen Schl?ssel gefunden hatte, bat sie
mich herein.
"Es ist nichts gro?artiges", meinte sie, aber eine Entschuldigung war
hier bestimmt nicht n?tig gewesen. Alles in allem machte die Wohnung
einen anst?ndigen Eindruck. ?berall war viel verspieltes Pl?sch und
bunter Kitsch zu sehen, aber es passte ins Gesamtbild. Erotischen
Krimskrams konnte ich hingegen nicht ersp?hen. Lediglich eine
Ansammlung von High Heels, welche in einem Regal im Flur standen,
lie?en ein wenig auf einen gewissen zweifelhaften Ruf der Bewohnerin
schlie?en.
"Gef?llt mir gut", sagte ich ehrlich gemeint und schlenderte durch den
gro?en Wohnraum. "Empf?ngst du hier auch deine Kunden?"
"Nein", h?rte ich aus dem Nachbarraum kommen, in welchem Jenny kurz
zuvor abgebogen war. "Da gehe ich lieber in das Stundenhotel unten an
der Ecke. Fremde M?nner lasse hier nicht rein. Das ist doch mein
Zuhause."
Wie auf Stichwort klopfte es an der T?r. Es war ein forsches und lautes
Klopfen, welches mir gleich ein Unbehagen bereitete. In einem viel zu
gro?en Portemonnaie kramend kam Jenny aus dem Zimmer und ?ffnete
beil?ufig die T?r. Dahinter kam ein gro?er Mann mit schlecht
blondierten kurzen Haaren zum Vorschein, dessen Alter ebenso schwer
einzusch?tzen war wie die Qualit?t seines Anzuges. In beiden F?llen war
sie vermutlich nicht allzu hoch.
"Da komme ich ja genau richtig", sagte er trocken und fischte mit einer
schnellen Bewegung das Portemonnaie aus Jennys Hand, die beim Anblick
des Besuchers kurz stockte und nicht so schnell reagieren konnte.
Bereits jetzt wusste ich schon, wer dort im Eingang stand. Ein lebendes
Klischee: Jennys Zuh?lter.
"Hey", machte diese und wollte nach ihrer Geldb?rse greifen, doch der
Mann schubste sie einfach ein St?ckchen zur?ck - nicht besonders grob
und beinahe neckisch, aber dennoch mit einem unmissverst?ndlichen
Nachdruck. Er suchte gar nicht lange nach einem bestimmten Betrag,
sondern nahm einfach alles heraus und steckte es sich in die
Innentasche.
"Ich hoffe, dass wir damit f?rs erste Quitt sind", sagte er, wobei
seine Blicke mich beil?ufig streiften. Argw?hnisch beobachtete ich das
Geschehen.
"Gib mir wenigstens zwanzig Euro, damit ich Celina Geld f?r ein Taxi
geben kann", bat Jenny und zeigte auf mich. Eigentlich h?tte ich ihr
jetzt sagen m?ssen, dass ich gar nicht in dieser Stadt lebte und
zwanzig Euro bei weitem nicht genug w?ren, aber wie die kalten Augen
des Zuh?lters mich fixierten, konnte ich kein Wort herausbringen.
"Celina hei?t deine kleine Freundin hier also", sagte er und
schlenderte mit einem ?bertrieben l?ssigen Gang auf mich zu. in diesem
Moment f?hlte ich mich wie ein Reh im Scheinwerferlicht, das trotz der
drohenden Gefahr einfach nicht zu Seite springen konnte. Immer n?her
und n?her kam er, bis er schlie?lich kurz vor mir stand und meine
Erscheinung begutachtete. "An zwanzig Euro zu kommen, d?rfte ihr doch
bestimmt nicht schwer fallen."
"Sie ist aber keine Professionelle", meinte Jenny und stellte sich
sch?tzend an meine Seite.
"Es gibt eine Menge M?nner, die f?r eine Frau wie dir eine Menge zahlen
w?rden", ignorierte er Jennys Einwand einfach und ging um uns beiden
herum wie jemand, der gerade seine neuste Erwerbung in Augenschein
nahm. Als er mir von hinten an den Po griff, zuckte ich erschrocken
zusammen, fand aber endlich meine Sprache wieder.
"Ich rufe doch lieber einen Bekannten an, der mich hier abholt." Seit
ungef?hr einer Minute war es mir egal, ob meine Freunde von Celina
erfuhren. In dieser Situation z?hlte nur noch, hier schnellstens zu
verschwinden.
Doch der Kerl lie? nicht locker. "Mit so einem prallen Hintern k?nntest
du reich werden."
"Nein, danke", erwiderte ich sein Angebot und wollte zur T?r hinaus,
doch seine Hand hielt mich zur?ck.
"Das war kein Vorschlag, meine Kleine", h?rte ich seine beunruhigend
tonlose Stimme an meinem Ohr.
Jenny griff nach seiner Hand und zog sie von meiner Schulter. So
einsch?chternd der Mann auf mich wirkte, so wenig Respekt schien sie
vor ihm zu haben. "H?r mal, Olli. Sie ist mir auf der Wache ?ber den
Weg gelaufen und ist einfach nur durch einen dummen Zufall hier. Sie
hat noch nie Sex mit einem Mann gehabt. Hast du doch nicht, oder?"
"Nein, habe ich noch nie", antwortete ich schnell und zugleich
wahrheitsgem??.
"Oh, eine Jungfrau!" Ollis Grinsen ging von einem Ohr zum anderen. Mein
Herz blieb stehen. Umso schneller schlug es dann, als ich seine Hand
zwischen meinen Pobacken sp?rte. Als h?tte ich einer Sprungfeder
gestanden, h?pfte ich einen Schritt nach vorn und stie? einen kurzen
schrillen Schrei aus.
"F?r kein Geld der Welt gehe ich auf den Strich!" sagte ich noch laut
und wandte mich ab. Doch erneut hielt mich Olli zur?ck, diesmal mit
einem festen beidh?ndigen Griff an meiner H?fte. W?tend drehte ich mich
um und schlug seine Arme weg. Was dann geschah, damit hatte ich niemals
gerechnet. Er setzte eine schallende Ohrfeige.
In diesem Moment geschah irgendetwas mit mir. Was es war, werde ich
wohl niemals logisch erkl?ren k?nnen. Der Schlag war eigentlich gar
nicht mal so hart. Und als Mann, wenn auch deutlich kleiner, h?tte ich
mich durchaus zur Wehr setzen k?nnen. Dennoch tat ich das nicht. Ich
tat gar nichts.
Von diesem merkw?rdigen Schock v?llig perplex taumelte ich einen
Schritt zur?ck und landete unbeholfen in einem Sessel. Es war nicht so
sehr der Schmerz, der mich wie paralysiert dasitzen lie?, sondern
vielmehr die Unfassbarkeit gegen?ber dieser Tat. Auch Jenny wagte es
nun nicht mehr, ihrem Zuh?lter zu widersprechen und schaute mitleidig
auf mich herab. Olli lie? die unerwartete Stille noch ein wenig auf uns
einwirken, ehe er erkl?rte, wie es nun weitergehen sollte.
"Nun, Celina, ich hoffe, das war das erste und letzte Mal, dass ich dir
zeigen musste, wer hier der Herr im Haus ist. Ich schlage meine M?dchen
nicht gerne, und jede von ihnen wird dir sagen, dass sie es mit mir
nicht schlecht getroffen haben. Und auch bei dir w?rde ich gerne auf
Zwang verzichten. Das geht mir n?mlich auf die Nerven." Mit einem
finsteren Funkeln in den Augen beugte er sich zu mir herunter und legte
seine Hand in meinen Nacken. Seine Ber?hrung lie? mich bis ins Mark
erschauern. "Lass dir also eines gesagt sein, kleine Celina, es wird
weit angenehmer f?r dich werden, wenn du freiwillig f?r mich arbeitest.
Denn arbeiten wirst du."
Mit diesen Worten lie? er von mir ab und baute sich neben Jenny auf.
Ich sp?rte, wie mir die Tr?nen in die Augen schossen, doch ich konnte
es nicht verhindern. Hilfesuchend blickte ich Jenny an, doch auch ihr
stand die Ratlosigkeit ins Gesicht geschrieben. Was h?tte sie schon tun
k?nnen?
"Hast du schon mal einen Dildo benutzt?", wollte Oli wissen.
Ich nickte stumm.
"Wann zuletzt?"
"Gestern", drang es leise ?ber meine Lippen.
"Na, das ist doch schon was", meinte Olli zufrieden und wandte sich an
Jenny. "Hol mir mal einen anst?ndigen von deinen."
Noch einmal trafen sich unsere Blicke, ehe sie zum Nebenzimmer ging.
Nur einen Augenblick sp?ter kam sie zur?ck. In der einen Hand hielt sie
einen gro?en Dildo, der einem stattlichen Penis nachempfunden war, in
der anderen eine Tube Gleitgel. Ohne dass Olli ihr irgendetwas sagen
musste, ?ffnete sie diese und schmierte den Dildo gro?z?gig ein. Als
diese Prozedur fertig war, reichte sie ihn Olli.
"Danke sehr", sagte dieser mit einem sarkastischen Tonfall. "So,
Celina, dann steh auf und beuge dich ?ber die Lehne."
Von purer Verzweiflung ergriffen schaute ich abwechselnd zu Olli und
Jenny her?ber. Dieser gro?e Dildo in seiner Hand lie? mein Herz rasen
vor Angst.
"Normalerweise sage ich so etwas kein zweites Mal. Aber weil du noch
neu im Gesch?ft bist, mache ich mal eine Ausnahme", meinte Olli und
sprach die folgenden Worte ganz langsam und deutlich. "Steh auf und
beuge dich ?ber die Lehne."
Sein Befehl lie? mich vor Angst erzittern. Meine Beine waren so weich,
dass ich schon bef?rchtete, gar nicht aufstehen zu k?nnen, selbst als
ich es wollte. Doch schlie?lich erhob ich mich aus dem Sessel und
drehte mich behutsam um. Noch ehe ich mich wie gew?nscht, ?ber die
Lehne beugen konnte, hatte Olli meinen Oberk?rper auch schon nach vorn
gedr?ckt und in der n?chsten Bewegung meinen Rock gel?ftet. Ohne mich
zu widersetzten, lie? ich ihn gew?hren.
"Was f?r ein Prachtarsch", h?rte ich hinter mir sagen. Gleich darauf
gab er mir einen Klaps, der mich zischend einatmen lie?. Gleich darauf
zog er mir den Slip herunter. Olli stie? mit seinen F??en an meine
Kn?chel. "Stell dich breibeinig hin!"
Wie von allein beugte ich noch etwas weiter vor und spreizte meine
Beine. Eine leichte Panik begann in mir zu brodeln, und mit jedem
Herzschlag zuckte mein K?rper zusammen. Als mir Olli dann den Dildo
ansetzte, schloss ich meine Augen und hielt den Atem an.
Nat?rlich verkrampfte ich mich v?llig, doch das hinderte ihn nicht
daran, mir den gro?en Gummipenis gnadenlos gegen mein Loch zu pressen.
Gleichm??ig erh?hte sich der Druck und mein Becken versuchte, nach vorn
zu entkommen. Bis zur Lehne waren es jedoch nur wenige Zentimeter. Auch
als ich auf Zehenspitzen ging, wurde der Druck nur noch st?rker.
"Entspann dich einfach." Sein Rat klang wie blanker Hohn. "Es wird
sowieso geschehen."
Meine H?nde krallen sich in den Bezug. Ein stechender Schmerz begann
sich zwischen meinen Pobacken auszubreiten. Ich sp?rte, wie der Dildo
nun leicht gedreht wurde und sich nach und nach in mich hinein zw?ngte.
Kurz bevor ich aufschreien wollte, glitt er dann endlich in mein Loch
hinein. Die Gleitcreme lie? es h?rbar schmatzen. Ein Gef?hl der
Erleichterung durchstr?mte meine Sinne. Ich dachte schon, es w?rde mich
entzweirei?en, doch nun war das starke Brennen einem dr?ckenden Schmerz
gewichen, der aber vergleichsweise ertr?glich war.
"Na, es geht doch, S??e", lobte mich Olli. "Komm her Jenny und halte
ihn fest."
Aus dem Augenwinkel heraus sah ich, wie Jenny sich hinter mich stellte
und den Dildo ?bernahm. Olli hatte ihn zuvor noch einmal nachgeschoben,
so dass er nun tief in mir steckte. Nach wie vor hielt ich v?llig
still, und mit jeder Sekunde, die verstrich, ebbte der Schmerz
allm?hlich ab.
Gerade als ich dachte, das Schlimmste ?berstanden zu haben, bemerkte
ich, wie sich Olli vor mich stellte und begann, seinen G?rtel zu
?ffnen. Doch dabei blieb es nicht, wie ich entsetzt beobachten musste.
"Oh nein, bitte nicht", flehte ich Olli an, der jedoch nicht im
Geringsten darauf reagierte und stattdessen seinen halb erigierten
Penis hervorholte. Es war einer der widerlichsten Anblicke, den ich je
gesehen hatte. Sein stark von Adern ?berzogener Schaft hatte einen
dunkelroten Schimmer und war schon leicht angeschwollen, wippte aber
dennoch in seiner Hand, als er ihn an meinen Mund f?hrte.
"Ich muss doch wissen, ob meine M?dchen ordentlich blasen k?nnen",
sagte er. "Das wollen deine Freier. Also mach' den Mund auf!"
Alles in mir str?ubte sich dagegen und so hielt ich meine Lippen fest
verschlossen. Auch als Olli seinen Schwanz gegen sie stie?. Schon bei
seinem herben Geruch wurde mir ?bel. Es war jedoch klar, dass Olli an
dieser Stelle nicht aufh?ren w?rde.
"Jenny, wei?t du noch wie das geht?", meinte er ?ber meinen R?cken
hinweg.
"Olli, bitte", h?rte ich sie sagen. "Sie hat mit der Szene doch nichts
zu tun."
"Den Eindruck macht sie aber nicht gerade", gab er zur?ck und legte
seine Hand an meinen Hinterkopf. "Und jetzt mach schon!"
Hinter mir h?rte ich Jenny seufzen. Dann stie? sie mir den Dildo mit
einem Ruck so weit es ging in meinen Po hinein. Es war nicht so sehr
der starke Schmerz, der meine Sinne taumeln lie?, sondern ein mir
g?nzlich unbekanntes Gef?hl, welches unvermittelt durch meinen K?rper
flutete. Mein ganzes Bewusstsein war f?r einen Augenblick mit
unglaublicher Wolllust erf?llt, ob ich es wollte oder nicht. Den
Bruchteil einer Sekunde lang f?hlte ich mich wie berauscht. Und obwohl
dieses Gef?hl nur einen Wimpernschlag andauerte, entlockte es mir ein
erregtes St?hnen.
Genau darauf hatte der Kerl vor mir gewartet. Blitzschnell schob er mir
sein Glied in den weit ge?ffneten Mund. Reflexartig wollte ich
zur?ckweichen, doch Olli hielt meinen Kopf unerbittlich fest. Ich bekam
keine Luft mehr. Panik! Ein gurgelndes Ger?usch drang aus meinem vollen
Mund hervor. Verzweifelt versuchte ich mich, von Ollis Becken
wegzusto?en, aber er fing meinen Arm einfach ab und hielt ihn ebenfalls
fest.
"Ganz ruhig, S??e!" sagte er gelassen. "Du gew?hnst dich schon noch
daran. Halt einfach still."
Das war leichter gesagt, als getan. Dieses halbfeste Etwas in meinem
Mund zu sp?ren, war einfach ekelig. Der bittere Geschmack tat sein
?briges dazu. Und erschrocken nahm ich war, wie dieses Glied auf meiner
Zunge langsam anschwoll. Doch zugleich erkannte ich auch, dass ich
nichts dagegen tun konnte. Selbst zum Zubei?en h?tte ich mich nicht
?berwinden k?nnen. Es brauchte aber noch ein paar Augenblicke, ehe
wieder Ruhe in meinen K?rper einkehrte. Nun gab mir Olli sogar die
Zeit, diese Erfahrung auf mich einwirken zu lassen.
"Siehst du", sagte er leise zu mir in einem Ton, der wider besseres
Wissen beinahe Z?rtlichkeit vermuten lie?. "Und jetzt saug daran."
Mir blieb nichts anderes ?brig, als mich zu f?gen. Noch immer hielt
Olli meinen Kopf mit der einen und meinen Arm mit der anderen Hand
fest. Mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht sah er zu, wie ich
seinen Schwanz vorsichtig zwischen meine sinnlich dunkelroten Lippen
presste. Zun?chst langsam, nach einer Weile etwas mutiger, begann ich,
an ihm zu saugen. Ganz so, wie er es von mir verlangt hatte. Bald schon
sp?rte ich, wie das Glied in meinem Mund immer fester wurde. Bis dahin
war mir gar nicht bewusst gewesen, wie deutlich man so etwas mit der
Zunge f?hlen konnte. Allm?hlich lie? auch der Ekel nach. Obwohl es mir
widerw?rtig erschien, den Schwanz eines fremden Mannes aufzunehmen und
zu schmecken, war diese Empfindung durchaus leicht zu ?berwinden
gewesen. Ohne mir gro?e Gedanken ?ber mein Tun zu machen, glitten meine
Lippen ?ber seinen harten Schaft - und ich blies ihn.
"Mmmmh", machte Olli und lie? meine Hand los. Meinen Kopf hielt er aber
nach wie vor fest. Mit sanften Bewegungen f?hrte er ihn nun seinem
Schwanz entgegen. "Da haben wir ja ein Naturtalent."
Nach und nach fiel es mir immer leichter, ihn zu blasen. Von einem
Gef?hl der Lust war dies jedoch weit entfernt.
Wie lange ich genau den Schwanz dieses Mannes mit meinem Mund verw?hnt
hatte, konnte ich nicht mehr genau sagen. Vielleicht waren es f?nf
Minuten gewesen, von denen ich nie wieder eine w?rde vergessen k?nnen.
Auch nachdem Olli meinen Kopf losgelassen hatte, machte ich willenlos
weiter. Den gro?en Dildo in mir nahm ich am Ende kaum noch war, so
hatte sich mein Innerstes an ihn angepasst. Dann pl?tzlich w?rde beides
aus mir herausgezogen. Vor Erleichterung st?hnte ich auf und sank auf
die Sessellehne herab. Endlich konnte ich wieder befreit durchatmen.
Die anf?ngliche Panik war verschwunden. Ich hatte mich meinem Schicksal
ergeben. Mich wunderte lediglich, wie schnell ich dies getan hatte.
"Da war wirklich gut, meine Kleine", sagte Olli und ging hinter mich.
"Und jetzt kommt die Meisterpr?fung."
Ich konnte mir gut vorstellen, wie es nun weiterging, und selbst dies
machte mir keine Angst mehr. Jenny stellte sich neben mich und
streichelte liebevoll meine Wange, w?hrend ihr Zuh?lter seinen Schwanz
an mein Loch ansetzte und ohne Pause in mir eindrang. Vom Dildo
vorbereitet, vernahm ich kaum einen Schmerz. Sein Stab war zwar ein
wenig gr??er als gew?hnlich - wobei ich so einen Vergleich kaum
anstellen konnte -, aber an die k?nstliche Version konnte er nicht
heranreichen. Ohne gro?e Probleme schob sich Olli einfach in mir herein
und v?gelte mich. Seine St??e lie?en meine Pobacken erzittern. Seine
H?nde lagen fest auf mein Becken gepresst und er zog es sich jedes Mal
entgegen. Tief sp?rte ich seinen harten Schwanz in mir vorsto?en, und
auch wenn ich keinen starken Schmerz mehr empfand, so kniff ich meine
Augen zusammen und krallte mich weiterhin mit den Fingern im Polster
fest.
"Uh ja", st?hnte Olli hinter mir. "Du bist gut zu ficken!"
Seine St??e waren in eine monotone Bewegungsabfolge ?bergegangen.
"Jenny, leg der Kleinen ein Halsband um. Ich m?chte, dass sie es tr?gt,
wenn ich komme."
Wieder verschwand Jenny f?r ein paar Momente im Nebenzimmer. Zur?ck kam
sie mit einem eben solchen Halsband wie sie es trug. Noch w?hrend ich
weiter genommen wurde, beugte sie sich zu mir herunter und schloss das
weinrote Seidenband um meinen Hals. Als sich unsere Blicke durch meine
Str?hnen hindurch trafen, die wild vor meinem Gesicht tanzten, war in
ihren Augen eines ganz deutlich abzulesen: Nun war ich eine wie sie.
Einen Augenblick sp?ter wurden Ollis St??e langsamer und fester.
"Jetzt wirst du mein M?dchen!" sagte er und ergoss sich tief in mir.
Ich glaubte zu sp?ren, wie sein Glied in mir pulsierte und seinen Samen
in mich pumpte. Nichts anderes geschah n?mlich in diesem Moment. Meine
Unschuld war mir genommen worden. Eine Unschuld, von der ich zuvor noch
nicht einmal gewusst hatte, sie je besessen zu haben.
Schmatzend zog Olli sein feuchtes Glied aus mir heraus. Anders als
zuvor blieb ich einfach still vorn ?bergebeugt stehen. Mein Poloch
gl?hte von der Reibung und ich wagte nicht, mich aufzurichten. Hinter
mir h?rte ich Olli seine Hose schlie?en.
"Na los, Celina. Mach dich fertig. Du hast heute Abend noch so einiges
zu tun."
Ganz vorsichtig erhob ich mich von der Sessellehne. Mein Ges?? machte
sich sogleich eindringlich bemerkbar, als wollte es mich nicht
vergessen lassen, was soeben geschehen war. Mein Rock fiel zur?ck ?ber
meine Schenkel, verdeckte jedoch nicht mehr meine Strumpfans?tze, die
w?hrend des Aktes etwas nach unten gerutscht waren. Selbst mit einem
Spiegel h?tte ich das jedoch nicht bemerkt. Wie in Trance zog ich nur
noch den Slip hoch und starrte den Mann, der nun auch mein Zuh?lter
war, stumm an.
"So, und nun helfe ich dir, an dein Geld zu kommen", begann dieser, als
w?re nichts gewesen. "F?rs erste werde ich dich nicht auf die Stra?e
schicken, sondern in einem Zimmer unterbringen. Ich wei? n?mlich schon
ein paar Leute, die eine Frau wie dich liebend gern vernaschen w?rden.
Anders als gerade, wirst du aber immer ein Kondom benutzen. Jeder wei?,
dass meine M?dchen gesund sind, und so soll es auch bleiben. Und nur
eine gesunde Hure kann anschaffen gehen und bringt mir Geld ein." Er
machte eine Pause, um sich eine Zigarette anzustecken. "Ob du deine
Freier k?sst, ?berlasse ich der Tradition wegen dir. Aber du wirst
ausnahmslos mit jedem ficken, den ich dir schicke - oder sonst was
machen, was dein Kunde will. Hast du mich verstanden?!"
Mein zustimmendes Nicken kam wie befohlen.
"Gut. Und jetzt geht wieder an die Arbeit! Ihr habt bei der Polizei
schon genug Zeit vertr?delt."
Jenny bekam nicht einmal die Gelegenheit, sich von mir zu
verabschieden. Ohne darauf zu achten, ob ich mich noch etwas sammeln
musste, nahm mich Olli unter seinen Arm und f?hrte mich nach drau?en.
Dort umfing mich ein merkw?rdiges Gef?hl. Die verruchten Gassen, die
leichten M?dchen an den Laternen und die Freier, die eben diese mal
mehr mal weniger offensichtlich umkreisten, kamen mir mit einem Male
seltsam vertraut vor. Mein Begleiter schien bei den meisten Leuten, die
uns ?ber den Weg liefen, bekannt zu sein, jedenfalls warf ihm immer
wieder jemand einen l?ssigen Gru? zu. Einigen stellte mich Olli sogar
als sein neues M?dchen vor, dabei schien das Halsband schon ein
ausreichendes Anzeichen daf?r zu sein, dass ich nun stundenweise zu
erwerben sei.
Arm in Arm schlenderten wir durch sein Revier. So behutsam hatte ich
noch nie einen Fu? vor den anderen gesetzt. Mit jedem Schritt erinnerte
mich mein Po an das kurz zuvor Geschehene. Und Olli verst?rkte dieses
Gef?hl, indem er seine Hand auf meiner Pobacke ruhen lie? und dann und
wann kr?ftig hineingriff. Er genoss es sp?rbar, mich den Leuten
vorzuf?hren und so dauerte der Weg bis zum Stundenhotel um einiges
l?nger als er tats?chlich war. Kurz bevor wir es erreichten, nahm Olli
sein Handy aus der Jackentasche und w?hlte eine Nummer. Wer sich am
anderen Ende der Leitung befand, konnte ich zun?chst nur wage vermuten,
aber im Laufe des Gespr?chs bekam ich schnell eine genaue Ahnung.
"Sie ist genau so ein Weib, wie du es magst", sagte Olli und verlieh
dem Wort "Weib" einen bedeutungsvollen Klang. "Oh ja. Sie ist noch ganz
eng aber dennoch leicht zu besteigen. Ich habe es gerade eben
ausprobiert."
Offenbar wurde ich in gerade meinem ersten Freier vermittelt.
"Also bis gleich", beendete Olli den Anruf und wandte sich dann zum
ersten Mal, seit wir Jennys Wohnung verlassen hatten, wieder an mich.
"Jetzt dauert es nicht mehr lange, und du bist eine echte Hure."
Diese Ank?ndigung nahm ich fast reglos hin. Was h?tte ich auch schon
gro?artig entgegnen sollen?!
Das Stundenhotel hatte tats?chlich so etwas wie eine Rezeption, nur das
der fette Mann, der in einer "Bild" vertieft dahinter sa?, nicht den
Eindruck erweckte, je eine Ausbildung in der Gastronomiebranche
genossen zu haben. Bei seiner Leibesf?lle machte er gar keine
Anstalten, sich zu erheben. Seine Augen huschten daf?r umso schneller
?ber meinen K?rper.
"Oh, eine Neue?" nickte er Olli zu.
"Ja, nagelneu", antwortete dieser im Vorbeigehen und grinste ob dieses
billigen Wortspiels stolz, welches der Dicke aber nicht zu verstehen
schien. "Sie muss erst noch eingearbeitet werden."
"Na dann viel Erfolg", murmelte er uns noch hinterher, hatte seinen
Kopf aber schon wieder in dem K?seblatt vergraben.
Schnellen Schrittes gingen wir nun weiter den Gang hinunter. Als
unterwegs eine T?r aufging und ein Mann das Zimmer verlie?, konnte ich
einen kurzen Blick auf eine junge Frau erhaschen, die sich gerade ihren
Minirock wieder anzog. Auch sie trug ein dunkelrotes Halsband.
"Da sind wir", meinte Olli wenig sp?ter und schob mich unsanft durch
eine offenstehende T?r. "Dies ist dein neuer Arbeitsplatz."
Wenig elegant stolperte ich hinein, hatte mich aber bereits nach zwei
Schritten gefangen.
"Gummis liegen in der Schublade." Mit diesen Worten zog er die T?r
hinter mir zu.
F?r den Moment war ich alleine. Zeit, um sich bewusst zu werden, was
hier mit mir passiert war - und noch passieren sollte. Tausend Gedanken
st?rzten auf mich ein, jedoch hatte sich mein Geist schon so weit
zur?ckgezogen, dass sie alle kaum zu mir durchdrangen. Wie bet?ubt
versuchte ich mich in dieser Umgebung zurechtzufinden. Das nicht allzu
gro?e Zimmer war eher spartanisch eingerichtet. Die Tapeten waren
dunkelrot gestrichen und verbreiteten unmissverst?ndlich eine verruchte
Atmosph?re. Neben dem breiten Bett, das mit einem schwarzen Bettlaken
bezogen war und lediglich ein Kissen aufwies, befand sich ein kleines
Nachttischschr?nkchen. An der Wand hin ?ber einer Kommode ein Spiegel
und sollte den Damen die M?glichkeit bieten, nach dem Akt das Make-up
aufzubessern. Jedenfalls hatte jemand ein Paar entsprechende Utensilien
auf der Ablage vergessen.
Zwei schmucklose Vorh?nge verdeckten das Fenster. Die eisernen Gitter
waren in einer Gegend wie dieser sicherlich notwendig. Es war jedoch
unklar, ob sie jemanden am unbefugten Eindringen hindern oder eine
Flucht unm?glich machen sollten. In meiner Situation erschien mir eher
Letzteres als zutreffend.
Ohne genau ?ber meine Lage nachzudenken, lie? ich mich auf der
Bettkante nieder. Erst jetzt viel mir auf, dass meine Str?mpfe eine
handbreit heruntergerutscht waren. Hastig ich sie hoch, als w?re es
unschicklich gewesen, jemandem in dieser Aufmachung unter die Augen zu
treten. Wobei mein Erscheinungsbild f?r diese Gegend nach wie vor
geradezu gesittet war. Danach blieb ich einfach an Ort und Stelle
sitzen und wartete.
Es waren vielleicht zehn Minuten vergangen, als ich vor der T?r Stimmen
vernahm. Was sie sagten, konnte ich nicht genau verstehen, aber eine
von ihnen geh?rte Olli. Mein Herz schlug augenblicklich schneller.
Jetzt musste es soweit sein. Pl?tzlich ?berkam mich ein Gef?hl von
Angst. Nach all der Leere in meinem Bewusstsein, glaubte jedoch
dankbar sein zu m?ssen, ?berhaupt wieder eine Emotion vernehmen zu
k?nnen. Als sich daraufhin langsam die T?r ?ffnete, zuckte ich
erschrocken zusammen. Verzweifelt wandte sich mein Kopf nach beiden
Seiten in der Hoffnung noch einen Ausweg zu finden. Doch es gab keinen.
Und im einzigen Ausgang stand nun ein fremder Mann. Als ich ihn sah,
erstarrte ich augenblicklich.
Er war ungef?hr Mitte 30, trug ein schlichtes B?rohemd und dazu eine
gew?hnliche Jeans. Zusammen mit seinen weichen Gesichtsz?gen und den
leicht angedeuteten Geheimratsecken wirkte er auf mich wie der
harmloseste Mann, denn es auf der Welt geben mochte. Obwohl dies
nat?rlich kein Hinweis auf den Charakter war, beruhigte mich dieser
Eindruck ungemein. Mein erster Gedanke war, dass es auch viel schlimmer
h?tte kommen k?nnen.
Ohne langes Z?gern betrat er den Raum und schloss die T?r hinter sich.
Mit einem merkw?rdig liebevollen, ja fast v?terlichen Ausdruck in den
Augen schaute er auf mich herab und schritt langsam auf mich zu. Sein
Blick war wie hypnotisierend. Ohne eine Geste der Ablehnung lies ich
ihn n?herkommen, und als er direkt vor mir stand, legte er seine Hand
sanft an meine Wange und streichelte mich unter dem Ohr. Dies war die
erste Ber?hrung eines Mannes, die ich als angenehm empfand. Sie schien
mir sagen zu wollen, dass alles gut werde.
"Da hat man mir wirklich nicht zu viel versprochen", sagte er leise zu
mir herab und nahm behutsam meine Hand. Anders als ich zun?chst dachte,
wollte er sie nicht einfach nur halten, sondern f?hrte sie an seinen
Schritt. Sogleich sp?rte ich die enorme Erregung, die sich unter seiner
Hose verbarg. Er musste riesig sein. Schlagartig kam die Angst zur?ck
und mein Herz begann zu rasen. Sein Glied dr?ckte fest von innen gegen
die Hose und erzeugte eine mehr als deutliche W?lbung. Zun?chst wollte
ich meine Hand zur?ckziehen, doch der Mann hielt sie fest. Er schien
meine Angst zu sp?ren, denn mit einem zufriedenen L?cheln auf den
Lippen sagte er: "Oh ja, du wirst ihn zu sp?ren bekommen."
Nach diesen Worten lie? er mich los und begann, seine Hose zu ?ffnen.
Viel Zeit lie? er sich dabei nicht, so dass ich nur wenige Sekunden
sp?ter den gr??ten Schwanz sah, denn ich je zu Gesicht bekommen hatte.
Es war die lebensechte Ausgabe von Jennys Dildo. Das Wissen, so eine
Gr??e bereits in mir gehabt zu haben, konnte meine Furcht jedoch nicht
sonderlich beschwichtigen.
Als ich mich schon zu fragen begann, was nun von mir erwartet wurde,
dr?ckte der Mann meinen Oberk?rper nach hinten aufs Bett. Willenlos
lie? ich es geschehen und r?hrte mich nicht. Meinen Blick stur an die
Decke gerichtet, h?rte ich, wie neben mir eine Schublade aufgezogen
wurde. Offenbar kannte sich mein Freier hier besser aus als ich, denn
er wusste genau, wo die Kondome lagen und zog sich eines wie
selbstverst?ndlich ?ber. Gleich darauf ging er vor dem Bett auf die
Knie und legte meine Beine ?ber seine Schultern. Ich sp?rte einen
z?rtlichen Kuss auf meinem linken Kn?chel, aber umso grober fasste er
unter meinen Rock, streifte mir den Slip ?ber den Po und dr?ckte seine
dicke Eichel an mein Loch, welches noch immer von der Gleitcreme feucht
war und so seinem Druck schneller nachgab, als es dies noch bei dem
Dildo getan hatte. Dennoch war der Schmerz beinahe unertr?glich. Ohne
dass ich es h?tte verhindern k?nnen, stie? ich einen schrillen Schrei
aus und krallte mich im Bettlaken fest. Meinen Freier schien die nur
noch hei?er zu machen. Ohne Unterlass schob er seinen riesigen Schwanz
immer tiefer in mir hinein, bis er mich zu zerrei?en drohte. Erst als
dann sein Becken an mein Ges?? stie?, wagte ich wieder, Luft zu holen.
Er war vollst?ndig in mir eingedrungen. Eine Pause wurde mir aber nicht
geg?nnt. Schon im n?chsten Atemzug zog mein Freier seinen Schwanz
wieder heraus, nur um ihn noch heftiger in mich hinein zu rammen.
Erneut erf?llte mein St?hnen den Raum. Ein weiteres folgte beim
n?chsten Sto?. Und dann noch eines. So ging es immer weiter. Im
Sekundentakt lie? er meinen K?rper erbeben. Meine F??e zuckten neben
seinem Kopf. Es schien kein Ende zu nehmen. Als ich mich soweit an
seine Bewegungen gew?hnt hatte, dass ich nicht mehr st?hnen musste,
stie? er gleich darauf noch fester zu.
"St?hne, wenn du gefickt wirst", rief er und wurde schneller. Auch ohne
seinen Befehlt h?tte ich dabei nicht stumm bleiben k?nnen.
So ging es noch eine ganze Weile. Mein Freier fickte mich um den
Verstand, bis ich meinen Po kaum noch sp?ren konnte. Nachdem er
irgendwann gekommen war, zog er seinen Schwanz einfach aus mir heraus
und lie? meine Beine fallen.
"Du warst wirklich klasse, S??e", meinte er lediglich und schloss seine
Hose. Gleich darauf hatte er das Zimmer auch schon verlassen.
In den ersten Momenten konnte ich mich kaum r?hren. Geistesabwesend zog
ich mir den Slip zur?ck ?ber den Po und strich mir die Str?hne aus dem
Gesicht. Nun war es also geschehen, ich war eine Prostituierte. Ich
hatte mich von einem fremden Mann nehmen lassen. Er benutze mich und
lie? mich dann einfach f?r den n?chsten liegen. Meine Schenkel f?hlten
sich an, als k?nnte ich sie nie wieder schlie?en. Noch immer konnte ich
deutlich sp?ren, wie tief er in mir vorgedrungen war. Lediglich der
Gedanke, dass es gesch?tzter Sex war, lie? mich nicht innerlich
zerbrechen.
"Na?", kam die Stimme meines Zuh?lters von der T?r her?ber. "Wie viel
hast du verdient?"
Oh Gott, dachte ich entsetzt, ich hatte gar kein Geld f?r meine Dienste
verlangt. Angesichts meiner Reaktion wartete Olli gar nicht erst auf
eine Antwort.
"Tja, wie gut, dass wenigstens einer von uns ans Finanzielle denkt",
sagte er und wedelte mit einem 100-Euro-Schein vor meiner Nase herum.
"Da fickst du mit einem deiner besten Kunden, und l?sst dich nicht
einmal bezahlen. Zum Gl?ck habe ich vorher abgerechnet. Aber da du
nicht daran gedacht hast, wirst du davon nicht einen Cent sehen,
sondern es gef?lligst dem n?chsten Freier selbst abkn?pfen. Und ich
komme mir dann die H?lfte abholen, verstanden?"
Ich nickte nur.
"Ich habe n?mlich keine Lust, den ganzen Abend hier den Kassierer zu
spielen. Ich hab' schon genug telefonieren m?ssen, um dich die Nacht
?ber bei Laune zu halten. Also entt?usche mich nicht, h?rst du?!"
Wieder nickte ich wortlos.
"Gut", meinte Olli und ging hinaus.
Ein weiteres Mal sa? ich alleine da und wartete auf meinen n?chsten
Kunden. Es war etwas dicklicher ?lterer Mann, den ich zun?chst einfach
nur blasen sollte. Dann jedoch wurde es skurril. Er bat mich um meine
Pumps, um dort hinein zu wichsen. Fassungslos beobachtete ich ihn, wie
er dies schlie?lich auch tat und abwechselnd einen Schwall in den
einen, mal in den anderen spritze. Doch damit war es noch nicht zu
Ende. Die n?chsten Minuten verbrachte er damit, mir die Schuhe ?ber die
F??e zu streifen. Dabei achtete er peinlich genau darauf, dass sein
Sperma m?glichst gleichm??ig am Fu?ballen verteilt war und nicht nach
vorn geschoben wurde, w?hrend mein Fu? hinein glitt. Nicht einmal im
Traum w?re mir in den Sinn gekommen, zu erfahren, wie sich der Saft
eines Mannes beim Laufen in St?ckelschuhen anf?hlen w?rde - wie es sich
feuchtwarm um meine Zehen legte und dort mit jedem Schritt verklebte.
Eben dies verlangte als n?chstes von mir. Bestimmt zehn Minuten ging
ich einfach nur durch den Raum, w?hrend der Mann mir dabei zuschaute
und immer unruhiger wurde, bis er schlie?lich aufsprang, meinen K?rper
gegen die Wand dr?ckte und mich von hinten nahm. Da sein Glied
erheblich kleiner war, als das seines Vorg?ngers, sp?rte ich nur noch
einen leichten Druck in meinem Ges??. So lie? ich es einfach
leidenschaftslos ?ber mich ergehen.
Bevor er mich verlie?, gab er mir zu meiner ?berraschung noch einen
galanten Handkuss und meinte, dass ich gro?artig gewesen sei. Und ich
muss gestehen, dass dieses Lob meiner Seele sehr gut tat. Die Bezahlung
h?tte ich schon wieder vergessen, w?re er nicht selbst darauf gekommen.
Die 100 Euro zahlte er anschlie?end h?chst bereitwillig.
Zum Frisch machen blieb mir nach dieser l?ngeren Sitzung nur wenig
Zeit. Daf?r wollte der n?chste Kunde nichts besonders Ausgefallenes.
Ich sollte nur meine Oberbekleidung ausziehen und mich aufs Bett knien,
damit er mich in der H?ndchenstellung rannehmen konnte. Allerdings
stand darauf, mich ordin?r zu beschimpfen.
"Oh ja, du schwanzgeile Hure, du brauchst es doch, du verfickte Fotze,
ich gebe es dir schon, jaaaa...!" Und so weiter und so fort. Dass er
bei alle dem den bisher kleinsten Schwanz hatte, fand ich im Nachhinein
schon beinahe am?sant. Dieses Mal dachte ich auch endlich daran, nach
dem Geld zu fragen. Mit einer gespielten Verachtung warf er es mir aufs
Bett und ging dann.
Leider hatte die Nacht bereits damit ihren originellen H?hepunkt
?berschritten. Die n?chsten drei Freier waren allesamt armselige
Figuren, denen man ansehen konnte, nie im Leben eine Freundin gehabt zu
haben. Vermutlich auch nie eine bekommen w?rden. Wirklich ekelhaft war
aber zum Gl?ck niemand von ihnen. Es waren nur eben Kunden, die man
nach dem Akt gleich wieder verga?.
Mit dem Letzten war die Arbeit f?r mich dann aber auch beendet.
Unvermittelt trat Olli in den Raum und nahm mir das Geld ab.
"Das war ein wirklich erfolgreicher Abend", lobte er mich freundlich.
Seine Schroffheit war mit einem Male wie verflogen. "Ich h?tte nicht
gedacht, dass du das so einfach mitgemacht hast."
"Ich bin selbst ?ber mich erstaunt", musste ich gestehen. Mir fiel bei
dieser Gelegenheit auch auf, wie ungezwungen ich pl?tzlich mit meinem
Zuh?lter reden konnte. Irgendetwas schien uns beiden nun miteinander zu
verbinden. Ich konnte aber beim besten Willen nicht beschreiben, was es
genau war.
"Das ist f?r dich", sagte Olli und reichte mir 250 Euro. Fast
vorsichtig nahm ich das Geld entgegen und starrte es mit einem
zwiesp?ltigen Gef?hl an. Olli grinste blo? und machte kehrt.
"Wir sehen uns!", rief er mir noch ?ber die Schulter zu, bevor er das
Zimmer verlie?.
Da stand ich nun. 250 Euro in der Hand und durfte gehen. Ich brauchte
ein paar ruhige Atemz?ge, ehe ich begriff, dass ich nun wieder auf mich
gestellt war. Die vergangenen Stunden erschienen mir merkw?rdig fern.
Ungl?ubig den Kopf sch?ttelnd, wollte ich das Geld in die Handtasche
stecken, musste jedoch feststellen, dass sich diese zusammen mit meinem
Schl?sselbund noch in Jennys Wohnung befand. Also machte ich mich auf
den Weg und war froh, Jenny noch einmal sehen zu k?nnen, bevor ich nach
Hause fuhr. Der fette Mann am Eingang war inzwischen eingeschlafen und
schnarchte auf eine Art und Weise, die an Ersticken erinnerte. Drau?en
auf der Stra?e war der Pegel des regen Treibens sp?rbar gefallen. Eine
schwach leuchtende Uhr in der ferne verk?ndete, dass es vier Uhr in der
Fr?h war. Nach wie vor fiel es mir nicht schwer, auf meinen hohen
Abs?tzen zu laufen. Seit der Sache mit dem Sperma hatte ich sogar das
Gef?hl, als h?tten sie sich noch besser meinem Fu? angepasst. Selbst
dieser gewisse Nachdruck in meinem Ges?? f?hlte sich nun absurd
angenehm an. Mein Arbeitstag als Hure war vorbei.
Als ich wenig sp?ter vor Jennys Wohnung stand, wusste ich nicht so
recht, ob ich noch klingeln durfte, aber mir blieb nichts anderes
?brig. Nachdem sich aber nach dem zweiten L?uten noch nichts tat, ging
es mit meiner Stimmung, die sich gerade am erholen war, schon wieder
abw?rts. Zu meiner Erleichterung jedoch war die T?r nicht abgeschlossen
und lie? sich einfach mit dem Kauf ?ffnen. Ein vorsichtiges "Hallo?"
rufend trat ich ein und sah meine Tasche direkt an der Garderobe
h?ngen. Von Jenny jedoch war keine Spur zu finden. Entt?uscht schrieb
ich ihr einen Zettel, auf dem ich mich f?r ihre Sorgen und Hilfe
bedankte und erkl?rte, dass mit mir alles in Ordnung sei. F?r alles
weitere wollte ich sie anrufen.
Der Rest des Abends war nicht mehr sonderlich ereignisreich. Der
Taxifahrer, der mich zun?chst skeptisch musterte, nahm mich dann umso
lieber mit, nachdem ich ihm pauschal 50 Euro vor die Nase gehalten
hatte. Obwohl ihm dabei nat?rlich klar wurde, welchem Gewerbe sein
Fahrgast heute Nacht nachgegangen war, f?hrten wir unterwegs einen
wirklich netten Smalltalk. Er fand es auch nicht schlimm, dass wir erst
beim dritten Parkplatz meinen Wagen fanden. Gott sei Dank genau dort,
wo ich ihn verlassen musste.
Selbst der Heimweg war nicht so problematisch wie zuvor. Mit einer mir
neuen Gelassenheit steuerte ich geradewegs durch die Baustelle nach
Hause. Ich gab mir auch in der Einfahrt keine M?he mehr, mich vor
anderen zu verbergen, wobei um diese Uhrzeit eh niemand unterwegs war,
der mich h?tte sehen k?nnen. In meiner Wohnung empfing mich ein
unendlich starkes Gef?hl der Geborgenheit. Hier konnte mir niemand
etwas anhaben. V?llig ersch?pft lie? ich mich von einem Seufzer
begleitet auf der Couch nieder und legte meine Beine hoch. Nacheinander
streifte ich mir die Pumps von den F??en. Klappernd fielen sie zu
Boden. Eigentlich wollte ich nur kurz zur Ruhe kommen, doch schon einem
Moment sp?ter, nachdem ich meine Augen geschlossen hatte, war ich
eingeschlafen.
Es war so gegen Mittag als ich am n?chsten Tag erwachte. Die Sonne
schien mir direkt ins Gesicht und war angenehm warm. Eine leichte
Verwirrung lie? mich zun?chst einfach liegen bleiben. Denn trotz der
Ereignisse der vergangenen Nacht f?hlte ich mich auf eine unerkl?rbare
Art und Weise einfach gut. Irgendwie befreit. Wie ich mich sp?ter im
Spiegel betrachtete, erblickte ich nicht wie sonst einen Kerl mit
Per?cke, sondern einen ganz anderen Menschen. Eine Person, die mir
fehlte, nachdem ich geduscht, mich abgeschminkt und f?r den Alltag
umgezogen hatte. Auch wenn ich trotz allem noch immer der alte war,
Celina hatte sich v?llig ver?ndert. Das rote Halsband sollte von nun an
ein fester Bestandteil ihrer Kleidung sein.
Sp?ter am Tag mit Jenny zu telefonieren, war ebenfalls sehr sch?n. Sie
entschuldigte sich eindringlich daf?r, mich versehentlich mit ihrem
Zuh?lter zusammengebracht zu haben, doch ich sagte ihr, dass sie sich
keine Vorw?rfe zu machen brauchte. Im Folgenden plauderten wir ?ber
unsere Erfahrungen in diesem Metier. Als ich den Mann mit der Vorliebe
f?r Sperma in den Schuhen erw?hnte, konnte ich Jenny am anderen Ende
der Leitung schmunzeln h?ren. Auch sie hatte dieses Spielchen schon
mitgemacht; war mit ihm sogar durch das Viertel spaziert, wo er sie
dann in einer dunklen Ecke genommen hatte. Er sei aber ein absolut
harmloser Geselle, versicherte sie mir.
So nat?rlich unser Gespr?ch verlief, so wurde mir mehr und mehr
bewusst, dass Celina nun eine Prostituierte war und auch bleiben w?rde.
Als ich Jenny erz?hlte, wie ich mich f?hlte, konnte sie das sogar
irgendwie verstehen, obwohl sie ihrerseits meinte, den Job sofort zu
k?ndigen, w?rde sie einen besseren und vor allem lukrativeren finden.
Wir verabredeten uns aber schnell f?r das n?chste Wochenende. Allein
die Vorfreude auf dieses Wiedersehen lie? mein Herz einen Sprung
machen. Kurz bevor wir uns verabschiedeten, fragte mich Jenny noch, ob
ich gen?gend Arbeitskleidung hatte. Als ich zu bedenken gab, eher
klassisch feminine Outfits zu besitzen, versprach sie mir, schon etwas
passendes f?r mich zu finden. Mit einem fr?hlichen L?cheln im Gesicht
legte ich dann auf.
"Unglaublich", murmelt ich vor mich hin und konnte es kaum fassen. Ich
hatte allen Ernstes Gefallen daran gefunden, eine Prostituierte zu
sein. Selbst wenn ich f?r den Augenblick ganz froh dar?ber war, den
Sonntag in Ruhe genie?en zu k?nnen, so sehr kreisten meine Gedanken
schon um das n?chste Wochenende. Und es war nicht das Geld, an welches
ich dabei dachte.
© 2006/2019 Lydia Lighthouse